Der 1. FC Köln und Timo Schultz gehen getrennte Wege. Das ist eine logische, vermutlich die richtige, aber vor allem eine hausgemachte Entscheidung. Denn Timo Schultz ist sicher nicht alleine schuld am Gang in die 2. Bundesliga.
Timo Schultz wird den 1. FC Köln also nicht beim Gang in die 2. Bundesliga begleiten. Das ist eine richtige Entscheidung, denn der Trainer hat das Saisonziel Klassenerhalt nicht erreicht, dem Team nicht das erhoffte Leben eingehaucht. Allerdings ist die Entscheidung auch hausgemacht. Denn der Alleinschuldige ist der Trainer ganz sicher nicht. Ein Kommentar zur Trennung von Timo Schultz.
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Überraschend kam die Nachricht am Montag nicht mehr daher: Timo Schultz ist nicht länger Trainer des 1. FC Köln. Es ist eine logische, eine konsequente und auch eine folgerichtige Entscheidung. Es bleibt vor allem aber eine hausgemachte. Denn der Verein trennt sich von einem Entscheidungsträger, der am Ende des Tages sicher nicht der Alleinschuldige für den Gang in Liga zwei ist. Fakt ist, Timo Schultz hat es nicht geschafft, das Ruder herumzureißen. Der Ostfriese hat den Punkteschnitt im Vergleich zu seinem Vorgänger Steffen Baumgart leicht angehoben und vielleicht sogar den Eindruck erweckt, den taumelnden Geißböcke mehr Stabilität verliehen zu haben. Einer kompletten Realität entspricht das nicht. Ja, der FC hat sich in manchen Duellen mit dem Gegner auf Augenhöhe befunden. Genauso sind die Kölner zum Teil aber auch – wie zuletzt gegen Heidenheim – deklassiert worden. Auch Schultz hat aus dem FC keine bundesligataugliche Mannschaft geformt.
Das Ziel Klassenerhalt wurde verfehlt
Das Ziel Klassenerhalt wurde trotz zahlreicher Verlängerungen deutlich verpasst. Viele der ausgerufenen Endspiele nicht gewonnen und nur aufgrund der Patzer der Konkurrenz gab es die gefühlte Nachspielzeit. Der Abstieg war im Grunde seit dem 0:2 gegen den SV Darmstadt unausweichlich, er war aufgeschoben, aber ganz sicher nie aufgehoben. Und am Ende des Tages oder einer Saison werden Trainer an den ausgelobten Saisonzielen gemessen. Das Ziel des FC wurde verpasst – die Trainerentlassung ein branchenüblicher Schritt. Es ehrt Timo Schultz, dass er nach seiner zitierten Aussage zu demselben Ergebnis gekommen ist und es passt zu dem reflektierten Ostfriesen. Der die Entscheidung offenbar sehr sachlich nimmt, nicht emotional wie in Köln üblich. Vielleicht liegt aber auch genau dort ein Problem. So richtig wollte das Gebilde Schultz, Köln und der FC nicht matchen. Den letzten Funken Entschlossenheit hat der Trainer nicht entfacht.
Bei allem Verständnis für die Trainerentlassung und damit auch für die Notwendigkeit dieser Entscheidung, bleibt aber ein Beigeschmack. Denn dieser siebte Abstieg der Vereinsgeschichte ist sicher nicht nur der des Timo Schultz. Die Bedingungen, unter denen der Trainer die Aufgabe beim FC angetreten ist, hätten kaum schwieriger, die Hürden kaum größer sein können. Schultz fand eine verunsicherte Mannschaft vor. Ein Team, das wohl lange über dem eigenen Leistungsvermögen gespielt hat, das lange bis in die Haarspitzen motiviert wurde, aber jegliches Selbstvertrauen verloren hatte. Die Spieler waren sichtbar verunsichert, führungslos und ganz offensichtlich in vielerlei Hinsicht auch chancenlos. Dazu die Transfersperre, die fehlende Möglichkeit auch für den Trainer noch einmal direkten Einfluss auf die Mannschaft zu nehmen.
Mission Klassenerhalt war von vornerein nah an „impossible“
Schultz Mission fiel ehrlicher Weise bereits zum Amtsantritt ganz nah an die Kategorie „impossible“. Und dennoch verlor der Coach nie den Glauben daran, das unmögliche doch möglich zu machen. Den Untergang wollte der 46-Jährige jedenfalls nicht tatenlos mit ansehen. Schultz baute die Nachwuchskräfte mit ein, vertraute bereits ausgemusterten Spielern und entfachte zumindest kurzfristig neues Feuer. Auch der Trainer hat Fehler gemacht, nicht immer die richtigen Entscheidungen getroffen, nicht immer die richtigen Worte gefunden. Und dennoch: Die Rahmenbedingungen waren und sind nicht das Verschulden des Trainers. Die Umsetzung auf dem Rasen schon. Am Ende haben beide Aspekte den FC in Liga zwei geführt.
Die Situation wird sich auch für den kommenden Coach nicht sonderlich verbessern. Im Gegenteil: Es gibt aktuell mehr Frage- als Ausrufezeichen im Kader, die Transfersperre gilt noch bis zum Winter. Eigene Kaderideen wird ein neuer Trainer also nicht mit einbringen können. Christian Keller steht schon bei der Suche nach einem neuen Trainer vor einer großen Herausforderung. Der Sportdirektor wird voraussichtlich seinen Kurs bei der Auswahl ein wenig korrigieren. Es wäre für den FC wünschenswert, wenn Erwartungshaltung und Rahmenbedingung ebenfalls angepasst werden.
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