Max Finkgräfe beim Training des 1. FC Köln
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Max Finkgräfes Achterbahnfahrt nimmt wieder Tempo auf – nun auch beim DFB?

In der vergangenen Spielzeit legte Max Finkgräfe einen raketenhaften Start in seine junge Karriere hin. Bundesliga-Debüt, das erste Profi-Tor, schließlich Stammspieler. Diese Saison wollte es lange nicht rundlaufen, doch nun scheint es wieder aufwärts zu gehen beim 1. FC Köln: Max Finkgräfe geht den nächsten Schritt. Am Abend steht das erste Länderspiel an.

In der vergangenen Spielzeit noch der Shootingstar inklusive Stammplatz, Premierentreffer und Eintrag in die Liste des Golden-Boy-Awards. In dieser Spielzeit lange verletzt und aktuell nicht mehr als ein Ergänzungsspieler beim 1. FC Köln: Doch Max Finkgräfe geht nun den nächsten Schritt.

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Der Sprung in den Profikader war rasant. Zumindest, wenn man den Worten von Steffen Baumgart im August vergangenen Jahres Glauben schenken wollte. „Wer eine sehr, sehr gute Entwicklung gemacht hat, und auch überraschend aus meiner Sicht in dieser Schnelligkeit, ist der Max“, sagte der Ex-Trainer noch vor dem ersten Pflichtspiel der Abstiegssaison. Finkgräfe hatte als einer der vorspielenden Youngster in der Vorbereitung überzeugt, mehr als beispielsweise Meiko Wäschenbach, dem man ebenfalls den Sprung zu den Profis zugetraut hatte. „Er ist durchaus ein Kandidat, nicht nur für die Bank, sondern wir würden uns das schon zutrauen, ihn von Anfang an zu bringen.“ Zwar schmorte der Youngster im ersten Pflichtspiel noch 90 Minuten auf der Bank, im ersten Ligaspiel feierte der Linksverteidiger gegen den BVB dann aber doch sein Profi-Debüt.

Schwierigkeiten im Nachwuchsleistungszentrum

„Ich bin ein bisschen davon ausgegangen, dass es diese Saison vielleicht passieren kann“, sagte Finkgräfe dem FC. „Einfach dadurch, dass ich letztes Jahr schon mit dem Profikader mitgereist bin. Und ja, deswegen habe ich alles gegeben, damit ich diese Chance auch nutze.“ Knapp anderthalb Spielzeiten später hat der 20-Jährige seine Chance genutzt und auch schon sehr viel erlebt – eine reine Achterbahnfahrt, die seinen doch bemerkenswerten Schritten als Juniorenspieler ähnelt. Ein ständiges Auf und Ab. Schließlich schlug der gebürtige Gladbacher schon früh den Karriereweg Profifußball ein, spielte in den Nachwuchsleistungszentren von Fortuna Düsseldorf, Borussia Dortmund und schließlich auch Borussia Mönchengladbach. Doch die Zeit war geprägt von Verletzungen.

Wohl der Hauptgrund, warum sich der Youngster in den Ausbildungsstätten so schwer tat. 2019 brach sich Finkgräfe das Bein, verlor bei den Fohlen den Anschluss und vielleicht auch ein wenig den Glauben, es als Profifußballer zu schaffen. Finkgräfe schloss sich der SG Unterrath an, bei der er auch Junioren-Bundesliga spielen konnte. „Ich wollte unbedingt nochmal U17-Bundesliga spielen und Gladbach auch beweisen, dass ich es packen kann“, sagt Finkgräfe. Der Durchbruch gelang dann in der Vorsaison. Zunächst als Joker, gegen Ende des Jahres dann als Stammspieler. Finkgräfe war einer der wenigen Profis, die konstant ordentliche Leistungen ablieferten, es folgte das erste Profi-Tor gegen Hoffenheim, vor allem aber das Lob zahlreicher Experten, die in Finkgräfe den Nachfolger von Jonas Hector und das nicht nur beim 1. FC Köln sahen.

Chance auf Startelf-Einsatz

Umso erstaunlicher, dass der Youngster, der es auch auf die Golden-Boy-Liste schaffte, in Topform in der ersten Jahreshälfte nicht für die Spiele der U21-Nationalmannschaft berufen wurde. Bundestrainer Antonio Di Salvo erklärte damals zwar, Finkgräfe auf dem „Zettel“ zu haben, die Konkurrenz sei aber einfach zu groß. Die Einladung erfolgte nun mehr als ein halbes Jahr später. Zwar „nur“ zur U20 des DFB und auch als Nachnominierung, dennoch dürfte für Finkgräfe beim Debüt mit dem Adler auf der Brust ein Traum in Erfüllung gehen. Zudem kann man bei dem Linksverteidiger aktuell sicherlich nicht von einer Topform sprechen. Zumindest konnte der 20-Jährige diese eher selten unter Beweis stellen. Denn nach der Knieverletzung im Sommer war Finkgräfe lange raus, der Youngster verlor seinen Stammplatz an Leart Pacarada und spielte auch anschließend in den Planungen von Gerhard Struber nur selten eine Rolle.

Gegen Ulm spielte Finkgräfe eine Halbzeit lang auf der Position des Rechtsverteidigers, gegen Fürth ein paar Minuten nach der Verletzung von Pacarada links – allerdings nicht sonderlich auffällig. So richtig rund lief es für den Shootingstar der Vorsaison zuletzt somit nicht. Doch jetzt steigt das Tempo der Achterbahnfahrt wieder merklich an. Nach dem Ausfall von Pacarada besteht die realistische Chance, dass Finkgräfe gegen Münster wieder in die Startelf rücken wird. Und nun die erste Nominierung für eine deutsche Nationalmannschaft. Ob der 20-Jährige am Abend in Sheffield gegen England zum Einsatz kommt, ist offen. Mit dem Sprung ins kalte Wasser hätte der Youngster aber ganz sicher keine Probleme.


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