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Weniger falsche Entscheidungen gewünscht, zu viele getroffen

Mit einer deutlichen Pleite ist der FC in die Rückrunde gestartet. Dabei spiegelte das 0:4 gegen den BVB sicherlich nicht die Leistung der Kölner wider. Doch die Geißböcke trafen zu viele falsche Entscheidungen, leisteten sich zu viele Fehler.

Der 1. FC Köln wusste gerade in der ersten Halbzeit fußballerisch zu überzeugen, dennoch war die Niederlage gegen den BVB alles andere als unverdient. Der FC leistet sich gegen Dortmund zu viele Fehler.

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Eigentlich wollte Timo Schultz nur Nuancen beim 1. FC Köln im Vergleich zu seinem Vorgänger Steffen Baumgart verändern. Das sagte der Trainer zumindest bei seinem Amtsantritt vor gut zwei Wochen auf seiner ersten Pressekonferenz am Geißbockheim. Genau ging der 46-Jährige damals nicht ins Detail, ließ sich aber immerhin entlocken, dass er seinen Spielern Positionen, Räume geben will, in denen sie sich wieder wohl fühlen würden. Zudem erklärte Schultz, dass er seinen Spielern wieder Entscheidungskraft geben wolle. Sie sollen vermehrt die richtigen Entscheidungen treffen. Während ein Plan durchaus vielversprechend erscheint, ging der andere bei der bitteren 0:4-Pleite gegen Dortmund mal so richtig in die Hose.

Drei entscheidende Fehler in zehn Minuten

Auf Augenhöhe würde man sich mit Dortmund befinden, hatte Schultz vor dem Spiel gegen den BVB selbstbewusst gesagt. Erstaunlicherweise spielten die Kölner gegen den Vizemeister tatsächlich lange gut mit, waren sogar in vielen Statistiken besser. Am Ende setzte sich die individuelle Klasse der Dortmunder durch oder es führte die fehlende Klasse der Kölner zur Niederlage. Dennoch: Auch wenn Florian Kainz am Samstag nicht an die starke Leistung gegen Heidenheim anknüpfen konnte, scheint sich der Kölner Kapitän in der Rolle des Freigeistes wohl zu fühlen. Der 31-Jährige hatte zwar keinen zählbaren Einfluss auf die Begegnung gegen den Vizemeister, doch der Mittelfeldspieler hatte die meisten Ballkontakte, flankte, passte – tat sein Bestmögliches. Auch Dejan Ljubicic und Denis Huseinbasic spielen durch kleine taktische Verschiebungen deutlich besser als noch vor der Winterpause. Das Spiel des Kölner Zentrums macht in der neuen Ordnung jedenfalls Hoffnung.

Die richtigen Entscheidungen trafen die Kölner am Samstag dagegen eher selten. Vielmehr waren es die falschen Entscheidungen, die den Kölnern das Genick brachen. Alleine Rasmus Carstensen hatte innerhalb von zehn Minuten drei Aktionen, die dem Spiel die vorentscheidende Richtung vorgaben. Zunächst verpasste der Däne den Ausgleich, als der Ball direkt vor seinem Fuß und dem leeren Tor landete. Dann brachte Carstensen Dortmunds Neuzugang Jadon Sancho ziemlich naiv zu Fall, bevor der 22-Jährige vor dem dritten Dortmunder Tor nicht konsequent genug gegen Ian Maatsen verteidigte. Statt 1:1 stand es 0:3 – das Spiel war gelaufen. Der FC stand vor der nächsten, einer besonders bitteren Niederlage und kassierte in der Schlussphase noch das 0:4.

17 Flanken, kein Mittelstürmer

Auch Jan Thielmann hätte sich in mindestens zwei Situationen anders entscheiden können, wenn nicht müssen. Unmittelbar nach dem Wechsel tauchte der Youngster vor Gregor Kobel auf, zögerte einen Moment und verspielte damit das 1:1. Nur wenige Minuten später hätte der 21-Jährige auf Justin Diehl ablegen müssen, schloss aber eher harmlos selbst ab. Das Paradebeispiel für Fehlentscheidungen waren aber erneut die teils rätselhaften Zuspiele von Linton Maina, dessen Tempo beeindruckend, aber wenig effektiv ist, wenn seine finalen Pässe allesamt beim Gegner landen. „Wir haben uns in den entscheidenden Situationen zu naiv angestellt“, stellte auch Schultz nach dem Spiel fest. Dabei könnte eine Statistik dafür sprechen, dass auch der Kölner Trainer am Ende eine falsche Entscheidung getroffen haben kann. So brachten die Kölner einmal mehr viele, nämlich 17, Flanken in den Strafraum, einen Mittelstürmer hatte der Kölner Coach nicht aufgestellt.

Auf der anderen Seite spielte der FC lange keinen schlechten Fußball. Die Kölner spielten in den ersten 45 Minuten mutig nach vorne, tatsächlich auf Augenhöhe mit dem BVB, kamen auf knapp 50 Prozent Ballbesitz und deutlich mehr Abschlüsse. Gefährlich war der FC nicht.


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