Nach sechs sieglosen Begegnungen in Folge hat der FC gegen Augsburg wieder einen Sieg eingefahren. Viele Spieler überzeugten, aber nicht alle. So fällt unsere Einzelkritik aus.
Ungewohnt effektiv zeigte sich der 1. FC Köln im Auswärtsspiel beim FC Augsburg – vor allem im ersten Abschnitt waren die Fuggerstädter das bessere Team, Köln machte die Tore. „Es ist uns heute in die Füße gefallen, aber dass wir die Tore gemacht haben, war wichtig“, gab auch FC-Trainer Steffen Baumgart zu. Nach dem Wechsel wurden die Geißböcke besser.
Gewann im Schnitt drei von vier Zweikämpfen, brachte vier von fünf Pässen zum Mitspieler. Machte souverän seine Seite zu und schaltete sich in die Offensive ein. Note: 2-
Starke Grätsche gegen Jensen, starkes Stellungsspiel in der Abwehrzentrale, gewann gefühlt jeden Zweikampf. Bereitete die Kölner Führung vor. Beeindruckende Passquote (91 %). Dabei sah es nach 30 Sekunden nach einem verletzungsbedingten Kurzeinsatz aus. Kilian wird es schwer haben. Note: 2
Ließ sich von Jensen erschreckend leicht austanzen, bügelte die 2:3-Situation aber selbst wieder aus. Steigerte sich enorm und machte mit Chabot das Abwehrzentrum zu. Note: 3
Hatte erstaunliche Schwierigkeiten in der Defensive. Ließ sich immer wieder überlaufen, gewann nur 40 Prozent seiner Zweikämpfe. In der Offensive viel zu harmlos. Note: 4-
War an gleich zwei Treffern der Kölner beteiligt. Dennoch fehlt dem Österreicher in der finalen Situation oft das letzte bisschen Glück. Die Zehn scheint ihm aber zu liegen. Note: 2-
Stand früh da, wo ein Stürmer eigentlich stehen sollte und brachte den FC in Führung. Stopfte viele Löcher, holte sich eine unnötige fünfte Gelber Karte ab und kratzte an der 13 Kilometer-Marke. Auch seine Passquote (92%) war wieder einsame Klasse. Note: 2+
Wird für den FC immer wichtiger. Überzeugte wie schon gegen Gladbach mit wichtigen Ballgewinnen im gegnerischen Drittel. Suchte den Abschluss und fand ihn mit dem Tunnel zum 2:0. Dazu gute Quoten im Passspiel und bei den Zweikämpfen. Note: 2+
Erstaunliche Entwicklung: Überzeugte erneut auf der rechten Außenbahn. Schaltete schnell bei Martels Treffer zum 2:0. Rückte für Schmitz im zweiten Abschnitt in die Viererkette und wirkte auch dort erstaunlich sicher. Note:2-
Ab 46. Minute: Benötigte zunächst ein wenig, sorgte dann aber über die rechte Seite stetig für Gefahr. Den Pass auf Maina hätte man nicht besser spielen können.. Note: 2-
Durch sein Tempo wieder Gefahrenherd auf der linken Seite. Scheiterte zunächst aus spitzem Winkel, machte es nach perfekter Ljubicic-Vorarbeit besser. Note: 2
Fand so gut wie keine Bindung zum Spiel. Seinem Kopfball im zweiten Durchgang fehlte es an Kraft und Präzision. Wurde nach 66 Minuten gegen Tigges ausgewechselt. Note: 4
Nach sechs sieglosen Spielen in Serie hat der 1. FC Köln gegen Augsburg wieder einen Dreier eingefahren. Dementsprechend erleichtert waren Spieler und Trainer: Die Stimmen zum Spiel.
Beim FC Augsburg hat der 1. FC Köln drei wichtige Punkte für den Klassenerhalt gesammelt. Die Erleichterung war sicht- und hörbar. Wir haben die Stimmen gesammelt.
Der 1. FC Köln hat seine Negativserie beendet. Beim FC Augsburg feierten die Kölner einen 3:1-Erfolg.
Der 1. FC Köln kann in der Bundesliga doch noch gewinnen. Beim FC Augsburg setzten sich die Kölner nach Toren von Ellyes Skhiri, Eric Martel und Linton Maina sowie dem Gegentreffer von Ruben Vargas 3:1 durch.
Kölns Trainer Steffen Baumgart vertraute der gleichen Startelf wie in der Vorwoche im Rheinderby, unter anderem agierte also Florian Kainz wie erwartet als Zehner und Kingsley Schindler begann erneut auf der rechten Seite. Über den linken Flügel sorgte Linton Maina für das erste Ausrufezeichen der Kölner. Doch der scharfe Pass des Offensivspielers fand keinen Abnehmer.
Eine Flanke von Kainz in Jeff Chabot allerdings schon. Der Abwehrspieler brachte den Ball ins Zentrum und Ellyes Skhiri drückte ihn über die Linie. Schiedsrichter entschied zunächst auf Abseits, korrigierte die Entscheidung nach Eingriff des VARS aber. Augsburg reagierte mit schnellen Angriffen. Auch weil der FC nicht übermäßig früh attackierte.
Bei Ballgewinn schalteten die Kölner allerdings schnell um. So bei einem Einwurf, den Schindler in den Lauf von Martel warf. Der Youngster lief Arne Engels davon, tunnelte beeindruckend abgebrüht FCA-Keeper Rafal Gikiewicz und erzielte seinen ersten Saisontreffer. Augsburg bemühte sich wieder, das Spiel in den Griff zu bekommen und wurde für die Mühen belohnt. Eine Ecke konnten die Kölner nicht klären, durch etliche Umwege fiel Ruben Vargas der Ball vor die Füße, der problemlos an Marvin Schwäbe vorbeischob.
Dieses Mal zeigte der FC eine schnelle Reaktion. Skhiri legte auf Benno Schmitz ab, der Versuch wurde aber geblockt. Augsburg drückte in dieser Phase. Doch entweder der entscheidende Pass wollte nicht ankommen oder ein Kölner Bein blockte den Versuch ab. Der FC fand in der Offensive kaum noch Entlastung.
Baumgart musste schon zur Halbzeit wechseln. Für Schmitz kam Dejan Ljubicic, Schindler rückte in die Viererkette. Und der Wechsel zeigte direkt Wirkung. Die Kölner attackierten jetzt früher, übernahmen so die Spielkontrolle und fanden auch in der Offensive wieder statt. Unter anderem brachte Selke zu wenig Druck hinter den Ball nach einer Flanke von Ljubicic. Einen perfekt getimten Pass des Österreichers verwertete Maina zum 3:1.
Augsburg erhöhte noch einmal den Druck und kam durch noch zu guten Abschlüsse. Beide Spieler trafen aber nur das Außennetz. Baumgart brachte für die Schlussphase Steffen Tigges und später Jan Thielmann und Mathias Olesen sowie Luca Kilian. Am Spielausgang änderte das allerdings nichts mehr.
Einziger Wehmutstropfen: Ellyes Skhiri sah seine fünfte Gelbe Karte und wird im Heimspiel gegen den FSV Mainz am kommenden Wochenende fehlen.
Mehr als einen abgeblockten Schuss von Ramy Bensebaini bekam er im Grunde nicht auf den Kasten. Versuchte sich in den Spielaufbau einzubringen. Note: 3
Gewohnt souverän. Abgebrüht in den Zweikämpfen, von denen er im Schnitt zwei Drittel gewann. Schaltete sich immer wieder in die Offensivbewegung ein. Note: 2-
Deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zum Dortmund-Spiel. Stand in der Innenverteidigung sicher, leitete oft das schnelle Umschaltspiel ein. Gewann zwar „nur“ 50 Prozent seiner Zweikämpfe, nahm aber vor allem Thuram im Grunde aus dem Spiel. Note: 2-
Seltsames Spiel von Hübers. Begann zunächst souverän, hatte dann Glück, dass seine Aktion gegen Neuhaus keinen Elfmeter zur Folge hatte. Hatte Glück, dass Schwäbe seinen haarsträubenden Rückpass antizipierte. War überrascht, dass Thurma ihn einfach stehen ließ. Und verpasste per Kopfball das Tor. Note: 4+
Hatte in der Defensive erstaunlich wenig zu tun. Schaltete sich somit immer wieder in die Offensive ein. Allerdings fehlte die Präzision im letzten Pass oder bei seinen Flanken. Note: 3-
Startete neben Selke im Sturm, war aber eigentlich überall zu finden – hauptsächlich auf der Zehn. War sehr bemüht, auch wenn nicht alles gelingen wollte. Verfehlte knapp per Freistoß. Note: 3
In Sachen Laufleistung hinter Martel „nur“ Nummer zwei. Dennoch wieder ein enormes Pensum. Stopfte Lücken, organisierte den Spielaufbau und brachte von seinen 68 Pässen 64 zum Mitspieler. Guter Auftritt. Note: 2-
Lief mehr als Skhiri. War irgendwie überall auf dem Platz. An Martel werden die Kölner noch viel Freude haben. Hatte zwei gute Abschlüsse, die ein Tor verdient hatten. Note: 2
Stand überraschend von Beginn an auf dem Feld. War offenbar selbst überrascht als er aus zehn Metern frei zum Torschuss kam. Machte es aus 16 Metern besser, scheiterte aber an Omlin und im zweiten Abschnitt an der in diesem Moment fehlenden Technik. Dennoch ordentlicher Auftritt. Note: 3
Sorgte von Beginn an für Tempo auf der linken Seite und damit für Gefahr. Muss beim finalen Pass präziser werden. Wenn dieser kommt (und er kam einige Male), muss er allerdings auch verwertet werden. Note: 3+
Noch vor wenigen Wochen spielte Sebastian Andersson beim 1. FC Köln keine Rolle mehr. Jetzt wurde der Schwede von den FC-Fans zum Spieler des Monats gekürt und es winkt ihm eine Rückkehr in den Kader.
Dass Sebastian Andersson in dieser Saison noch einmal zum Einsatz kommen würde, war vor einigen Wochen undenkbar. Selbst, als der Schwede vor wenigen Tagen erstmals wieder am Mannschaftstraining teilnahm, glaubte wohl kaum jemand, dass Andersson noch einmal zu einer Option werden könnte.
Doch angesichts der anhaltenden Kölner Sturmflaute und des schnellen Trainingsfortschritts wird Andersson immer mehr zur Alternative. Schon bald könnte er demnach tatsächlich wieder in den Kader rücken. „Vor drei Monaten habe ich gedacht, dass Seb Andersson nicht mal geradeaus laufen kann“, sagte Steffen Baumgart Anfang der Woche. „Jetzt steht der hier auf dem Trainingsplatz, also ich gebe keine Prognosen mehr ab, ob er im Kader ist oder nicht.“
Andersson hatte sich im Sommer entgegen des Rats der FC-Ärzte einer Knie-OP unterzogen und war monatelang ausgefallen. Zwischenzeitlich sprach Baumgart sogar vom Karriereende des Schweden. Dieser widersprach dem Kölner Trainer vehement. Ein weiterer Einsatz im FC-Trikot rückte für den Stürmer, dessen Vertrag im Sommer ausläuft und offenbar nicht verlängert werden soll, in weite Ferne.
Die Begegnung gegen Augsburg am Samstag (15.30 Uhr, Sky) ist für den Schweden noch keine Option, doch schon das folgende Spiel gegen Mainz könnte ein Thema sein. “Wer im Mannschaftstraining steht, ist immer eine Option für den Kader”, sagte Baumgart. Das scheint auch im Interesse der FC-Fans zu sein, die den zuletzt eher ungeliebten Stürmer zum Spieler des Monats wählten. Andersson erhielt bei dem siebentägigen Voting knapp 60 Prozent der Stimmen. Die Kölner Anhänger setzten damit ein Statement.
Gegen Borussia Mönchengladbach lief Florian Kainz überraschend als Zehner auf. FC-Trainer Steffen Baumgart sieht darin eine neue Option.
Auf den ersten Blick hielt die Aufstellung des 1. FC Köln im Rheinderby nur eine große Überraschung parat. Kingsley Schindler lief anstelle von Dejan Ljubicic auf. Doch als sich die Mannschaft dann zum Anstoß auf dem Platz formierte, gab es da eben noch eine weitere unerwartete Nominierung: Florian Kainz startete erstmals in dieser Saison auf der Zehn. „Ich suche einen Zehner“, sagte FC-Trainer Steffen Baumgart. „Einen Spieler, der in der Lage ist, auch mal einen Steckpass zu spielen.“
„Es ist nicht in Stein gemeißelt, wo ich in Augsburg spiele. Ich lasse mich überraschen.“
Florian Kainz
Mit dem klassischen Zehner ist es beim FC nach dem Ausfall von Mark Uth und der Leihe von Ondrej Duda so eine Sache. Zuletzt hatte Baumgart gerne Denis Huseinbasic oder Dejan Ljubicic auf der Position ausprobiert. Spieler, deren Stärke Baumgart eigentlich eher im athletischen Bereich und nicht unbedingt als kreative Schaltstelle sieht.
Tatsächlich zeigte Kainz gegen Gladbach eine ansprechende Leistung. Es wollte zwar nicht alles gelingen, aber der Österreicher brachte drei Viertel seiner Pässe zum Mitspieler, schloss einige Male selbst ab und brachte zudem einige Flanken. „Das wird nicht nur ein Experiment bleiben“, erklärte Baumgart. „Wir werden das fortführen.“
Und was denkt Kainz über die neue Position? „Ich habe mich gut gefühlt und es war auch nicht das erste Mal in meiner Karriere, dass ich auf dieser Position aufgelaufen bin“, so Kainz. „Ich denke, dass ich auf der Zehn gerade das Kombinationsspiel und Steckpässe besser umsetzen kann.“
Kainz dürfte damit auch eine Option auf der Zehn für das Samstagsspiel gegen Augsburg (15.30 Uhr, Sky) sein. „Es ist nicht in Stein gemeißelt, wo ich in Augsburg spiele. Ich lasse mich überraschen.“
Dank einer deutlichen Leistungssteigerung holte der FC im Rheinderby einen Punkt, verschenkte aber den Sieg. So fällt unsere Einzelkritik aus.
So wirklich glücklich wirkten die Spieler des 1. FC Köln nach dem 0:0 im Rheinderby nicht. Kein Wunder, der FC war im Duell mit Mönchengladbach bis auf eine fünfminütige Druckphase der Fohlen das durchweg bessere Team. Zwar blieben die Kölner erneut ohne Sieg, trafen einmal mehr das Tor nicht, zeigten aber die richtige Reaktion auf das 1:6-Debakel gegen Dortmund.
Mehr als einen abgeblockten Schuss von Ramy Bensebaini bekam er im Grunde nicht auf den Kasten. Versuchte sich in den Spielaufbau einzubringen. Note: 3
Gewohnt souverän. Abgebrüht in den Zweikämpfen, von denen er im Schnitt zwei Drittel gewann. Schaltete sich immer wieder in die Offensivbewegung ein. Note: 2-
Deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zum Dortmund-Spiel. Stand in der Innenverteidigung sicher, leitete oft das schnelle Umschaltspiel ein. Gewann zwar „nur“ 50 Prozent seiner Zweikämpfe, nahm aber vor allem Thuram im Grunde aus dem Spiel. Note: 2-
Seltsames Spiel von Hübers. Begann zunächst souverän, hatte dann Glück, dass seine Aktion gegen Neuhaus keinen Elfmeter zur Folge hatte. Hatte Glück, dass Schwäbe seinen haarsträubenden Rückpass antizipierte. War überrascht, dass Thurma ihn einfach stehen ließ. Und verpasste per Kopfball das Tor. Note: 4+
Hatte in der Defensive erstaunlich wenig zu tun. Schaltete sich somit immer wieder in die Offensive ein. Allerdings fehlte die Präzision im letzten Pass oder bei seinen Flanken. Note: 3-
Startete neben Selke im Sturm, war aber eigentlich überall zu finden – hauptsächlich auf der Zehn. War sehr bemüht, auch wenn nicht alles gelingen wollte. Verfehlte knapp per Freistoß. Note: 3
In Sachen Laufleistung hinter Martel „nur“ Nummer zwei. Dennoch wieder ein enormes Pensum. Stopfte Lücken, organisierte den Spielaufbau und brachte von seinen 68 Pässen 64 zum Mitspieler. Guter Auftritt. Note: 2-
Lief mehr als Skhiri. War irgendwie überall auf dem Platz. An Martel werden die Kölner noch viel Freude haben. Hatte zwei gute Abschlüsse, die ein Tor verdient hatten. Note: 2
Stand überraschend von Beginn an auf dem Feld. War offenbar selbst überrascht als er aus zehn Metern frei zum Torschuss kam. Machte es aus 16 Metern besser, scheiterte aber an Omlin und im zweiten Abschnitt an der in diesem Moment fehlenden Technik. Dennoch ordentlicher Auftritt. Note: 3
Sorgte von Beginn an für Tempo auf der linken Seite und damit für Gefahr. Muss beim finalen Pass präziser werden. Wenn dieser kommt (und er kam einige Male), muss er allerdings auch verwertet werden. Note: 3+
„Die eine Mannschaft hat Fußball gespielt und die andere nicht“
Simon Bartsch
Der 1. FC Köln kam gegen Borussia Mönchengladbach nicht über ein 0:0 hinaus – trotz deutlicher Überlegenheit. Dementsprechend frustriert äußerten sich Trainer und Spieler. Die Stimmen zum Spiel.
Auch im sechsten Spiel in Folge hat der 1. FC Köln nicht gewinnen können. Gegen Borussia Mönchengladbach holten die Geißböcke ein 0:0, doch es war deutlich mehr möglich. Wir haben die Stimmen gesammelt.
Nach dem Spiel in Dortmund war es heute wichtig, dass wir in der Defensive stabil standen und kaum was zugelassen haben. Trotzdem ist es ärgerlich, dass wir vorne keinen Treffer erzielt haben. Wir waren über weite Strecken das bessere Team, hatten insbesondere in der ersten Halbzeit viele gute Möglichkeiten. Am Ende fehlte uns aber das Abschlussglück und so gehen wir mit einem 0:0 nach Hause. “
Timo Hübers
Wir haben ein gutes Spiel gemacht, haben uns aber nicht belohnt. Wir hätten den Sieg verdient gehabt. Wir haben einen Schritt in die richtige Richtung gemacht, weil wir den Punkt brauchen. Ich habe hoffentlich gute Werbung für mich gemacht, was mit der Transfersperre ist, werden wir sehen. Ich fühle mich auf jeden Fall hier wohl und meine Tochter ist hier geboren, was soll ich mehr sagen.“
Kingsley Schindler (DAZN)
Wir werden weiter hart an uns arbeiten, damit die Dinger auch mal reingehen. Wichtig war die Reaktion nach dem Dortmund-Spiel, als wir uns gesammelt haben und gesagt haben, dass es so nicht weiter gehen kann.“
Eric Martel (DAZN)
Wir wissen, was wir können – und da können wir eine ganze Menge nicht, das wissen wir. Wir sind qualitativ als Team, als Kollektiv sehr gut, das zeigen die Jungs auch, aber wir haben Defizite anderen Mannschaften gegenüber, das müssen wir dann auch mit Laufleistung machen, das müssen wir mit Ehrgeiz, mit allem wettmachen, und das machen die Jungs. Trotzdem muss ich sagen, entwickeln sie sich gut, versuchen trotz dieses Drucks immer wieder auch nach vorne zu spielen. Auch mit dem Respekt davor, dass Gladbach das schon sehr, sehr gut macht im Umschaltspiel, sind wir einfach mutig geblieben und bis zur letzten Minute wollten wir das Tor machen. Mich ärgert eigentlich gar nichts, wir können gerne darüber reden, dass die eine Mannschaft Fußball gespielt hat und die andere nicht – ich glaube, das war deutlich zu sehen. Ich glaube auch von der Laufleistung her waren wir weit unserem Gegner voraus und haben mutig nach vorne gespielt, haben es immer wieder versucht.“
Der 1. FC Köln hat im Rheinderby eine Reaktion auf das 1:6-Debakel von Dortmund gezeigt, beim 0:0 gegen schwache Gladbacher aber einen möglichen Sieg verschenkt.
Der 1. FC Köln hat zwar auch das sechste Spiel in Serie nicht gewonnen und einmal mehr kein Tor erzielt, die Geißböcke zeigten beim 0:0 im Rheinderby aber eine beeindruckende Reaktion auf das 1:6-Debakel gegen Dortmund und die jüngste Unruhe aufgrund der Fifa-Sperre.
Mich ärgert eigentlich gar nichts, wir können gerne darüber reden, dass die eine Mannschaft Fußball gespielt hat und die andere nicht – ich glaube, das war deutlich zu sehen.“
Steffen Baumgart
Kölns Trainer Steffen Baumgart wechselte auf drei Positionen, überraschte mit Kingsley Schindler für Dejan Ljubicic. Außerdem spielten Linton Maina und Eric Martel für Sargis Adamyan und Mathias Olesen. Und Maina sorgte bereits nach wenigen Sekunden für die erste Kölner Gefahr. Der Offensivspieler nutzte einen Fehler der Fohlen-Abwehr für den ersten Tempo-Angriff, sein Pass auf Davie Selke war aber zu ungenau. Die Kölner setzten den Gegner weiterhin früh unter Druck und kamen so zu weiteren Chancen. Unter anderem legte Maina Schindler den Ball auf, doch der frisch gebackene Nationalspieler Ghanas verfehlte aus zehn Metern.
Auf der anderen Seite griff Timo Hübers nach einer Viertelstunde erstmals ins Spiel ein und hatte (sehr) großes Glück, dass sein Zweikampf gegen Florian Neuhaus nicht zum Strafstoß führte. Gladbach fand lange kein Mittel gegen den Kölner Druck, blieb ideenlos. Köln nutzte dagegen das Umschaltspiel und blieb gefährlich. Ein Freistoß von Florian Kainz ließ die ersten Kölner Fans bereits jubeln, allerdings verfehlte der Österreicher das Tor knapp. Schindler brachte den Ball aus 16 Metern auf das Tor, doch fand in Fohlen-Keeper Jonas Omlin seinen Meister. Genauso wie Martel, der es nach einer Ecke probierte.
Köln wirkte auch nach dem Wechsel deutlich wacher, engagierter. Und dennoch fand der Gast besser ins Spiel. Auch, weil die Gladbacher jetzt früher störten. Unter anderem traf Marcus Thuram nach einer Flanke von Ramy Bensebaini den Ball nicht voll, Lars Stindl verfehlte aus der Distanz und Neuhaus Abschluss fehlten nur wenige Zentimeter. Im direkten Gegenzug verpasste erneut Schindler nach Pass von Maina. Baumgart brachte nach einer guten Stunde mit Steffen Tigges und Dejan Ljubicic zwei weitere Offensivspieler und Köln übernahm wieder die Spielkontrolle. Ljubicic setzte den neuen Angreifer auch umgehend in Szene, doch Tigges‘ Abschluss blieb zu harmlos – wie die meisten Kölner Angriffsbemühungen.
Folgerichtig kamen auch Jan Thielmann und Denis Huseinbasic, um die noch einmal Offensive zu stärken. Doch so wirklich viel fiel dem FC nicht mehr ein. Martel probierte es noch einmal in der Schlussminute, der abgefälschte Ball prallte aber nur gegen den Außenpfosten – es blieb beim 0:0. Am kommenden Wochenende geht es für die Geißböcke gegen Augsburg.
Die Negativ-Serie des FC hat also Bestand, immerhin haben die Kölner das Tor wieder getroffen. Mit der deutlichen Klatsche verabschieden sich die Kölner in die Länderspielpause, bevor das Derby gegen Borussia Mönchengladbach auf dem Spielplan steht.
Mehr als einen abgeblockten Schuss von Ramy Bensebaini bekam er im Grunde nicht auf den Kasten. Versuchte sich in den Spielaufbau einzubringen. Note: 3
Gewohnt souverän. Abgebrüht in den Zweikämpfen, von denen er im Schnitt zwei Drittel gewann. Schaltete sich immer wieder in die Offensivbewegung ein. Note: 2-
Deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zum Dortmund-Spiel. Stand in der Innenverteidigung sicher, leitete oft das schnelle Umschaltspiel ein. Gewann zwar „nur“ 50 Prozent seiner Zweikämpfe, nahm aber vor allem Thuram im Grunde aus dem Spiel. Note: 2-
Seltsames Spiel von Hübers. Begann zunächst souverän, hatte dann Glück, dass seine Aktion gegen Neuhaus keinen Elfmeter zur Folge hatte. Hatte Glück, dass Schwäbe seinen haarsträubenden Rückpass antizipierte. War überrascht, dass Thurma ihn einfach stehen ließ. Und verpasste per Kopfball das Tor. Note: 4+
Hatte in der Defensive erstaunlich wenig zu tun. Schaltete sich somit immer wieder in die Offensive ein. Allerdings fehlte die Präzision im letzten Pass oder bei seinen Flanken. Note: 3-
Startete neben Selke im Sturm, war aber eigentlich überall zu finden – hauptsächlich auf der Zehn. War sehr bemüht, auch wenn nicht alles gelingen wollte. Verfehlte knapp per Freistoß. Note: 3
In Sachen Laufleistung hinter Martel „nur“ Nummer zwei. Dennoch wieder ein enormes Pensum. Stopfte Lücken, organisierte den Spielaufbau und brachte von seinen 68 Pässen 64 zum Mitspieler. Guter Auftritt. Note: 2-
Lief mehr als Skhiri. War irgendwie überall auf dem Platz. An Martel werden die Kölner noch viel Freude haben. Hatte zwei gute Abschlüsse, die ein Tor verdient hatten. Note: 2
Stand überraschend von Beginn an auf dem Feld. War offenbar selbst überrascht als er aus zehn Metern frei zum Torschuss kam. Machte es aus 16 Metern besser, scheiterte aber an Omlin und im zweiten Abschnitt an der in diesem Moment fehlenden Technik. Dennoch ordentlicher Auftritt. Note: 3
Sorgte von Beginn an für Tempo auf der linken Seite und damit für Gefahr. Muss beim finalen Pass präziser werden. Wenn dieser kommt (und er kam einige Male), muss er allerdings auch verwertet werden. Note: 3+
Der Schock der möglichen Fifa-Strafe sitzt beim 1. FC Köln nach wie vor tief. Doch der Fokus muss nun auf dem Rheinderby am Sonntag liegen.
Kaum auszumalen, was der Bestand der Fifa-Strafe gepaart mit einem Abstieg in die 2. Bundesliga für den 1. FC Köln bedeuten würde. Dementsprechend richten die Verantwortlichen des FC den Fokus auf das Rheinderby gegen Borussia Mönchengladbach am Sonntag (15.30 DAZN). Die Erinnerungen an das Hinspiel sind aber keine guten.
Denn die 2:5-Klatsche gegen die Fohlen war besonders bitter. Bis dahin hatten die Kölner eine starke Hinrunde gespielt, anschließend wollte es nicht mehr so richtig rund laufen. Auch weil, zwei Leistungsträger seitdem nicht mehr so auftrumpfen konnten. So handelte sich ausgerechnet der erfahrene Florian Kainz eine unnötige Gelb-Rote Karte ein, Dejan Ljubicic zog sich eine schwere Verletzung zu und fiel Monate aus und sucht bis heute nach seiner Form. Auch Kainz lief in den vergangenen Wochen seinen starken Leistungen der ersten Saisonhälfte nur hinter her.
Immerhin erzielte Kainz nun für die Nationalmannschaft sein erstes Tor und dürfte mit Selbstvertrauen ans Geißbockheim zurückgekehrt sein. „Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich jetzt auch im Nationalteam getroffen habe. Das Tor gibt mir Selbstvertrauen. Wichtiger als mein Treffer war mir aber, dass wir die zwei Spiele gewinnen“, sagte Kainz, der Mittelfeldspieler weiß aber, um die schwere Situation beim FC, gerade auch in Bezug auf die mögliche Fifa-Sperre. E“s ist eine schwierige Phase. Wir müssen weitermachen und als Mannschaft zusammenbleiben. Wir dürfen uns gemeinsam mit dem Trainerteam von äußeren Umständen nicht ablenken lassen. In der jetzigen Situation ist es wichtig, dass wir bei unserem Fußball bleiben, weiterhin gut trainieren und mit voller Überzeugung in die Spiele gehen“, so Kainz. „Wir haben lange nicht mehr gewonnen, der Punktevorsprung schmilzt. Aber wir haben jetzt mit dem Derby ein supercooles Spiel vor der Brust, auf das wir alle brennen. Wir wollen das Derby unbedingt gewinnen.“
Ljubicic spielte auch mit der Nationalmannschaft und könnte ebenfalls davon profitieren. „Dejo ist noch nicht in seinem Rhythmus. Den kriegt er nur, wenn er trainiert und spielt. Das macht er gut“, sagt FC-Trainer Steffen Baumgart. „Den Maßstab von vor seiner Verletzung können wir nicht ansetzen, weil es einfach zu lange gedauert hat. Zu dem Zeitpunkt war die Mannschaft auch in einer anderen Performance, da lief einiges besser bei uns.“
Am Tag nach der drakonischen Fifa-Strafe gegen den 1. FC Köln hat FC-Sportdirektor Christian Keller deutliche Worte gefunden.
Die Strafe der Fifa kam für die Verantwortlichen des 1. FC Köln am Mittwoch überraschend und sie stellt den FC vor große Herausforderungen. Der Weltverband hat die Geißböcke mit einer Sperre für zwei Transferperioden belegt. Eine ganze Spielzeit dürfen die Kölner also keine neuen Spieler verpflichten. Am Donnerstagvormittag äußerte sich FC-Sportdirektor Christian Keller zu dem Thema.
Das sagt Keller über…
die Gespräche mit den Verantwortlichen von Ljubljana: „Es gab am 30. August 2022 und nicht irgendwann im Juli ein Treffen mit Olimpija Ljubljana mit Präsident Adam Delius und Vizepräsident Christian Dollinger. Das Gespräch dauerte fast anderthalb Stunden. Im Nachgang haben sich die beiden Gäste für das großartige Gespräch und die Gesprächsatmosphäre schriftlich bedankt. Ljubljana hat vom FC ein Angebot erhalten, das sie abgelehnt und anschließend Klage eingereicht haben. „
das Angebot an Ljubljana: „Sie haben ein Angebot erhalten, das deutlich besser war als das, was ihnen die FIFA zugesprochen hat. Sie sollen jetzt 52.000 Euro erhalten. Die haben sie noch nicht erhalten und werden sie auch nicht erhalten. Ich habe ihnen zuzüglich zu der Ausbildungsentschädigung den Betrag geboten, der in der schriftlich dokumentierten Ausstiegsklausel des Spielers verankert war. Aber das, was Ljubljana gefordert hatte, war komplett fern von jeglicher Realität.“
die nächsten Schritte: „Wir werden Berufung gegen das Urteil einlegen, weil es aus unserer Sicht eine Farce ist, nicht nur inhaltlich, sondern auch, wie es zustande gekommen ist. Beide Vereine haben Klage erreicht, in unserer wurden jede Menge Zeugen benannt. Der ehemalige Präsident von Ljubljana kann bezeugen, dass dem Spieler die Zusagen gemacht wurden und dass es diese Ausstiegsklausel gibt, die im Übrigen auch schriftlich vorliegt. Danach gab es keine mündliche Anhörung. Drei Richter vom FIFA-Tribunal haben sich zurückgezogen und dieses Urteil gefällt. Dafür fehlt mir jedes Verständnis. Das Urteil hat uns massiv überrascht. Das Verfahren war am 1. Februar 2023, wir haben gestern (29. März 2023, Anm. d. Red.) das Urteil erhalten. Wir wollen mit der Berufung auf eine Suspension der Strafe hinwirken, sodass das Strafmaß erstmal ausgesetzt wird. Die drei durch die Fifa auferlegten Strafen (Schadenersatzzahlung an Ljubljana, Spielsperre für Potocnik, Transfersperre, Anm. d. Red.) gelten ab sofort. Wir haben Zeit bis zum 20. April 2023 in Berufung zu gehen, werden dies aber bereits in der nächsten Woche machen. Das wichtigste Ziel ist das Strafmaß auszusetzen. Schön wäre es, wenn mit Einreichung der Berufungsunterlagen die Transfersperre aufgehoben wird. Das ist ein unabhängiger Vorgang. Wenn der CAS dem zustimmt, ist die Transfersperre erstmal ausgesetzt. Es dauert 4 bis 6 Monate bis der CAS ein Urteil spricht, weil dem erfreulicherweise ein Verfahren vorausgeht. Wenn dieses Urteil nach der Verhandlung beim Sportgerichtshof bestehen bleibt, hätte das Urteil erst Auswirkungen nach der bevorstehenden Sommertransferperiode.“
mögliche Folgen der Sperre: „Im Urteil ist die Transfersperre nicht konkretisiert. Das muss man klären. Da es nicht klar benannt ist, gilt die Sperre erstmal für alle Teams. Wenn es konkretisiert wird, trifft es vielleicht nur die Lizenzmannschaft. Das ist etwas, was in der Berufung geklärt werden muss.“
den kommenden Kader: „Grundsätzlich hat Leart Paqarada nach deutschem Recht einen gültigen Arbeitsvertrag. Wenn das Urteil aufrecht bleibt, würde er ab 1. Juli 2023 kein Spielrecht beim 1. FC Köln bekommen. Jeder Spieler wird im Sommer neu in das System eingetragen. Mit dem 30. Juni erlischt das Spielrecht für alle Spieler. Dann wird es neu beantragt. Die Frage ist, für welche Spieler das genehmigt wird. Es müssen viele Fragen geklärt werden, die aus dem Urteil nicht hervorgehen. Was sind neue Spieler? Sind Spieler, die wir aktuell verliehen haben, neue Spieler? Die waren zuletzt bei uns nicht registriert. Können wir Jeff Chabot verpflichten, der aktuell bei uns registriert ist? Auslaufende Verträge können wir verlängern, weil die Spieler schon registriert sind.“