Mit einem beeindruckenden 5:0 hat der 1. FC Köln den ersten Sieg der 2. Bundesliga eingefahren. Für einen kleinen Beigeschmack sorgte jedoch ein Treffer der Kölner: War die Führung des 1. FC Köln regelwidrig?
Der 5:0-Erfolg war absolut verdient, die Kölner gegen Braunschweig dominant, das deutlich bessere Team. Das 1:0 sorgte anschließend für Diskussionen. War die Führung des 1. FC Köln regelwidrig?
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Die Dominanz des 1. FC Köln war schon beeindruckend. Teilweise hatte der FC 70 Prozent Ballbesitz, ein Angriff folgte auf den nächsten. Und doch musste eine Ecke – die neu entdeckte Stärke der Geißböcke – als Dosenöffner herhalten. Leart Pacarada und Linton Maina standen bereit, die FC-Spieler versammelten sich im Zentrum. Maina brachte die Ecke, Hübers stieg am höchsten und nickte ein. Auf der Anzeigetafel stand Hübers, getroffen hatte aber auch Tim Lemperle, der Ball war dem Angreifer an den Rücken gesprungen und von dort ins Netz. Lemperle gab später mit einem breiten Grinsen zu, den Schiedsrichter nach dem wahren Torschützen gefragt zu haben. Es blieb bei Hübers. Große Diskussionen um den Torschützen gab es also nicht, umso mehr um den Treffer an sich.
Schering: „Das ist ein klarer Regelverstoß“
Denn wirklich regelkonform war der wohl nicht. Pacarada spielte die Kugel bei der Ausführung Maina zu, der nahm den Ball noch einmal in die Hand und legte ihn erneut zurecht. Dann führte der 25-Jährige aus: 1:0. Braunschweigs Fabio Kaufmann rannte zunächst auf den Linienrichter zu, denn wenn Pacarada den Ball schon gespielt hatte, dann wäre es ein Handspiel von Maina gewesen. Die Ecke hätte so jedenfalls nicht ausgeführt werden dürfen. „Was soll ich dazu sagen? Es ist ganz klar. Haben sie vielleicht in der Schiedsrichterschulung vergessen anzusprechen, dass man eine Eckballvariante jetzt anspielen darf und dann den Ball in die Hand nehmen kann“, sagte Kaufmann später bei Sport1. „Für mich ein klares Handspiel und anscheinend haben da viele Augen danebengeschaut.“
Selbst der Video-Assistent griff nicht ein. Kaufmann suchte bei Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck nach einer Erklärung. „Erst wollte er gar nicht mit mir reden, gibt ja die Kapitänsregel anscheinend. Und dann hat er irgendwie gemeint, dass er den Eckstoß irgendwie freigeben muss. Das ist für mich auch neu“, so der Braunschweiger Mittelfeldspieler. Ein Handspiel sah auch Eintracht-Coach Daniel Schering. „Der eine Spieler spielt den Ball, der andere Spieler nimmt ihn mit der Hand auf. Das ist ein klarer Regelverstoß.“ Schering erklärte, der Schiedsrichter habe ihm mitgeteilt, dass er den Ball da noch nicht freigegeben hätte. Tatsächlich stand Kaufmann sehr nah am Geschehen.
Keller: „Ich gehe davon aus, dass es in Ordnung war“
Doch auch FC-Sportdirektor Christian Keller stutzte, als er die Szene noch einmal auf dem Bildschirm sah, dann breitete sich aber ein Lächeln auf dem Gesicht des Sportdirektors aus. „Ich hab auch gesehen, dass sie den Ball zwei Mal hinlegen“, gab Keller zu. „Ich weiß aber nicht, was sie mit dem Linienrichter besprochen haben“, schlug der Sportchef als mögliche Erklärung vor. „Aber ich gehe davon aus, dass es schon in Ordnung war.“
Eine Absprache hatte es aber ganz sicher nicht gegeben, erklärte Pacarade nur wenige Minuten später und sah die Bilder unmittelbar nach dem Spiel auch das erste Mal. Der Linksverteidiger war selbst überrascht: „Ehrlich gesagt, habe ich das in dem Moment gar nicht so wahrgenommen. Ich war mir dessen nicht bewusst. Ich hatte mich gefragt, warum der Braunschweiger Spieler außer sich war“, so Pacarada. „Wenn ich das jetzt so sehe, sieht es schon so aus, als ob ich das extra mache. Es war nicht eingeplant. Ich kann sagen, wenn es gepfiffen worden wäre, hätte ich mich nicht beschweren dürfen.“ Die Beschwerden hielten sich aber auch beim Gegner in Grenzen. „Darum geht es gar nicht. Wir haben ein desolates Spiel abgeliefert. Wir haben uns bei allen Toren relativ blöd verhalten“, sagte Schering. In der Tat waren die Kölner so überlegen, dass der Treffer wohl nur eine Frage der Zeit war. Einen Beigeschmack hatte die Führung dennoch.
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