1. FC Köln: Was machen Czichos, Jakobs und Co.?
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„Acht Stammspieler“ – was machen Czichos, Jakobs und Co.?

Zahlreiche Spieler haben den FC in der Ära Baumgart verlassen. Das monierte der Trainer erst vor wenigen Tagen. Einige der „acht Stammspieler“ starten bei ihren aktuellen Klubs richtig durch, andere laufen ihren eigenen Ansprüchen hinterher.

Auch wenn alle Beteiligten die Worte zuletzt relativierten, Steffen Baumgart hat mit seiner Kritik an der Transferpolitik in die Kerbe zahlreicher Fans geschlagen. Baumgart betonte, dass acht Stammspieler den Verein seit seiner Amtszeit verlassen haben. Substanzsverlust beim 1. FC Köln: Was machen Czichos, Jakobs und Co.?

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Deutliche Worte hatte Steffen Baumgart vor wenigen Tagen gefunden. Der Kölner Trainer haderte mit der Transferpolitik der Geschäftsführung, wehrte sich gegen den drohenden weiteren Substanzverlust in Persona von Dejan Ljubicic und forderte zu einem Umdenken auf. Mittlerweile haben sich die Wogen zumindest nach außen geglättet. Dabei ist der von Baumgart angesprochene Substanzverlust nicht von der Hand zu weisen. Der Kölner Trainer sprach von acht Stammspielern, die den Verein seit seinem Amtsantritt verlassen haben. Über die genaue Anzahl und Definition des Begriffes „Stammspieler“ kann man wohl diskutieren. Dass dem FC einige wichtige Spieler abhanden gekommen sind, aber nicht.

Eigengewächs in Monaco

Ismail Jakobs (2019 – 2021: 47 Spiele/4 Tore/4 Assists – 7 Mio. Euro): Seit seinem zwölften Lebensjahr spielte Jakobs für den FC, durchlief sämtliche Jugendmannschaften und feierte 2019 sein Debüt beim FC. Nicht wenige Fans hatten sich einen Verbleib des schnellen Außenspielers gewünscht. Doch 2021 folgte der Wechsel nach Frankreich. Für sieben Millionen Euro sicherte sich der AS Monaco die Dienste des Spielers. Nach zwei Spielzeiten als Joker deutete sich in diesem Sommer der nächste Wechsel an. Nottingham Forrest hatte Gerüchten zu Folge das Rennen gegen Union Berlin für sich entschieden. Doch die Deals platzten. Jakobs blieb in Frankreich. Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat sich Jakobs offenbar durchgebissen. Aktuell gehört der Außenbahnspieler zum Stammpersonal. Gool.ai berechnet den Marktwert auf 7.2 Millionen Euro.

Serbastiaan Bornauw (2019 – 2021: 57/7/1 – 13.5 Mio. Euro): Rund acht Millionen Euro soll den FC der Transfer von Sebastiaan Bornauw 2019 gekostet haben. Unmittelbar vor dem Trainingslager 2021 verließ der Innenverteidiger den FC für rund 13.5 Millionen Euro. Viele Experte sagten dem Abwehrspieler eine große Karriere voraus. Der nächste Schritt dazu sollte in Wolfsburg gelingen. Doch so richtig will es für den zweimaligen belgischen Nationalspieler nicht laufen. In dieser Spielzeit war Bornauw zunächst außen vor, hat sich mittlerweile aber einen Stammplatz erspielt. Der Marktwert liegt bei knapp zehn Millionen Euro.

Zwei Spieler zum BVB

Rafael Czichosos (2018 – 2022: 111/6/5 – 0.45 Mio. Euro): Vor ziemlich genau zwei Jahren zog der Abwehrchef im Grunde aus dem Nichts in die USA. Czichos wollte sich durch den Wechsel zu Chicago Fire einen Lebenstraum erfüllen. Dieser ist in Erfüllung gegangen. Czichos fühlt sich in den USA „pudelwohl“, wie er in diversen Interviews gesagt hat. Und das sowohl privat als auch sportlich. Die Familie lebt in einem Vorort von Chicago, Czichos schwärmte gegenüber der „Bild“ von Straßenfesten und Barbeque. Bei Chicago ist der Innenverteidiger Stammspieler und nach wie vor Kapitän der Mannschaft, für die unter anderem auch Ex-Bayern-Profi Xherdan Shaqiri und der ehemalige Kölner Stürmer Kacper Przybyłko spielen. Czichos kommt auf 63 Einsätze. Allerdings belegt Chicago aktuell nur den 13. Tabellenplatz, immerhin einen Rang vor Messis Miami.

Anthony Modeste (2015 – 2022 mit Unterbrechung: 157/79/10 – 5.1 Mio. Euro): Der Franzose wechselte im Sommer 2022 für immerhin noch gut fünf Millionen Euro zum BVB. Der Wechsel war bekanntlich von viel Lärm begleitet. Das gehört bei dem Angreifer wohl dazu. In Dortmund spielte Modeste zwar wie erhofft Champions League und um die Meisterschaft mit, das allerdings eher selten. Insgesamt kam der Stürmer auf 29 Einsätze, aber nur zwei Tore – der Abschied vom BVB war also mehr als nur erwartbar. Nachdem sich Modeste im Sommer lange bei der Fortuna fit gehalten hat, folgte der Wechsel zum ägyptischen Rekordmeister El Ahly Kairo. In dieser Saison wächst der zunächst gefeierte Modeste aber auch nicht wirklich über sich hinaus. Der Stürmer kommt in seinen bisherigen Einsätzen auf einen Treffer. Nicht umsonst gibt es die ersten Gerüchte um einen verfrühten Abschied.

Salih Özcan (2016 – 2022 mit Unterbrechung: 128/7/4 – 5 Mio. Euro): Auch Özcan hat den FC im vergangenen Sommer Richtung Dortmund verlassen. Dass es der Mittelfeldspieler beim BVB schwer haben würde, ist angesichts der namhaften Konkurrenz kein Wunder. Dennoch schlägt sich der gebürtige Kölner nicht schlecht. Seit seinem Wechsel stand Özcan in 52 Pflichtspielen für die Borussen auf dem Platz, bereitete immerhin zwei Treffer vor. Zuletzt spielte Özcan am vergangenen Mittwoch gegen PSG und löste die Aufgabe ebenfalls recht ordentlich. Seinen Marktwert hat der 25-Jährige laut dem Online-Plattform gool.ai auf knapp 20 Millionen Euro steigern können.

Weggang von Skhiri und Hector nicht zu kompensieren

Ondrej Duda (2020 – 2023: 88/11/9 – 2.7 Mio. Euro): Da nicht ganz klar ist, wen Steffen Baumgart mit seinen „acht Stammspielern“ meint, noch ein Blick auf Ondrej Duda. Der offensive Mittelfeldspieler kam beim FC auf fast 90 Spiele, unter Steffen Baumgart aber nicht mehr zurecht. Es folgte vor genau einem Jahr der Wechsel zu Hellas Verona. Beim Absteiger ist Duda gesetzt, überzeugt aber auch in der Serie A nicht mit einer besonderen Torgefahr.

Jonas Hector (2012 – 2023_ 347/23/29 – Karriereende): Auch der Weggang von Jonas Hector ist nicht zu kompensieren. Zunächst glaubte man beim FC, in Leart Pacarada einen starken Ersatz gefunden zu haben, der mittelfristig fußballerisch in die Fußstapfen des ehemaligen Kölner Kapitäns treten könne. Das scheint sich zumindest aktuell nicht zu bewahrheiten. Pacarada saß zuletzt eher auf der Bank, fällt bis zum Jahresende aus, dafür spielt mit Dominique Heintz ein Innenverteidiger auf der Außenbahn. Hector hat seine Karriere beendet, betreibt nun den Podcast „Schlag und fertig“ gemeinsam mit ZDF-Moderator Fabian Köster. Eine erstaunliche Entwicklung, galt Hector in seiner aktiven Zeit als kein besonders großer Freund der Medien.

Ellyes Skhiri (2019 – 2023: 133/20/8 – ablösefrei): Fußballerisch dürfte der Tunesier wohl der schwerste Verlust der Kölner in der Ära Baumgart sein. Zumindest fehlt der Mittelfeldspieler den Kölnern in der Krise an allen Ecken und Enden. Ein adäquater Ersatz wäre für den FC einfach nicht realisierbar gewesen – einen vergleichbaren kompletten defensiven Sechser kann sich ein Klub wie der FC einfach nicht leisten. Umso erstaunlicher, dass Skhiris Weg nur gute 200 Kilometer bis nach Frankfurt reichte – immerhin wurden doch ganz andere europäische Namen gehandelt. Doch bei der Eintracht ist Skhiri ebenfalls unverzichtbar, kommt erwartungsgemäß auf die größte Laufdistanz der Hessen, überzeugt mit guten Passwerten und einer starken Zweikampfquote. Mittlerweile hat Skhiri auch seine Torgefahr wieder entdeckt. In 21 Spielen für die Hessen erzielte der Mittelfeldspieler fünf Tore und bereitete zwei vor. Der Marktwert liegt bei 16.5 Millionen Euro.


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