FC kassiert bittere Pleite
Der 1. FC Köln bleibt auch nach dem 4. Spieltag in der Bundesliga ohne Sieg. Gegen die TSG Hoffenheim lieferte der FC eine ordentliche Partie ab, kassierte aber dennoch eine 1:3-Niederlage.
„Alle in Weiß“ lautete das Motto der Kölner Fans zum 100. Geburtstag des Müngersdorfer Stadions, der 4. Spieltag hatte für den FC aber lange Zeit viel von Rabenschwarz. Zumindest agierten die Kölner beim 1:3 gegen Hoffenheim lange glücklos. Nach der frühen Führung durch Andrej Kramaric erhöhten Florian Grillitsch und Maximilian Beier auf 0:3, bevor Davie Selke verkürzte. Trotz einer ordentlichen Leistung: der FC kassiert eine bittere Pleite. Zudem sah Rasmus Carstensen in der Nachspielzeit Gelb-Rot.
Ungewohnt lange hatte FC-Trainer Steffen Baumgart über die Startaufstellung gegen Hoffenheim nachgedacht, am Ende entschied er sich für die Aufstellung, die schon zwischen den Zeilen zu lesen war. Für den verletzten Eric Martel lief zunächst Denis Huseinbasic auf, auf der rechten Seite startete Rasmus Carstensen, dafür nahm Neuzugang Luca Waldschmidt zunächst auf der Bank Platz. Im Sturm startete erwartungsgemäß Davie Selke. Zwar kam der Stürmer nach drei Minuten bereits auch zur ersten dicken Chance für den FC, zu diesem Zeitpunkt lagen die Geißböcke aber bereits 0:1 zurück. Die Kölner Fans befanden sich noch mitten in den Feierlichkeiten anlässlich des 100. Geburtstags des Müngersdorfer Stadions, da hatte Andrej Kramaric schon zugeschlagen. Natürlich Kramaric. Kein anderer Hoffenheimer hat öfter gegen den FC getroffen, es war bereits das sechste Tor des Kroaten gegen Köln.
Kölner Hintermannschaft lädt zu Gegentoren ein
Allerdings auch mit freundlicher Unterstützung der Kölner Hintermannschaft. Leart Pacarada bekam den Ball nach einer Hereingabe nicht geklärt, die zweite Flanke irrte durch den kompletten Kölner Sechzehner, Benno Schmitz klärte den Ball vor die Füße des Kroaten, der nur noch einschob. Der FC zeigte aber die richtige Reaktion. Selke versuchte es aus spitzem Winkel, scheiterte aber genauso an Oliver Baumann wie Rasmus Carstensen aus der Distanz. Florian Kainz schoss ebenfalls aus Sechzehn Metern, der Schuss wurde aber geblockt. Köln bemühte sich über die schnellen Außen – vor allem über Linton Maina – für Gefahr zu sorgen, Hoffenheim probierte es zunächst ungewohnt oft über Flanken, die die Kölner Hintermannschaft vor das ein oder andere Problem stellten.
Das tat auch Huseinbasic. Ein verunglückter Ball des Youngsters landete bei Maximilian Beier. Marvin Schwäbe eilte aus dem Tor, gewann den Zweikampf in Höhe der Mittellinie, passte aber auf Florian Grillitsch der aus der eigenen Hälfte ins leere FC-Tor traf. Auch nach dem zweiten Gegentreffer gaben die Kölner weiterhin den Ton an, der FC war aber bis zum Seitenwechsel bei weitem nicht mehr so zielstrebig. Das sehenswerte zweite Tor hatte offensichtlich Wirkung hinterlassen.
FC belohnt sich erst spät
Dennoch lieferten die Kölner keine schlechte Partie ab, sie waren in vielen Situationen aber glücklos. Auch in der Drangphase zu Saisonbeginn. Denn die erste Kölner Chance nach dem Wechsel gehörte Selke. Eine Flanke von Carstensen brachte der Stürmer allerdings nicht aufs Tor. Anschließend stand Selke einschussbereit vor Baumann, aber die Hereingabe von Maina war nicht genau genug. Genau gepasst hätte wohl der Schlenzer von Dejan Ljubicic, doch Wout Weghorst rettete für den geschlagenen Baumann auf der Linie. Der Niederländer hatte auch in der nächsten Situation Glück. Zwar bekam der Stürmer einen Schuss von Kainz unabsichtlich gegen den Arm geschossen, Weghorst verhinderte aber eine klare Tormöglichkeit. Über einen Elfmeter hätte sich Hoffenheim nicht beschweren dürfen. Im direkten Gegenzug sorgte Maximilian Beier für klare Verhältnisse. Bei seinem Schlenzer war Schwäbe erneut chancenlos, der Hoffenheimer kam aber auch erstaunlich unbedrängt zum Abschluss.
Trotz des deutlichen Rückstands gaben die Kölner nicht auf, spielten weiter munter nach vorne und belohnten sich endlich. Huseinbasic legte den Ball auf Selke ab, der durch die Hosenträger von Baumann zum 1:3 traf. Baumgart setzte nun auf volle Offensive, brachte mit Faride Alidou und Luca Waldschmidt zwei weitere Offensivkräfte. Anschließend sogar noch Sargis Adamyan und Steffen Tigges. Waldschmidt fand sich schnell ins Spiel, spielte Selke frei, der aber aus kurzer Distanz nur das Außennetz traf. Köln blieb dran, zog ein Powerplay auf. Waldschmidts Aufsetzer rettete Baumann gerade noch zur Ecke. Die Kölner Offensive bot Hoffenheim allerdings Räume und die Chance auf Konter. So tauchte der eingewechselte Mergim Berisha vor Schwäbe auf, scheiterte aber am Kölner Torhüter. In den Schlussminuten machte es Hoffenheim cleverer, hielt den Ball in den eigenen Reihen.
Zu allem Überfluss ließ sich der ansonsten gute Carstensen zu einem taktischen Foul hinreißen, für das er die Ampelkarte sah. Waldschmidt versuchte es noch einmal aus 18 Metern, letztlich blieb es aber beim 1:3, der FC bleibt auch im vierten Spiel ohne Sieg. Am kommenden Samstag folgt das Duell gegen Werder Bremen.
1. FC Köln: Schwäbe – Schmitz (60. Alidou), Chabot, Hübers, Pacarada (77. Heintz) – Ljubicic, Huseinbasic (66. Waldschmidt) – Maina (77. Tigges), Kainz (77. Adamyan), Carstensen – Selke Tore: 0:1 Kramaric (1.), 0:2 Grillitsch (27.), 0:3 Beier (52.), 1:3 Selke (61.)