Der 1. FC Köln steht nach dem vierten Spieltag mit nur einem Punkt da. Das ist zu wenig, wie auch Steffen Baumgart treffend feststellte. Die Situation ist ernst, sie ist aber zu diesem frühen Zeitpunkt noch kein Grund zur Panik. Noch nicht. Ein Kommentar.
Die Bilanz fällt ernüchternd aus: Ein Punkt aus vier Spielen. Der FC steht bereits früh in der Saison mit dem Rücken zur Wand. Dennoch: Sorge ja, Panik nein – dafür ist es einfach noch (!) zu früh. Das könnte sich aber bald ändern. Ein Kommentar
Steffen Baumgart brachte es nach der 1:3-Niederlage gegen die TSG Hoffenheim mit ein paar wenigen Worten präzise auf den Punkt: Ein Punkt aus vier Spielen? „Das ist zu wenig“. Noch in der vergangenen Woche hatte der Trainer darauf hingewiesen, dass man gegen die bisherigen drei Gegner dieselben Ergebnisse wie in der vergangenen Spielzeit eingefahren hat, nur zu einem anderen Zeitpunkt. Das ist in der Sache richtig, nur lässt sich damit nicht der Fehlstart der aktuellen Saison kaschieren. Nach dem vierten Spieltag den FC im Abstiegskampf willkommen zu heißen, kommt indes ein wenig früh. Dafür ist der Fußball zu unberechenbar, dafür ist ein Steffen Baumgart, ja auch seine Spieler zu unberechenbar. Es sind immerhin noch 30 Spieltage zu spielen.
Schönrederei bringt den FC genauso wenig weiter wie Schwarzmalerei
Dass die Situation bedenklich ist, ja sogar bedrohlich werden kann, steht dabei außer Frage. Der FC befindet sich mit dem Rücken zur Wand. Ein Polster, das die Kölner während der Saison geschmeidig durch unruhige Gewässer führt, gibt es nicht. So ist die Sorge unter den Kölnern Anhängern mehr als verständlich, Grund zur Panik sollte es aber noch (!) nicht geben. Denn der FC hat durchaus eine Reaktion auf die vom Trainer betitelte „Abwehrschlacht“ gegen Frankfurt gezeigt. Die Kölner spielten wieder mutig nach vorne, ließen sich von Rückschlägen nicht beirren und hätten mit ein wenig mehr Spielglück sicherlich auch Zählbares zu verzeichnen gehabt. Die Gegentore fielen zumindest unglücklich, zudem zu unglücklichen Zeitpunkten und so manche Schiedsrichter Entscheidung hätte mit ein wenig mehr Glück anders ausfallen können.
Und doch: Ein Punkt, aus vier Spielen – „das ist zu wenig“! Punkt. Die Schönrederei vom schweren Auftaktprogramm, den komplizierten Umständen und dem Verletzungspech bringt die Kölner nicht weiter. Im Gegenteil: es zählen die Punkte auf dem Tableau. Nichts anderes. Am Ende des Tages hat eine gute Offensivleistung auch gegen die TSG Hoffenheim nicht gereicht. Die individuellen Fehler waren zu gravierend, die individuelle Klasse vor oder beim letzten Pass nicht ausreichend. Und so stehen die Kölner trotz guter Leistungen gegen Dortmund und Hoffenheim mit leeren Händen da. Kein Wunder, dass die Frage nach der Zusammenstellung, nach der Qualität des Kaders unter den Anhängern heiß diskutiert wird. Dabei ist diese ein wenig weit gegriffen. Denn Schwarzmalerei bringt genauso wenig wie Schönrednerei.
Kann der FC im Winter nachbessern?
Ja, der Qualitätsverlust von Ellyes Skhiri lässt sich nicht wegdiskutieren, ein adäquater Ersatz wurde nicht verpflichtet. Dabei ist die Doppelsechs mit Eric Martel und Dejan Ljubicic grundsätzlich schon gut besetzt, sie darf halt nur nicht verletzungs- oder leistungsbedingt auseinanderfallen. Auf den anderen Positionen hat sich die Qualität im Vergleich zum Vorjahr nicht verschlechtert. Der FC ist durch Rasmus Carstensen, Luca Waldschmidt und ja auch Faride Alidou in der Theorie sogar variabler geworden, hat mit Leart Pacarada sportlich einen Ersatz für Jonas Hector gefunden. Es wird nur Zeit, dass die Spieler diese Qualität auch auf den Rasen bringen. Denn die Chancen stehen nicht schlecht, dass ein Ausbessern, eine Kurskorrektur im Winter aufgrund der Transfersperre nicht möglich sein wird.
Fakt ist: Köln muss dringend gegen Bremen und Stuttgart punkten. Frei nach den Worten von Timo Hübers nach der 1:3-Pleite gegen Hoffenheim: Sonst guckt der FC am Ende der Saison blöd aus der Wäsche.