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Rasmus Carstensen – ein lohnendes Investment?

Rasmus Carstensen wurde mit großer Skepsis in Köln begrüßt. Der Rechtsverteidiger kam in Genk nicht zum Zug. Nach den ersten Einsätzen für den FC, stellt sich die Frage nach dem Warum?

Als Rasmus Carstensen in Köln vorgestellt wurde, war die Skepsis unter den Fans groß. Kein Wunder, der Rechtsverteidiger kam in Genk so gut wie gar nicht zum Zug. Das scheint sich beim FC zu ändern. Dort hält man große Stücke auf Rasmus Carstensen – wird er ein lohnendes Investment?

Auch wenn Steffen Baumgart es ganz sicher anders meinte, ließ der Kölner Trainer rund eine Stunde vor dem Duell gegen Borussia Dortmund seinen Worten taten folgen. Auf der Pressekonferenz am Donnerstag sagte der Kölner Coach, dass der FC in dieser Spielzeit den ein oder anderen Gegner überraschen wolle. Das tat Baumgart schon bei der Aufstellung. Denn auf dem Spielbogen tauchte ein Name auf, den man nicht unbedingt in der Startelf vermutet hätte – zumindest nicht gemeinsam mit Benno Schmitz. Rasmus Carstensen (Zum Datenblatt) stand da und damit jener Rechtsverteidiger, den der FC vor wenigen Wochen verpflichtete und von dem der Trainer zunächst sagte, er solle sich hinter Benno Schmitz erst einmal entwickeln. Nun lief der Däne allerdings vor Benno Schmitz im rechten Mittelfeld auf und löste seine Aufgabe gut, wie Steffen Baumgart nach dem Spiel gegen den BVB betonte.

Carstensen ist mehr als eine Notlösung

Tatsächlich spulte der 22-Jährige rund 12 Kilometer ab, brachte 70 Prozent seiner Pässe zum Mitspieler und leitete mit gedankenschnellen Pässen gefährliche Aktionen ein. So bei einem Doppelpass mit Dejan Ljubicic, der daraufhin Davie Selke bediente. Der Stürmer scheiterte an Niklas Süle und dem Pfosten. Seine scharfe Hereingabe auf Sargis Adamyan im zweiten Abschnitt hätte ein Tor verdient gehabt. Der Armenier traf aus kurzer Distanz nur Gregor Kobels Bein. Dass der Däne seine Rolle auf der rechten Seite offensiv auslegt, war bekannt. Dass er auch im rechten Mittelfeld in den Überlegungen von Steffen Baumgart eine Rolle spielt, eher nicht.

„Ich bin ein Verteidiger, der viel laufen kann und offensiv denkt, ohne die Defensiv-Aufgaben zu vernachlässigen“, sagte Carstensen in der vergangenen Woche und dass er sich auf den Zweikampf mit Schmitz freue. Dazu kam es zuletzt aber nicht. Denn schon im Pokal gegen Osnabrück setzte Baumgart die Neuverpflichtung im rechten Mittelfeld ein, auch da löste der 22-Jährige seine Aufgabe ordentlich. In seiner Zeit in Silkeborg spielte Carstensen genau drei Mal als Rechtsaußen. „Hoffentlich kann ich ein paar Vorlagen geben“, hatte sich Carstensen vorgenommen. Dass seine Hereingaben nicht zu Toren führten, lag nicht an Carstensen oder der Qualität seiner Pässe.

Bislang 24 Tore vorbereitet

Dass der etatmäßige Abwehrspieler über Offensivqualitäten verfügt, zeigt seine bisherige Profibilanz. In 89 Pflichtspielen bereitete Carstensen 24 Tore vor, erzielte zwei Tore. Unter Steffen Baumgart scheint er sich zu einer Option auf der rechten Seite zu entwickeln. Zumal der Däne über ein hohes Tempo verfügt. Nach dem Pokalspiel gegen Osnabrück hatte Baumgart betont, dass ihm drei, vier schnelle Spieler fehlen würden. Carstensens Einsatz wirkte ein wenig wie Notlösung. Nach dem Dortmund-Spiel ist klar, dass es deutlich mehr werden kann. Tatsächlich soll in den kommenden Tagen Faride Alidou beim FC unterschreiben, mit Linton Maina kehrt in den kommenden Wochen eine weitere schnelle Offensivkraft zurück und Carstensen könnte wieder eine defensivere Position übernehmen. So oder so könnte sich das Investment in Carstensen für die Kölner auszahlen. Dem Vernehmen nach hat der FC für den geliehenen Spiele eine Kaufoption ausgehandelt, die etwa bei rund 1.5 Millionen Euro liegt. Aktuell wird der Marktwert des Dänen von Gool.ai auf 1.25 Millionen Euro berechnet. Das Online-Portal sieht aber ein großes Entwicklungspotenzial. Schon im kommenden Sommer könnte die Kaufoption also deutlich unter dem Marktwert liegen.

Dabei war Carstensen mit einer Portion Skepsis in Köln begrüßt worden, nachdem er bei Genk in der vergangenen Saison keine Rolle gespielt hat. Das lag auch an der starken Konkurrenz in Belgien, an der der 22-Jährige nicht vorbeikam. Carstensen erhielt allerdings nur wenige Chancen, sich zu beweisen. Das scheint beim FC anders zu sein. Und stand jetzt wird er diese auch nutzen.

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