Das 1:5 gegen Darmstadt sorgte verständlicherweise für mächtig schlechte Stimmung bei den Geißböcken, brachte gleichzeitig aber auch einmal mehr eine bittere Erkenntnis beim 1. FC Köln: Der FC muss auf mehr als zwei Positionen nachrüsten.
Thomas Kessler hat jüngst bestätigt, dass der FC einen Rechtsverteidiger und einen Stürmer sucht. Die Pleite am Freitag zeigte aber noch weitere Problemstellen beim 1. FC Köln: Der FC muss auf mehr als zwei Positionen nachrüsten.
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Rasmus Carstensen war am Freitagabend nun wirklich nicht zu beneiden. Sieben Monate hatte der Däne auf den nächsten Startelf-Einsatz warten müssen. Sieben Monate, in denen verschiedene Trainer ihm einen gelernten Offensivspieler, einen etatmäßigen gerade erst genesenen Linksverteidiger und zuletzt auch einen 19-jährigen Innenverteidiger vor die Nase gesetzt hatten. Nun das Comeback in der Anfangsformation und direkt wieder eine Klatsche. Schon beim letzten Startelf-Einsatz im März kassierte der FC damals gegen Leipzig eine heftige 1:5-Pleite. Allerdings im Abstiegskampf der Bundesliga und nicht als vermeintlich „beste Mannschaft der 2. Liga“. Für den Kaderwert-Krösus der Liga war es die dritthöchste Niederlage im Bundesliga-Unterhaus und die höchste seit dem 0:5 gegen Rot-Weiss Essen in der Saison 06/07.
Es fehlt an Alternativen
Und gerade die Personalie Carstensen zeigte unerbittlich die Schwäche des Kölner Kaders. Wochenlang war Carstensen außen vor, erhielt wenn überhaupt nur Kurzeinsätze. Die Experimente mit Jan Thielmann und Max Finkgräfe scheiterten und Julian Pauli machte seine Sache auf der Position zwar gut, doch der Youngster wurde in der Innenverteidigung gebraucht. Struber hatte alle diese „Burschen“ als mögliche Rechtsverteidiger aufgezählt, um dann am Freitag jenem Spieler das Vertrauen zu schenken, der gegen Ulm noch nicht einmal im Kader stand. Dass Carstensen keine Argumente für weitere Einsätze sammeln konnte, lag vor allem am Gesamtauftritt der Kölner. Carstensen war sichtbar bemüht und sicher nicht der größte Schwachpunkt der Kölner Defensive.
Denn auch die Innenverteidigung erwischte einen rabenschwarzen Tag. Timo Hübers stand vollkommen neben sich. Schon gegen den Karlsruher SC war der Kölner Abwehrchef an drei Gegentoren beteiligt, nun legte Hübers noch eine Schippe drauf. Aber auch Julian Pauli bekam gerade den abgebrühten Angreifer Isac Lidberg nicht in den Griff, war ebenfalls an Gegentreffern beteiligt. Struber musste reagieren, erlöste den Youngster und offenbarte mit dem Wechsel in der Innenverteidigung den nächsten Schwachpunkt des Kaders. Gegen die Umschaltmomente und Konter über die schnellen Offensivspieler der Lilien brachte der Coach Dominique Heintz – zwar ein Routinier, aber nicht gerade einer, der für seine Endgeschwindigkeit bekannt ist. Andere Alternativen hatte Struber für diese Position keine auf der Bank.
Mit einem Stürmer ist es nicht getan
Für Denis Huseinbasic brachte der Kölner Trainer im zweiten Durchgang Mathias Olesen und damit einen weiteren Spieler, dem Struber zuletzt eher selten vertraute. Olesen hatte keinen Einfluss mehr aufs Spiel. Zu diesem Zeitpunkt stand es zwar schon 1:4 aus Kölner Sicht, der Glaube an eine Wende war sicherlich nicht mehr sonderlich groß, die Qualität steigerte die Einwechslung aber auch nicht. Man hatte nicht gerade den Eindruck, als würde noch einmal ein Ruck durch die Mannschaft gehen. Immerhin wird in den kommenden Wochen Dejan Ljubicic zurück erwartet. Doch aktuell zeigt sich auch im Mittelfeld immer mehr, dass personell nicht wirklich viel passieren darf. Wenig passierte bei den Kölnern in vorderster Front. Der FC war ideenlos, den Geißböcken fehlte es an Kreativität, vor allem aber an Durchschlagskraft.
Auch ein Luca Waldschmidt blieb wieder hinter den Erwartungen zurück. Nicht zum ersten Mal. Ob Mark Uth eine mittelfristige Alternative wird, ist angesichts der Verletzungshistorie vollkommen offen. Vielleicht hätte ein echter Knipser, ein klassischer Neuner die Spieldynamik noch ein wenig verändert. Ein Stürmer wie Darmstadts Fraser Hornby, der zwei Mal goldrichtig stand und zwei Mal gegen den FC traf oder wie Isac Lidberg, der mit der Kölner Hintermannschaft leichtes Spiel hatte und nun bereits sein siebtes Saisontor im siebten Spiel erzielte. Der Schwede wurde in diesem Sommer für eine Millionen Euro verpflichtet, Hornby in der vergangenen Spielzeit für 1,5 Millionen Euro. Erschwingliche Stürmer, die den SV Darmstadt enorm weiterbringen. Nur zeigt das 1:5 sehr deutlich, dass es mit einem neuen guten Stürmer bei den Kölnern im Winter nicht getan ist.
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Ich bin der Meinung, dass das aktuelle System nicht passt. Das Spiel gegen Darmstadt hat das gezeigt; viel zu selten zwischen die beiden 4er Ketten gekommen. Kein oder selten ein schneller Pass in die Spitze oder ein Diagonalball. Wenig Schüsse aus der zweiten Reihe. Das war für Darmstadt viel zu einfach und berechenbar.