Mit seinem zweiten Treffer in Folge untermauerte Faride Alidou am Sonntag seine ansteigende Form. Und das ausgerechnet gegen seinen eigentlichen Arbeitgeber Eintracht Frankfurt.
Die Gelb-Rote Karte rausgeholt, die Kölner Führung erzielt: Faride Alidou dreht beim FC endlich auf. Für die Frankfurter Leihgabe war es bereits der zweite Treffer in Folge. Und das gegen Eintracht Frankfurt.
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Jubeln wollte er nicht. Zumindest zuckte Faride Alidou nach seinem Treffer gegen Eintracht Frankfurt nur kurz zusammen, um dann aber fast schon entschuldigend die Hände zu heben. Dabei hatte der Außenbahnspieler sehr viel für diesen Moment getan. Von der ersten Minute an ging der 22-Jährige keiner Eins-gegen-eins-Situation aus dem Weg, lief den Gegner immer wieder aggressiv an, zwang ihn zu Fehlern und brachte auch früh eine erste Flanke auf Dejan Ljubicic, der diese aber nicht nutzte. Auch, weil Ljubicic den Ball mit dem Schienbein traf. So wie später Alidou, dann aber mit besserem Ende. Und das gegen Frankfurt. „Das ist schon etwas Besonderes für mich, weil ich letztes Jahr sehr viel mit dem Verein erlebt habe und mit den Spielern sehr gut befreundet bin“, sagt Alidou noch vor dem Spiel gegen seinen eigentlichen Arbeitgeber. „Ich bin gerade FC-Spieler und ich werde alles dafür tun, dass wir siegen.“
Schultz: „Er hatte einen großen Anteil daran“
Das tat der Offensivspieler, auch wenn weiterhin nicht alles rund lief. Vor allem der erste Kontakt gibt bei Alidou mitunter Rätsel auf. Oft wirkt der 22-Jährige dadurch unglücklich in seinen Aktionen. Glücklich war in gewisser Weise sein Treffer gegen Frankfurt, den Alidou eben mit dem Schienbein versenkte. Zwei Minuten zuvor hatte der Offensivspieler bereits entscheidenden Einfluss auf die Begegnung genommen. Niels Nkounkou griff Alidou im Fallen erst an den Arm, umklammerte dann das Bein der Frankfurter Leihgabe und lud Alidou damit zu einem Freifall ein. Schiedsrichter Timo Gerach blieb keine andere Wahl, als dem Verteidiger die Gelb-Rote Karte zu zeigen. Wiederum zwei Minuten zuvor hatte Nkounkou noch in höchster Not vor Alidou gerettet, sonst hätte der spätere Torschütze schon zu diesem Zeitpunkt genetzt.
So brachte Alidou den FC mit seinem Schienbeintreffer auf Erfolgskurs. Und das zum zweiten Mal in Folge, auch wenn in der Vorwoche Wolfsburg noch den Ausgleich erzielte. „Es freut mich für Faride, dass er jetzt sogar im zweiten Spiel hintereinander treffen konnte“, sagte Trainer Timo Schultz. „Seitdem ich hier bin, ist er sehr auffällig im Training. Er hat auch die Gelb-Rote Karte herausgeholt und hat einen großen Anteil daran, dass wir das Spiel gewonnen haben.“ Auch Christian Keller bescheinigte dem Außenbahnspieler gerade bei der Gelb-Roten Karte eine überragende Situation. Bei Alidou selbst scheint der Knoten geplatzt zu sein. Das Talent des Spielers ist unbestritten, seine Auftritte waren bis zum Winter dementsprechend rätselhaft. Das mache was mit einem, hatte der 22-Jährige noch unter der Woche gesagt.
Mit seinem zweiten Treffer für den FC hat Alidou bei 13 Einsätzen bereits mehr Tor erzielt als bei der Eintracht in der vergangenen Spielzeit (21 Spiele). Der 22-Jährige kam zum FC, um seiner Karriere einen Boost zu verleihen. Das sollte bislang nicht sein. An einer festen Verpflichtung im Sommer gab es Zweifel. Das Problem: Sollte Alidou beim FC so aufdrehen, dass er für die Kölner unabdingbar wird, besitzt Frankfurt immer noch das Rückkaufrecht und könnte die Kaufoption der Geißböcke kontern. Die Ablöse für den FC soll bei rund drei Millionen Euro liegen, die Rückkaufoption bei vier bis fünf. Möglicherweise hätten sich die Frankfurter Verantwortlichen am Samstagabend gewünscht, ein anderes Detail im Vertrag zu verankern: Dass Alidou gegen seinen eigentlichen Arbeitgeber nicht aufläuft.
Bilder zum Spiel 1. FC Köln – Eintracht Frankfurt
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