, ,
Startseite » Marvin Schwäbe: „Das spielt uns ein Stück weit in die Karten“

Marvin Schwäbe: „Das spielt uns ein Stück weit in die Karten“

Marvin Schwäbe ist beim 1. FC Köln die unumstrittene Nummer eins. Das Vertrauen zahlt der Keeper mit guten Leistungen zurück – zuletzt sogar überragend gegen Leverkusen. Am Sonntag schließt sich für Schwäbe im Duell gegen Gladbach ein Kreis.

Sein Bundesliga-Debüt, das letzte mal zu Null – für Marvin Schwäbe ist das Duell gegen Borussia Mönchengladbach mit guten Erinnerungen verknüpft. Und nicht nur das: Marvin Schwäbe ist vor dem Derby zuversichtlich: „Das spielt uns in die Karten“

Marvin Schwäbe zögerte keine Sekunde. Der Keeper war einer der ersten am Unfallort. Als sich sein Ersatz Philipp Pentke am Mittwochvormittag verletzte, zeigte Schwäbe fast schon gemäß seiner Profession auch hier eine schnelle Reaktion. Der Keeper rannte zum Spielfeldrand und kehrte mit dem Arztkoffer zurück. Selbst in dieser Situation strahlte der 28-Jährige eine ansteckende Ruhe aus. Mit einer ähnlichen Besonnenheit geht Schwäbe auch die aktuelle Krise beim FC an. Er weiß um die Lage, Panik steht dem Keeper aber wahrlich nicht ins Gesicht geschrieben. „Dass wir punkten müssen ist klar, das wollten wir in den vergangenen Wochen aber auch schon. Das Selbstvertrauen versuchen wir uns über das Training zu holen“, sagte Schwäbe am Mittwoch. „Wir müssen jetzt nicht darüber nachdenken, wo wir in der Tabelle stehen oder wie viele Punkte, Tore oder Gegentore wir haben. Wir fokussieren uns nur auf das nächste Spiel.“

Für Schwäbe schließt sich der Kreis

Und das ist auch für den 28-Jährigen ein Besonderes. Und das nicht nur wegen des Derbys. Gegen Gladbach feierte der 28-Jährige im November 2021 beim 4:1-Erfolg sein Bundesliga-Debüt. „Es war mein erstes Bundesliga-Spiel. Dazu noch vor 50.000 Fans während der Pandemie. Wir gewinnen das Derby. Besser ging es nicht“, tatsächlich war es für die damalige Nummer zwei ein Einstand nach Maß. Und es war der Beginn der Karriere als Nummer eins in der Bundesliga. Schwäbe kam für den verletzten Timo Horn in den Kasten und verließ ihn anschließend nur noch einmal kurz aufgrund einer Corona-Infektion. Das interne Keeper-Duell entschied Schwäbe eindeutig für sich. So eindeutig, dass Horn seinen Heimatklub im Sommer verließ und der FC den aus Bröndby an den Rhein gewechselten Keeper mit einem Vertrag bis 2027 ausstattete. Kein anderer FC-Profi verfügt über einen so langen Kontrakt.

Das Vertrauen in Schwäbe scheint riesig zu sein. Die Suche nach einer neuen Nummer zwei wurde auch besonders schwer, weil die Kölner Verantwortlichen von Beginn an keinen Hehl daraus machten, dass der Schwäbe-Ersatz eben nichts anderes sein würde. Im Grunde versprachen die Kölner einen Platz auf der Bank, mehr nicht. Dass die Kölner den Keeper bis 2027 an den Klub gebunden haben, obwohl mit Jonas Urbig eins der größten Torwart-Talente des Landes auf seine Chance beim FC lauert, spricht ebenfalls für Schwäbe. Und das Vertrauen zahlt der Hesse den Geißböcken auch in dieser Saison wieder voll zurück. Gegen Leverkusen bewahrte der Keeper die Kölner vor einem Debakel.

Auch sonst besticht Schwäbe in dieser Spielzeit mit guten Reflexen und starken Paraden. Vor allem verleiht seine besonnene Art der Mannschaft einen starken Rückhalt. Schwäbe ist immer anspielbar, verteilt die Bälle und übernimmt Verantwortung. Seine Leistung ist auch dem DFB nicht verbogen geblieben. Nicht umsonst wurde der Keeper im Sommer in Verbindung mit der Nationalmannschaft gebracht. Neutral betrachtet dürfte die deutsche Konkurrenz für einen Platz unter den Top-drei aber noch ein wenig zu groß sein. Dennoch: beim FC ist Schwäbe die Konstanz in Person.

Gladbach kommt dem FC gelegen

Allerdings blieb der Keeper auch lange nicht mehr ohne Gegentreffer. Zuletzt eben beim 0:0 gegen Gladbach im April dieses Jahren. Gegen ein Derby ohne Gegentor „hätte ich nichts einzuwenden“, sagte Schwäbe. Aus seiner Sicht kommt das Derby genau zum richtigen Zeitpunkt. „Es wäre eine andere Geschichte, wenn Gladbach alle Spiele gewonnen hätte oder stark performt hätten“, so der Torwart. Tatsächlich belegen die Fohlen aktuell den zwölften Tabellenplatz, mit einem Sieg und sechs Punkten. „Das spielt uns ein Stück weit in die Karten. Wir hoffen, dass wir unsere Stärken auf den Platz bringen können.“ Bei Schwäbe muss man sich da in der aktuellen Form wohl wenig Gedanken machen.

Schreibe einen Kommentar