Kommentar: Friedhelm Funkel ist sicher kein Zauberer, die Trainer-Wahl aber genau die richtige

Friedhelm Funkel als Trainer des 1. FC Köln.
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Kommentar: Friedhelm Funkel ist sicher kein Zauberer, die Trainer-Wahl aber genau die richtige

Ein Aufstieg am vergangenen Freitag wäre wahrscheinlich zu viel des Guten gewesen. Nun hat der FC eben die Möglichkeit, im eigenen Stadion aufzusteigen. Die Aufgabe bleibt jedoch eine schwierige, denn zaubern kann auch Friedhelm Funkel nicht. Einen Motivationsschub geben aber wohl durchaus: Ein Kommentar zum Trainereffekt beim 1. FC Köln.

Lockerheit, Selbstvertrauen, Sicherheit und Spaß. Ein Konzept, dass sich so einfach anhört, jedoch schwer zu entfachen ist. Das scheint dem 71-Jährigen beim FC allerdings gelungen zu sein. Ein Kommentar zum Trainereffekt beim 1. FC Köln.

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Vielleicht wäre der Aufstieg am Samstag ein wenig viel des Guten in Sachen Funkel-Mania gewesen. Vielleicht wäre es aber auch nicht die richtige Dramatik für diese verrückte 2. Bundesliga gewesen. „Endspiel gegen Funkels Ex-Club“ hört sich doch wirklich besser an. Die Kölner Aufstiegssause ist also vertagt. In einer einigermaßen normalen Fußball-Welt sollte die Party dennoch am kommenden Sonntag nach dem Saisonfinale, dann eben gerne in Köln, stattfinden. Doch so wirklich normal ist dieser Teil der Fußball-Welt in dieser Saison eben nicht. Bis zum 32. Spieltag durfte sich die Hälfte der Liga noch Aufstiegshoffnungen machen. 17 Trainer wurden in dieser Spielzeit gewechselt (inklusive Interimstrainer) und das bei elf Vereinen, darunter fünf Clubs, die sich vor diesem Spieltag noch im Aufstiegsrennen befunden haben. Und ganz nebenbei, weniger Punkte hatte ein Zweitliga-Tabellenführer auch noch nicht.

Ein wenig Glück ist nicht von der Hand zu weisen

Nun bekommt der FC sein Aufstiegs-Endspiel gegen eine Mannschaft, die sich ebenfalls noch geringe Hoffnungen auf den Gang in Liga eins machen darf – zugegeben sehr sehr geringe. Das macht die Aufgabe am Sonntag aber nicht leichter. Wer diesen Verein seit Jahren verfolgt, wird zumindest ahnen, dass es durchaus eine Zitterpartie werden kann, wird die Sorge haben, dass es trotz der guten Ausgangslage am Ende nicht reicht. Dass jene Ausgangslage aber eine gute ist, ist wohl auch Freidhelm Funkel zu verdanken. Funkel und damit auch ein bisschen den Vereins-Bossen, die sich zu der Entscheidung, Gerhard Struber zu entlassen, durchringen konnten. Nach dem 2:1-Erfolg über den 1. FC Nürnberg stellt sich zumindest das Gefühl ein, dass der Trainerwechsel kurz vor der Ziellinie doch die richtige Maßnahme war.

Nach der Euphorie rund um die Rückkehr von Friedhelm Funkel eine verständliche Wahrnehmung. Aber auch eine trügerische. Denn bei den nicht wirklich konstanten Leistungen in dieser Spielzeit wäre ein 2:1-Erfolg über Nürnberg, selbst mit einer ähnlichen Spielweise, auch Gerhard Struber am Freitag zuzutrauen gewesen. Zumal der Erfolg dann auch mit zwei gravierenden Fehlern der Pfälzer zusammenhing. Das 2:1 war verdient, der FC die bessere Mannschaft, glücklich war der Sieg dann aber eben auch. Wohin hätte eigentlich das Stimmungsbarometer gezeigt, wenn Caspar Jander den Ball nicht gegen Luca Waldschmidt verloren und Michal Kuckuka den Ball vor dem Zweikampf gegen Tim Lemperle einfach weggeschlagen hätte. Danach wird am kommenden Sonntag keiner mehr fragen.

Mit Ruhe, Sicherheit und viel Erfahrung

Nur sollte man eben nicht glauben, Funkel habe eine Qualität aus der Mannschaft kitzeln können, die unter Gerhard Struber verborgen geblieben ist. Der Kader hat auch weiterhin seine Schwächen, die individuelle Klasse einiger Spieler spricht nicht für viel Einsatzzeit in einer Bundesliga-Saison. Und: Der neue alte Trainer hat auch ganz sicher in der Kürze der Zeit keine taktischen Masterpläne entwickeln, komplizierte Spielabläufe einstudieren, Spieler verbessern können. Auch, wenn Funkel schon als Messias in so manchem Kommentaren in den Sozialen Medien gefeiert wurde, zaubern kann der Trainer-Routinier nicht.

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Darum ging es beim kurzfristigen Trainerwechsel auch nicht, darum geht es auch Funkel und ganz sicher den Vereinsbossen nicht. Funkel hat einen Weg in die Köpfe der Spieler gefunden. Er hat der Mannschaft die „Basics“ ihrer Profession vermittelt. „Fußball ist keine Mathematik, Fußball ist einfach“, hat der Trainer vor wenigen Tagen noch erklärt. Und zu den „Basics“ der Funkel-Schule gehören eben auch Lockerheit, Selbstvertrauen, Sicherheit und Spaß. Das haben die Kölner am Freitag auf den Platz gebracht. Mal eine wilde These: In der Psychologie gibt es den Begriff des Honeymoon-Effekts. Der beschreibt einen kurzfristigen Motivationsschub nach einem Jobwechsel oder dem Job unter einem neuen Chef. Durch positive Emotionen, Optimismus und eine positive Sichtweise steigt die Zufriedenheit und dadurch auch die Leistung. Vielleicht ist ja genau das die erhoffte Wirkung des Trainerwechsels und Funkel dann als erfahrener Motivator genau der richtige Mann.

Auf den Honeymoon-Effekt folgt übrigens oft der Honeymoon-Hangover. Der Kater, bei dem sich dann schnell eine doch herbe Ernüchterung einstellt. Insofern könnte der Trainerwechsel so kurz vor der Ziellinie doch der absolut richtige Zeitpunkt gewesen sein.


Elversberg und Paderborn gewinnen: 1. FC Köln muss Aufstiegsparty aufs Heimspiel verschiedenen

Die Spieler des 1. FC Köln jubeln nach dem Pokalerfolg
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Elversberg und Paderborn gewinnen: 1. FC Köln muss Aufstiegsparty aufs Heimspiel verschiedenen

Der 1. FC Köln muss seine Aufsstiegsparty auf das Heimspiel kommende Woche verschieben. Denn die Konkurrenz spielte am Samstagnachmittag nicht mit. Die SV Elversberg gewann souverän gegen Eintracht Braunschweig und bleibt auf Rang drei, der SC Paderborn setzte sich im Topspiel gegen den 1. FC Magdeburg durch.

Auf der Zielgeraden kommen die Topteams offenbar wieder in Schwung. Die Geißböcke werden an diesem Wochenende noch nicht über die Rückkehr in die Bundesliga feiern. Der 1. FC Köln muss seine Aufsstiegsparty verschieben. Allerdings sind am Samstagnachmittag die ersten Entscheidungen gefallen.

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Eine Aufstiegsparty auf der Couch war offensichtlich für den sonnigen Samstag nicht abgesprochen. Marvin Schwäbe und Timo Hübers wussten jedenfalls noch nichts über ein mögliches Rudelgucken mit der Mannschaft. Auch der neue Geschäftsführer Sport wollte nach dem 2:1 über den 1. FC Nürnberg noch nicht in die ganz große Partystimmung verfallen. „Mein plan ist es, kommende Woche im Heimspiel gegen Kaiserslautern aufzusteifen“, sagte Thomas Kessler. „Mit alle anderem beschäftige ich mich und da ist auch nichts geplant.“ Und dennoch traf die Mannschaft am Samstagmittag am Geißbockheim ein, um den möglichen Aufstieg zu feiern. Doch die Party war bereits wieder am Ende, da hatte die zweite Halbzeit auf den fremden Plätzen noch gar nicht begonnen.

Elversberg mit starker erster Halbzeit

Der FC muss sich noch gedulden, kann an diesem Wochenende noch nicht aufsteigen. Denn pünktlich zum Saisonende finden die Topteams offenbar wieder zurück zu alter Form. Oder sie konservieren diese. So wie die SV Elversberg. Die Elv bleibt weiterhin die große Überraschung der Saison und darf sich weiter mehr als nur berechtigte Hoffnung auf den Aufstieg machen. Gerade in der ersten Halbzeit spielte die Mannschaft aus dem Saarland auf ganz hohem Niveau und legte mit einer 3:0-Führung ordentlich los. Spätestens da war klar, dass der FC erst im eigenen Stadion die Aufstiegsparty angehen kann. Köln braucht für einen direkten Aufsteigsplatz aber nur noch einen Zähler. In Elversberg blieb es beim 3:0. Da aber auch der SC Paderborn das Spitzenspiel gegen den 1. FC Magdeburg mit 2:1-Toren für sich entschied, ist auch der Relegationsplatz für Köln nicht sicher.

Auch Fortuna Düssledorf hat sein Heimspiel gegen den FC Schalke 04 2:0 gewonnen und hat damit weiterhin die Chance auf die Relegation. In der kommenden Woche trifft die Fortuna auf Magdeburg. Die Mannschaft aus Sachsen-Anhalt hat den Aufstieg mit der Niederlage gegen Paderborn sicher verpasst. Auch der Karlsruher SC ist vor dem Spiel gegen Regensburg bereits raus aus dem Rennen, Hannover hat ebenfalls nur noch theoretische Chancen.

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Mehr als nur ein Funkel Hoffnung – der FC kann heute schon aufsteigen!

Friedhelm Funkel gelingt der erste Streich im Aufstiegsrennen
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Mehr als nur ein Funkel Hoffnung – der FC kann heute schon aufsteigen!

Mit einer ordentlichen Leistung hat der FC das Spiel in Nürnberg verdient 2:1 gewonnen und ist dem ersehnten Aufstieg ganz nah. Es scheint so, als habe sich der Trainerwechsel also ausgezahlt für den 1. FC Köln: Der Versuch mit Friedhelm Funkel sitzt.

Nahezu sämtliche entscheidenden Statistiken sprachen am Ende für den FC. Die Kölner setzten sich verdient beim Club durch, feierten drei wichtige Punkte, die Tabellenführung und stehen vor der Rückkehr in die Bundesliga. Erleichterung beim 1. FC Köln: Der Versuch mit Friedhelm Funkel sitzt.

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So ein wenig stoisch wirkte es schon, wie Friedhelm Funkel da die Linie mit verschrenkten Armen hin und her schlich – so als könne den erfahrenen Trainer nichts aus der Ruhe bringen. „In den letzten Minuten bin ich auch ein bisschen nervöser geworden, hektischer geworden“, sagte er Kölner Coach, dem die Hektik äußerlich aber nicht so wirklich anzusehen war. Dabei hatte die Begegnung in Nürnberg natürlich für Funkel und sein Team eine schon besonders große Bedeutung. Nach den eher mageren fünf Punkten aus den vergangenen fünf Spielen und der Trainerentlassung zwei Spieltage vor Saisonende, war der Fokus natürlich auf den FC gerichtet, der mit einem Sieg das Tor zur Bundesliga schon extrem weit öffnen würde. Friedhelm Funkel sollte nun den entscheidenden Impuls geben und die von den FC-Bossen ausgewählte Patrone saß – wenn auch mit Ladehemmungen.

„Die Mannschaft ist am Drücker geblieben“

Köln begann forsch, bekam schon nach wenigen Minuten einen Elfmeter zu- und nach Ansicht der Videobilder wieder abgesprochen. „Wir sind sehr gut in das Spiel rein gestartet, haben uns gute Situationen ausgearbeitet. Dann kriegen wir den Elfmeter zurückgenommen. Das ist bitter, aber die Mannschaft ist am Drücker geblieben“, sagte Thomas Kessler. Tatsächlich spielte der FC munter nach vorne, wie es Funkel schon unter der Woche angekündigt hatte. Luca Waldschmidt kam zu einer guten Möglichkeit, traf aus kurzer Distanz nur den Gegenspieler, Jan Thielmann dafür einmal den Innenpfosten und einmal die Unterkante der Latte. Gerade in der Vorwärtsbewegung sah das zum Teil sehr gut aus. Da sich die Defensive aber einige Schnitzer erlaubte, war auch der Club im Spiel.

Dennoch wirkten die Kölner keineswegs verunsichert. Im Gegenteil: „Wie haben versucht, auch in der Woche schon gute Abläufe im Spiel mit dem Ball einzustudieren. Das ist uns glaube ich auch ganz gut gelungen. Ich glaube, wir waren heute mit Ball echt gut, haben uns viele gute Aktionen rausgespielt. Haben auch viele Chancen gehabt“, sagte Florian Kainz. Welchen Einfluss Friedhelm Funkel auf die offenbar verbesserte Spielweise hatte, ist natürlich schwer zu sagen – immerhin hatte der Coach ganze drei Trainingseinheiten mit dem Team. „Wahrscheinlich hätten wir ein ähnliches Spiel auch mit dem alten Trainer machen können“, gab auch Kapitän Timo Hübers zu. „Wir als Mannschaft versuchen, jedes Spiel bestmöglich anzugehen.“ Und doch war der Auftritt verändert.

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Individuelle Fehler der Nürnberger

Schon die gesamte Woche war eine andere Haltung beim FC, aber auch den Fans zu bemerken – eine gewisse Euphorie, die die Verpflichtung von Funkel ganz offensichtlich entfacht hat. „Friedhelm hat nicht nur einen positiven Fan-Effekt, sondern auch einen positiven Effekt auf die Mannschaft. Er strahlt eine unfassbare Ruhe aus“, sagte Jan Thielmann. „Das macht einfach Spaß, ich darf das zweite Mal unter ihm Spieler sein. Er strahlt unfassbar was aus und das nehmen wir auch auf.“ Gerade nach dem überraschenden Rückstand unmittelbar nach dem Seitenwechsel durch Janis Antiste drehten die Kölner noch einmal auf, drückten. „Nach den 1:0 ging mir vieles durch den Kopf. Dann habe ich der Mannschaft erstmal gesagt „Ruhig bleiben“. Dann überlegen wir uns draußen schon, wie wir das noch verändern können“, sagte Funkel.

Ruhig bleiben und Dominanz entwickeln, war offenbar die richtige Maßnahme. Auch, wenn im Schlussdrittel weiterhin nicht alles gelingen wollte. So waren es auch zwei individuelle Fehler, die die Kölner eiskalt ausnutzen. Zunächst luchste Luca Waldschmidt Caspar Jander den Ball ab und leitete das 1:1 ein, in der letzten Minute gewann Tim Lemperle ein (aus Nürnberger Sicht) unnötiges Duell gegen Torwart Michal Kukucka, legte ab auf Kainz: 2:1. Da hielt sich dann auch Funkel nicht mehr zurück und stürmte zu seinen Co-Trainern. „Die Entscheidung ist auf Friedhelm gefallen, weil wir genau so einen gesucht haben. Wir brauchten eine gewisse Stabilität, jemanden, der Ruhe ausstrahlt, am besten auch die Mannschaft und den Club kennt“, sagte Thomas Kessler. „Friedhelm hat einfach unglaublich viel Erfahrung.“

„In Köln wollen wir das Spiel dann nutzen, um aufzusteigen“

Und diese Erfahrung scheint einen starken Einfluss auf die Mannschaft zu nehmen. „Wir hatten eine kurze Woche und haben geschaut, dass wir denn relativ einfach unser Spiel durchspielen. Wir haben eine geile Saison gespielt, vielleicht nicht immer erfolgreich im Sinne von gutem Fußball, aber wir haben unsere Punkte eingefahren“, sagte Marvin Schwäbe. „Deshalb stehen wir auch da, wo wir jetzt stehen. Das hat uns Friedhelm vor Augen geführt.“ Und verbunden damit wohl der Gang der Richtung Bundesliga – denn der ist nur noch einen Zähler entfernt – kann sogar am Samstag schon perfekt sein. Und Funkel? Der fühlt sich in Köln mal wieder so richtig wohl: „Ich habe mich in der Kürze der Zeit noch nie so wohl bei einer Mannschaft gefühlt wie jetzt. Wir sind so schnell zusammengewachsen“, sagte der neue Trainer. „Wir haben sowas von verdient gewonnen. Das gibt uns jetzt nochmal einen Schub. In Köln wollen wir das Spiel dann nutzen, um aufzusteigen.“

Möglicherweise ist das dann schon nicht mehr nötig.


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Wie schon in 2021: Werden die Karten beim 1. FC Köln nun neu gemischt?

Mark Uth im Spiel des 1. FC Köln gegen den 1. FC Nürnberg
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Wie schon in 2021: Werden die Karten beim 1. FC Köln nun neu gemischt?

Bereits vor drei Jahren gelang es Friedhelm Funkel, das drohende Abstiegsszenario in Hoffnung und Aufbruch zu verwandeln. Mit unkonventionellen Entscheidungen und frischen Impulsen brachte er nicht nur neue Struktur ins Spiel, sondern auch neues Leben in eine verunsicherte Mannschaft des 1. FC Köln: Werden die Karten unter Friedhelm Funkel nun neu gemischt?

Das vorangegangene Interims-Intermezzo in der Saison 2020/2021 offenbart: Die Verpflichtung des Trainers bietet eine Chance für Spieler auf dem Abstellgleis beim 1. FC Köln: Werden die Karten unter Friedhelm Funkel nun neu gemischt?

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Nach der deutlichen Auftaktniederlage gegen Bayer Leverkusen gelang dem FC im April 2021 ein überraschender 2:1-Heimsieg gegen RB Leipzig. Es folgte der Klassenerhalt in der Relegation gegen Holstein Kiel. Ein Nervenspiel, das der FC am Ende für sich entschied – und das, je nach Verlauf der nächsten Wochen, auch in dieser Saison wieder zum Thema werden könnte. Mit einem entscheidenden Unterschied: Diesmal geht es nicht um das Überleben in der Bundesliga, sondern um die Hoffnung auf den Wiederaufstieg. Der FC könnte in der Rolle des Herausforderers aus der zweiten Liga in die Relegation gehen. Schon damals bewies Funkel sein Gespür für unkonventionelle Maßnahmen. Im Spiel gegen Leipzig am 30. Spieltag der Saison 2020/2021 beorderte er Außenverteidiger Jonas Hector in der zweiten Halbzeit kurzerhand in die Sturmspitze, als Unterstützung für den spielstarken Ondrej Duda. Mit Erfolg: Hector traf doppelt und avancierte zum Matchwinner.

Funkel: “Kann mich auch irren!”

Torhüter Marvin Schwäbe brachte es am Dienstag nach dem Training auf den Punkt: „Das merkt man schon, wenn er den Raum betritt. Mit seiner Erfahrung hören alle zu. Das ist ein gutes Gefühl.“ Gemeint ist Friedhelm Funkel, der als erfahrener Interims-Trainer Ruhe in eine sportlich und mental verunsicherte Mannschaft bringen soll. Dieses gute Gefühl könnte vor allem Winterneuzugang Imad Rondić gut tun. Der Bosnier steht exemplarisch für die Diskussion um die Qualität der Wintertransfers, die unter dem ehemaligen Sportdirektor getätigt wurden. Pikant: Noch im März hatte Funkel selbst, damals noch als Beobachter von außen, öffentlich Zweifel an der Verstärkungskraft von Rondić, Jusuf Gazibegović und Joel Schmied geäußert.

Nun, nach den ersten gemeinsamen Trainingseinheiten, schlägt Funkel versöhnlichere Töne an. Auf die Frage, wie er die Winterneuzugänge einschätze, antwortete er am Mittwoch: „Sie können mich eines Besseren belehren. Das ist ganz einfach. Ich kann mich auch mal irren. Die Kritik war ja nicht persönlich gemeint. Die Kritik war, dass man den Spielern eine gewisse Eingewöhnungszeit geben will. Wenn man Spieler im Winter holt, müssen sie eigentlich sofort funktionieren. Im Training haben sie einen sehr guten Eindruck gemacht. Und ich kann mich auch mal irren!”

Vom Abstellgleis zurück ins Rampenlicht?

Mit dem Trainerwechsel zum erfahrenen Funkel könnte sich nicht nur die Stimmung rund um den 1. FC Köln ändern, sondern auch die Hierarchie innerhalb des Kaders leicht verschieben. Marvin Obuz zum Beispiel ist ein Spielertyp, der im System von Gerhard Struber keinen Platz fand. Der 23-Jährige, dessen Stärken eindeutig auf dem Flügel liegen, passte nicht in das Spielsystem des Österreichers. Ein Grund, warum er zuletzt dreimal in Folge nicht einmal im Kader stand. Seit vergangener Woche steht fest: dem Flügelflitzer bleibt nur der Abschied. Sein auslaufender Vertrag wird nicht verlängert. Doch der Wechsel auf die Trainerbank könnte ihm zum Abschluss noch einmal eine Bühne bieten. Ein neues Spielsystem wird Funkel in den wenigen Tagen bis zum Spiel gegen Nürnberg sicher nicht einführen. Aber der Schwung eines Neuanfangs könnte kreative Offensivspieler wie Obuz plötzlich wieder in den Fokus rücken. Kreativität, Tempo, Mut zum Abschluss. All das ging dem FC in den vergangenen fünf Spielen verloren.


Und auch auf anderen Positionen könnten sich neue Möglichkeiten ergeben. Max Finkgräfe etwa nutzte seine Chance beim 1:1 in Regensburg. Der 21-Jährige rückte für den angeschlagenen Leart Paqarada auf die Linksverteidiger Position und überzeugte. Mit viel Elan, mutigen Vorstößen und scharfen Hereingaben suchte er mehrfach Downs, Lemperle und Rondić, die allerdings ihre Chancen vergaben. Finkgräfe zeigte, dass er das Vertrauen rechtfertigen kann und dass der FC auch auf dieser Position Qualität aus der eigenen Jugend schöpfen kann. Und dann ist da noch Steffen Tigges. Der schlaksige Mittelstürmer hat in dieser Zweitliga-Saison eine Bilanz, die schwer auf der Seele eines Angreifers lasten dürfte: 16 Einsätze, 0 Tore, 0 Vorlagen. Unter Struber fiel er zuletzt komplett aus dem Kader. Doch Funkel, bekannt für seine Erfahrung im Umgang mit verunsicherten Spielern, hat schon einmal bewiesen, dass er einem Angreifer neues Selbstvertrauen geben kann. Der Schwede Sebastian Andersson erzielte in der Bundesliga-Saison 2020/21 drei seiner fünf Saisontore nach Funkels Amtsübernahme. Vielleicht gelingt dem Routinier ja ein ähnliches psychologisches Kunststück mit Tigges und bringt den Knoten des Mittelstürmers endlich zum Platzen.

Die Oldies sollen es richten 

Florian Kainz ist für Funkel vielleicht das bekannteste Gesicht im aktuellen Kader des 1. FC Köln. Bereits vor drei Jahren kämpften beide gemeinsam erfolgreich gegen den Abstieg aus der Bundesliga. Diese gemeinsame Vergangenheit gewinnt nun wieder an Bedeutung. Struber hatte den Österreicher zuletzt auf verschiedenen Positionen im zentralen Mittelfeld ausprobiert, mal auf der Sechs, mal auf der Acht. Das funktionierte mal mehr, mal weniger gut. Gegen Regensburg rückte Kainz aber wieder stärker positiv in den Fokus: Der 32-jährige überzeugte als Aktivposten. Mit seine präzisen Flanken versuchte er immer wieder, Damion Downs und Tim Lemperle in Szene zu setzen. Die Leistungskurve zeigte im Vergleich zum schwachen Auftritt gegen Hannover deutlich nach oben. Im Spiel des FC wird er mit Leistungen wie gegen Regensburg nun mehr denn je gebraucht, um Struktur, Ruhe und Torgefahr auf den Rasen zu bringen. 

Und auch ein anderer Routinier rückt wieder in den Mittelpunkt: Mark Uth. Der 32-Jährige verkündete nach dem Spiel gegen Regensburg sein Karriereende zum Saisonende – und wird nun vor dem Fußball-Ruhestand nochmal besonders wichtig. Funkel weiß um Uths Bedeutung im Team und will seine Ausstrahlung gezielt nutzen: „Wir brauchen Mark Uth. Er ist sehr wichtig für die Mannschaft. Das ist auch in einem langen Gespräch mit ihm deutlich geworden. Ob er von Anfang an spielt, darüber werden wir noch einmal sprechen. Einen Mark Uth kann ich immer bringen.“ Für die jungen und unerfahrenen Spieler im Kader kann ein fitter und spielstarker Uth nicht nur sportlich, sondern auch mental ein Anker sein. Und mit Kainz auf dem Platz bleibt zumindest ein Teil des Gefüges erhalten, das in den letzten Wochen immer mehr zu bröckeln drohte. In einer Mannschaft auf der Suche nach Halt sind sie nun als Stabilitätsgaranten im Saisonfinal gefragt.