Sargis Adamyan zeigte am Sonntag eine ansprechende Leistung. Innerhalb von 65 Minuten avancierte der Angreifer zu einem Kölner Hoffnungsträger. Der Fall Faride Alidou beweist, dass die leise Hoffnung durchaus berechtigt sein kann. Doch es gibt auch Gegenbeispiele.
Sargis Adamyan heißt der große Gewinner der 0:2-Niederlage gegen Bayer Leverkusen. Der Angreifer galt als großer Fehleinkauf und zeigte gegen Bayer eine starke Leistung. Ein Ausreißer? Möglich. Möglich aber auch, dass Timo Schultz den nächsten Spieler aus der Formkrise hebt. Wird Timo Schultz zum Entwickler beim 1. FC Köln?
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Einen großen Vorwurf konnte man Sargis Adamyan am Sonntag eigentlich nicht machen. Der Spieler, der in der Vergangenheit auch mal gerne Bälle leicht vertändelte, die Kugel aus kürzester Distanz akrobatisch noch über das Gehäuse zauberte, war im Nachbarschafts-Duell gegen Bayer Leverkusen einer der großen Lichtblicke. Nach einer Flanke von Rasmus Carstensen stand der Angreifer, der dann doch überraschend in der Startelf gestanden hatte, ganz blank, nahm den Ball direkt und brachte ihn gegen die Laufrichtung des Leverkusener Keepers auch aufs Tor. Aus Kölner Sicht blöderweise nicht genau genug. Der Ball prallte gegen den Innenpfosten. „Es ist bitter, dass der Ball genau gegen den Pfosten und raus geht. Das beschäftigt einen noch ein, zwei Tage und dann muss es abgehackt werden, um gegen Gladbach alles rauszuhauen“, sagte der Angreifer.
Adamyan trifft den Pfosten
Dass Adamyan auch gegen Gladbach seine Einsatzzeit erhält, ist gar nicht so unwahrscheinlich – wenn auch nicht zwingend von Beginn. Oder doch? „Wenn er weiter so Gas gibt, im Training dranbleibt und solche Spielleistungen bringt, ist er weiter eine Option. Wir können jeden Spieler gebrauchen, der Torgefahr ausstrahlt“, sagte Schultz am Sonntag. Der Armenier machte nicht nur beim Pfostenschuss viel richtig. Zuvor hatte Adamyan mit einem Hacken-Tunnel-Pass eine weitere Großchancen eingeleitet. Dieses Mal vergab Faride Alidou im Zentrum knapp. Der Rechtsaußen brachte zuvor, allerdings von links, eine Flanke auf Adamyan, bei der der Angreifer nah an der Grenze zu „gegen jegliche Regeln“ im Strafraum von Grimaldo von den Beinen geholt wurde. Unterm Strich strahlte aber die Offensive gerade um Adamyan und Alidou eine fast schon ungeahnte Torgefahr aus – zumindest mehr als in den vergangenen Wochen.
Gerade Alidou und Adamyan, die unter Steffen Baumgart so gar keine Rolle gespielt haben. Und das nicht zu unrecht. Die beiden Spieler blieben bei ihren Einsätzen in der Hinrunde blass. Alidou wurde bereits als Fehl-Leihe abgestempelt, hatte die Gunst bei den meisten Fans verloren. Mittlerweile kommt der Offensivspieler auf zwei Tore und hatte auch am Sonntag gegen Leverkusen nach anfänglichen Schwierigkeiten einige gute Aktionen. Alidou kam selbst zum Abschluss und leitete unter anderem mit einem starken Pass in die Tiefe die Chance zu Adamyans Pfostentreffer ein. Der Armenier gilt indes seit seiner Verpflichtung als Fehleinkauf, obwohl er 2022 als Königstransfer geholt wurde. Für den damals 29-Jährigen gab es überraschenderweise einen Vierjahresvertrag. Im Sommer blühte der Angreifer in den Testspielen auf, konnte die Leistung aber nicht in die Pflichtspiele kompensieren. An eine Leistungssteigerung haben wohl nur noch die wenigsten Fans geglaubt.
Alidou scheint in Köln angekommen zu sein
Und so scheint es, als könne Timo Schultz nun ganz im Stile des eigentlichen Entwicklers Steffen Baumgart, Spieler in der Krise zurück auf Kurs bringen. Zumindest scheint sich das entgegengebrachte Vertrauen auszuzahlen. Baumgart wurden jedenfalls Entwickler-Fähigkeiten nachgesagt. An Adamyan und Alidou biss sich der Trainer aber die Zähne aus. Schultz scheint eine andere Stellschraube gefunden zu haben – zumindest bei Faride Alidou. Es wirkt so, als sei der 22-Jährige beim FC angekommen, könnte sich bei den Kölnern für mehr empfehlen. Möglicherweise werden die Geißböcke die Kaufoption ziehen wollen. Allerdings hat Frankfurt noch eine Rückkauf-Option. Ein Adamyan in Top-Form könnte für den FC noch zu einem wichtigen Faktor werden. Aber: „Der Fußball ist schnelllebig. Man muss von Woche zu Woche schauen”, sagte der Angreifer. Das zeigt auch das Beispiel Florian Kainz. Im Duell gegen Heidenheim deutete der Kölner Kapitän ebenfalls eine steigende Form an. Mittlerweile befindet sich Kainz wieder tief in der Krise.
Bilder zum Spiel Köln gegen Leverkusen
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