Der 1. FC Köln hat im Zusammenhang mit der von der FIFA verhängten Transfersperre Strafanzeige wegen versuchten Betrugs gegen drei Vertreter des slowenischen Fußballclubs NK Olimpija Ljubljana gestellt. Das teilte der Klub am Mittag mit.
Das CAS-Urteil ist noch nicht gesprochen, doch es gibt eine weitere Entwicklung im Transfer-Zoff um den jungen Offensivspieler Jaka Potocnik und rund um das CAS-Verfahren: Der FC stellt Strafanzeige gegen Vertreter des slowenischen Fußballclubs NK Olimpija Ljubljana.
Wie der Klub am frühen Nachmittag mitteilte, hat der FC bereits Mitte September vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) erfolgten Hearing eine Strafanzeige wegen versuchten Betrugs gegen drei Vertreter des slowenischen Fußballclubs NK Olimpija Ljubljana gestellt. Laut Mitteilung habe die Staatsanwaltschaft Köln den Anfangsverdacht mittlerweile bejaht und ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Sperre wurde ausgesetzt
Seit Mitte September warten die Parteien auf ein Urteil im Transfer-Streit um den Offensivspieler Jaka Potocnik. Der FC hatte den Angreifer unter Vertrag genommen, einen Tag nachdem er bei seinem Ex-Verein Ljubljana gekündigt hatte. Daraufhin forderte der Klub vom FC 2,5 Millionen Euro Schadenersatz für Potocnik. Der Fall landete beim Verband, die FIFA sah den Verdacht der Anstiftung zum Vertragsbruch und hat den FC mit einer Transfersperre belegt. Gegen die Entscheidung der FIFA hatten alle drei Parteien Einspruch eingelegt. Der internationale Sportgerichtshof setzte die Sperre dann im Mai aus. Die Anhörung fand schließlich im September statt. Damals hatte der FC auch Zeugen, unter anderem den ehemaligen Präsidenten sowie einen leitenden Mitarbeiter von Ljubljana, vorgebracht, die den Sachverhalt aus Kölner Sicht bestätigten. Demnach habe sich Ljubljana an mündliche Zusagen, die bei der damaligen Vertragsschließung mit Potocnik getroffen worden sein, nicht gehalten.
„Die von NK Olimpija Ljubljana benannten Zeugen und beim CAS aussagenden Clubvertreter haben sich hingegen in Widersprüche verwickelt und in Teilen den von NK Olimpija Ljubljana schriftsätzlich vorgebrachten Tatsachenvortrag selbst widerlegt“, heißt es in der Mitteilung der Geißböcke. Und weiter: „Hierdurch sowie durch weitere Aussagen von FC-Seite benannter Zeugen konnte nach Überzeugung des 1. FC Köln belegt werden, dass NK Olimpija Ljubljana auf Grundlage falschen Tatsachenvortrags versucht, eine ungerechtfertigte Schadenersatzhöhe zugesprochen zu bekommen.“ Um wen es sich bei den Vertretern handelt, nannte der FC nicht.
CAS-Entscheidung offen
Ob die Strafanzeige Auswirkungen auf das Urteil des Sportgerichtshofs hat, ist vollkommen offen. Genau wie der Zeitpunkt und das Ergebnis des Urteilspruchs. Experten rechnen aber noch in diesem Jahr mit einer Entscheidung. Der Sportrechtler Dr. Gregor Reiter erklärte gegenüber come-on-fc.com, dass er eine gänzliche Aufhebung der Sperre für unwahrscheinlich halte (Hier geht es zum Interview). Der Experte hält eine Transfersperre von einer Transferperiode für wahrscheinlich. Der Schaden dürfte aber schon jetzt groß bei den Kölnern sein. Da der Ausgang der Verhandlung komplett offen ist, gestalten sich mögliche Transfergespräche schwierig. Das zeigte bereits die Transferphase im Sommer, als den Kölnern unter anderem Benedict Hollerbach noch vor Vertragsabschluss absprang. Dem Vernehmen nach soll sich auch ein Sechser noch umentschieden haben.
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