Jubel bei den Spielern des 1. FC Köln
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Mit Joker Downs, doch ordentlich Spielglück und wenig Durchschlagskraft zum Sieg

Der FC freut sich über den dritten Sieg in Folge und verabschiedet sich auf einem guten Tabellenplatz in die Länderspielpause. Überzeugend war das aber nicht vollends vom 1. FC Köln: Ein verdienter und doch glücklicher Sieg.

Drei Punkte, eine gute Ausgangsposition und ein kleiner Lauf, lautet das Fazit der Geißböcke nach dem 1:0 gegen Fürth. Vollends war die Leistung aber durchwachsen vom 1. FC Köln: Ein verdienter und doch glücklicher Sieg über die SpVgg Greuther Fürth.

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Die Statistik war eindeutig: 23:4 Torschüsse, 67 Prozent Ballbesitz und einen XGoals-Wert von fast 2:0,5 – und dennoch wollte wohl keiner mehr so recht an den möglichen Sieg der Kölner glauben. Selbst das Ecken-Festival in der Nachspielzeit deutete nicht wirklich auf einen FC-Erfolg hin. 93 Minuten lang war den Geißböcken in der Vorwärtsbewegung recht wenig bis gar nichts eingefallen. Und das, obwohl der kriselnde Gast so wenig für das Spiel tat, teilweise mit neun Spielern den eigenen Strafraum bewachte. Noch einmal schlich der eingewechselte Ex-Kapitän zur Ecke, brachte diese scharf vors Tor und weil Urbig-Nachfolger Nahuel Noll zum ersten Mal in einer nahezu beschäftigungslosen Begegnung daneben griff, nickte Damion Downs zum Kölner Sieg-Treffer ein. „Du arbeitest das ganze Spiel darauf hin und dann in der letzten Minute das Tor zu machen, das ist natürlich das beste Gefühl der Welt“, erklärte der Torschütze.

Fürth ist mit langen Bällen überraschend gefährlich

Das beste Gefühl der Welt für Downs, für den FC angesichts der drückenden Überlegenheit ein verdienter Sieg. Auf der anderen Seite hätten sich die Kölner aber auch nicht über ein torloses Remis beschweren dürfen. Denn von den 24 Torschüssen kamen genau zwei auch auf das Tor. Trotz der 67 Prozent Ballbesitz waren Strafraumszenen über weite Strecken die Ausnahme. Hier flog mal ein Versuch Richtung Eckfahne, da einer Richtung Oberrang. Wirklich gut war das nicht. Auch, weil die Fürther bei den teils starken Steckpässen von Linton Maina und Denis Huseinbasic immer noch einen Fuß, ein Bein oder ähnliches dazwischen bekamen. Die fehlenden Strafraumszenen waren wohl eine Mischung aus Kölner Einfallslosigkeit und Fürther Defensivarbeit.

„Heute war ein bitterer Tag für uns, vom Ergebnis sehr unglücklich“, sagte Fürths Interims-Trainer Leonhard Haas und überraschte dann mit seiner Einschätzung ein wenig. „Ich finde, wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht. Die Spielidee hat man sehr klar gesehen. Ich finde, wir haben die besseren Chancen gehabt. Wir haben den Gegner über weite Strecken richtig gut kontrolliert.“ Nun ist der Begriff der Kontrolle möglicherweise eine Definitionsfrage, doch waren es eindeutig die Kölner, die das Spiel unter Kontrolle hatten – bis auf wenige Ausnahmen. Denn Fürth setzte in der Offensive verstärkt auf lange Bälle. Ein sehr einfaches, aber ganz offensichtlich ebenso probates Mittel. Zunächst schlug Noll einen Ball auf Noel Futkeu, der alleine auf Marvin Schwäbe zustürmte und vergab. Dann waren nach einem Ball von Branimir Hrgota gleich zwei Fürther durch, mit ähnlichem Ergebnis.

FC belohnt sich spät für das hartnäckige Anlaufen

Die besseren Chancen hatte also in der Tat Fürth, allerdings ebenfalls nur zwei. „Zu Beginn haben wir ein Stück weit Fortune gehabt, weil wir einmal ein bisschen unachtsam waren beim langen Ball und gleich darauf auch noch mal. Aber grundsätzlich haben wir das Spiel heute kontrolliert und dominiert, in die Hälfte gebracht, in die Box gebracht“, sagte Struber. „Es war schwierig, den Beton ins Bröckeln zu bringen.“ So richtig ins Bröckeln brachten die Kölner den Beton auch gar nicht. Fürth machte die Räume eng, ließ den FC so nicht in Fahrt kommen und das auch nicht in der Schlussphase. Die Einwechslung von Luca Waldschmidt verpuffte schnell wieder und auch Damion Downs hatte nicht gerade viele starke Szenen nach seiner Einwechslung. Dabei war das Bemühen den Kölnern wahrlich nicht abzusprechen. Der FC lief immer wieder an, auch wenn es mühsam war und aussichtslos schien. Vielleicht eine neu gewonnene Qualität.

Ganz sicher hatten die Kölner aber auch das nötige Spielglück. Und an den meisten Szenen war eben Futkeu beteiligt. Zunächst scheiterte der Stürmer an Schwäbe. Anschließend ging Futkeu dem Routinier Dominique Heintz so auf die Nerven, dass dieser erst schubste und keine 60 Sekunden nach der verdienten Gelben Karte zum nächsten Foul ansetzte. Es hat die Ampelkarte schon für weniger gegeben. Nachdem der Angreifer aber auch einige Male durch Schwalben negativ aufgefallen war, verwehrte ihm Schiedsrichter Daniel Schlager einen Strafstoß. Einen, den sicherlich der ein oder andere Schiedsrichter auch gegeben hätte – vermutlich die meisten. Während es für Fürth-Coach Haas da keinen Zweifel gab, wollte Struber lieber nicht allzu sehr auf den möglichen Strafstoß eingehen.

Struber: „Natürlich gibt es das dann, dass man eine gewisse Erleichterung spürt“

Kein Wunder, für den Kölner Coach war an diesem Nachmittag kein Platz für Misstöne. „Nach so einem Moment steigt die Lebenserwartung dann wieder ein Stück weit, weil wir natürlich alle unglaublich viel Energie reingeben. Heute war es ein Arbeitssieg“, sagte Struber. „Wir haben uns da richtig reingearbeitet in das Spiel. Und am Ende ist das auch ein geiler Moment, wenn du hinten raus das Spiel dann so zu Ende bringst.“ Zumindest tabellarisch wird der geile Moment für die Kölner noch ein wenig andauern. Ausgerechnet vor der Länderspielpause haben sich die Kölner wieder in Reichweite der Aufstiegsplätze gemacht. Der Trainer sitzt somit wieder ein bisschen fester im Kölner Sattel. Die vergangenen Wochen waren nicht einfach, ließ der Trainer durchblicken. „Natürlich gibt es das dann, dass man eine gewisse Erleichterung spürt.“ Und die wird noch ein wenig andauern.


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Julian Pauli vom 1. FC Köln

Spielbericht

Tim Lemperle vom 1. FC Köln

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