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Abstiegskampf so schwach wie nie: Der FC profitiert vom Rekordtief

Mit zwei Siegen in Serie könnte der FC in der Theorie nach dem 14. Spieltag auf Rang 12 stehen. Könnte, denn bei den Geißböcken läuft bislang nicht viel rund. Dennoch: ist das bei der Spieltags-Konstellation rein rechnerisch nicht utopisch. Möglich macht das der schlechteste Saisonauftakt der Keller-Kinder seit der Einführung der Drei-Punkte-Regel.

Sechs Punkte nach zwölf Spielen, zum Großteil schwache Leistungen – aktuell gibt es wenig Hoffnung auf Besserung. Oder doch? Da spricht doch etwas für den 1. FC Köln: Kann der FC von der Krise der Konkurrenz profitieren?

Es hat gar nicht so viel gefehlt und der FSV Mainz hätte in der Tabelle einen kleinen Sprung gemacht, sich Luft zum Tabellenschlusslicht aus Köln verschafft. Tatsächlich fehlten Marco Richter, jenem Offensivspieler, der schon mehrfach mit dem FC in Verbindung gebracht worden ist, nur Zentimeter, um den Sieg über die TSG Hoffenheim festzuschnüren. Doch Richter traf zwei Mal die Latte, zudem hielt TSG-Keeper Oliver Baumann noch einen Strafstoß. So holte Mainz zum Abschluss des 12. Spieltags nur einen Punkt und befindet sich mit acht Zählern auf Rang 16 und weiterhin in Reichweite der Geißböcke. Dadurch haben die Kölner am kommenden Freitag die große Chance, den Abstiegskeller vorerst zu verlassen und das nicht nur als Momentaufnahme. Da Union Berlin bei den Bayern spielt und Mainz es mit dem SC Freiburg zu tun bekommt, kann Köln mit einem Erfolg über den direkten Keller-Konkurrenten Darmstadt auf Rang 15 klettern.

Die Konkurrenz kriselt ebenfalls

Sowohl Steffen Baumgart als auch in der vergangenen Woche Timo Hübers betonten bereits, dass man mit einer kleinen Serie von zwei Siegen ganz anders da stehen würde. Und tatsächlich: Sollte der FC sechs Punkte aus den so genannten Endspielen gegen Darmstadt und Mainz in den kommenden 14 Tagen holen, wäre sogar Rang zwölf möglich und aufgrund der Spieltags-Konstellation auch nicht utopisch. Denn der aktuelle Tabellenzwölfte, das „gesicherte“ Mittelfeld, Werder Bremen ist nur fünf Punkte weg. Die Abstiegskandidaten liegen ungewohnt eng beieinander und Köln spielt als nächstes gegen zwei direkte Konkurrenten. „Wir haben immer wieder betont, dass wir gegen Mannschaften, die mit uns um die gleichen Tabellenregionen kämpfen, gewinnen müssen“, sagte am Freitag nach dem 0:1 gegen die Bayern auch Thomas Kessler, Leiter der Lizenzspielabteilung. „Selbst wenn wir jetzt zwei Spiele gewinnen, haben wir keine gute Ausgangs-Position. Wir müssen in den nächsten Spielen gucken, dass wir erst mal den Anschluss halten, oder den ein oder anderen hinter uns lassen“ zitiert die Bild den Kölner Trainer.

Dass der FC aber überhaupt die Chance auf Rang zwölf hat, sogar Weihnachten tatsächlich im gesicherten Mittelfeld verbringen könnte, liegt bekanntermaßen nicht an den Leistungen der Geißböcke. Sechs Punkte aus zwölf Spielen sprechen eine deutliche Sprache. Vielmehr ist es dem schlechtesten Saisonauftakt der Keller-Kinder in der Bundesliga-Geschichte geschuldet. Denn seit Einführung der Drei-Punkte-Regel zur Spielzeit 1995/96 waren die potenziellen Abstiegskandidaten nie schlechter unterwegs. Nur in der Spielzeit 2016/2017 hatte bis heute der Tabellen-15. (ebenfalls Darmstadt) einen Punkt weniger als der aktuelle. Der Tabellenzwölfte kam damals aber im Gegensatz zu dieser Spielzeit auf 13 Zähler, Werden Bremen hat aktuell elf. Noch nie hatte in der Bundesliga der Tabellenzwölfte nach dem zwölften Spieltag weniger als zwölf Zähler. Im Schnitt holten die Teams auf den Rängen zwölf bis 18 vor dem 13. Spieltag ganze 8.85 Punkte – einzig in der Spielzeit 16/17 waren es genauso viele. Im vergangenen Jahr waren es 10.28, in der Saison 2001/02 sogar 12.5.

HSV rettete sich trotz vier Zählern

Zudem haben neben dem FC auch nur Bochum und Mainz bislang erst ein Spiel gewonnen – auch das gab es in den vergangenen 27 Jahren so oder schlechter erst drei Mal. Die Rechnerei macht natürlich nur Sinn, wenn der FC zu punkten beginnt. Und das wird keine leichte Aufgabe. „Alle sind überzeugt, dass wir das hinbekommen. Aber das geht nicht durch Erzählen, das geht durch Leistung und Leidenschaft“, sagte Kessler. Vor der Winterpause stehen noch vier Spiele auf dem Programm. Auf die Duelle gegen Darmstadt und Mainz folgen noch die Partien gegen Freiburg und zum Jahresabschluss Union Berlin. Es müssen Punkte her. Eine Herkules-Aufgabe. „Jetzt kommen die Konkurrenten auf Augenhöhe. Das Problem ist, das werden die anderen auch sagen. Trotzdem müssen wir versuchen, in Darmstadt mit aller Macht einen Dreier einzufahren“, sagte Baumgart.

Hoffnung macht dann aber doch die vergleichbar schwache Spielzeit 2016/2017 – damals stand der Hamburger SV nach dem zwölften Spieltag mit vier Zählern auf dem letzten Tabellenplatz. Am Ende der Saison landeten die Hanseaten auf Rang 15.


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