Nach seinem Einsatz als rechter Verteidiger in der U21-Nationalmannschaft wird Jan Thielmann auch für FC-Coach Timo Schultz zu einer möglichen Option auf dieser Position gegen Augsburg.
Für den 21-Jährigen ist die Rolle des Rechtsverteidigers keine ungewöhnliche. Bereits in der FC-Jugend und unter Steffen Baumgart bekleidete Thielmann schon diese Position. Nun hat der FC-Trainer die Qual der Wahl: Schmitz, Carstensen oder doch Thielmann als Rechtsverteidiger?
Die Geißböcke hatten sich bereits tief in die eigene Hälfte zurück gezogen, als Jan Thielmann mit gestrecktem rechten Bein zur Grätsche ansetzte. Problemlos spitzelte der 21-Jährige dem routinierten Matej Maglica an der Strafraumgrenze den Ball weg. Eine Aktion, die extrem souverän wirkte und die ein Mats Hummels in Bestform wohl kaum besser hätte lösen können. Und eine Aktion, die untermauerte, dass Thielmann auch auf der Position des rechten Verteidigers gut aufgehoben ist. Zuletzt hatte der 21-Jährige in der U21-Nationalmannschaft die Position des rechten Verteidigers eingenommen. Die Rolle ist bei einigen für Thielmann jedoch umstritten und wird immer wieder diskutiert.
Schmitz, Carstensen oder doch Thielmann?
Dabei ist es für den gebürtigen Föhrener nicht der erste Einsatz als Rechtsverteidiger und daher auch nicht wirklich überraschend. Bereits in der Jugend des FC sowie in der Hinrunde der aktuellen Saison bekleidete Thielmann, damals noch unter Steffen Baumgart, diese Position. Gegen die Bayern und Darmstadt stellte Baumgart den Youngster auf eben diesem Posten auf. Auch für den 21-Jährigen scheint die Rolle keine ungewöhnliche zu sein: „Ich spiele einfach da, wo der Trainer mich aufstellt“, sagte Thielmann noch am Ende des letzten Jahres. „Ich werde immer alles geben, was ich habe. Ob es dann der rechte Verteidiger, die rechte Acht oder der Stürmer ist, das ist mir ganz egal.“
Und das scheint ihm auch zu gelingen. In den Statistiken erreichte der Rechtsaußen in der Hinrunde gegen Darmstadt und die Bayern Topwerte. Unter anderem entschied er damals 60 Prozent seiner Zweikämpfe für sich. Ein Nebeneffekt, den Thielmann durchaus positiv betrachtet, erklärte er so: „Dann muss ich keine Tore schießen, sondern kann mich auf meine Aufgabe konzentrieren. Deswegen ist die Position auch eine Option für mich.“ Allerdings ist Thielmann bekanntlich von Hause aus eher ein Offensivspieler, agierte vor seiner Roten Karte als Spitze beim FC. Rein nach den Zahlen mit überschaubarem Erfolg.
Carstensen in der Offensive stärker als Schmitz?
Benno Schmitz oder Rasmus Carstensen sind nicht nur eine Optionen für die Position des rechten Verteidigers. Die beiden Defensivkräfte duellieren sich seit Beginn der Saison. Der eigentlich gesetzte Schmitz verlor zuletzt seinen Startelf-Patz an Carstensen und spielte nur noch vereinzelt. Der Däne überzeugte zwar weniger durch seine defensiven Qualitäten, dafür bringt er jedoch Tempo ins Spiel und schlägt Flanken in der Offensive. Schmitz hingegen steht in der Defensive sicherer, ist dafür aber nicht so offensiv geprägt.
Trainer Timo Schultz hat also eigentlich zwei erfahrene rechte Verteidiger im Kader und keinen Grund, das Risiko einzugehen, Thielmann auf den Plan zu rufen. Durch seine aktuellen überzeugenden Leistungen auf dieser Position in der U21-Nationalmannschaft, könnte der 21-Jährige aber doch zu einem Faktor in den Überlegungen des Coaches werden. Und das zu Recht. Während es auf der rechten Seite offenbar ein Überangebot gibt, muss Schultz auf der linken Seite möglicherweise improvisieren. Max Finkgräfe arbeitet noch an den Folgen seiner Rückenbeschwerden. Leart Pacarada kehrt mit muskulären Problemen von der Länderspielreise mit dem Kosovo heim. Sollten die beiden ausfallen, wäre wohl Dominique Heintz die naheliegende Alternative.
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