Stürmerwechsel zum Endspurt
Für den 1. FC Köln steht am Samstag das letzte Auswärtsspiel der Saison an. Gegen Werder Bremen will Steffen Baumgart einen weiteren Dreier einfahren.
Steffen Baumgart ist nicht der Typ Trainer, der besonders lange in Erinnerungen schwelgt. Dabei hätte der 51-Jährige in Bezug auf das Hinspiel gegen Werder Bremen viel Grund dazu. Vor ziemlich genau vier Monaten zerlegten die Kölner die Bremer regelrecht, führten den Ligakonkurrenten zeitweise vor. Nun, zwei Spieltage vor Saisonende, einer Spielzeit mit Höhen, Tiefen und zahlreichen emotionalen Momenten, hat der FC den Klassenerhalt sicher, während Bremen noch nicht ganz durch ist.
Auch deswegen erwartet der Kölner Coach eine andere Aufgabe als noch im Januar. „Ich erwarte ein hochemotionales Spiel. In Bremen herrscht eine geile Atmosphäre“, sagt der Coach. „Ich erwarte ein volles Stadion und eine positive Stimmung. Wir wollen erfolgreich sein, unser Spiel durchziehen und in Bremen gewinnen.“ Für den FC geht es in erster Linie darum, einen positiver Abschluss zu finden sowie um eine gute Abschlussposition und damit um nicht weniger als TV-Einnahmen.
Ausgeglichene Bilanz gegen Bremen
103 Spiele
24 Siege
55 Siege
24 Remis
131:220 T
Für Werder geht es um mehr. Die Hanseaten können am Samstag den Klassenerhalt im eigenen Stadion eintüten. Aktuell haben die Bremer fünf Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz, sechs auf den direkten Abstiegsplatz. Mit einem Sieg gegen den FC wäre Werder sicher durch, mit einem Punktgewinn mit großer Wahrscheinlichkeit auch. „Werder will mit Sicherheit zu Hause den Klassenerhalt klarmachen. Sie werden hoch motiviert in die Begegnung gehen“, hatte FC-Topscorer Florian Kainz unter der Woche noch gesagt.
Allerdings befinden sich die Bremer gerade wahrlich nicht in Topform – zumindest nach den reinen Ergebnissen. Von den jüngsten zehn Spielen gewann Werder eins, holte insgesamt nur fünf Punkte. Köln gewann dagegen zuletzt drei Auswärtsspiele in Serie. Wie bereits vor dem Hinspiel ließ der Kölner Coach in Sachen Aufstellung erneut keine Fragen offen. „Benno kehrt auf seine angestammte Position zurück, daraus mache ich auch keinen Hehl“, sagte der Trainer. Dafür wird Kingsley Schindler wieder auf der Bank Platz nehmen müssen.
Die zweite Umstellung betrifft den Angriff. Nach seinem Zusammenprall im vergangenen Spiel gegen die Hertha wird auch Davie Selke zunächst nicht zum Einsatz kommen. Der Stürmer klagte nach dem Zusammenprall über Kopfschmerzen, konnte nicht richtig sehen. Unter der Woche stieg Selke zwar wieder ins Training ein, wurde aber bei einigen Trainingsformen geschont. „Wer an den Hauptbelastungstagen nicht dabei ist, wird im Normalfall bei mir nicht auflaufen“, sagte der Coach. „Bei uns spielt derjenige, der trainiert. Deswegen wird Steffen Tigges beginnen, er hat gut trainiert und gegen Hertha seine Leistung gebracht.“ Die hat er auch im Hinspiel gegen Werder gebracht. Tigges erzielte zwei Treffer, einen aus 46 Metern. Auch in dieser Erinnerung wird Baumgart nicht schwelgen.
Die wahrscheinliche Aufstellung: