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Wenn selbst das Prinzip Hoffnung schwindet – ein Kommentar

Der 1. FC Köln kam am Wochenende nicht über ein Remis gegen Heidenheim hinaus und musste zwei weitere Ausfälle hinnehmen. Der Höhepunkt einer denkwürdigen Hinrunde. Trotz neuem Trainer und dem Einsatz von vielversprechenden Talenten schwindet die Fantasie, wie der FC die Wende schaffen will.

Mit dem 1:1 gegen Heidenheim endete für den FC eine mehr als denkwürdige Hinrunde. Trotz neuem Trainer und dem Einsatz einiger Nachwuchshoffnungen tritt Köln weiterhin auf der Stelle. Und die Aufgaben werden nicht leichter. Es schwindet die Fantasie, wie der FC den Klassenerhalt schaffen will. Ein Kommentar zur schwindenden Hoffnung beim FC.

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17 Spiele, elf Punkte, elf Tore, dazu das Aus des beliebten Steffen Baumgarts, die Transfersperre und empfindliche Strafen aufgrund von Pyro im Stadion – der FC blickt auf eine historisch schwarze Hinrunde zurück. Und Besserung ist aktuell nicht in Sicht. Dabei gab es vor dem Jahresauftakt Entscheidungen, Ereignisse und Emotionen, die bei dem ein oder anderen Kölner Anhänger so etwas wie Aufbruchstimmung ausgelöst haben können: der Trainerwechsel zu Beginn des Jahres, die Begnadigung von Youngster Justin Diehl, vielleicht sogar der einigermaßen beschwichtigende FC-Stammtisch, sicher aber der beeindruckende Auftritt der organisierten Fans zum Trainingsabschluss am vergangenen Freitag. Die Hoffnung auf den Klassenerhalt hatte nach den katastrophalen Tagen vor Weihnachten bei vielen Fans sicherlich neues Futter erhalten. Innerhalb von 24 Stunden hat die neu gewonnene Euphorie einige schwere Wirkungstreffer einstecken müssen, der FC ist zum Ende der Rückrunde einmal mehr brutal auf den Boden der Realität geholt worden. Statt Aufbruchstimmung herrscht Ernüchterung.

Ein Punkt ist zu wenig

Ein Erfolg über Heidenheim hätte definitiv nicht die sichere Wende bedeutet, er hätte den Kölnern aber zum Rückrundenauftakt die Tür zum Klassenerhalt einen Spalt weiter geöffnet. Zumindest so weit, dass man mit ein wenig Hoffnung, vielleicht sogar Schwung und Selbstvertrauen in die schweren Spiele der kommenden Wochen gestartet wäre. Jene schweren Spiele, die in der Hinrunde nur allzu oft als Ausrede für den desolaten Saisonauftakt herhalten mussten. Trotz Trainerwechsel, taktischer Umstellung und motivierender Impulse sind die Geißböcke aber nicht über ein 1:1 gegen einen Aufsteiger hinausgekommen. Natürlich hat Timo Schultz recht, wenn er sagt, dass Heidenheim keine schlechte Saison spielt und zu recht in der oberen Tabellenhälfte steht. Nur steht bis auf Darmstadt aktuell jede andere Mannschaft der Liga wohl zu recht über dem FC. Gegen irgendwelche Gegner müssen die Punkte her. Ohne wenn und aber hätten die Kölner alleine aufgrund der sportlichen Situation am Samstag gewinnen müssen.

Dabei hat Timo Schultz erkennbar an einigen Stellschrauben gedreht und damit auch positive Dinge bewirkt. Seine Spieler sind am Samstag nicht blind ins Verderben gerannt, haben in den ersten 45 Minuten den Gegner dominiert und Chancen kreiert. Köln stand in der Defensive deutlich stabiler und war in der Offensive durch das Spiel durch das Zentrum eindeutig variabler. Das sollte wiederum Hoffnung machen. Unterm Strich bleiben aber nur dieser eine Punkt sowie die Erkenntnis, dass es der limitierte Kölner Kader gegen die spielstarken Teams der Liga, die zudem im Winter bereits ordentlich nachgerüstet haben, nicht leicht haben wird. Es fehlt die Fantasie, wie der FC in den kommenden Wochen gegen Dortmund, Wolfsburg oder Frankfurt „den Bock umstoßen“ will.

Hoffnungen ruhen auf dem Nachwuchs

Denn Schultz ist aufgrund der Transfersperre für die Kölner Verantwortlichen die eine, die einzige externe Möglichkeit, den FC auf Erfolgskurs zu bringen. Alles andere muss bei den Geißböcken von innen kommen. Das hat am Samstag gegen Heidenheim einmal mehr nicht gereicht. Und als hätte der FC in dieser Spielzeit nicht schon genug durchgemacht, kommen nun die Ausfälle von Luca Waldschmidt, Davie Selke und auch Mark Uth erschwerend hinzu. Den Geißböcken fehlt für mindestens mehrere Wochen nahezu die gesamte bisherige Torgefahr – wenn man es denn bei einer Torausbeute von elf Treffern in 17 Spielen so nennen mag. Die Fehleinschätzungen in Bezug auf die Qualität des Kaders und dem CAS-Urteil rächen sich nun auf bitterste Art und Weise und zeigen nur schemenhaft Leitplanken auf, an denen sich der FC aus dem Abstiegssumpf befreien kann.

Timo Schultz sprach am Samstag davon, dass es auf die erfahrenen Spieler ankommen würde und erinnerte damit an seinen Vorgänger, der die gleichen Worte mit dicken und dünnen Strohhalmen metaphorisierte. Die Wahrheit ist: Die Hoffnungen ruhen mehr denn je auf dem eigenen Nachwuchs, zum Teil 19-jährigen Kickern, die am Beginn ihrer Karriere stehen, sich auf dem ganz großen Boden noch nicht beweisen mussten. Eine schwere Last auf den dann doch noch schmalen Schultern. Immerhin hat der FC noch 17 Spiele. Ob das die Situation aber wesentlich verbessert, ist fraglich.


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