Beim 1:0-Erfolg in Darmstadt stand die Kölner Abwehr weitestgehend sicher und Stürmer Davie Selke erzielte seinen vierten Saisontreffer. Doch auch Steffen Baumgart hatte großen Anteil an diesen drei Punkten.
Beim 1:0-Erfolg über Darmstadt 98 überzeugte die Kölner Innenverteidigung, genauso wie Teile der Offensive des 1. FC Köln: Darum ist das 1:0 aber auch Steffen Baumgarts Erfolg.
Die Krise um den 1. FC Köln hatte in den vergangenen Wochen natürlich auch vor Steffen Baumgart nicht Halt gemacht. Neben Frust und Enttäuschung hatte sich zwischenzeitlich auch einige Male so etwas wie Ratlosigkeit beim 51-Jährigen gezeigt. Noch unter der Woche haderte der Kölner Coach damit, dass er versuche, die richtige Ansprache bei seinem Team zu finden. Er könne nicht erklären, warum Leidenschaft und Aggressivität im Training stimmen, sein Team diese wichtigen Eigenschaften aber nicht auf den Platz bringt. An anderer Stelle betonte der Coach immer wieder, dass er derjenige sei, der Lösungen finden müsse, diese aber nicht immer fände. Am Freitagabend fand der Kölner Trainer den Schlüssel und hatte damit maßgeblichen Anteil am 1:0-Erfolg und damit, dass die Kölner nun, nach der Absage des Union-Spiels bei den Bayern, bis Sonntag einen Platz in sicheren Gefilden inne haben.
Baumgart stellt zur Halbzeit um
So hatte Baumgart schon vor dem Spiel eine klare Vision. Das Duell würde nichts für Feinschmecker werden – zumindest glaubte der Kölner Coach nicht an zahlreiche Torchancen, an ein Festival der Höhepunkte. „Es wird am Ende darum gehen, wer seine Chancen bekommt. Ich glaube, dass es für beide Mannschaften nicht viele geben wird. Wir werden unsere nutzen müssen“, hatte der 51-Jährige gesagt. Zwar kamen die Teams auf 11:12 Torschüsse, von denen Darmstadt einen und die Geißböcke immerhin sechs aufs Tor brachten, insgesamt hatte Baumgart aber recht. Wirklich dicke Torchancen hatten die beiden Teams so gut wie nicht. Tim Skarke brachte zwei Bälle auf Seiten der Lilien nah in Richtung Kölner Tor. Auf der anderen Seite hätten Luca Waldschmidt und Max Finkgräfe den Erfolg des FC früher sichern können, wenn nicht müssen.
Zur Wahrheit gehört zweifelsohne, dass zwei schwache, harmlose Mannschaften aufeinandertrafen. Teil dieser Wahrheit ist aber auch, dass der Kölner Coach die Defensive wieder stabilisieren konnte. Jeff Chabot und Timo Hübers standen wieder deutlich sicherer als zuletzt, klärten viel aus der Gefahrenzone. Dabei hatte der FC kurzfristig auf den Ausfall von Rasmus Carstensen reagieren müssen. Nachdem sich Baumgart in der vergangenen Woche mit seiner Dreierkette zweifelsohne vercoacht hatte, brachte auch das Experiment mit vier Innenverteidigern auf den Außenpositionen auch nicht die erhoffte Wirkung. Gerade Luca Kilian hatte seine Probleme, fand in der Offensive kaum statt und ließ sich in der Defensive einige Male düpieren. Diese Schwachstelle justierte Baumgart zur Pause nach, wechselte Kilian aus und zog mit Jan Thielmann einen Aktivposten zurück. Eine Position, die der Youngster auch bei der U21 des DFB schon gespielt hat. Und die Maßnahme zahlte sich aus.
Waldschmidt bringt Schwung
Zudem wechselte der Kölner Coach zur Pause Luca Waldschmidt für den schwachen Florian Kainz ein. Für den Kapitän war die Begegnung nach 45 Minuten beendet. Da Köln bei Ballbesitz zudem in einer Art Dreierkette mit offensiven Schienenspielern agierte, hatte das Kölner Spiel nun deutlich mehr Tiefe. Zudem versuchten es die Geißböcke zunehmend mit Spielverlagerungen. Waldschmidt brachte neuen Offensivwind, erspielte sich Möglichkeiten, setzte aber auch seine Mitspieler stark ein. Zudem wurden die Standards durch den ehemaligen Nationalspieler deutlich gefährlicher. So unter anderem die Ecke, die zur Kölner Führung führte. „Das haben wir extrem oft trainiert. Dass wir so das Tor machen, ist geil“, sagte Torschütze Davie Selke. Tatsächlich hatte Baumgart in den vergangenen Trainingswochen einen Schwerpunkt auf die Standards gesetzt, weil die Kölner gerade da wenig Durchschlagskraft hatten. Nun stand Selke genau richtig.
Überschwänglich glücklich wirkte der Kölner Coach weder nach Selkes Treffer noch nach den wichtigen drei Punkten. Und das, weil der Trainer weiß, dass es noch ein weiter, ein steiniger Weg mit der Mannschaft ist. Es war sicher nicht alles Gold was glänzte. Erneut blieben einige Wechsel wirkungslos, Spieler wie Florian Kainz sind nach wie vor weit weg von ihrer Normalform. Es war aber auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung.
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