Am Samstag kehrt der 1. FC Köln von seinem Kurztrainingslager in Spanien zurück. Unter anderem mit einer sportlich mäßigen Leistung gegen einen isländischen Erstligisten im Gepäck. Doch das 2:2 gegen Breidablik Kópavogur sollte nicht als Gradmesser gelten. Wie erfolgreich die Maßnahme angesichts der dünnen Personaldecke gewesen ist, werden die Ergebnisse der kommenden Wochen zeigen. Ein Kommentar.
Das Trainingslager des FC in Algorfa war von einigen personellen Störgeräuschen umgeben. Ein optimaler Ablauf war so nicht möglich für den 1. FC Köln: Ein Kommentar zum Kurztrainingslager.
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Mit dem 2:2-Unentschieden gegen Breidablik Kópavogur ist am Freitagnachmittag der sportliche Teil des Kurztrainingslagers im spanischen Algorfa zu Ende gegangen. Ein Kurztrainingslager, in dem sich die Geißböcke das nötige Selbstvertrauen, den Mut und auch ein spielerisches Element für den Abstiegskampf erarbeiten wollten. Nachdem die ersten Wochen zur Stabilität der Geißböcke dienten, wolle man den Schwerpunkt nun auf die Arbeit mit dem Ball legen, hatte Coach Timo Schultz unter anderem dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ verraten. An weiterer Stelle betonte der Trainer, dass ein Manko die wenigen Tore seien und man daran arbeiten werde.
Keine optimalen Voraussetzungen
Das 2:2 gegen den isländischen Erstligisten bremst ein wenig die Euphorie, die das Trainingscamp bei dem ein oder anderen Fan ausgelöst haben mag. Denn wirklich viel lief bei den Geißböcken in der Offensive auch weiterhin nicht zusammen. Abgesehen von den beiden Treffern von Faride Alidou und Damion Downs waren die Kölner nur sehr selten gefährlich. Die Geißböcke leisteten sich im Spielaufbau einige Fehlpässe, waren zu unpräzise. Im Defensivverbund ließ sich der FC gerade beim Ausgleich viel zu leicht überrumpeln. Kurzum: Die Kölner riefen am Freitag sicherlich keine Leistung ab, die Mainz, Darmstadt oder am kommenden Spieltag gerade Augsburg das Fürchten lehren müsste.
Nun wird in jenen Partien auch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht dieselbe Elf auflaufen, die in Algorfa zunächst den Platz betrat. Denn hier beginnt das eigentliche Problem des Trainingslagers. In der Theorie ist die Vorstellung von einem Einspielen der Mannschaft, dem Heraufbeschwören eines Geistes, dem Schaffen einer Gemeinschaft eine fußballromantische und eine, die im Abstiegskampf den Unterschied machen könnte. Wenn aber ein Gros der Mannschaft fehlt, verpufft der Sinn der Maßnahme ganz schnell. Mit Eric Martel, Denis Huseinbasic, Jan Thielmann, Linton Maina, Dejan Ljubicic, Marvin Schwäbe und auch Max Finkgräfe fehlten gleich sieben (!) Spieler, die realistische bis sichere Chancen auf einen Startelf-Platz haben. Dass Benno Schmitz am Freitag neben Jacob Christensen auf der Sechs auflief und Steffen Tigges teilweise als Linksaußen fungierte, sprach Bände.
Am Ende entscheiden die nackten Ergebisse
Natürlich gehört zur Wahrheit, dass den FC mal wieder ein gewisses Pech im Bezug auf den Kurztrip nach Spanien umgab. Die Erkrankungen von Maina und Ljubicic konnte man bei der Planung genauso wenig erahnen wie die Rückenbeschwerden eines Max Finkgräfe. Dass mit Kainz und Schwäbe gleich zwei Stammspieler ein weiteres Mal glückliche Väter geworden sind, ging ebenfalls mit einem gewissen terminlichen Pech einher. Das Glück im Unglück, dass mit Ljubicic, Kainz und Finkgräfe drei mögliche Länderspiel-Nominierungen ausblieben, war somit nur von kurzer Dauer. Die personelle Situation wäre in Köln natürlich die selbe gewesen. Und dennoch: Über die Sinnhaftigkeit der Tage in Spanien entscheiden am Ende die nackten Ergebnisse. Und zwar die, nach dem 2:2 gegen einen isländischen Erstligisten. Eine Diskussion über mögliche Reisestrapazen oder etwa die Kosten eines Fünf-Sterne-Ressorts sind im Nachhinein müßig. Ob die Art und Weise des Spanientrips von Glück oder Pech verfolgt war, interessiert am Ende der Spielzeit ohnehin keinen mehr. Sollte das Unterfangen Klassenerhalt, mindestens aber Relegation verpasst werden, muss die Frage nach Zweck und Mittel erlaubt sein. Spätestens dann.
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