Mit seinem Platzverweis in der Anfangsphase veränderte Jan Thielmann am Sonntag das Heimspiel gegen Leverkusen. Auch Dejan Ljubicic holte sich unnötig Gelb ab. Die Kölner gingen teils übermotiviert in das Duell. Wenn es nach Timo Schultz geht, soll es aber auch gegen Gladbach emotional werden.
Mit dem Derby gegen Borussia Mönchengladbach steht der 1. FC Köln vor einem besonders brisanten Duell. Angst, dass seine Mannschaft zu motiviert in das Duell geht, hat Trainer Timo Schultz nicht. Im Gegenteil: Timo Schultz fordert die Emotionen ein. So emotional soll das Derby des FC gegen Gladbach werden.
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Ob der 1. FC Köln im Heimspiel gegen Leverkusen tatsächlich ein besseres Ergebnis erzielt hätte, wenn Jan Thielmann nicht bereits nach 14 Minuten vom Platz geflogen wäre, befindet sich im Bereich der Spekulationen. Schließlich gibt es nicht wenige Experten, die das Spiel gegen eine tief stehende Mannschaft in Unterzahl als besonders schwierig betrachten. Fakt ist, dass der Spielverlauf ein anderer geworden wäre, die Aufgabe für den FC durch den Platzverweis sicher nicht einfacher geworden ist. Und die Nachwehen reichen in die kommenden Wochen. Thielmann wird dem FC im Derby und im Duell gegen RB Leipzig am kommenden Freitag fehlen. Zudem holte sich Dejan Ljubicic die fünfte Gelbe Karte, eine besonders unnötige, ab. Unnötig, weil Ljubicic den Karton wegen eines vollkommen übermotivierten Meckerns sah. Gleich zwei Stammspieler stehen den Kölnern nun gesperrt nicht zur Verfügung.
Schultz: „Kein Spieler hat am vergangenen Wochenende absichtlich ein Foul gespielt“
Nach den hitzigen Anfangsminuten gegen Leverkusen, in denen sich auch Eric Martel nicht über einen Platzverweis hätte beschweren dürfen, steht nun das nächste emotionale Spiel gegen Mönchengladbach bevor. Und in dem dürfte es angesichts eines Derbys ebenfalls besonders heiß hergehen. „Wir werden eine Kölner Mannschaft sehen, die bis in die Haarspitzen motiviert ist“, sagte Timo Schultz am Donnerstag. Das waren die Geißböcke gegen Leverkusen auch, allerdings zu oft auch ein wenig drüber. „Im Fußball gibt es nun mal die eine oder andere Situation aus einer gewissen Dynamik oder Emotion heraus, die vielleicht grenzwertig sind“, sagte Schultz. „Kein Spieler hat am vergangenen Wochenende absichtlich ein Foul gespielt. Ich bin davon überzeugt, dass dieser Sport von Emotionen lebt und diese auch behalten muss. Wenn wir alles aberziehen, dann wird es irgendwann nur halb so viel Spaß machen, ins Stadion gehen oder selbst zu spielen.“
Weniger Platzverweise als gegen Leverkusen
Gerade die Derbys und Nachbarschafts-Duelle leben von den Emotionen – in einem gewissen Rahmen. Tatsächlich sahen in den Begegnungen gegen Bayer Leverkusen insgesamt 21 Spieler die Rote Karte. Durch den Platzverweis von Thielmann führt der FC die Statistik nun gegen Bayer 11:10 an. Das von vielen Fans als das brisantere Duell eingestufte Spiel gegen Gladbach ging in der Vergangenheit dagegen deutlich harmloser zu. Insgesamt gab es sechs Platzverweise, davon fünf gegen die Kölner – und das, obwohl der FC gegen kein Team in der Liga so oft spielte, wie gegen die Fohlen. Beim 3:1-Erfolg der Kölner im Hinspiel sah Manu Koné die Rote Karte. Ein emotionales Spiel wünscht sich der Kölner Trainer auch für den Samstag, gerne auch ein wenig mehr. „Ich fordere von meinen Jungs, dass sie laut sind oder mal ein wenig über die Grenzen hinaus gehen. Man soll schon sein Herz auf dem Platz lassen“, sagt Schultz, weist aber daraufhin, dass alles im fairen Rahmen bleiben soll.
Fairness fordert auch Thomas Kessler ein. Allerdings von den Fans. Ausschreitungen wie beim Spiel gegen Leverkusen dürfe es am Samstag nicht geben. „Ich kann nur an alle Fans appellieren, dass sie uns auf den Rängen bis aufs Maximum zu unterstützen, feiern und genießen. Das aber aber alles im Rahmen. Was wir gegen Leverkusen gesehen haben, gehört nicht zum Fußball. Es sollte niemals zu Ausschreitungen kommen“, sagte der ehemalige Kölner Torwart. Auch Gerardo Seoane erwartet ein brisantes Duell. „Emotionskontrolle ist aber wichtig“, sagte der Gladbach-Trainer. Man könne „davon ausgehen, dass es emotional wird, aber es ist für mich entscheidend, dass man den Fokus nicht verliert.“ Und der heißt für beide Teams: drei Punkte.
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