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Auf Konfrontationskurs: Mitgliederrat kritisiert Vorstand – der reagiert

Die vergangenen Tage war so etwas wie Ruhe auf den oberen Ebenen des 1. FC Köln eingekehrt. Jetzt gehen Mitgliederrat und Vorstand auf Konfrontationskurs.

Mit einem kritischen Newsletter hat der Mitgliederrat für Empörung gesorgt beim Vorstand des 1. FC Köln: Ein offener Konflikt zwischen Mitgliederrat und Vorstand.

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Die Vorbereitung der Profis läuft auf Hochtouren, dafür war es auf höheren Ebenen in den vergangenen Wochen erstaunlich ruhig geworden. Die Kritik an Christian Keller und dem Kölner Vorstand hatte zumindest merklich abgenommen. Diese kocht nun aber wieder hoch. Und das von Seiten des Mitgliederrats. In einem Newsletter hat dieser das Thema Transfersperre wieder auf die Bildfläche gebracht und den Vorstand massiv kritisiert. Unter anderem, dass der Vorstand ein eigenes Gutachten der Kanzlei Hengeler-Mueller präsentiert habe. Vize-Präsident Carsten Wettich hatte dort vor elf Jahren als Jurist gearbeitet. „Wir sahen das Risiko, dass dadurch das Ergebnis des Gutachtens in der öffentlichen Wahrnehmung entwertet wird“, schreibt der Mitgliederrat in seinem Newsletter. Tatsächlich kam das vom FC beauftragte Gutachten zum Schluss, dass es nur geringe Pflichtverletzungen gegeben habe.

FC-Vorstand reagiert empört

Der Rat hat ein eigenes Gutachten in Auftrag gegeben, das aber noch nicht vorliegt. Die finalen Ergebnisse sollen spätestens auf der kommenden Mitgliederversammlung präsentiert werden. Dennoch wartet der Mitgliederrat mit einer Art Zwischenfazit mit Kritik auf: „Wir stellen fest, dass eine gravierende Lücke in den Kontrollmechanismen des FC besteht. Unterhalb der Zustimmungsgrenze des Gemeinsamen Ausschuss, kann die KGaA theoretisch ohne weitergehende Kontrolle nach Belieben agieren. Zu diesem Fazit kommt auch die beauftragte Kanzlei. Welche schwerwiegenden Folgen dies haben kann, mussten wir schmerzhaft erfahren“, heißt es in dem Schreiben weiter. „Schon im Rahmen unseres Berichts auf der letztjährigen Mitgliederversammlung haben wir deutlich kritisiert, dass beim FC auf Gesamtvereinsebene kein umfassendes Risikomanagement vorhanden ist. Nach heutigem Stand ist ein solches zwar in Auftrag gegeben, jedoch weiterhin nicht vollständig implementiert.“

Der Mitgliederrat fordert Änderungen der Strukturen, es müsse Diskussionen über eine Satzungsreform geben. Und betont weiter: „Zustimmungspflichtige Geschäfte dürfen nicht nach rein monetären Gesichtspunkten definiert werden. Auch anderweitig drohende Schäden für den Gesamtverein müssen als Kriterium aufgenommen, das ausdrückliche Verbot bestimmter Geschäfte definiert werden.“ Vor der Verpflichtung von Jaka Potocnik wurden die Gremien nicht informiert oder gefragt. Es stellt sich also die Frage: Hätte der Transfer von Jaka Potocnik und damit auch die Transfersperre mit einem anderen Risikomanagement verhindert werden können?

FC reagiert empört

Der FC-Vorstand reagierte erwartungsgemäß nicht besonders erfreut auf den Newsletter. „Nach dem guten Austausch mit vielen Mitgliedern des 1. FC Köln beim Stammtisch am 12. Juni, bei dem wir nach langer Aussprache gemeinsam den Blick nach vorn gerichtet haben, tut es uns als Vorstand sehr leid, dass nun rund um die Transfersperre ein inhaltlicher Dissens mit dem Mitgliederrat öffentlich ausgetragen wird. Wir haben dem Mitgliederrat in den letzten Tagen mehrfach die Hand gereicht, haben zu Gesprächen eingeladen, um strittige Punkte intern zu klären. Leider hat der Mitgliederrat unsere Angebote ausgeschlagen. Der Vorstand wird weiterhin die Türe offen lassen“, teilte Präsident Werner Wolf mit. „Was wir aber nie tun werden: uns auf die Austragung von Differenzen in der Öffentlichkeit einzulassen. Das Wohl des 1. FC Köln steht über allem und darf nicht durch Gremienkonflikte beschädigt werden.“

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