Dem FC bleiben noch zwei Spieltage, um sportlich in die Bahn zu kommen. Ob ein Wechsel des Trainers helfen kann, ist ungewiss. Die Entscheidung der Verantwortllichen der Geißböcke, das Kapitel Christian Keller und Gerhard Struber zu beenden, zieht große Herausforderungen nach sich beim 1. FC Köln: Die Trennung von Keller und Struber ist folgerichtig, wenn auch spät. Ein Kommentar zur Personalsituation beim 1. FC Köln.
Am Sonntag hat sich der FC zu einem Neuanfang entschieden. Ob dieser zum richtigen Zeitpunkt kommt, wird sich zeigen müssen. Ein Kommentar zur Personalsituation beim 1. FC Köln.

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Das Gefühl auf der Heimfahrt nach dem FC-Spiel gegen Jahn Regensburg kann durchaus als ambivalent beschrieben werden. Auf der einen Seite der sichere Eindruck, dass da nach dem desolaten Auftritt gegen das Tabellenschlusslicht etwas rund um die Personalie Gerhard Struber passieren würde oder müsse, auf der anderen Seite die Worte des (Noch-)Sportdirektors, der mit abenteuerlichen Aussagen einer drohenden Szenerie den Wind aus den Segeln nehmen wollte und die Gewissheit, dass beim FC seit einigen Jahren der praktikable Lösungsweg nur selten mit einer Kurzschlusshandlung einhergeht. Dass Keller seinen zweiten Wunschtrainer nicht einfach feuern würde, war am Samstagabend klar. Genauso klar war es allerdings auch, dass der FC einen anderen Impuls im Kampf um den Aufstieg benötigt.
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Die Voraussetzungen waren gut, an der Umsetzung magelte es
Der FC trat gegen das bereits abgestiegene Schlusslicht eben nicht wie ein Aufsteiger auf. Ein Aufsteiger, der mit dem wertvollsten Kader der 2. Bundesliga in die Saison gestartet war. Der FC ließ einmal mehr die von Struber so oft ausgesprochenen Basics vermissen. Noch vor wenigen Monaten konnte der Trainer die erste Krise rund um seine Person mit einer scheinbar erfolgsbringenden Sysemumstellung abwenden. Das mochte von den Ergebnissen und damit auf dem Tableau stimmen, die Wahrheit ist aber, dass die Defensive dann doch nicht so viel stabiler stand, wie es die geringe Anzahl an Gegentoren vermuten lässt und die Offensive immer seltener spielerische Mittel fand. Die unterm Srich doch glückliche Erfolgsserie vor der Winterpause hat das brutal schwache Spiel der Kölner karschiert und genau das droht den Geißböcken nun, um die Ohren zu fliegen.
Fünf Punkte aus fünf Spielen, davon vier Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte, der FC verspielte mehrfach die Chance, die Patzer der Gegner zu nutzen. Spätestens das 0:3 gegen den 1. FC Magdeburg hätte den Verantwortlichen der Geißböcke eine doch sehr deutliche Warnung sein müssen. Doch die Kölner Verantwortlichen reagierten nicht angemessen und nach der jüngeren Punktebilanz ist der Aufstieg dann doch alles andere als sicher. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz beträgt zwei Spieltage vor Saisonende drei Punkte. Doch der Schein trügt. Mit einem Sieg mehr können zwei Teams am FC vorbeiziehen. Es kommt voraussichtlich am letzten Spieltag zum Showdown mit dem 1. FC Kaiserslautern. Ein Szenario, das sich die Kölner Verantwortlichen anders vorgestellt haben.
Der FC zieht die Reißleine
Nun also die Reißleine und die betrifft zwangsläufig auch Christian Keller, der sich am Samstag noch so vehement für seinen Wunschtrainer einsetzte. Vermutlich auch, weil er die Personalie nicht als Fehleinschätzung zulassen wollte. Keller, der zweifelsohne den Verein wirtschaftlich wieder handlungsfähig gemacht hat, lag dafür in zu vielen sportlichen Entscheidungen einfach daneben. Sowohl die beiden Wunschtrainer als auch zahlreiche Spieler zündeten nicht. Keller hatte im Winter viel Geld in die Hand genommen, um die Wahrscheinlichkeit eines Aufstiegs um ein Vielfaches zu erhöhen. Doch keiner der Neuverpflichtungen zündete, obwohl sie mit langen Verträgen ausgestattet wurden. Dazu die mantraartigen Optimismus-Parolen, mit denen der 46-Jährige im vergangenen Jahr unter anderem im Abstiegskampf, aber auch im Bangen um das Registrierungsverbot Hoffnung schöpfte, aber gründlich daneben lag.
Am Samstagabend kündigte Keller an, nicht in Schönrednerei zu verfallen und tat anschließend genau dies. Man stünde ja trotz der Mini-Krise auf Platz zwei, die Konkurrenz punkte ebenfalls nicht richtig und so schlecht habe man ja auch nicht gespielt, so der Tenor. Lieber kritisierte der 46-Jährige die eigenen Fans, die zwar die Rauswürfe des Trainers und des Sportdirektors forderten, die aber den FC auch über 90 Minuten antrieben und nach vorne peitschten. Am Ende des Tages waren die Abschiede von Gerhard Struber und Christian Keller absolut logisch und folgerichtig. Und dennoch kommen sie zum schlechten Zeitpunkt. Denn dem FC bleiben nur noch zwei Spieltage, den Schlüssel zum sportlichen Aufwind wiederzufinden. Ob das durch einen kurzfristigen Trainerwechsel gelingt, ist offen. Zumal diese nur selten von nachhaltigem Erfolg gekrönt sind.
Und auch der Wechsel des Sportdirektors kommt sicherlich nicht zum idealen Zeitpunkt. Die ersten Vertragsverhandlungen sind geführt, die ersten Spieler stehen als Abgänge fest. Keller wird das kommende Transferfenster vorbereitet, die ersten Kandidaten sondiert haben. Ob ein neuer Sportchef eine andere Sicht auf diese Dinge hat, ist zumindest nicht ausgeschlossen. Sicherlich ist die verspätete Korrektur besser als gar keine. Und dennoch hätte das am Sonntag entstandene Szenrio zu einem früheren Zeitpunkt bereits eins werden müssen.
Ich kann das schon verstehen, es war lange überfällig. Keller hatte großen Kredit und Vorschusslorbeeren. Die Bilanz unter seiner Führung hingegen ist desaströs. Kein Händchen für Transfers, immer leicht über den Dingen unterwegs. Für mich ein guter Stratege was das Wirtschaftliche angeht, da seh ich ihn auch. Aber mit dem Sport an sich hat er so seine Probleme….Da ist er eine Fehlbesetzung.
Mit seiner Bockigkeit und dem Teflon-artigen abwiegeln und Kleinreden aller Probleme sind wir schon abgestiegen. Da wusste er auch alles besser. Ist schon okay dass es jetzt ein anderer machen kann. Hätte er sich aus dem Sportlichen rausgehalten, fänd ich ihn sogar einen Gewinn für den Verein. So aber nicht. Die Urbig Story war noch seine beste Idee.
Und Struber…tja die ersten Saisonspiele hat er seine Idee von Fußball spielen lassen. Das war hochattraktiv, ging aber richtig nach hinten los, weil es brutalstes Hara Kiri war. Dann umgestellt auf „solide“ und seitdem nur noch grausamen Ergebnisfußball gespielt. Da war kein Pepp, reinste Ideenlosigkeit und überhaupt kein offensiver Schwung mehr drin. Wir haben die Punkte knapp und oft glücklich geholt. (wieviele 1:0 waren es?) Überzeugend war doch da gar nix mehr, Tendenz sinkend…
Von daher. Ich hätte ihn zur Winterpause schon ersetzt. Es bestimmt kein Schlechter, aber seine Idee vom Spiel passte überhaupt nicht zum Kader und dessen Qualität. Menschlich kam er nicht richtig beim FC an. Er war auch nicht im Negativen auffällig, aber genauso blass wie er bei den PK’s wirkte, so schien auch der Fußball zu sein. Da fehlte mir einfach jegliches Feuer.
Die Reißleine wurde spät, aber immerhin gezogen. Mit den Beiden hätten wir den Aufstieg safe verspielt, es gab keinerlei Argumente dass es jetzt kurzfristig Besserung gibt, das Momentum lag bei allen, aber nicht bei uns.
Auf vernünftigen, dominanten Fußball warten wir Kölner jetzt seit 25 Spielen….ob ein Interimsscouch das jetzt wuppt. Weiß auch keiner. Die Chancen sind aber höher, alleine aus psychologischen Gründen.