Gegnercheck: Schwächen in der Offensive, wackliges Spielsystem

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Gegnercheck: Schwächen in der Offensive, wackliges Spielsystem

Nach dem 1:1 gegen den FC Augsburg steht für den FC die nächste Begegnung gegen einen vermeintlichen Gegner auf Augenhöhe auf dem Programm. Mit dem VfL Bochum trifft der FC auf eine Mannschaft mit vielen Gemeinsamkeiten und dann auch wieder nicht.

Am Samstagabend (18.30 Uhr, Sky) steht für den 1. FC Köln das Auswärtsspiel beim VfL Bochum an. Eine weitere Partie gegen einen Gegner auf Augenhöhe. Dass das Spiel aber alles andere als leicht wird, zeigt unser Gegnercheck zum VfL Bochum.

Trainer Thomas Letsch ist im Sommer mit einem großen Vorhaben in die neue Saison gestartet. Der VfL-Coach verkündete, dass er das Spielsystem der Bochumer weiterentwickeln wolle. Auch, damit die Bochumer in ihrer Spielweise nicht mehr so leicht auszurechnen seien. Das ist in Teilen gelungen, allerdings ganz anders als vermutlich gewollt. Letsch hat vor allem die taktische Ausrichtung verändert. Nachdem die Bochumer in der vergangenen Spielzeit nahezu ausschließlich mit einer Viererkette agiert haben, soll es nun die Dreierkette sein. Doch die richtige Formation hat der Bochumer Trainer nicht gefunden. Mal spielt der VfL in einer 3-4-3, mal 3-5-2, mal 3-4-2-1 um dann zwischendurch noch einmal die Viererkette einzustreuen. Bis zum vergangenen Spieltag spielte der VfL nicht einmal das gleiche System in Serie. Tatsächlich ist die Letsch-Truppe so in der taktischen Ausrichtung nicht so recht auszurechnen, der Grund für den Wankelmut scheint allerdings eher an den wackligen Leistungen der Bochumer liegen.

Hohes Anlaufen, hohe Intensität

Denn auch Bochum kommt in dieser Spielzeit nicht so recht auf die Beine, feierte erst im vergangenen Duell gegen Darmstadt den ersten Saisonsieg. Da der VfL aber im Gegensatz zu Köln auch den ein oder anderen Punkt gegen die Teams der oberen Hälfte wie Leipzig, Dortmund und Frankfurt einheimste, steht die Mannschaft von Letsch einige Plätze in der Tabelle besser da. In den jüngsten beiden Duellen gegen Darmstadt und Mainz spielte der Trainer mit einer 3-4-2-1-Taktik und holte so vier Punkte. Dabei kann man nicht gerade behaupten, dass Bochum nun die nötige Stabilität gefunden hat. Vor allem in der Offensive läuft weiterhin wenig zusammen. Gegen Darmstadt kam das Team von der Castroper Straße auf neun Torabschlüsse, war so ziemlich in jeder Statistik dem Gegner unterlegen. Und das, obwohl Bochum 20 Minuten in Überzahl agierte.

Überhaupt kommt Bochum erst auf rund 130 Torabschlüsse, liegt damit im unteren Segment der Tabelle, die Torquote liegt bei 7,3 Prozent. Bochum belegt damit in dieser Statistik den vorletzten Platz, allerdings deutlich vor dem FC. Das spiegelt sich auch in der Torausbeute wider. Mit zehn Treffern ist der VfL das zweitschwächste Team der Liga. Die Offensivaktionen wirken oft ideenlos, mitunter zufällig, auch hier ist nicht immer ein klares Spielsystem zu erkennen. Jeder zweite Angriff der Bochumer führt über die linke Seite. Allerdings kommt der VfL aus dem Spiel heraus so gut wie gar nicht mit Flanken in die gefährliche Zone. Gefährlich sind die Bochumer allerdings bei Standards.

Die Defensive hat die zahlreichen Umstellungen im System bislang eigentlich sehr gut verkraftet. Zwar kommt der VfL auf 24 Gegentore und damit auf zwei mehr als die Kölner, Bochum hatte aber auch schon empfindliche Ausreißer wie der FC gegen Leipzig und Leverkusen. So unterlag die Mannschaft von Thomas Letsch dem VfB Stuttgart am ersten Spieltag 0:5, später gab es noch eine 0:7-Klatsche gegen die Bayern. Und auch in der grundsätzlichen Ausrichtung gibt es deutliche Ähnlichkeiten zum FC. „Was sie aus meiner Sicht sehr sehr gut machen, ist, dass sie ein sehr aggressives Anlaufverhalten haben und dabei eine sehr hohe Intensität“, sagte Steffen Baumgart am Donnerstag auf der Pressekonferenz. „Es wird auch dieses Mal ein Spiel auf Augenhöhe, es entscheidet die Leistung am Spieltag und am Ende auch das Quäntchen Glück.“

Der Vergleich:

Ähnlich wie der FC haben auch die Bochumer nicht viel Geld in den neuen Kader investiert. Knapp zwei Millionen Euro flossen in die Verpflichtungen von Moritz-Broni Kwarteng, Maximilian Wittek und Bernardo. Der Kaderwert liegt deutlich unter dem der Kölner. Augsburg erreicht laut Gool.ai einen Kaderwert von rund 51 Millionen Euro, der FC liegt aktuell bei rund 87 Millionen Euro. Kölns wertvollster Spieler ist der erkrankte Dejan Ljubicic (9.9 Mio). Der wertvollste Spieler des VfL ist Erhan Masovic, dessen Wert Gool.ai auf 5.3 Millionen Euro berechnet.


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Das sagt Steffen Baumgart zu Bochum, Ljubicic und seinem Personal

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Das sagt Steffen Baumgart zu Bochum, Ljubicic und seinem Personal

Eine Woche nach dem 1:1 gegen Augsburg ist der 1. FC Köln am Samstag zu Gast beim VfL Bochum. Ein weiteres richtungweisendes Spiel. Steffen Baumgart äußerte sich dazu auf der Pressekonferenz.

Fünf Punkte nach zehn Spielen lautet die traurige Bilanz des 1. FC Köln vor dem richtungweisenden Spiel gegen den VfL Bochum. Das sagt Steffen Baumgart auf der PK vor dem Bochum-Spiel.

Nach dem Spiel gegen den VfL Bochum startet der FC am Samstag in die nächste Länderspielpause. Für Die Kölner wäre ein Sieg besonders wichtig. Denn nach dem 1:1 gegen Augsburg sind die Geißböcke auf den letzten Platz der Tabelle abgerutscht. „Bis auf uns haben alle da unten gepunktet“, sagte FC-Trainer Steffen Baumgart am Donnerstag. Dementsprechend stehen die Kölner vor dem schweren Auswärtsspiel unter Druck. Und dass die Begegnung beim VfL eine große Herausforderung wird, steht für den Kölner Trainer fest. „Ich glaube, dass die Bochumer zu den Eigenschaften und Charakterzügen zurückgekehrt sind, die sie im vergangenen Jahr ausgezeichnet haben“, sagte der 51-Jährige. „Was sie aus meiner Sicht sehr sehr gut machen, ist, dass sie ein sehr aggressives Anlaufverhalten haben und dabei eine sehr hohe Intensität. Wir wissen, was an Emotionen und Laufbereitschaft vom Gegner da auf uns zukommt.“

Und der will der Kölner Trainer einiges entgegen setzen. Ein wichtiger Aspekt ist für den Trainer dabei der Zusammenhalt in Köln. „Es ist wichtig, dass wir unseren Weg gehen und den gehen wir als Verein. Wir haben viel Ruhe im Verein trotz der schwierigen Situation. Das ist das, was wir brauchen“, sagt Baumgart. Die gäbe es in Bochum auch, doch auch beim VfL sei nicht alles „Friede, Freude, Eierkuchen“. „Ich sehe da aber genau wie bei uns einen großen Zusammenhalt in allem.“ Den Vorteil, dass man in Bochum den Abstiegskampf aus den vergangenen Spielzeiten schon kennt, sieht Baumgart nicht. „Den kennt man in Köln auch“, sagt der 51-Jährige. „Wir haben im letzten Jahr auch Phasen gehabt, wo alle das Gefühl hatten, dass wir unten reinrutschen könnten. Wir sind dann nicht reingerutscht. Jetzt sind wir drin und müssen uns hocharbeiten.“

Ljubicic fällt aus

Mit welcher Startelf das gelingen soll, ließ Baumgart einmal mehr offen. Definitiv nicht mit dabei ist Dejan Ljubicic, der aufgrund seiner Erkältung nicht rechtzeitig fit werden wird. Ansonsten sind alle Spieler dabei. Auch die Akteure, die zuletzt überraschend nur auf der Bank saßen. Der Trainer betonte, dass Spieler wie Leart Pacarada, Benno Schmitz und Davie Selke gut trainiert hätten. „Es kommt darauf an, dass die Jungs weiter arbeiten, um erfolgreich zu bleiben und zu werden. Und mit „bleiben“ meine ich, dass wir gegen Augsburg einen Teilerfolg erzielt haben. Jetzt versuchen wir, in Bochum einen Teilerfolg oder einen ganz großen zu holen“, sagte Baumgart.

Dazu sollten die Kölner aber nicht so fahrlässig mit ihren Chancen umgehen. „Man muss schießen, sonst schießt man keine Tore. Und wenn du sieben Mal vorbeigeschossen hast, musst du es ein achtes Mal schießen. Wir haben mit Luca, Mark, Davie und Tiggi sicherlich Jungs, die in der Lage sind, die Tore zu machen. Du musst dir in den richtigen Phasen die richtige Situation erarbeiten. Und bei der Qualität der Spieler muss man dann auch mal aufs Tor schießen und nicht daneben“, sagte der Trainer. „Mit haben in solchen Situationen die Einfachheit und die Klarheit geholfen.“ Zwar betonte der Kölner Coach, dass „am Ende die Spiele vorne entschieden werden“, die Abwehr spielt dennoch ebenfalls eine große Rolle. „Wenn man mal das Leipzig-Spiel wegnimmt, haben wir aus meiner Sicht bislang eine gute Abwehrarbeit geleistet. Wir haben bisher zwar nicht zu Null gespielt, dem Gegner aber auch nicht Massen an Torchancen zugelassen. Ich finde es gut, wie Hübi und Jeff das mit Marvin machen.“  


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Mark Uth: „Ich muss jetzt Verantwortung übernehmen“

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Mark Uth: „Ich muss jetzt Verantwortung übernehmen“

Mark Uth avancierte in den vergangenen Wochen vom Dauerverletzten zum Hoffnungsträger beim 1. FC Köln und das offenbar zu recht. Die Einsätze gegen Kaiserslautern und den FC Augsburg waren jedenfalls vielversprechend.


Gegen den FC Augsburg stand Mark Uth erstmals seit über einem Jahr wieder in der Startelf der Geißböcke. Der 32-Jährige überzeugte vor allem nach dem Wechsel und macht Hoffnung auf mehr beim 1. FC Köln: Mark Uth übernimmt Verantwortung.

Seine Rückkehr war von vielen Fans fast schon sehnsüchtig erwartet worden – und er lieferte. Mark Uth stand im Pokal nur wenige Minuten auf dem Platz und gab dem Spiel des FCs im Duell gegen Lautern eine, wenn auch nicht mehr entscheidende, Wendung. Köln wachte nach einer guten Stunde auf, war auch Dank der Spielfreude des 32-Jährigen nah dran am Ausgleich. Schon beim Debakel gegen Leipzig wurde Uth nach monatelanger Verletzung in der Schlussphase eingewechselt, doch diese Messe war längst gelesen und so drehte der Kölner Angreifer gegen die Pfälzer das erste Mal richtig auf.

Am vergangenen Samstag hätte nicht viel gefehlt und Uth hätte dieses Mal dem Spiel eine entscheidende Wende gegeben. Der Angreifer war zwei Mal im Pech und vergab aus aussichtsreicher Position, zudem legte er Luca Waldschmidt zwei Bälle auf, die die Neuverpflichtung hätte verwerten müssen. Tat er nicht und somit ging der FC mit einem Remis vom Platz. „In der ersten Halbzeit war es schwierig für mich, hereinzukommen. Ich habe mich auf der Zehn ein bisschen verloren gefühlt. Die zweite Halbzeit war dann besser. Das wird in den kommenden Wochen mit der Spielpraxis bestimmt besser“, sagte Mark Uth am Mittwoch nach dem Training.

Uth: „Ich harmoniere gut mit ihm“

Es muss auch besser werden, für den gesamten FC, denn mit nur fünf Punkten aus zehn Spielen hat der FC am Wochenende die rote Laterne übernommen. Der 32-Jährige ist dabei optimistisch: „Das Spiel gegen Augsburg war gut. Wir haben uns viele Torchancen herausgespielt. Wir haben auch die Intensität wieder auf den Platz gebracht“, so Uth. „Das hat in den letzten zwei Jahren unter Steffen geklappt und so wird es auch in den kommenden Wochen klappen. Genauso müssen wir weitermachen.“ In der Tat schien das Zusammenspiel zwischen Luca Waldschmidt und Mark Uth ähnlich gut zu funktionieren wie noch in der Vorbereitung. Damals waren die Ansätze der beiden Offensivkräfte sehr vielversprechend. „Ich harmoniere gut mit ihm. Luca ist ein toller Spieler. Wenn wir Kainzi, Luca und mich auf dem Platz haben, haben wir ein paar gute Fußballer auf dem Platz“, sagte Uth.

Wenn man so will, ist der Offensivspieler eine gefühlte Neuverpflichtung. Der gebürtige Kölner hatte nahezu die gesamte vergangene Saison verpasst und nach seinem Kurzauftritt im Pokal gegen Osnabrück auch den Saisonauftakt der aktuellen Spielzeit. Nun ist er zurück und wie er sagt, ohne Schmerzen. „Es war eine lange Leidenszeit. Es war sehr anstrengend. Umso schöner ist es, jetzt wieder spielen zu können. Für mich ist es schön, wieder alles tun zu können“, sagt Uth. „Es wäre schöner, wenn wir nicht im Abstiegskampf wären. Wir sind da jetzt drin und werden es wohl noch ein paar Wochen sein. Ich versuche, den Jungs zu helfen.“ Dabei dämpft der Zehner zu große Hoffnungen in ihn: „Man kann von mir auch einfach nicht erwarten, dass ich jetzt einfach mal zig Tore schießen. Das würde mich freuen. Ich muss jetzt erst einmal wieder reinkommen.“ Aber: „Ich bin jetzt der Älteste. Ich muss jetzt Verantwortung übernehmen.“

Uth: „Ich habe schon dunklere Zeiten am Geißbockheim erlebt“

Und das am besten erneut am kommenden Samstag im Duell beim VfL Bochum. Uth erwartet eine schwere Aufgabe gegen den vermeintlichen Gegner auf Augenhöhe. „Es wird sehr hitzig, seht intensiv. Es wird ein Kampfspiel. Wir freuen uns, dass einige Fans mitkommen“, sagt Uth, der sich der Bedeutung des Spiels natürlich bewusst ist. Die Krise geht an den Kölner Profis nicht spurlos vorbei. „Unterbewusst ist sicherlich Druck auf dem Kessel. Wir müssen natürlich die Spiele in den kommenden Wochen gewinnen. Das wollen wir auch. Ich habe schon dunklere Zeiten am Geißbockheim erlebt“, sagte Uth. „Die Fans unterstützen uns, weil sie sehen, dass wir 90 Minuten lang alles auf dem Platz lassen. Dass wir guten Fußball spielen und uns auch Chancen herausspielen. “


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Dejan Ljubicic: Im Sommer heiß umworben und plötzlich auf der Bank

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Dejan Ljubicic: Im Sommer heiß umworben und plötzlich auf der Bank

Erstmals in dieser Saison saß Dejan Ljubicic am vergangenen Samstag zunächst nur auf der Bank. Und das, obwohl der Mittelfeldspieler der wohl wertvollste FC-Profi ist. Steffen Baumgart macht in der Krise auch nicht mehr vor seinen Leistungsträgern Halt.


FC-Trainer Steffen Baumgart hatte vor dem Spiel gegen den FC Augsburg Wechsel angekündigt. Es traf unter anderem den wertvollsten Profi des 1. FC Köln: Dejan Ljubicic – der wertvollste Spieler auf der Bank.

Die Nachricht sorgte für mächtig Wirbel. Dejan Ljubicic solle mit dem VfL Wolfsburg in Kontakt stehen, mit dem FC schon das Gespräch gesucht haben, hieß es im Sommer. Christian Keller, gerade Gast einer Podiums-Diskussion, dementierte sofort, wenn auch nicht gänzlich. Das Interesse des VfL soll es – wenn auch über einen Mittelsmann – gegeben haben. „Ja, Wolfsburg hätte mich gerne verpflichtet. Ich habe dann gemeinsam mit Trainer Steffen Baumgart und unserem Sport-Boss Christian Keller entschieden, dass ich dieses Jahr hier bleibe“, erklärte der Mittelfeldspieler nur wenige Wochen später der „Bild„. Kontakt habe es zu Niko Kovac gegeben, aber um die Freigabe habe der Österreicher nie gebeten, sagte er damals. Dass Ljubicic betonte, er bleibe „dieses“ Jahr beim FC, zeigt natürlich die Wechselwilligkeit des 26-Jährigen.

Interesse an Ljubicic kommt nicht von ungefähr

Daraus macht der Mittelfeldspieler auch keinen Hehl und das Interesse anderer Bundesligisten kommt auch nicht wirklich überraschend. Ljubicic ist in den vergangenen beiden Spielzeiten beim FC zum absoluten Leistungsträger geworden, ist variabel einsetzbar und überzeugte in diesem Zeitraum in der Defensive, aber auch mit Toren und Assists. Der Sechser gilt als der potenzielle Nachfolger von Ellyes Skhiri und dürfte auch ein Grund sein, warum die Kölner Verantwortlichen letztlich bei der Variante eigenes Personal als adäquaten Ersatz für den Sechser blieben. Ljubicic ist aktuell der wertvollste Kölner Spieler. Gool.ai berechnet der Marktwert des Mittelfeldspielers aktuell auf knapp 10 Millionen Euro – Tendenz deutlich steigend. Vor allem in der Einleitung von Großchancen sieht das Online-Portal die Stärken des 26-Jährigen. Dass Ljubicic, der 2021 ablösefrei zum FC gekommen war, in den Fokus anderer Klubs geraten ist, ist also nicht verwunderlich.

Der Vertrag des Sechsers läuft noch bis 2025. Will Köln an Ljubicic noch verdienen, ist ein Abschied im Sommer wohl sicher. Dabei betreibt der Sechser aktuell alles andere als Eigenwerbung. Ljubicic befindet sich in einer Formkrise. Nach den schwachen Auftritten gegen Leipzig und Lautern erhielt der 26-Jährige von FC-Trainer Steffen Baumgart einen Denkzettel und saß erstmals zunächst nur auf der Bank. Für Ljubicic in dieser Saison ein Novum. Wenn der Österreicher im Kader stand, hat er auch begonnen. Ein Novum und ein deutliches Zeichen. FC-Trainer Steffen Baumgart macht in der Krise auch nicht vor den Leistungsträgern Halt. Daran hat natürlich auch Mark Uth seinen Anteil. Durch die Rückkehr des gebürtigen Kölners war klar, dass ein anderer vermeintlicher Leistungsträger den Platz würde räumen müssen. Mit Florian Kainz, Luca Waldschmidt, aber auch Spielern wie Linton Maina oder Jan Thielmann ist die Offensivkette hinter der Spitze ordentlich besetzt. Es traf aber den defensiven Mittelfeldspieler Ljubicic und die eigentliche Offensivkraft Kainz fand sich einmal mehr auf der Sechs wieder.

Ljubicic nicht im Kader Österreichs

Und auch in der Nationalmannschaft spielt Ljubicic in dieser Länderspielpause keine Rolle. Der Österreicher wurde nicht für die Länderspiele gegen Estland und Deutschland von Cheftrainer Ralf Rangnick nominiert. „Es ist ein Leistungsprinzip“, sagte Steffen Baumgart am Dienstag nach dem Training. „Wenn Ralf der Meinung ist, dass es momentan nicht reicht, passiert sowas halt im Fußball. Seine Leistungen waren nicht so gut, dass er wie Phönix aus der Asche gekommen ist. Er kämpft genauso wie wir mit seiner Leistung.“ Und die war zuletzt eben durchwachsen. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Ljubicic auch in den vergangenen Spielen seiner Nationalmannschaft meist nur die Rolle des Zuschauers blieb. Die Hoffnung auf eine Teilnahme an der EM in Deutschland im kommenden Jahr lebt bei Ljubicic sicherlich nach wie vor. Doch dafür müsste sich der Mittelfeldspieler wieder beweisen.

Am Dienstag fehlte der 26-Jährige beim Training der Kölner krankheitsbedingt. Ob er für das Spiel gegen Bochum fit wird, ist fraglich. Damit würde dem Kölner Trainer zumindest eine schwierige Entscheidung für das Wochenende abgenommen. Und wenn doch, kann es gut sein, dass Baumgart nach der ordentlichen Leistung gegen den FCA erst einmal bei der gleichen Offensivkette hinter der Spitze bleibt.


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Der FC zwischen Hoffnung und Drucksituation

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Der FC zwischen Hoffnung und Drucksituation

Am kommenden Samstag ist der 1. FC Köln zu Gast beim VfL Bochum. Für den FC ist es die Chance, die Abstiegsplätze zu verlassen. Gleichzeitig könnten die Kölner in der Begegnung aber auch den Anschluss zu Teilen der direkten Konkurrenz verlieren. 1. FC Köln: Der Druck vor dem Bochum-Spiel steigt.


Trotz des 1:1-Remis gegen den FC Augsburg ist der FC am vergangenen Samstag am unteren Ende der Tabelle angekommen. Nach den schwachen Auftritten in der Woche zuvor, können die Kölner auf die Leistung gegen den FCA aufbauen. Wenn der Kopf denn mitspielt beim 1. FC Köln: Der Druck vor dem Bochum-Spiel steigt.

Nach dem 1:1-Unentschieden gegen den FC Augsburg am vergangenen Samstag hat sich die Lage für den 1. FC Köln im Grunde nicht sonderlich verändert. „Zwar haben wir einen Punkt mehr als gestern, aber das Ergebnis ist nicht so wie gewünscht“, sagte auch Steffen Baumgart unmittelbar nach dem Remis. Der Kölner Trainer haderte vor allem mit dem Chancenwucher, den die Kölner betrieben. „Bei der Anzahl an Torchancen muss das Spiel eher 3:3 statt 1:1 ausgehen. Da nützt es auch nichts, dass wir besser gespielt haben als vorher. Ein Punkt ist zu wenig. Es wäre mehr drin gewesen.“

Die Kölner Spielweise darf Hoffnung machen

Unterm Strich hat sich die Situation sogar ein wenig verschlechtert, die Kölner belegen nun den letzten Tabellenplatz. Die Geißböcke bewiesen zwar, dass sie mit der Konkurrenz mithalten können, sie kamen aber eben auch nicht über ein Remis hinaus. Zu wenig für das von Baumgart ausgesprochene erste Endspiel. Am kommenden Samstag steht also bereits das nächste auf dem Programm. Dieses Mal reist der FC zu dem so deklarierten Topspiel zum VfL Bochum und es gibt ein paar gute Gründe, die den Kölnern Hoffnung im zweiten Teil der Hinrunde machen sollte.

So hat der FC gegen Augsburg über weite Teile einen Gegner mal wieder dominiert. Nach den Auftritten gegen Lautern und Leipzig war damit nicht unbedingt zu rechnen. Das ließen sich die Kölner aber kaum anmerken. Der FC erspielte sich vielmehr eine Großzahl an guten Möglichkeiten. Zwar wollte es mit der Chancenverwertung am Samstag so gar nicht klappen, dennoch hätte Köln mit ein wenig mehr Abschlussglück den zweiten Saisonsieg einfahren können. 26 Torschüsse, insgesamt neun Großchancen sprechen eine deutliche Sprache. Vor allem die Rückkehrer Mark Uth und Jan Thielmann strahlen Spielwitz und Willen aus, selbst wenn sie gegen den FCA nicht so stark waren, wie noch im Pokal.

Bilanz spricht für den FC

Für den FC spricht zudem die Bilanz. Gegen keinen anderen aktuellen Bundesligisten weißt Köln eine bessere Bilanz auf (49 Siege, nur 18 Niederlagen), gegen keinen anderen aktuellen Bundesligisten hat Köln öfter gewonnen. Die Siegquote ist nur gegen Darmstadt besser. Zudem holten die Kölner aus den letzten drei Auswärtsspielen in Bochum immerhin fünf Punkte. Und der VfL ist aus Kölner Sicht aus einem anderen Grund noch ein gutes Pflaster oder vielmehr ein gutes Beispiel. Nach dem 10. Spieltag der vergangenen Saison belegte der VfL den letzten Tabellenplatz, hatte gerade einmal vier Punkte auf dem Konto und ein Torverhältnis von 9:27 – standen also minimal schlechter da, als der FC jetzt. Am Ende der Saison belegte Bochum den 14. Tabellenplatz, rettete sich im Grunde mit sieben Punkten aus den letzten drei Saisonspielen auf der Zielgeraden. Allerdings auch, weil mit Thomas Letsch relativ früh in der Saison ein neuer Trainer verpflichtet wurde.

Druck liegt auf Kölner Seite

Dieser 14. Platz wäre für den FC bereits am kommenden Samstag möglich. Sollten die Kölner gegen den VfL gewinnen, würden die Geißböcke mindestens an Bochum vorbeiziehen. Je nach den Ergebnissen auf den anderen Plätzen wäre eben ein Nicht-Abstiegsplatz möglich. Trotz der guten Aussichten beginnt in diesem Moment auch die Drucksituation. Denn die Ausgangslage ist vor dem Duell an der Castroper Straße denkbar schlecht. Köln muss eigentlich gewinnen, um den Anschluss nicht gänzlich zu verlieren. Bei einer neuerlichen Niederlage wäre der VfL schon auf sechs Punkte weg und da Darmstadt gegen Mainz spielt, würde der FC je nach Ausgang des Kellerduells den Kontakt zu einem weiteren Konkurrenten ebenfalls verlieren. Und das, vor dem schweren Heimspiel gegen die Bayern. Der Druck liegt aktuell auf Kölner Seite. Zumal Baumgart betonte, dass sich gewisse Dinge mittlerweile im Kopf abspielen würden.

Zudem haben die Geißböcke von den vergangenen fünf Spielen gegen den VfL nur eins gewonnen. Zur Wahrheit gehört zudem auch, dass Augsburg genauso gut hätte gewinnen können, und ebenfalls mit einigen Hochkarätern aufwartete. Das lag auch an der FC-Defensive. Die Kölner Abwehr zeigte sich zwar deutlich verbessert, war aber noch lange nicht sattelfest. Sowohl Timo Hübers als auch Jeff Chabot unterliefen ungewohnte Fehler. Die Leistungssteigerung zu den Partien gegen Leipzig und Lautern war deutlich, die Kölner Abwehr aber weiterhin anfällig. Außerdem hat Bochum am vergangenen Spieltag bewiesen, dass sie Abstiegskampf können und gegen den direkten Konkurrenten aus Darmstadt 2:1 gewonnen.


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