Jubel bei den Spielern des 1. FC Köln
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Kollektives Aufatmen und ganz sicher auch viel Genugtuung

Mit dem verdienten 3:0-Erfolg über Holstein Kiel ist der FC nicht nur in die nächste Runde des Pokals eingezogen, die Kölner sorgten wohl für ein paar ruhigere Tage am Geißbockheim – für die Mannschaft und den Trainer des 1. FC Köln: Aufatmen und Genugtuung beim FC.

Tim Lemperle und Luca Waldschmidt trafen am Dienstagabend, Marvin Schwäbe hielt die Null und Gerhard Struber wählte wohl die richtige Systematik beim 1. FC Köln: Aufatmen und Genugtuung beim zuletzt gebeutelten FC.

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Auch, wenn Linton Maina an diesem Abend im Pokal gegen Holstein Kiel sicher nicht alles gelang, dieser Moment war ein großer. Der 25-Jährige nahm in der Box, nur wenige Meter vor dem Tor den Ball von Lemperle an. Eine Position, aus der schon so mancher Spieler den Schlenzer ins lange Eck ausgepackt hat. Doch Maina wartete einen Moment, bediente an der Strafraumgrenze Luca Waldschmidt, der aus 16 Metern die Kugel in den Winkel beförderte. Ein sehenswerter Treffer. Und ein Treffer, der wohl den Deckel auf eine gute Partie der Kölner und auf den Einzug in die dritte Runde perfekt machte. Waldschmidt ließ es sich natürlich nicht nehmen, mit den Fingern an den Ohren jubelnd zu den Fans zu laufen. Spätestens mit seinem zweiten Treffer in der Nachspielzeit hatte es auch der Angreifer seinen Kritikern gezeigt und gleichzeitig für deutlich mehr Ruhe am Geißbockheim gesorgt.

Struber: „Meine Jungs haben das mit guter Energie verdient hinbekommen“

Nach dem völlig verdienten 3:0-Erfolg über den Bundesligisten dürften die kommenden Tage jedenfalls angenehmer werden als die vergangenen – für die Spieler, aber auch für Trainer Gerhard Struber, der nach den Pleiten gegen Darmstadt und Paderborn angezählt war. „Der Druck ist natürlich aufgrund der beiden verpatzten Spiele gestiegen. Wir sind aber im Inner Circle sehr klar und sehr sachlich geblieben“, erklärte der Trainer und schob dann etwas genervt hinterher: „Was ich nicht von allen im Umfeld behaupten kann, wie man das so wahrnimmt die letzten 14 Tage.“ Wie groß der Stein war, der so ziemlich allen Kölnern Protagonisten am späten Dienstagabend von den Schultern fiel, ließ sich gleich an mehreren Situationen ablesen. Unter anderem, aber sicher nicht nur am Jubel des Doppeltorschützen.

Doch als sich der ehemalige Nationalspieler nach seinem Treffer zum 2:0 auf den Weg zu den Fans machte, rannten Elias Bakatukanda und Jonas Urbig zu ihrem Trainer und sprangen diesem förmlich um den Hals. Keine Spur von „Mannschaft verloren“, wie bereits kolportiert wurde. Struber wiederum zeigte sich ebenfalls jubelnd wie selten zuvor. „Meine Jungs haben das mit einer sehr guten Energie verdient hinbekommen“, sagte der Coach, der diesen Sieg in keinster Weise für sich einnahm, sondern „seine Burschen“ in den Vordergrund stellte. Dabei hatte der Trainer seine Mannschaft offenbar gut um- und inhaltlich gut eingestellt. Struber wählte die Dreierkette, verlieh der Mannschaft offensichtlich mehr Stabilität. „Wir haben in dieser Systematik gute Abstände vorgefunden. Am Ende des Tages waren es kaum große Chancen“, die man zugelassen habe, sagte der Coach. Erst hinten raus habe es Chancen gegeben.

Schwäbe mit weißer Weste

Doch da war ja noch Marvin Schwäbe, dem das Comeback nach einem halben Jahr, aber auch die weiße Weste offensichtlich gut getan hatten. „Gänsehaut pur“, sei das für ihn gewesen. Der FC fand von der ersten Minute an den Vorwärtsgang, wirkte überhaupt nicht verunsichert, fühlte sich wohl und offenbar bereit, für die Pokal-Überraschung zu sorgen. „Nach vorne weg waren wir sehr zielstrebig“, erklärte der Coach. So schon nach einer butterweichen Flanke von Leart Pacarada als Tim Lemperle, sich zugegebenermaßen mit ordentlich Armeinsatz Platz verschaffte, zur Kölner Führung einnickte. „Ich denke, wenn er sich fallen lässt, dann pfeift auch vielleicht der Schiedsrichter. Ich hatte drei Jahre Zeit, um mir das bei Anthony Modeste abzugucken, einem unfassbaren Kopfballspieler“, sagte der Torschütze. Der FC wirkte stabiler, schenkte aber viel zu oft einfache Bälle her und stärkte so einen ansonsten harmlosen Gegner.

So hätte die Kugel vor dem vermeintlichen Ausgleich längst geklärt sein müssen. War sie nicht: Marvin Schulz schlenzte den Ball in die Maschen und der FC hatte Glück, dass Schiedsrichter Bastian Dankert zuvor ein Foul an Dejan Ljubicic gesehen haben wollte. Dennoch blieb Köln die bessere Mannschaft, auch, wenn Kiel zur Halbzeit mehr Ballbesitz und mehr gewonnene Zweikämpfe ausweisen konnte und auch bei den Geißböcken die großen Chancen ausblieben. Nach dem Wechsel investierten die Störche mehr und gaben den Kölnern damit Räume, die der FC aber erst spät für sich zu nutzen wusste. „Die Balance war heute besser als zuletzt. Wir haben dann auch immer wieder Nadelstiche nach vorne gesetzt“, sagte Timo Hübers und gab den Auftrag für die kommenden Wochen: „Das war ein gutes Pokalspiel, auch für die Zuschauer, da gilt es jetzt weiterzumachen.“

Struber: „Es ist kein System, das in Stein gemeißelt ist“

Auch der Kölner Kapitän erwischte einen deutlich besseren Abend, organisierte und stabilisierte die Dreierkette neben den stark aufspielenden Julian Pauli und Dominique Heintz und fühlte sich sichtbar wohl. Ob der FC auch in den kommenden Begegnungen bei der Dreierkette bleiben wird, ist trotz des sehr soliden Spiels und verdienten Erfolgs aber nicht gesagt. „Wir wollen in unserer Ausrichtung variabel bleiben. Es ist kein System in Stein gemeißelt, es hat uns heute einfach Stabilität verliehen“, sagte Struber. „Und das gegen einen Gegner, der mit dieser Herangehensweise mehr Herausforderungen gehabt hat, wie wenn wir das anders gebastelt hätten.“ So aber zog der FC in Runde drei ein und sicherte sich nebenbei eine kleine Finanzspritze. Das gute Gefühl an diesem Abend war für einige Protagonisten aber sichtlich unbezahlbar.


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Julian Pauli vom 1. FC Köln

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Tim Lemperle vom 1. FC Köln

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