Mit Finkgräfe oder Pacarada gegen Dortmund?
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Finkgräfe oder Pacarada – Unbekümmertheit vs. Erfahrung gegen den BVB?

Gegen den BVB wird sich FC-Trainer Timo Schultz auf der linken Abwehrposition zwischen Max Finkgräfe und Leart Pacarada entscheiden müssen. Finkgräfe löste seine Aufgabe gegen Heidenheim gut, Pacarada ist ein alter Weggefährte des Trainers.

Gegen den BVB feierte Max Finkgräfe vor fünf Monaten sein Bundesliga-Debüt. Auch zum Auftakt der Rückrunde ist der 19-Jährige eine Option. Doch Timo Schultz könnte auch auf seinen Kapitän aus Zeiten beim FC St. Pauli setzen. Leart Pacarada ist wieder fit. Wer spielt am Samstag beim 1. FC Köln: Mit Finkgräfe oder Pacarada gegen Dortmund?

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Es hat nicht viel gefehlt und die Geschichte dieser Saison wäre mit großer Wahrscheinlichkeit eine andere geworden. Es lief bereits die 97. Minute im Duell gegen Borussia Dortmund am ersten Spieltag der aktuellen Saison, als sich Max Finkgräfe ein Herz nahm und den Ball in Richtung Gehäuse von Gregor Kobel drosch. Finkgräfe verfehlte zwar das Tor, damit den Punkt gegen den BVB und möglicherweise einen ganz anderen Saisonstart bis -verlauf, der Youngster landete aber einen Punkttreffer bei den Kölner Fans. Und offensichtlich auch bei dem damaligen Trainer Steffen Baumgart. Dieser hatte dem 19-Jährigen nach 65 Minuten zum Bundesliga-Debüt verholfen und betonte auf den Volleyschuss in letzter Minute, dass man diese „Eier“ erst einmal haben müsse. Finkgräfe lieferte, zog 20 Sprints in 25 Minuten an, brachte drei Flanken in den Strafraum und sorgte für ordentlich Unterhaltung auf dem Dortmunder Flügel.

Wichtige Rolle für die Defensive

Dennoch kassierte der FC eine unglückliche 0:1-Niederlage und stand trotz guter Leistung mit leeren Händen da. Geblieben war aber die Erkenntnis, dass wenn der FC mit dem Vizemeister mithalten kann, die Bundesligatauglichkeit nicht in Frage gestellt werden könne. Fünf Monate später hat sich die Situation zum Start der Rückrunde dramatisch verändert. Der Kölner Trainer heißt Timo Schultz und soll nun die Fragen nach der Bundesligauntauglichkeit widerlegen. Angesichts elf mickriger Punkte kein einfaches Unterfangen, zumal den Geißböcken ein alles andere als leichtes Winterprogramm bevorsteht. Den Auftakt macht am Samstag also Dortmund. Und obwohl Bayern-Angreifer Thomas Müller sicherlich nicht zu unrecht glaubt, dass „Dortmund in dieser Saison am letzten Spieltag noch um die Meisterschaft kämpft“, wird das Spiel für den FC eine Herkulesaufgabe.

Vor allem in der Defensive. Denn die geballte BVB-Offensive um Julian Brandt, Niclas Füllkrug und Co. hat mit Jadon Sancho noch einen weiteren hochveranlagten Offensivspieler dazubekommen, der zumindest einen gewissen Zeitraum die rechte Seite beackern wird. Für FC-Trainer Timo Schultz wird die Defensive also eine wichtige Rolle spielen müssen und damit stellt sich die Frage nach Max Finkgräfe. Der 19-Jährige stand in der Vorwoche gegen Heidenheim in der Startelf, löste seine Aufgabe ordentlich, wenn auch nicht fehlerlos, und heimste dementsprechend auch ein Sonderlob des Trainers ein. Mittlerweile kommt Finkgräfe auf acht Bundesliga-Einsätze. Nach der Leistung gegen Heidenheim spricht eigentlich nicht viel gegen einen weiteren Startelf-Einsatz.

Erfahrung oder Unbekümmertheit?

Eigentlich. Denn Finkgräfe erhielt wohl auch die Startelf-Chance, weil Leart Pacarada nach seiner Muskelverletzung noch nicht fit war. Der Linksverteidiger war zu Beginn der Saison gesetzter Stammspieler. Damals gab es nicht den Hauch eines Zweifels an seiner Position. Das hatte sich unter Steffen Baumgart im Laufe der Hinrunde allerdings verändert. Nach dem Pokal-Aus gegen Lautern kam der 29-Jährige in fünf Begegnungen nur noch zu drei Kurzeinsätzen und verletzte sich dann auch noch. Seit dieser Woche trainiert Pacarada wieder unter voller Belastung mit. Am Dienstag betonte Schultz, dass es keine Bedenken in Bezug auf den Nationalspieler des Kosovos gäbe. Die Rekonvaleszenz macht den Abwehrspieler – gerade nach den durchwachsenen Leistungen – natürlich nicht automatisch zu einem Kandidaten für die Startelf.

Allerdings verbindet Schultz mit dem 29-Jährigen die wohl beste Zeit seiner noch jungen Trainerkarriere. Pacarada hatte in der Spielzeit 21/22 beim FC St. Pauli einen großen Anteil am Erfolg der Kiezkicker. Schultz ernannte den Linksverteidiger damals zum Kapitän und machte ihn zu einem der besten Außenverteidiger der Liga. Der Trainer weiß genau, was er an seinem ehemaligen und aktuellen Schützling hat. Schultz wird also abwägen, ob er auf Erfahrung oder Unbekümmertheit setzt. Beides könnte dem FC in der aktuellen Phase guttun.

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