Flutlichtspiel in Leverkusen: Der 1. FC Köln ist am Freitagabend zu Gast bei der Werkself und hat noch eine Rechnung offen.
Gute Chancen, über weite Strecken das bessere Team, am Ende eine Niederlage – in wenigen Worten lässt sich die 0:1-Niederlage gegen den SC Freiburg aus der Vorwoche zusammenfassen. Tatsächlich trifft das Résumé aber auch auf die 1:2-Niederlage im Hinspiel gegen Bayer Leverkusen und damit den kommenden Gegner des 1. FC Köln hin (Freitag, 20.30 Uhr, DAZN). „Im Hinspiel haben wir eine gute Leistung gezeigt. Wenn es in der Saison etwas gibt, das mir aufstößt, ist es, dass wir die Ergebnisse nicht eingefahren haben, die zur Leistung der Jungs passt“, sagte FC-Trainer Steffen Baumgart.
Nach seiner Rechnung hätten es gut und gerne sechs, sieben Punkte mehr sein können. Der FC hätte das Ziel von 40 Zählern übertrumpft, würde sogar wieder an den internationalen Plätzen zumindest schnuppern. Doch Baumgart spricht nicht gerne über „hätte, wenn und aber“, der Kölner Coach betrachtet die Sachlage eher nüchtern. „Wir wollen unseren Weg weitergehen und uns weiterentwickeln, dazu gehört es, mit solchen Niederlagen umzugehen. Wir hatten die Chancen, das Spiel zu gewinnen, wir haben die Tore aber nicht gemacht.“
Negative Bilanz gegen Leverkusen
103 Spiele
24 Siege
55 Siege
24 Remis
131:220 T
Und so ist der sichere Klassenerhalt noch nicht in trockenen Tüchern, wenn aber sehr wahrscheinlich. Mit einem Sieg in Leverkusen und gleichzeitigen Pleiten von zwei der drei Abstiegskandidaten aus Stuttgart, Schalke und Bochum würde der FC bereits am Wochenende den Abstieg sicher vermieden haben. Doch das wird keine leichte Aufgabe. Baumgart weiß um die Stärke des Gegners. „Sie spielen erfolgreich und haben sich sehr verbessert“, sagt der Trainer. Vor dem Hinspiel belegte die Werkself noch Rang 14, befand sich in einer kleinen Krise, mittlerweile belegt Bayer Rang sechs, ist seit Mitte Februar ungeschlagen – wettbewerbsübergreifend. „Wir werden einen überragenden Tag haben müssen, um der Leverkusener Qualität etwas entgegenzubringen“, so der Trainer weiter.
Dennoch will der FC diese Serie brechen. Zwar will Baumgart dem Begriff „Derby“ nicht zu viel Bedeutung beimessen, die Brisanz des Spiels spricht er aber dennoch an. „Ich hoffe, dass die Rivalitäten auf dem Platz ausgetragen werden und nirgendwo anders. Wir brauchen ein schönes, friedliches Nachbarschaftsduell. Das ist das Entscheidende. Die Sachen, die auszumachen sind, sollen auf dem Platz ausgemacht werden“, sagte Baumgart und deutete an, dass damit auch der Ärger über die Spielverlegung in den Hintergrund geraten soll. Leverkusens Wunsch, die Begegnung von Sonntag auf Freitag vorzuverlegen, um mehr Vorbereitungszeit auf das Europapokal-Halbfinale gegen Rom zu haben, hatte die DFL entsprochen. „Die Entscheidung ist mittlerweile ein paar Tage her, wir sollten nun wieder zur Tagesordnung übergehen. Es sollte jetzt kein Problem darstellen, Freitag oder Sonntag zu spielen“, so der 51-Jährige. „Die Jungs sind aus meiner Sicht fokussiert, so werden sie auch ins Spiel gehen. Die Situation ist jetzt so, wir nehmen sie an.“
Auch eine andere Situation muss Baumgart „so annehmen“. Eric Martel hatte sich zuletzt in die Stammelf gespielt, wird aber am Freitagabend nach einer fünften Gelben Karte fehlen. „Deni Huseinbasic, Mathias Olesen oder Dejan Ljubicic können Eric neben Ellyes Skhiri ersetzen. Es gibt mehrere Möglichkeiten“, so Baumgart. Gut möglich, dass Ljubicic von der rechten Seite ins zentrale Mittelfeld zieht und Jan Thielmann dafür in die Startelf rotiert. Um den freien Kaderplatz kämpfen laut Baumgart Tim Lemperle, Sargis Adamyan und Seb Andersson.
Mögliche Aufstellung: