Die Leistung des 1. FC Köln im Duell gegen den VfL Wolfsburg darf Hoffnung machen. Der FC spielte gegen den bisherigen Tabellenelften auf Augenhöhe und schnupperte sogar am Dreier.
Am Ende war es nur ein Punkt und die schlechteste Saisonbilanz der Kölner Bundesliga-Historie. Sowohl die Spielwerte als auch die Einzelleistungen einzelner Spieler zeigen Möglichkeiten auf mehr beim 1. FC Köln. Unter anderem konnten Max Finkgräfe, Jan Thielmann und auch Faride Alidou überzeugen. Deswegen darf das FC-Spiel gegen Wolfsburg Hoffnung machen.
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„Für solche Momente spielt man Fußball“, sagte Faride Alidou am Samstagnachmittag, nachdem er im Spiel seinen ersten Saisontreffer erzielt hatte. Die Erleichterung war dem 22-Jährigen bereits bei seinem Torjubel anzusehen. Der 1. FC Köln bestritt in der Volkswagen Arena ein ordentlich bis gutes Duell und holte sich beim 1:1 einen wichtigen Punkt für den Abstiegskampf. In gleich mehreren Punkten zeigten sich positive Entwicklungen. Schon die Aufstellung des Kölner Trainers Timo Schultz überraschte. Nicht der Einsatz von Benno Schmitz für Rasmus Carstensen, vielmehr der von Faride Alidou, der für Linton Maina in die Startelf rückte. Der Offensivspieler kam zu seinem ersten Einsatz seit dem siebten Spieltag von Beginn an. Und die Idee vom Chef-Coach der Kölner erwies sich als eine gute. Der Auftritt des 22-Jährigen wirkte über weite Strecken gut und er empfahl sich für mehr.
FC und VfL auf Augenhöhe
Aber nicht nur der Offensivspieler überzeugte. Auch Jan Thielmann sowie Max Finkgräfe lieferten ein starkes Spiel ab. Finkgräfe fügte sich von Beginn an mit gutem Zweikampfverhalten und mutigem Offensivdrang in die Partie ein. Er verhinderte mit einer Grätsche ein mögliches zweites Gegentor. Mit einer Zweikampfquote von überragenden 80 Prozent war Max Finkgräfe ein Lichtblick der Kölner und bester Feldspieler. Jan Thielmann durfte bereits zum zweiten Mal unter dem neuen Coach in der Startelf ran und zeigte sich erneut enorm willensstark. Der Einsatz des Kölners ist ungebremst. Auch Denis Huseinbasic scheint vom neuen Trainer zu profitieren. Er lieferte erneut ordentlich ab.
Die Kölner schafften es zudem, über die gesamte Dauer der Partie auf Augenhöhe mit einer Mannschaft zu agieren, deren Marktwert mit 245 Millionen Euro um ein Dreifaches höher liegt als der des FC. Zudem wurde der VfL vor Saisonbeginn als Anwärter für den europäischen Wettbewerb gehandelt. Ein Blick auf die Daten zeigt, dass beide Teams sich im Bereich der Passquote mit 77 Prozent (FC) und 79 Prozent (WOB) nur wenig unterschieden. Bei den Zweikämpfe kamen beide Mannschaften auf 109 und eine Quote von 50 Prozent – ausgeglichen. Einzig die Flankenstatistik (19 geschlagen, 16 Prozent angekommen) fiel bei den Kölner erneut negativer aus als bei den Gegnern (12 geschlagen, 42 Prozent angekommen). Den Ballbesitz teilten sich beide Mannschaften nahezu gleichmäßig auf (FC: 48 Prozent / WOB: 52 Prozent). Der FC befreite sich auch spielerisch aus Drucksituationen, behielt ein Übergewicht in Zweikämpfen im Mittelfeld und zwang den Gegner durch hohes Anlaufen zu Fehlern.
Hoffen ja, aber nicht überbewerten
Die dickeren Chancen zu einem Tor hatte zwar der VfL, aber mit ein bisschen mehr Glück und Präzision hätten Jan Thielmann, Linton Maina und vielleicht auch Dejan Ljubicic ebenfalls den Siegtreffer erzielen können. So sah es ebenfalls Nico Kovac, Trainer des VfL: „Ich denke, dass es ein intensives Spiel war und beide Mannschaften sehr viel Laufarbeit geleistet haben. Jede Mannschaft hat alles dafür gegeben, das Spiel für sich zu entscheiden. Wir hatten vielleicht einen Tick die besseren Chancen. Aber unter dem Strich ist das Unentschieden okay“, sagte Kovac nach dem Duell.
Florian Kainz war nach der Partie in Wolfsburg durchaus optimistisch: „Es ist ein Punkt mehr, der uns in der Situation guttut. Wir nehmen ein gutes Gefühl von diesem Spiel mit.“ Und dieses gute Gefühl blieb den Kölnern lange verwehrt. Hoffnung macht der emotionale Auftrieb der Mannschaft allemal. Möglicherweise platzt der Knoten für die künftigen Spiele ja doch noch. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Marvin Schwäbe und Max Finkgräfe Schlimmeres verhinderten. Am Ende darf das eine Spiel gegen Wolfsburg aber nicht überbewertet werden. Es zeigt Möglichkeiten auf, auf eine mögliche Entwicklung der Youngster, auf eine stabilere Defensive und ein „gutes Gefühl“, mit dem man laut Florian Kainz nach Hause fährt. Zugegeben, der VfL Wolfsburg war aber auch erschreckend schwach.
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