Mit einer schönen Flanke bereitete Dejan Ljubicic am Freitag die Kölner Führung vor. Ansonsten gab es zuletzt eher selten Zählbares oder einen großen Impact von dem Österreicher beim 1. FC Köln: Dejan Ljubicic sucht weiterhin seine Form.
Zu Saisonbeginn blühte der Österreicher beim FC regelrecht auf, in den vergangenen Wochen war es eher Magerkost für den Mittelfeldspieler des 1. FC Köln: Dejan Ljubicic sucht weiterhin seine Form.
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Nein, so wirklich überraschend kam die Personalie am Freitag dann nicht. FC-Trainer Gerhard Struber hatte sich gegen den bisherigen Stammspieler Jan Thielmann in der Startformation entschieden. Und nachdem der Trainer sich nur wenige Tage zuvor äußerst positiv über Marvin Obuz geäußert hatte, unter anderem betonte, das Kölner Eigengewächs sei auf dem Sprung in die Mannschaft, wäre der 22-Jährige auf der rechten Seite vielleicht eine denkbare Alternative gewesen. Immerhin hatte Obuz die Position im Testspiel gegen den FC Groningen bekleidet und nach Aussage des Coaches die Aufgabe auch gut gelöst. Für den U21-Nationalspieler lief allerdings Luca Waldschmidt von Beginn an auf, allerdings erwartungsgemäß in einer zentraleren und offensiveren Rolle. Auf der rechten Außenbahn startete Dejan Ljubicic.
Wieder eine blasse Vorstellung
Eine insgesamt doch erstaunliche Entscheidung. Und das nicht etwa, weil Ljubicic auf der Außenbahn völlig Fehl am Platz wäre. „Er bringt eine gewisse Erfahrung und Variabilität mit, verschiedene Positionen spielen zu können. Er kann die Position auf interessante Art und Weise interpretieren, ist mit seinem Tempo unberechenbar“, erklärte Struber die Personalie vor dem Duell. Allerdings befindet sich der Österreicher seit seiner Mandel-OP auf Formsuche und auf der Suche nach einer geeigneten Position im neuen Gebilde von Trainer Gerhard Struber. Ljubicic spielte im neuen System bereits in der vordersten Kette, hinter den Spitzen und nun eben auf der rechten Außenbahn. In der Theorie eine absolut nachvollziehbare Entscheidung. Ljubicic bringt das Tempo für den Weg in die Offensive und die Zweikampfstärke für die Arbeit in der Defensive mit.
Der Mittelfeldspieler ist sicherlich am Ball einer der besten Spieler der zweiten Liga, bringt gute Flanken, wie vor dem Tor von Tim Lemperle und ist für einen Überraschungsmoment gut. Ljubicic ist in Topform eigentlich zu gut für die 2. Bundesliga. Doch in der Praxis lässt der 26-Jährige weiterhin sehr viel von seiner Qualität vermissen. Drehte der Österreicher zu Saisonbeginn mit zwei Toren und zwei Vorlagen mächtig auf, erinnert er momentan viel zu oft an den Ljubicic der Vorsaison, der mit dem Kopf offenbar woanders war, nur nicht zwingend rund ums Geißbockheim oder im Abstiegskampf. In den vergangenen fünf Spielen kam nur noch eine Torvorlage dazu. Struber hält an seinem Landsmann fest, wissend und offensichtlich auch hoffend um die Qualität des 26-Jährigen. Doch die ruft der Mittelfeldspieler viel zu selten ab.
Die Konkurrenz wächst
Und so drängt sich die Frage nach Alternativen auf. Dass Ljubicic auf der rechten Seite Thielmann verdrängt hat, kommt nicht überraschend. Das Kölner Eigengewächs fremdelte bis zur Systemumstellung mit der Position des Rechtsverteidigers und sucht seitdem seine Form. Auch bei der U21-Nationalmannschaft saß Thielmann zuletzt vermehrt auf der Bank und muss sich Gedanken um seinen Stammplatz machen. Das gilt nun auch für seine sonst so sichere Position beim FC. Gerade bei der Auslegung des neuen Spielsystems kommt aber auch Marvin Obuz auf der Position in Frage. Eigentlich, denn der Trainer scheint dem Youngster dann doch nicht das ganz große Vertrauen zu schenken. Mehr als ein paar Kurzeinsätze kommen einfach nicht zusammen. Auch Tim Lemperle wäre auf der rechten Seite eine Option, ist aber im Zentrum gesetzt.
Zu Saisonbeginn spielte Ljubicic noch auf den Halbpositionen. Eine Rolle, mit der der Österreicher ganz offensichtlich gut zurecht kommt. Die werden im neuen System nicht mehr benötigt. Hinter den Spitzen ist die Konkurrenz mit Mark Uth, Florian Kainz und Waldschmidt ebenfalls groß. Somit könnte auch Ljubicic zu einem Verlierer der taktischen Umstellung werden. Dabei würde der Österreicher bekanntlich zu gerne Eigenwerbung betreiben. Schließlich läuft der Vertrag des 27-Jährigen im kommenden Sommer aus.
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