Mit seinem Treffer in letzter Minute avancierte Dejan Ljubicic gegen Hertha BSC zum Matchwinner. Danach sah es während des Spiels nicht immer aus. Zumal der Österreicher eine sichere Torchance leichtfertig vergab. Und dennoch wurde der 27-Jährige zum Pokalheld. Darum übernahm Ljubicic die Verantwortung.
Der dramatische Pokalfight gegen Hertha fand mit dem Treffer von Dejan Ljubicic ein passendes Ende. Der FC steht in der Runde der letzten Acht und überwintert endlich mal wieder im Pokal. Der Österreicher avancierte zum Matchwinner. Danach hatte es lange nicht ausgesehen. Darum übernahm Ljubicic die Verantwortung.
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Die Gelbe Karte nahm er billigend in Kauf, er hatte sie sich bewusst abgeholt. Doch in diesem Moment musste die Erleichterung einfach raus. Dejan Ljubicic riss sich das Trikot vom Körper und rannte Richtung Fans, die Jubeltraube der Mitspieler ließ natürlich nicht lange auf sich warten. „Eine gewisse Spannung war schon da“, gab der Österreicher zu, der erst wenige Minuten zuvor zum Elfmeterpunkt geschlichen war. Es liefen bereits die Schlussminuten im Achtelfinale des DFB-Pokals und dem 27-Jährigen wird klar gewesen sein, dass er den FC mit einem Treffer in die Runde der letzten Acht und das zum ersten Mal seit 15 Jahren schießen würde. Das Selbstvertrauen muss man dann auch erst einmal haben. „Dass er den am Ende macht, spricht für ihn“, sagte Sportdirektor Christian Keller.
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Ljubicic: „Ich glaube, ich war mir zu sicher“
Dass der Mittelfeldspieler antrat, war in gewisser Weise auch Ehrensache. „Ich wollte es ausbessern, weil ich zuvor eine riesige Chance hatte“, sagte Ljubicic, der mit dem Wort „riesig“ noch heftig untertrieb. Gut 20 Minuten zuvor hatte der Österreicher die Entscheidung im Grunde schon auf dem Fuß. Leart Pacarada spielte den Ball mit Wucht von der linken Seite Richtung langer Pfosten. Die Kugel rauschte durch die komplette Box und kam wenige Zentimeter vor dem leeren Tor zu Ljubicic, der Österreicher brauchte eigentlich nur noch den Fuß hinhalten. In der einseitigen Begegnung, vor allem in Überzahl, wäre Berlin wohl nicht mehr zurückgekommen. Wäre, denn Ljubicic brachte das Kunststück fertig, den Ball eben nicht im Tor unterzubringen. „Es war für mich sehr überraschend, dass er den Ball nicht über die Linie bugsiert hat. So wie man es normal von ihm gewohnt ist“, sagte auch Gerhard Struber nach der Begegnung.
Doch dem Trainer imponierte auch, dass Ljubicic sich dann doch den Ball unmittelbar vor Spielende nahm. „Ich schätze es, wenn man nicht aufgibt“, sagte der Coach und nannte Ljubicic als gutes Beispiel, wenn „dann der zum Matchwinner wird, der kurz davor dieses Thema hatte“. Und dieses Thema war für den Torschützen auch tatsächlich eins. „Das war schon ein paar Minuten in meinem Kopf drinnen“, gab der 27-Jährige zu. Kein Wunder, Ljubicic trat auf den Ball, statt gegen die Kugel, verpasste die Vorentscheidung. „Ich glaube, ich war mir zu sicher, dass der Ball drinnen sein wird. Dann passiert das“, suchte der Österreicher nach Erklärungen, um dann doch ein schnelles Fazit zu finden. „Am Ende habe ich es ja ausgebessert.“ Und ganz nebenbei die Entscheidung erzielt.
Ljubicic: „Jetzt ist alles möglich“
Dabei war Ljubicic durchaus als Schütze für den Elfmeter vorab ausgemacht. „Er ist vorgesehen, weil wir viel Vertrauen haben in seine Passqualität. Und die stellt er nicht nur bei den Elfmetern unter Beweis“, sagte Struber. Dass Ljubicic sich nach diesem Thema dann die Kugel nahm, „zeigt einmal mehr, wie reif er ist. Er hat das Ding für uns geregelt. Man sieht, wie wichtig er für die Mannschaft ist.“ Auch deswegen wollen die Kölner den Vertrag mit dem Mittelfeldspieler gerne verlängern. Erst in den vergangenen Tagen waren Gerüchte um den Mittelfeldspieler aufgetaucht. Der Österreicher habe sich mit Scouts von Wolfsburg getroffen, wurde von einem Online-Portal vermeldet. Dabei handelte es sich aber offenbar um einen privaten Termin. Auch Union Berlin soll an dem Mittelfeldspieler interessiert sein.
Ljubicic will sich weiterhin auf den FC fokussieren, sagte der Spieler am vergangenen Wochenende. Das Ziel ist natürlich der Aufstieg, doch seit Mittwochabend könnte ein weiteres dazu gekommen sein. Denn die Kölner sind nach dem 2:1-Erfolg nur noch zwei Siege vom Finale in Berlin entfernt. „Jetzt ist alles möglich“, sagte Ljubicic. „Der Gegner ist mir egal. Ich würde mir wünschen, dass wir zu Hause spielen.“ Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Ljubicic auch im Pokal nicht seinen besten Tag erwischte. Der 27-Jährige lief sich einige Male fest, verpasste den richtigen Moment des Abspiels oder fand den Mitspieler nicht. Der Österreicher sucht weiterhin nach seiner Form. Vielleicht gibt der verwandelte Elfmeter gegen Hertha BSC das nötige Selbstvertrauen.
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Das war stark von Ljubicic, nach der wirklich peinlichen Aktion in der Nachspielzeit, dann in der Schlussminute den Elfmeter zu schießen und vor allem zu treffen. Das ist mentale Stärke. Da brauchen wir nicht drüber sprechen, was gewesen wäre, hätte er den Elfmeter verschossen.