Eigentlich steuert der 1. FC Köln mit Höchstgeschwindigkeit auf die 2. Bundesliga zu. Eigentlich, weil die Konkurrenz den Abstiegskampf offen hält. Dementsprechend wird die Begegnung gegen Mainz ein weiteres Endspiel.
Die eine Mannschaft hat seit fünf Spielen nicht mehr verloren, elf Punkte in diesem Zeitraum geholt, die andere nur eins der vergangenen zehn Spiele gewonnen. Unterschiedlicher könnten die Vorzeichen nicht sein zwischen Mainz und dem FC. Der 1. FC Köln steht vor dem entscheidenden Spiel.
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Timo Schultz wählt seine Worte in aller Regel mit Bedacht. Auf den Pressekonferenzen vor und nach den Bundesligaspielen lässt sich der Trainer gerne mal ein wenig Zeit mit der Antwort, setzt ein freundliches Lächeln auf, um sich die passenden Worte zurecht zu legen. In der Nachbetrachtung des Darmstadt-Spiels lag der ruhige Ostfriese bei seiner Wortwahl allerdings ein wenig daneben. „Jetzt können wir eine Scheißegal-Mentalität an den Tag legen“, sagte der Trainer und nachdem der Club die Aussage auch auf den Social-Media-Kanälen veröffentlichte, ließen einige Fans ihrem Frust freien Lauf, hauptsächlich ebenfalls im Netz, allerdings auch während des Trainings, sogar auf dem Platz.
Der FC soll gegen Mainz sein anderes Gesicht zeigen
Natürlich wollte der Trainer damit keinesfalls ausdrücken, dass es Spielern und Trainer nun Schnuppe sei, was mit dem Verein passiere. „Mit der Scheißegal-Stimmung wollte ich nicht sagen, dass es uns scheißegal sein kann“, erklärte der Trainer am Freitag. „Vielleicht können die Jungs den Druck einfach mal nach links schieben und einfach mal befreit aufspielen.“ Ganz so einfach ist es dann aber wohl doch nicht. Der Versuch, den Druck von den Spielern zu nehmen, ist löblich, das Gelingen aber angesichts der Tabellensituation nahezu ein Ding der Unmöglichkeit. Denn natürlich ist den Spielern die Situation durchaus bewusst. Fünf Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz sind angesichts des direkten Duells gegen Mainz aufholbar. Sollten die Kölner gewinnen, beträgt der Rückstand nur noch zwei Zähler. Allerdings machte Bochum mit dem Erfolg gegen Hoffenheim einen großen Satz.
Und so sprachen unter der Woche sowohl Mark Uth als auch nun Timo Schultz von der Chance, die es dann doch noch gibt und die es vor allem zu nutzen gilt. Es geht nach wie vor um den Klassenerhalt, es geht um den künftigen Kader, Verträge und natürlich auch um Geld. So lange der Abstieg noch zu verhindern ist, werden es die Kölner Profis auch versuchen. Alles andere würde dem Gedanken von Leistungssport widersprechen. Dementsprechend wird auch der Druck nach wie vor groß sein. Schultz verspricht ein anderes Gesicht. „Mir als Trainer ist am Wochenende in Mainz erstmal wichtig, dass ich eine Mannschaft auf dem Platz sehe, die mutig und aggressiv nach vorne spielt, die den Ball haben will, die mit aller Macht versucht, das Spiel zu gewinnen“, sagte der Coach.
Henriksen: „Wir müssen weiter jagen“
Doch gerade die Sache mit dem Mut sei „einfacher gesagt als getan“, betonte der Trainer und kündigte auch Konsequenzen an. „Natürlich wird sich nach so einem Spiel wie gegen Darmstadt auch personell und von der Herangehensweise etwas ändern“, sagte Schultz. „Wenn man immer das gleiche macht, geht es auch immer so weiter. Dann wird sich am Ergebnis nichts ändern.“ So könnte Jan Thielmann wieder eine offensivere Rolle einnehmen, Benno Schmitz zurück in die Startelf kehren. Vermutlich gibt es auch in der Offensive Veränderungen. Florian Kainz und Sargis Adamyan machten gegen Darmstadt nicht die beste Figur.
Wie sich das Gesicht einer Mannschaft ändern kann, zeigt sich ausgerechnet beim Gegner, der ebenfalls lange ähnlich behäbig, ängstlich auftrat, mittlerweile aber von Punkt zu Punkt eilt. Mainz holte aus den vergangenen fünf Spielen elf Zähler, verlor dementsprechend keins. In dieser Form haben die Rheinhessen so gar nichts von einem Abstiegskandidaten. Zumindest bewegt sich Mainz aktuell nicht auf Augenhöhe mit den Kölnern. „Als ich angefangen habe, standen wir vier Punkte hinter den Kölner“, sagte Mainz-Coach Bo Henrikson. Mittlerweile seien aber die Rheinhessen die „Gejagten“, sagte Schultz. Schon vorher benutzte sein Gegenüber eine ähnliche Wortwahl. „Wir müssen weiter jagen“, sagte Henriksen. „Wir können uns nicht ausruhen. Köln ist gut und hat zuletzt auswärts nur eines von sechs Spielen verloren.“ Zudem will der FC seine Scheißegal-Mentalität an den Tag legen. Die, bei der die Kölner befreit aufspielen wollen.
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