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0:4 offenbart einmal mehr Kölns Schwächen

Bei der 0:4-Niederlage der Geißböcke gegen den BVB sieht der Blick auf die reinen Daten eigentlich gar nicht schlecht aus. Köln lag in der Statistik der Torschüsse, Flanken und Ecken deutlich vorne. Die Probleme der Kölner werden an anderer Stelle sichtbar.

Den Einsatz und den Kampfeswillen kann man dem 1. FC Köln im Heimspiel gegen Borussia Dortmund nicht absprechen. Die Statistiken spiegeln dies ebenfalls wider. Das Ergebnis spricht aber eine andere Sprache. Denn: Der FC strahlte gegen Dortmund kaum Gefahr aus. Die Kölner Niederlage offenbart einmal mehr die große FC-Schwäche.

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Die Zahlen konnten sich eigentlich sehen lassen: 19:11 Torschüsse, 17:5 Flanken und 13:4 Ecken – zumindest auf dem Papier wirkten die Kölner wie das offensiv stärkere Team gegen Borussia Dortmund. Auf der Anzeigetafel stand aber ein 0:4 aus Kölner Sicht. Auch, wenn das Ergebnis zwei bis drei Tore zu hoch ausfiel, die Niederlage ging durchaus in Ordnung. Denn obwohl die Torschussstatistik so klar an die Kölner ging, war der BVB das deutlich gefährlichere Team. Der FC fand in der entscheidenden Zone so gut wie gar nicht statt. „Es war natürlich ein verdienter Sieg für Dortmund. Sie waren uns in der Kernkompetenz, der Effizienz, denn Fußball ist nun mal ein Ergebnissport, brutal überlegen“, sagte Trainer Timo Schultz. „Ich kann aber auch ein paar positive Aspekte da rausziehen. Gerade in der ersten Halbzeit haben wir auch viele gute Dinge gemacht.“

Kaum Gefahr trotz 17 Flanken und 19 Torschüssen

Tatsächlich liefen bei den Kölnern in den ersten 45 Minuten viele Dinge gut. Die Kölner standen im Zentrum kompakt, ließen kaum etwas zu. Der Gegentreffer fiel nach einem Standard sicherlich zu einfach. Aus dem Spiel wurde Dortmund so gut wir gar nicht gefährlich. Zudem gewannen die Geißböcke viele Zweikämpfe im Mittelfeld, setzten den BVB teils früh unter Druck. Das war zum Teil schon sehr ansehnlich, effektiv war der FC aber nicht. So sorgte Gregor Kobel selbst für die größte Kölner Gefahr, als ihm Linton Maina den Ball wegspitzelte und dass Tor für einen Augenblick frei war. Doch der Außenbahnspieler fand einmal mehr keinen Abnehmer, der Angriff verpuffte. Bis ins letzte Drittel machten die Geißböcke viel richtig, dann aber mindestens genauso viel falsch. Gerade im ersten Abschnitt wirkte Jan Thielmann wie ein Fremdkörper, alleine gelassen. Auch, weil das Flankenspiel für einen Angreifer seiner Statur gegen Spieler wie Niklas Süle als wenig hilfreich erscheint.

So sorgten die 17 Flanken, die 13 Ecken nur selten bis gar nicht für Gefahr. Die Maßnahme bei dem taktischen Kniff Flügelspiel zu bleiben, wollte nicht so recht zur Aufstellung passen. „Wir sind zumindest heute deutlich besser in die Positionen gekommen, aus denen wir uns Chancen kreieren können“, sagte Timo Hübers. „Jetzt geht es darum, auch in die wirklich gefährlichen Räume zu kommen und noch mehr gefährliche Chancen zu kreieren.“ Nur zwei der Flanken fanden im gesamten Duell einen Abnehmer. „Ich glaube, wenn wir das Spiel morgen vielleicht ein bisschen nüchterner betrachten, müssen wir die positiven Szenen, die ja wirklich zuhauf heute dabei waren, rauspicken.“

Schultz: Wir stellen uns in den „entscheidenden Situationen zu naiv an“

Denn es war sicher nicht so, dass die Kölner gar keine Chancen gehabt hätten. Maina traf den Pfosten, Thielmann den Arm von Kobel. Chancen, die dem Spiel eine andere Wende hätten geben können. „Gut war, dass wir fast 20 Torschüsse gehabt haben. Schlecht war, dass wir deutlich mehr hätten haben können, wenn wir im letzten Drittel ein bisschen mehr Ruhe gehabt hätten. Schlecht war auch, dass wir keins geschossen haben“, erklärte Schultz. „Grundsätzlich bin ich mit der Flexibilität, die die Jungs an den Tag gelegt haben und der Intensität, auch in der ersten Linie Balleroberungen zu haben, sehr zufrieden.“

Zufrieden konnte auch Edin Terzic sein. Denn die Dortmunder strahlten eben die Effizienz eines Bundesligisten aus. Während die Kölner von fünf Schüssen aufs Tor nicht einen Versuch nutzten, brachte der BVB sieben Schüsse aufs Tor und traf vier Mal. „Wir stellen uns da in den entscheidenden Situationen zu naiv an“, sagte Schultz. „Da müssen wir lernen, noch brutaler das eigene Tor zu verteidigen. Das haben wir nicht geschafft und dementsprechend das Ergebnis mit 0:4 an der Anzeigetafel.“


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