Nach drei Monaten gab Luca Waldschmidt am Sonntag sein Bundesliga-Comeback. Ein durchaus Vielversprechendes. Aber eins, von dem Trainer Timo Schultz trotz großer Hoffnung selbst nicht restlos überzeugt war.
Im Vergleich zu seinem Vorgänger tritt Timo Schultz deutlich ruhiger und nach Außen hin auch besonnener auf. Am Sonntag ging der Trainer volles Risiko. Schultz trifft bei Waldschmidt eine „unvernünftige“ Entscheidung.
Wir wollen weiter wachsen. Folgt uns auf Instagram und Facebook. Unter den jeweils ersten 1000 Followern verlost come-on-fc.com je einen Gutschein im Wert von 50 Euro für den FC Fanshop.
Es waren gerade einmal neun Minuten, die Luca Waldschmidt am Ostersonntag im Duell gegen den FC Augsburg einsammelte. Neun Minuten, die für den FC einen weiteren Hoffnungsschimmer darstellen, aber auch neun Minuten, die es so nicht unbedingt gegeben hätte. Zumindest gab Timo Schultz nach dem Duell zu, dass er Davie Selke, der für Waldschmidt den Platz verlassen hatte, lieber auf den Platz gelassen hätte. „Eigentlich wollte er viel früher vom Platz. Ich hätte ihn gerne durchspielen lassen“, sagte Schultz. „Am Ende hat er dann die Hand gehoben und gezeigt, es gehe nicht weiter.“ Selke verriet indes, dass er bereits nach einer Stunde die ersten körperlichen Beschwerden gespürt habe. Kein Wunder, nachdem der Stürmer sich gegen Heidenheim verletzt hatte und Wochen ausgefallen war.
Waldschmidt zum ersten Mal seit Dezember auf dem Feld
So kam Waldschmidt zu seinem ersten Einsatz seit drei Monaten. Und als der Angreifer wenige Minuten vor Spielende im Zentrum Tempo aufnahm und aus 18 Metern abschloss, wird das Herz bei dem ein oder anderen FC-Fußball-Romantiker schneller geschlagen haben. Dass ausgerechnet der Offensivspieler den Lucky-Punch setzen würde, wäre wohl aus Kölner Sicht zu schön gewesen. „Ich glaube, dass man schon in den zehn Minuten, die er auf dem Platz war gesehen hat, dass er ein absoluter Unterschiedsspieler für uns ist“, sagte Timo Schultz. Tatsächlich übernahm der Rekonvaleszent umgehend Verantwortung. Waldschmidt holte sich die Bälle tief in der eigenen Hälfte, leitete die Offensivbewegung ein. Der Angreifer kam in neun Minuten immerhin auf zehn Ballkontakte (Bester Schnitt der FC-Spieler), acht Pässe und einen Abschluss.
Schultz: „Er liegt deutlich vor dem Zeitplan“
Und dennoch haderte Schultz auch ein wenig mit der Einwechslung. Denn eigentlich kam der Einsatz aus Sicht der Trainers zu früh. „Manchmal muss man als Trainer auch Entscheidungen treffen, die unvernünftig sind“, sagte der 46-Jährige. „Er war zehn Wochen raus und hat keine volle Trainingswoche mitgemacht.“ So wollte sich Schultz auch nicht festlegen, welche Rolle der Offensivspieler am kommenden Wochenende gegen Bochum spielen wird. „Er liegt deutlich vor dem Zeitplan. Wir werden die nächste Woche wieder durchsteuern und dann vor Bochum sehen, was Sinn macht. Wir dürfen kein Risiko eingehen, weil wir noch viele wichtige Spiele haben, in denen wir ihn brauchen.“ Kein Wunder, mit seinen Ideen änderte der Offensivspieler am Sonntag die Spieldynamik, gab der Begegnung zumindest für einige Minuten ein anderes Gesicht.
Und doch sollte die Euphorie nicht zu groß sein. Zwar kann Waldschmidt Impulse setzen, der Unterschiedsspieler sein. Doch gerade in der ersten Saisonhälfte lief auch der 27-Jährige seinen eigenen Erwartungen doch ein Stück weit hinterher. Mit zwei Toren und zwei Assists fällt auch die Bilanz des Offensivspielers eher durchwachsen aus. Auch unter Steffen Baumgart war die Wolfsburger Leihgabe nicht immer Stammspieler. Das könnte sich schon bald ändern. Denn Timo Schultz hält große Stücke auf den ehemaligen Nationalspieler. So große, dass er als doch besonnener Trainer schon mal unvernünftige Entscheidungen trifft.
Ihr wollt immer aktuell informiert sein? Folgt unserem WhatsApp-Kanal hier
Wie ist deine Meinung? Du hast einen Fehler gefunden? Dann lass uns etwas in den Kommentaren da! Wir freuen uns auf einen Austausch mit dir!