Seit Mittwoch steht der Nachfolger von Timo Schultz nun auch offiziell fest. Gerhard Struber wird die Geißböcke in der kommenden Saison trainieren. Auf den ersten Blick passt die Besetzung, doch die Aufgabe ist eine große.
Die Erwartungen an den Österreicher sind hoch und klar definiert. Der schnellstmögliche Wiederaufstieg in die Bundesliga ist ein ausgelobtes Ziel der Kölner. Mit der Trainerwahl legen die FC-Bosse die Basis für dieses Vorhaben. Ein Kommentar zum neuen Trainer des 1. FC Köln.
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25 Tage hat die Suche letztlich gedauert – zumindest die Zeitspanne zwischen der Trennung von Timo Schultz und der Verkündung des neuen Coachs Gerhard Struber. Angesichts der herausfordernden Lage, der schwierigen Kölner Konstellation, sicherlich unter Zeitdruck eine ordentliche Zeitspanne – und dann auch wieder nicht. Denn Christian Keller hat sich bei der Suche nach einem neuen Trainer wohl bewusst viel Zeit gelassen. Natürlich muss die Frage erlaubt sein, wie viele Trainer sich das Geißbockheim in dieser Gemengelage antun wollten. Und dennoch war die Suche wohl gut überlegt. Der Kölner Sportdirektor hatte in den vergangenen Tagen gleich mehrere gute Nachrichten im Gepäck. Der angezählte Keller wird aber auch wissen, dass diese Trainerpatrone möglicherweise seine letzte ist. Der Schuss muss sitzen, der Erfolg zurückkehren.
Struber passt zum Anforderungsprofil
Nun ist es Gerhard Struber geworden. Keller hat wie schon im Winter einen Namen aus dem Hut gezaubert, der nicht zu den üblichen Kandidaten der obligatorischen Trainerliste der Erstgehandelten gehört und geht damit ein gewisses Risiko ein. Struber ist in Deutschland weitestgehend unbekannt, hat sich im Profifußball noch keine großen Sporen verdient. Und doch scheint der Trainer auf den ersten Blick erstaunlich genau auf das von Keller ausgelobte Anforderungsprofil zu passen. Der Österreicher steht für den Fußball, den man bei den RB-Vereinen eingeimpft bekommt: hohes Pressing, attraktives Offensivspiel, schneller Abschluss, viele Tormöglichkeiten oder wie es Strubers Vorvorgänger Steffen Baumgart nennen würde: ein „Spektakel“. Struber soll und kann den Fußball spielen lassen, den der Verein gerne durch sämtliche seiner Mannschaften transportieren will.
In der Akademie von Salzburg hat der 47-Jährige zudem seine Erfahrung mit dem Nachwuchs gemacht, er hat ihn ausgebildet, gefördert. In England und den USA hat der Coach ebenfalls sehr erfolgreich mit jungen Spielern gearbeitet. Auch in Salzburg war sein Team das jüngste der Liga, wenn auch nicht so erfolgreich wie gewünscht. Diese Aufgabe muss Struber beim FC ebenfalls angehen – das durch die Transfersperre notgedrungen, aber nach seinen ersten Worten als FC-Coach ganz offensichtlich auch mit Leidenschaft. Dass mit dem Österreicher durch die Stationen in England und den USA ein Hauch Internationalität auf dem Posten des Cheftrainers nach Köln kommt, ist sicherlich ebenfalls förderlich.
Kellers letzte Patrone?
Aber: Die Saison wird alles andere als ein Selbstläufer. Die Transfersperre wiegt schwer, das Selbstbewusstsein wird nach dem desolaten siebten Abstieg der Vereinsgeschichte vermutlich ebenfalls noch angeknackst sein, die Leistungen der Vorsaison bleiben haften. Es ist zumindest kaum davon auszugehen, dass Florian Kainz und Co. aus dem Nichts wieder zu Höhenflügen ansetzen werden. Und doch ist ein gewisser Aufwind, ein Aufbruch zu spüren. Ob Struber wirklich die passende Antwort auf die Frage nach dem richtigen Trainer, der letzten Patrone von Keller ist, wird die Zeit, vor allem aber die Leistung des Teams auf dem Platz zeigen. Die Basis ist jedenfalls vielversprechend.
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