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FC steht vor ungewissen Kaderplanung

Mindestens vier Spieler werden den 1. FC Köln im Sommer verlassen. Dazu gibt es zahlreiche Verletzte und eventuell die FIFA-Sperre. Der FC steht vor einer ungewissen Kaderplanung.

Eigentlich können die Kölner Verantwortlichen dem Saisonfinale gegen die Bayern unerwartet entspannt entgegen blicken. Für den FC geht es maximal um eine bessere Tabellenposition und den würdigen Abschied seiner Ikonen Jonas Hector und Timo Horn. Dabei werden auch Ellyes Skhiri und Sebastian Andersson den Klub verlassen. Es tun sich zahlreiche Lücken im Kölner Kader auf, auch durch die Verletzung von Steffen Tigges. Während das Saisonfinale also entspannt sein dürfte, steht der FC vor einer ungewissen Kaderplanung.

Denn unabhängig einer möglichen Transfersperre von Seiten der FIFA wird die Kaderplanung beim 1. FC Köln voran getrieben. Wenn auch auf Sparflamme. „Natürlich bereiten wir uns auf einen Plan B vor“, hatte FC-Vizepräsident Eckhard Sauren im April gesagt. Die Gespräche mit möglichen Neuzugängen sind ins Stocken geraten. Der FC hat zwar Einspruch gegen die mögliche Sperre beim CAS eingelegt, erhofft sich zumindest ein Aussetzen der Sanktion, die Entscheidung steht aber nach wie vor aus und ist insofern weitestgehend handlungsunfähig. Grund für die Sperre war ein möglicher Vertragsbruch bei der Verpflichtung des Youngster Jaka Cuber Potocnik.

Ausgerechnet der Nachwuchsspieler steht für einen wichtigen Teil des „Plan Bs“. Bleiben dem FC die Hände gebunden, wird er wohl oder übel den Weg forcieren müssen, den er in den vergangenen Jahren eingeschlagen hat: die eigene Jugend. So haben die Kölner Verantwortlichen bereits bei Spielern wie Damion Downs oder Elias Bakatukanda Nägel mit Köpfen gemacht und sie mit einem Profivertrag ausgestattet, weitere sollen folgen. Einige Nachwuchsspieler werden so oder so die Vorbereitung mit den Profis bestreiten. Auch Offensivtalent Justin Diehl soll dabei sein. Der Angreifer hat noch einen Vertrag bis 2024, es soll aber zahlreiche weitere Interessenten geben.

Bei der Kaderplanung des FC tun sich weitere Lücken auf

Doch FC-Trainer Steffen Baumgart wird nicht müde zu betonen, wie groß der Sprung zu den Profis für den eigenen Nachwuchs sei. Und so können und werden die Kölner Verantwortlichen nicht nur auf die mittelfristige Zukunft bauen. So groß die Hoffnung auch war, noch einige auslaufende Verträge verlängern zu können, wird es einen Umbruch geben. Mit Ellyes Skhiri und Jonas Hector brechen wichtige Säulen aus dem Kader weg, die vorerst nicht zu kompensieren sind. Erst recht nicht, wenn das FIFA-Urteil Bestand hat. Auch die etatmäßige Nummer zwei Timo Horn verlässt den Verein, genauso wie Sebastian Andersson.

Alleine durch diese beiden Abgänge tun sich weitere Lücken auf. Jonas Urbig wird nach dem Abstieg von Jahn Regensburg zum FC zurückkehren, wäre vorerst die Nummer zwei. Aber: „Es wäre zwar schön, wenn er hier die Nummer zwei wäre, aber vielleicht wäre es auch gut, wenn er irgendwo noch einmal ein Jahr die Nummer eins wäre – gerade in seinem Alter“, sagt Steffen Baumgart. „Damit er, wenn er wiederkommt, ein echter Konkurrent sein kann.“ Vermutlich wird also ein Keeper aus dem Nachwuchs befördert.

Durch die Verletzung von Steffen Tigges könnte auch noch einmal in die Offensivplanung Bewegung kommen. Baumgart betonte zuletzt, dass er mit Davie Selke, Steffen Tigges und Florian Dietz drei Akteure auf der Mittelstürmerposition sehe. Andersson ist kein Thema mehr und wird es auch nicht mehr werden. Dietz befindet sich aber nach seinem Kreuzbandriss noch im Aufbau, Tigges fällt mit seiner Schulterverletzung wochenlang aus. Wirklich fit dürfte somit nur Davie Selke in die neue Saison starten. Der Angriff, in dieser Saison lange Zeit die Schwachstelle des FC, ist also mehr als dünn besetzt. Zwar hat Tim Lemperle seinen Vertrag erst kürzlich verlängert, doch auch bei ihm denken die Kölner Verantwortlichen wohl über eine Leihe nach.

Verletzungspech bei Kölner Leihspielern

Die Gedanken über die Rückkehr ihrer bereits verliehenen Spieler dürfte den Kölner Verantwortlichen dagegen Kopfschmerzen bereiten. Ondrej Duda und Noah Katterbach zogen sich schwere Knieverletzungen zu, würden also auch nicht zur Option werden. Auch Meiko Sponsel zog sich einen Bänderriss zu. Eine Option wird wohl Kingsley Schindler sein können. Der Nationalspieler Ghanas zeigte auf der rechten Außenbahn zumindest in der Offensive eine ansteigende Form. Möglicherweise wird sein Vertrag noch verlängert – bei der drohenden Sperre ein logischer Schritt.

Doch irgendwo scheint in Köln eine Spur Optimismus zu herrschen. Zumindest erklärte Leart Paqarada am Donnerstag via Instagram, dass sein Umzug von Hamburg Richtung Köln in vollem Gange sei. Ein mutiger Schritt: Der Linksverteidiger hatte zwar schon vor Monaten einen Vertrag beim FC unterschrieben, soll Hectors Nachfolge antreten, im Falle der Sperre wäre der Vertrag aber nichtig. Und so müssen die Kölner Verantwortlichen weiter planen – aktuell mit einem dünnen Kader.

 

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