Warum Jeff Chabot nicht ausfallen sollte
Zwar war Eintracht Frankfurt dem FC am Sonntagnachmittag in vielen Belangen überlegen, dennoch hatte der FC die Chance auf einen Sieg. Auch, weil die Abwehr um Jeff Chabot einmal mehr überzeugte.
Nach dem 1:1 gegen Eintracht Frankfurt lobte FC-Trainer Steffen Baumgart vor allem die Defensiv-Leistung seiner Mannschaft. Gerade sein Abwehrchef stach einmal mehr hervor. Und das Duell zeigte einmal mehr, warum Jeff Chabot nicht ausfallen sollte.
Jeff Chabot hatte im Duell gegen Eintracht Frankfurt viel von einem Handball-Torwart. Mal war da ein Fuß dazwischen, mal wurde da ein Ball geblockt und dann war er auch schon bei der nächsten Situation gerade noch zur rechten Zeit an der rechten Stelle. Vermutlich wird der Innenverteidiger tatsächlich auch das ein oder andere Tor durch seine Rettungsaktionen verhindert habert. Er war so im Einsatz, dass ihn die Beine – überspitzt gesagt – nicht mehr tragen wollten. Zumindest signalisierte der beste Kölner, dass das Spiel für ihn frühzeitig beendet werden solle. Oberschenkelprobleme. Steffen Baumgart wirkte nicht ernsthaft besorgt. „Wir haben jetzt 14 Tage Zeit, ihn wieder hinzubekommen“, sagte Baumgart und versicherte, dass die Verantwortlichen bei diesem Unterfangen aber auch kein großes Problem sähen.
Chabot erneut mit überragenden Werten
Ein Ausfall des Innenverteidigers wäre für den FC wohl auch nur schwer zu verkraften. Und das, obwohl die Kölner mit Dominique Heintz einen weiteren, einen erfahrenen Verteidiger verpflichtet haben. „Wir haben hinten sehr sehr gut verteidigt“, sagte Baumgart und betonte, dass er da aber neben den Innen- auch die beiden Außenverteidiger mit einbeziehen wolle. Chabot und Timo Hübers stachen aber besonders hervor. Mit 73,7 Prozent erzielte Hübers den Bestwert bei den gewonnenen Zweikämpfen, Chabot kam immerhin auf 57,7 Prozent und belegte damit FC intern den dritten Platz. Mit 87,5 Prozent war wiederum Chabot der zielsicherste Passgeber, Hübers kam immerhin auf 86,2 Prozent. Beide nahmen gemeinsam den Frankfurter Sturm aus dem Spiel. Als schließlich doch noch der mehr als verdiente Ausgleich fiel, war Chabot bereits verletzt vom Platz. Den Fehler vor dem Gegentreffer verursachte ausgerechnet Faride Alidou, der sich gegen seinen eigentlichen Arbeitgeber einen folgenschweren Ballverlust leistete. „Am Ende lag es bisher immer an den Kleinigkeiten. An denen müssen wir arbeiten, damit wir mehr Punkte holen“, sagte Chabot.
FC in der Offensive zu harmlos
Dass der späte Ausgleich fiel, mag vielleicht an Kleinigkeiten gelegen haben. De facto ist aber ein weiterer Teil der Wahrheit, dass Frankfurt das deutlich bessere Team war und der FC sich auch nicht über eine Niederlage hätte beschweren dürfen. Ellyes Skhiri verpasste um eine Schuhspitze den Ausgleich. Jessic Ngankam scheiterte genauso an Chabot wie Jens Hauge. Im ersten Abschnitt ließ eine Eric-Martel-Grätsche Omar Marmoush verzweifeln. Tatsächlich kam die Eintracht auf 65 Prozent Ballbesitz, spielte mehr als doppelt so viele Pässe wie der FC, gewann mehr Zweikämpfe und kam zu mehr Torabschlüssen. Zudem strahlte Frankfurt vor allem zu Beginn der zweiten Halbzeit deutlich mehr Gefahr aus, als die Kölner. Das aber auch, weil den Kölnern in der Offensive wenig bis gar nichts gelingen wollte. Unmittelbar vor dem Seitenwechsel kam Linton Maina zu dem eigentlich einzigen Abschluss aufs Tor. Symptomatisch für das Kölner Spiel: Florian Kainz traf nach einem Strafstoß. „Wir haben nicht so viele Tormöglichkeiten gehabt. Jetzt müssen wir mit dem Punkt leben“, erklärte Kainz.
Und das werden die Kölner aufgrund des Spielverlaufs wohl auch können. Denn gegen Wolfsburg waren die Geißböcke in der Offensive zwar gefährlicher, die Abwehr leistete sich erstaunliche Fehler. Nun waren die Schwerpunkte wieder anders verteilt. Jeff Chabot blickte bereits auf die kommenden Herausforderungen. „Wir müssen jetzt in der Länderspielpause viel arbeiten“, sagte der Abwehrchef. Klingt so, als stünde der Innenverteidiger schon wieder auf dem Platz.