1. FC Köln: Interview mit Fachanwalt Reiter zum CAS-Urteil
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Der FC und die Ungewissheit Transfermarkt

Die Kölner Verantwortlichen sind sich einig darüber, dass im Winter auf dem Transfermarkt nachgebessert werden soll und dennoch herrscht große Ungewissheit beim 1. FC Köln.

Der 1. FC Köln würde im Winter gerne Transfers tätigen. Doch das gestaltet sich aufgrund der drohenden Sanktion der FIFA als besonders schwer. So wirkt sich das CAS-Urteil auf Transferbemühungen des FC aus.

Die Zuversicht war bei den Kölner Verantwortlichen im Sommer groß, dass der aktuelle Kader das Zeug zum Klassenerhalt hat. Das wurden die FC-Bosse jedenfalls nicht müde zu betonen. Rund drei Monate später sieht die Situation anders aus. Der FC belegt den letzten Tabellenplatz mit gerade einmal sechs Zählern, stellt den schwächsten Angriff der Liga und war zuletzt auch in der Defensive besonders anfällig. Und längst ist man sich auch bei den FC-Bossen einig, dass es aktuell wohl doch nicht so ganz reicht. Zumindest soll im Winter nachjustiert werden. Mindestens einen Stoßstürmer wollen die Kölner verpflichten und unmittelbar auf die anhaltende Sturmflaute reagieren. Denn die Kölner Angreifer haben erst fünf Tore erzielt. Möglicherweise steht aber auch ein gestandener Sechser im Fokus von Christian Keller, Steffen Baumgart und Co. Dieser sollte dem Vernehmen nach schon im Sommer verpflichtet werden, sprang aber aufgrund der unsicheren Situation in Bezug auf die Transfersperre genauso wie Benedict Hollerbach ab.

Gleiche Situation wie im Frühling

Zwar sind die Kölner Verantwortlichen mittlerweile zu der Erkenntnis gekommen, dass der aktuelle Kader vielleicht doch nicht ausreicht, der FC steckt aber im Grunde in derselben Situation wie vor einem guten halben Jahr. Und damit zu einem Zeitpunkt, als die Kaderplanung für die aktuelle Saison in die heiße Endphase ging. Auch jetzt ist jegliche Bemühung auf dem Transfermarkt ein Fischen im Trüben. Denn das Urteil des internationalen Sportgerichthofs ist komplett offen, genauso wie der Zeitpunkt der Urteilsverkündung. Experten gehen von einer Reduktion der Sperre auf eine Transferperiode aus, der Gerichtshof kann aber genauso gut bei dem von der FIFA ausgesprochenen Strafmaß von zwei Perioden bleiben, beim FC ist man nach wie vor optimistisch, verschont zu werden. Erst am Dienstag gab der Verein bekannt, dass man gegen drei Vertreter des Fußballclubs NK Olimpija Ljubljana Strafanzeige gestellt habe. Der slowenische Klub konterte mit einem Bestechungsvorwurf.

Baumgart: „Wir beobachten die Jungs, die wir haben wollen“

Die Ungewissheit hält die Kölner Verantwortlichen natürlich nicht davon ab, nach Verstärkungen zu suchen und möglicherweise auch erste Gespräche zu führen. Solange das Urteil nicht gesprochen ist, gilt eine Transfersperre nicht. Sollte sie erst nach Eröffnung des Transferfensters ausgesprochen werden, gilt sie für das folgende Transferfenster. Insofern ist es nur logisch, dass der FC sucht. „Wir versuchen, unsere Hausaufgaben zu machen. Wir beschäftigen uns mit personellen Veränderungen im Kader. Und trotzdem weiß auch ich nicht, wohin das Pendel ausschlägt“, sagte FC-Trainer Steffen Baumgart am Mittwochmittag. „Du kannst zwar Gespräche führen, du hast aber eine Ungewissheit“, betonte der Trainer. Heißt: Vorgespräche finden statt, verbindlich können diese aber nicht werden. Dabei rennt die Zeit. Denn der FC ist nicht der einzige Klub, der sich im Winter noch einmal verstärken will. Vereine, die einem wechselwilligen Spieler eine sichere Perspektive bieten, dürften wohl klar im Vorteil sein. „Wir machen unsere Arbeit genauso normal weiter, wie es ist. Wir beobachten auch die Jungs, die wir haben wollen“, sagte Baumgart am Mittwoch. Jungs bedeutet zumindest, dass sich die Kölner nicht nur mit einem interessanten Spieler beschäftigen.  

Beobachten, Vorgespräche – mehr geht nicht. Dabei wäre eine Transfersperre im Winter – sofern es sich tatsächlich um eine Sanktion für eine Transferperiode handelt – wohl das kleinere Übel. Im Sommer laufen einige Verträge aus, im Falle eines Abstiegs würde wohl der ein oder andere Leistungsträger den Klub verlassen. Sollte der FC dann auch noch absteigen, wäre das Horror-Szenario perfekt. Immerhin darf Köln die Kaufoption der geliehenen Spieler ziehen. Doch wäre das wohl nur im Falle von Rasmus Carstensen ein realistisches Szenario. Luca Waldschmidt und Faride Alidou dürften bei einer kolportierten Kaufsumme von rund vier Millionen Euro zu teuer sein. Der Blick richtet sich weiterhin gespannt Richtung Lausanne.

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