Nach dem 5:0-Erfolg über Eintracht Braunschweig steht nun eine andere Aufgabe auf dem Programm des 1. FC Köln: Der FC ist zu Gast beim FC Schalke 04. Es ist das Duell zweier Schwergewichte der 2. Liga und es ist eine Premiere.
Gegen Eintracht Braunschweig lief beim FC viel zusammen. Allerdings auch, weil Braunschweig eben keinen guten Tag erwischte. Nun wartet eine ganz andere Aufgabe auf den 1. FC Köln: Der FC ist zu Gast beim FC Schalke 04 und steht dort vor einer ungleich höheren Hürde.
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Das 5:0 über Eintracht Braunschweig hatte Spuren hinterlassen – auch Tage nach dem Kantersieg. „Nach so einer Leistung ist es immer ein Stück weit bessere Stimmung. Es ist dann leichter in die Woche zu starten“, sagte der gut aufgelegte Jan Thielmann am Mittwoch, dem mit seiner Vorlage zum 4:0 auch eine Art persönlicher Befreiungsschlag gelungen ist. „Es macht dann einfach mehr Spaß.“ Kein Wunder, die Kölner haben nach einer leiderprobten Saison einen ungefährdeten Kantersieg eingefahren, mal wieder fünf Tore geschossen und bewiesen – wenn auch gegen einen schwachen Gegner -, dass mit den Geißböcke in dieser Spielzeit zu rechnen ist. Aber Thielmann betonte auch, dass es in dieser Saison einige Mannschaften geben würde, die oben mitspielen wollen würden. Zum Beispiel Schalke.
Umbruch auf Schalke
So hohe Ziele haben sich die Königsblauen vor der Saison nicht gesetzt. Zumindesat nicht offiziell. Schalke kommt ebenfalls aus einer aus Vereins-Sicht desaströsen Spielzeit. Erschreckend lange befand sich S04 im Dunstkreis des Abstiegskampfes. Noch am 28. Spieltag betrug der Vorsprung auf den Relegationsplatz der 2. Bundesliga gerade einmal zwei Zähler. Das ist natürlich nicht der Anspruch eines Clubs, der mit 180.000 Mitgliedern zu den beliebtesten Fußballvereinen der Welt gehört. Genauso wenig wie der des 1. FC Köln. Und so kommt es am Sonntag im 99. Duell der Teams zur unrühmlichen Zweitliga-Premiere der Begegnung der beiden Zweitliga-Schwergewichte, die sich eigentlich zu höheren Aufgaben berufen fühlen und sich in Ansätzen auch schon wieder in anderen Sphären wähnen.
Und doch nimmt man beim S04 eine längere Anlaufzeit für die erhoffte Rückkehr ins Oberhaus in Kauf. Auch, weil S04 bewusst einen Umbruch vollzogen hat, vor allem auf Entwicklungsspieler setzt. 15 Akteure hat Schalke verpflichtet, sich in Teilen neu aufgestellt. Dennoch erwartet Köln am Sonntag ein ganz anderes Kaliber als noch beim 5:0 gegen Braunschweig am Samstag. „Wir haben ein gutes Spiel gemacht, Schalke hat aber auch gute Spiele gemacht“, sagte Thielmann. So unter anderem beim 5:1-Erfolg ebenfalls gegen Braunschweig. Am Sonntag tat sich S04 im Duell gegen den FC Magdeburg schwer. Der FCM machte über weite Strecken das Spiel, Schalke ging dennoch durch Neuzugang Moussa Sylla in Führung, noch vor dem Wechsel drehte der Gastgeber den Spielstand. Erst in der Schlussphase gelang Schalke der insgesamt verdiente Ausgleich – die Vorarbeit kam von Neuverpflichtung Christopher Antwi-Adjei.
Letzte Spiel vor der Länderspielpause
Mit vier Zählern belegt S04 den neunten Tabellenplatz, direkt hinter dem FC. Es ist dieser Tage fast schon ungewohnt ruhig auf Schalke. Die Erwartungshaltung wird bewusst gering gehalten. Der Druck dürfte somit bei den Geißböcken liegen. Denn auch wenn es so nicht kommuniziert ist, ist der direkte Wiederaufstieg das Ziel der Kölner, eben die „schnellstmögliche“ Rückkehr ins Oberhaus. Spätestens nach dem 5:0-Erfolg gegen die Eintracht wäre für die FC-Fans alles andere als der Aufstiegskampf auch eine Enttäuschung – trotz Transfersperre. Tatsächlich hatte Köln am vergangenen Samstag viel von einem Aufstiegskandidaten, nur Braunschweig auch extrem viel von einem Abstiegskandidaten. Und so wird die letzte Begegnung vor der ersten Länderspielpause nun zu einem echten Gradmesser, zumindest kann sie die Frage beantworten, wie erfolgreich der Saisonauftakt nun wirklich ist.
Mit einem Sieg würden sich die Geißböcke im oberen Tabellendrittel festsetzen, könnten mit dem dann dritten Dreier in Serie wohl erstmals seit über einer Saison entspannt in die Ligapause gehen. „Schalke ist wie Köln ein Traditionsverein. Sie haben gute Fans, laute Fans. Das macht immer Spaß“, sagte Thielmann. „Das wird ein gutes Spiel werden.“ Ein gutes Spiel bestimmt, ein Selbstläufer wird das Auswärtsspiel auf Schalke aber ganz sicher nicht. S04 ist in der eigenen Arena vor mehr als 60.000 Zuschauern eine große Hürde. Die Königsblauen haben seit Januar nicht mehr im eigenen Haus verloren. Nach zuletzt drei Auswärtsspielen in Folge will die Mannschaft von Karel Geraerts diesen Trend nun auch umbedingt fortsetzen. Auch für den FC geht es um einen Trend. Die jüngsten sechs Spiele hat der FC gegen Schalke nicht verloren. Einen Favoriten gibt es laut Thielmann für Sonntag nicht: „Die wollen drei Punkte, wir wollen drei Punkte.“
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