Ein Kommentar zum wichtigen Sieg gegen Bochum
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Kommentar: Eine Initialzündung? Bestimmt! Aber auch eine Warnung

Mit den beiden Treffern in der Nachspielzeit haben Luca Waldschmidt und Steffen Tigges das Kölner Stadion in ein Tollhaus verwandelt. Der späte Erfolg könnte eine Initialzündung sein, wirklich rund lief es beim FC aber nicht. Ein Kommentar.

Mit dem 2:1 über den VfL Bochum hat der 1. FC Köln den erhofften Sieg im Abstiegskampf eingefahren. Die Art und Weise des Erfolgs könnte den Kölnern einen Schub geben. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass der FC bis zu den beiden Treffern in der Nachspielzeit kein Mittel hatte, dem VfL wirklich gefährlich zu werden. Ein Kommentar zum wichtigen Sieg gegen Bochum.

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„Der FC lebt“, brachte es Florian Kainz nach der Gefühlsexplosion am Samstagnachmittag in drei einfachen Worten auf den Punkt. Mit dem Last-Minute-Erfolg über den VfL Bochum hat der 1. FC Köln einen wichtigen Sieg, vielmehr aber noch drei wichtige Punkte eingefahren. Denn mit dem Ende der regulären Spielzeit sah Köln wie der große Verlierer des 28. Spieltags aus. Mit einem 0:1 gegen die formschwachen Westfalen wäre der VfL auf zehn Punkte und Mainz auf vier Zähler davongezogen. Angesichts der kommenden Aufgabe bei den Bayern, die naturgemäß eher selten drei Spiele in Folge verlieren, und Hoffenheim und Heidenheim als Gegner der Konkurrenz, wäre eine Niederlage mindestens einem deutlichen Fingerzeig Richtung Zweitklassigkeit gleichgekommen.

Sieg als Initialzündung?

Doch das ist es nicht. Der FC hat mit einem Kraftakt das Spiel in der Nachspielzeit gedreht, zu einem Zeitpunkt, an dem nicht viele Fans an die Geißböcke geglaubt, sie phasenweise sogar erstmals in dieser Spielzeit ausgepfiffen haben. Die Kölner standen mit dem Rücken zur Wand, der Druck auf die Spieler muss immens gewesen sein. Steffen Tigges und Luca Waldschmidt verwandelten mit ihren Toren das Kölner Stadion schließlich in ein Tollhaus, verhalfen dem angeschlagenen Club wieder auf die Beine. Der FC lebt. Und nicht nur das. Dieser Erfolg über Bochum, dieser unbändige Willen, das verloren geglaubte Spiel zu drehen, die entfachte Leidenschaft können eine Initialzündung für die Kölner sein. Einen besseren Impuls als diese letzten Minuten in Müngersdorf hätte kein Motivator, kein leidenschaftlicher Trainer geben können.

Auch wenn nach dem Spiel schon sehr viel Pathos in den Worten von FC-Trainer Timo Schultz gesteckt hat, man hatte tatsächlich das Gefühl, dass sich Fans und Mannschaft in diesen beiden glücklichen Momenten, in diesen 100 Sekunden purer Gänsehaut gegenseitig entfachten und nun in der Crunchtime voneinander profitieren können. Diese Wucht sollten die Kölner mit in die kommenden Spiele nehmen, sich daran erinnern wie „unbeschreiblich“, wie „schön“ dieser 2:1-Erfolg war, wie die Kölner Akteure den Sieg selbst beschreiben. Gut möglich, dass das dann etwas beim FC auslöst. Dass diese Initialzündung der Anfang einer Aufholjagd ist. Dass die Kölner genau diesen Weckruf nach der regulären Spielzeit für den Endspurt gebraucht haben.

Die andere Seite der Wahrheit

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass sie ihn gebraucht haben. Gegen einen kriselnden Club, dessen Etat, dessen Kaderwert deutlich unter dem der Geißböcke liegt. Ein Team, dass nun seit sechs Spielen nicht mehr gewonnen, nur einen Punkt geholt hat. Der FC hat das Spiel ganz sicher nicht unverdient gewonnen, war über weite Strecken die bessere Mannschaft, mit den größeren Möglichkeiten und doch hätte sich der Tabellenvorletzte über eine Niederlage nicht beschweren dürfen. In der Offensivbewegung war Köln behäbig, seltsam gehemmt, vielleicht sogar gelähmt, entwickelte einmal mehr viel zu wenige Tormöglichkeiten, wirkte über weite Strecken ideenlos. Dazu gesellten sich Fehlpässe, individuelle Fehler und unnötige Ballverluste. Nach der regulären Spielzeit sprach nicht sonderlich viel dafür, dass diese Kölner Mannschaft noch eine Idee hat, wie sie dem Abstieg entkommen soll.

Durch das 2:1 hat der FC den Relegationsplatz Stand 28. Spieltag wieder in der eigenen Hand. Die Kölner können mit einem Erfolg über Mainz den 16. Platz erklimmen, sollte sich die Punktedifferenz bis dahin nicht deutlich verschlechtern. Vielleicht ist nun sogar noch ein wenig mehr drin – die direkte Rettung. Die 100 Sekunden Glückseligkeit können tatsächlich eine Initialzündung sein, die 90 Minuten zuvor sollten aber eine Warnung sein.


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