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Der 1. FC Köln und seine zwei Gesichter

Laut Steffen Baumgart bringen die Spieler des 1. FC Köln Leidenschaft, Wille uns Leistung mit ins Training ein, im Spiel wird der Matchplan dann aber nur selten umgesetzt. Das soll sich gegen Freiburg ändern.

Im Training top, im Spiel eher flop – so oder so ähnlich schätzt Steffen Baumgart die Leistungen seiner Mannschaft in dieser Saison ein. Um beim SC Freiburg etwas mitnehmen zu können, gibt es nur einen Weg für den 1. FC Köln: Die Trainingsleistung soll wieder auf den Platz kommen.

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Unter der Woche wurde der Ton am Geißbockheim schon mal ein wenig rauer. Steffen Baumgart fand dieses Mal aber gegenüber seiner Mannschaft ab und an deutliche Worte, kritisierte, korrigierte. Dabei ist der Kölner Coach grundsätzlich zufrieden mit der Leistung im Training. „Wir haben im Training nichts verändert. Die Jungs sind gut dabei“, sagte Baumgart. „Wenn ich nach den Trainingseindrücken gehe, stehen wir falsch in der Tabelle. Wenn ich aber die Fußballspiele am Wochenende sehe, zeigen wir ein zweites Gesicht.“ Und dieses Gesicht gefällt dem Trainer wiederum so gar nicht. „Wenn ich die Leistung auf dem Platz sehe, dann bin ich nicht immer zufrieden. Ich bin aber jemand, der gerne zufrieden ist“, so der 51-Jährige.

Baumgart: „Wir Trainer ziehen die Fäden“

Soll heißen: Unter der Woche arbeiten die Kölner einen Matchplan für die kommende Begegnung aus, auf den Platz bringen sie diesen am Wochenende dann aber nicht. „Wenn wir gegen Mainz vier Minuten auf dem Platz stehen und der Gegner steht mit vier Spielern in Überzahl bei uns im Strafraum, dann bin ich mir sicher, dass ich das in meinen zweieinhalb Jahren noch nicht erlebt habe. Und wenn das in den ersten 17 Minuten drei Mal passiert, dann ist irgendetwas nicht richtig gelaufen“, sagt Baumgart. Dabei hat der Coach den Matchplan in den vergangenen Wochen der Krise anpassen müssen. Defensive statt Offensive heißt aktuell bekanntlich die Marschroute. „Wenn wir einen Matchplan haben und uns nicht daran halten, dann bin ich derjenige, der eingreifen muss. Wir haben mal einen Fußball gespielt, der nicht immer für Siege gestanden hat, der aber für viel Power, für viel Intensität, für viel rechtzeitiges Arbeiten gegen den Ball gestanden hat“, sinnierte Baumgart.

Davon sind die Kölner aktuell weit entfernt. Und so hinterfragte sich der Trainer auch selbst. „Es gibt immer einen, der die Verantwortung hat, und das bin ich“, sagte Baumgart. Gemeinsam mit dem Trainerteam sollte an Lösungen gearbeitet werden, um die Ergebnisse dann der Mannschaft am Mittwoch in einer längeren Analyse mitzuteilen. „Es gibt Sachen, die sind gut gelaufen. Und es stellt sich die Frage, warum ist es nun nicht so gut gelaufen. Es geht darum, was ich verändern kann und vielleicht auch muss, um den Jungs zu helfen, damit sie wieder den Fußball spielen, den wir hier sehen möchten“, erklärte der 51-Jährige. „Ist es die Idee, der Matchplan oder haben wir es einfach nicht gut rübergebracht? Wir Trainer stehen in der Verantwortung und ziehen die Fäden, damit die Jungs es verstehen.“

Freiburg bislang nur mit Niederlagen gegen die Top-5

Das Besprochene gilt es dann am Sonntag in Freiburg auch auf den Platz zu bringen. Die Aufgabe wird aber alles andere als leicht. Zwar konnte der SC in der Bundesliga in dieser Saison nicht an die konstant guten Leistungen vergangener Jahre anknüpfen, die einzigen Niederlagen kassierte die Streich-Elf bis heute aber nur gegen Bayer 04 Leverkusen, den FC Bayern, den VfB Stuttgart, RB Leipzig und Borussia Dortmund – also die Top-5 der Liga. Immerhin zeigen die vergangenen Wochen auf dem Tableau eine ordentliche Entwicklung. „Das zeigt eine positive Tendenz, auch wenn der Fußball nicht so aussieht, wie ich ihn mir vorstelle“, so Baumgart, der von seinem Team am Sonntag mal das andere, das positive Gesicht sehen will. 


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