Auch Horn verlässt den 1. FC Köln
Am vergangenen Samstag verkündete Jonas Hector sein Karriere-Ende, nun kündet Timo Horn seinen Abschied vom FC an. Köln verliert ein weiteres prägendes Gesicht.
Insgesamt 671 Pflichtspiele für den FC, Abstiege, Aufstiege – zwei Reisen quer durch Europa, von London bis Belgrad. Jonas Hector und Timo Horn haben mehr als ein Jahrzehnt den FC mit geprägt, waren Gesichter des Vereins, Aushängeschilder. Nachdem Jonas Hector bereits am vergangenen Samstag sein Karriere-Ende für den Sommer angekündigt hat, verabschiedet sich nun auch Timo Horn. Damit endet in Köln eine Ära.
Timo Horn wird seinen im Sommer auslaufenden Vertrag beim 1. FC Köln nicht verlängern. Das geben Club und Spieler am Donnerstagvormittag bekannt. Der Kölner Keeper gehört aktuell mit rund drei Millionen Euro Jahresgehalt noch zu den Großverdienern bei den Geißböcken – und das als klare Nummer zwei. Der FC soll dem 29-Jährigen ein Angebot unterbreitet, Horn dieses aber ausgeschlagen haben. Dem Vernehmen nach wurde Horn ein sechsstelliges Gehalt angeboten. „Den FC zu verlassen, das kann sich jeder vorstellen, fällt mir unheimlich schwer. Seit ich denken kann, bin ich Fan dieses Clubs, seit ich Fußball spiele, bin ich beim FC, und seit meinem Profi-Debüt 2012 stand ich hier eigentlich immer im Tor“, sagte der Keeper. „Das hat sich nach meiner Verletzung in der vergangenen Saison verändert. Konkurrenz gehört im Fußball dazu, die Rolle als Nummer zwei war neu für mich – trotzdem habe ich mich immer reingehauen, die Situation so angenommen und mit dem FC das zweite Mal in meiner Karriere Europa erreicht.“
Der Kölner Keeper war mehr als ein Jahrzehnt die Nummer eins im Kasten der Geißböcke. Nach einer Knieverletzung musste er den Stammplatz aber an Marvin Schwäbe abtreten. Sicher keine zufriedenstellende Rolle für Horn. So gab es schon im vergangenen Winter Gespräche über einen möglichen Abgang, ein Wechsel kam aber nicht zustande. „Teil dieser Mannschaft gewesen zu sein und das zu schaffen, hat mich unheimlich stolz gemacht. Doch mein Anspruch ist es, Woche für Woche zwischen den Pfosten zu stehen und als Torwart der Rückhalt für eine Mannschaft zu sein“, sagt Horn. „Deshalb habe ich mich für eine neue Herausforderung ab Sommer entschieden. Für all die Jahre und Erlebnisse am Geißbockheim und die Zusammenarbeit mit sehr vielen Menschen, die immer alles für den Verein gegeben haben, bin ich sehr, sehr dankbar.“ Wie die „Sport Bild“ berichtet, sucht Horn nun aber eine neue Herausforderung, will noch einmal als Nummer eins angreifen. Angebote soll es aus Italien, den Niederlanden, aber auch aus Deutschland geben.
2002 wechselte Horn vom SC Rondorf in die Jugend des 1. FC Köln. Zusätzlich spielte Horn auch in den Junioren-Nationalmannschaften des DFB, gewann mit der U21 2016 in Rio Olympisches Silber. Für den FC absolvierte er 329 Pflichtspiele. „Nur Toni Schumacher und Bodo Illgner standen häufiger für den FC im Tor als Timo. Sich über so viele Jahre hinweg als Nummer eins zu behaupten, ist eine Leistung, für die man hart arbeiten muss. Aber es gehört mehr dazu: Timo hat sich im Laufe der Zeit von einem jungen talentierten Torhüter zu einem gestandenen Bundesliga-Spieler entwickelt, der auf dem Platz und in der Kabine, aber auch von der Bank oder Tribüne aus, immer wichtig für das FC-Team war“, sagte Sportdirektor Christian Keller. „Dass er den Anspruch hat, zu spielen, ist für uns nachvollziehbar. Es gehört auch Mut dazu, sich nach so vielen FC-Jahren nun bei einem neuen Verein beweisen zu wollen. Dafür wünschen wir ihm alles erdenklich Gute und viel Erfolg.“