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Flutlicht, 50.000 Zuschauer, Entscheidungsspiel – was will man mehr

Flutlicht, Traditionsvereine, 50.000 Fans, Do-or-Die-Charakter – das Pokalspiel des 1. FC Köln beim 1. FC Kaiserslautern bietet so ziemlich alles, was das Fußballherz verlangt. Für die Geißböcke geht es allerdings auch um das so dringend benötigte Selbstvertrauen für die Liga.

Ausgerechnet mitten in der Krise steht ein absolutes Highlight auf dem Spielplan des 1. FC Köln: Ein Entscheidungsspiel auf dem Betzenberg.

Für einen kurzen Moment fiel Steffen Baumgart am Montag aus seiner Rolle. Zwischen Frust und Wut huschte dem Kölner Trainer auf der Pressekonferenz der Ansatz eines Lächelns über das Gesicht. Wäre die Situation nicht die aktuelle, die kriselnde gewesen, hätte sich der Coach nicht über das Leipzig-Debakel in Rage geredet, Baumgart hätte vielleicht ins Schwärmen kommen können. „Ich betone immer gerne, wie gerne ich so etwas als Trainer erleben darf. In so einem Stadion spielen zu dürfen, mit solchen Emotionen. Das sind Erlebnisse „, sagte Baumgart als er dann auf das Pokalspiel zu sprechen kam, dem eigentlichen Grund der Pressekonferenz. „Es gibt so besondere Momente und das kann Lautern sein. Ich durfte da spielen. Es waren immer heiße Duelle.“ Wie heiß die Duelle auf dem Betzenberg sein können, haben schon ganz andere Kaliber erfahren. Real Madrid, der FC Barcelona, aber auch die Bayern kassierten bittere Niederlagen in Kaiserslautern.

Der Mythos Betzenberg ist wieder erwacht

Der Mythos Betzenberg hat ein paar Jahre gelitten, scheint aber spätestens mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga wieder erwacht zu sein. Flutlicht, knapp 50.000 Zuschauer, zwei Traditionsvereine, ein Do-or-Die-Spiel – mehr Fußball geht nicht. Kein Wunder, dass sich das ZDF für dieses Duell der 2. Pokalrunde entschieden hat. „Und wenn ich dann noch bedenke, dass es eine besondere Schlacht wird. Wenn ich mir die Wetterprognose mit 20 Litern pro Quadratmeter anschaue, dann wissen wir, dass der Boden sehr tief sein wird. Es wird vielleicht nicht immer Fußballspielen möglich sein. Aber es wird ein Fight sein und den sollten wir alle annehmen“, erklärte Baumgart, dazu benötigt es aber Eigenschaften, die den Kölnern zuletzt abgegangen sind. „Körpersprache, Einstellung und Mentalität gehören beim Fußball immer dazu“, sagte Baumgart. „Ich war ein Spieler, der nur darüber Erfolg hatte. Und ich glaube, dass ich genau das als Trainer verkörpere. Wenn ich eine Mannschaft habe, die die Körpersprache nicht an den Tag legt, dann bin ich irgendwann auch einfach angepisst.“

Gegen den euphorisierten Zweitligisten kann der FC nur mit der richtigen Einstellung, dem letzten Willen bestehen. Dass die Kölner diese aber wieder aus der Schublade holen werden und nicht ähnlich wie beim 0:6 gegen Leipzig auftreten, steht für Kaiserslauterns Trainer Dirk Schuster fest. „Eins wird uns diese Niederlage sicher nicht mit auf den Weg geben, dass wir mit einer Kölner Mannschaft rechnen können, die nicht auf Sendung ist“, sagte Schuster. „Mein Kollege Steffen Baumgart hat schon eine Wortwahl gewählt, die allen die Augen geöffnet hat. Köln wird keinen Zentimeter preisgeben. Sie rechnen auch nicht damit, dass es ein ästhetisch wertvolles Spiel werden wird, sondern ein Kampf auf Biegen und Brechen. Und das zeigt, dass sie total gewillt sind, diese Partie für sich zu entscheiden.“

Wer läuft gegen Lautern auf?

Zumal es gut sein kann, dass Baumgart dem ein oder anderen Spieler einen kleinen Denkzettel verpassen wird. „Es wird in der ein oder anderen Situation schon einen Wechsel geben können. Wir haben einen Krankheitsfall“, sagte Baumgart in Bezug auf Rasmus Carstensen, der nicht zur Verfügung steht. Für den Dänen wird voraussichtlich Benno Schmitz wieder auflaufen. „Es gibt aber auch die Situation, dass ich mit einigen Leistungen nicht zufrieden bin. Wir können davon ausgehen, dass es Wechsel geben wird“, fuhr Baumgart aber fort. Vor allem Spieler, die die geforderte Einstellung gegen Leipzig nicht gezeigt haben, dürfte es treffen.

Doch damit hinterließ der Coach zahlreiche Fragezeichen. Denn Namen nannte Baumgart natürlich nicht. Dass Baumgart seine komplette Abwehr umbauen wird, ist jedenfalls sehr unwahrscheinlich. Auch Eric Martel und Dejan Ljubicic sollten genauso wie Florian Kainz und Luca Waldschmidt eigentlich gesetzt sein. Trifft es Linton Maina, der gegen Leipzig schon zur Halbzeit runter musste? Wer spielt dann auf der rechten Seite? Dejan Ljubicic und der FC mit nur einer Sechs? Oder kommt es doch zum verfrühten Comeback von Jan Thielmann? Ein große Rotation schloss der Trainer ohnehin aus. „Es wird die stärkste Mannschaft auflaufen, die ich zu dem Zeitpunkt für die stärkste halte“, sagte Baumgart dann wieder in der ernsten Rolle.


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