Österreich-Scoutingtour: Wie wahrscheinlich sind die gehandelten Kandidaten?

,
Startseite » 1. FC Köln Transfergerüchte

Österreich-Scoutingtour: Wie wahrscheinlich sind die gehandelten Kandidaten?

Der FC arbeitet mit Hochdruck am Kader für die kommende Spielzeit. Zuletzt soll sich Christian Keller erneut ein Spiel von Sturm Graz angesehen haben, offenbar um weitere potenzielle Kandidaten unter die Lupe zu nehmen. Dabei wurden drei Namen genannt. Wie wahrscheinlich sind die gehandelten Spieler beim 1. FC Köln?

Dass sich Christian Keller noch weitere Spieler anschaut ist nicht überraschend. Drei weitere Namen werden in Verbindung mit Kellers Graz-Reise gebracht. Wie wahrscheinlich sind die gehandelten Spieler beim 1. FC Köln?

Wir wollen weiter wachsen. Folgt uns auf Instagram und Facebook. Unter den jeweils ersten 2500 Instagram und 1000 Facebook Followern verlost come-on-fc.com je einen Gutschein im Wert von 50 Euro für den FC Fanshop. ** Zu den Teilnahmebedingungen.


Christian Keller ist dieser Tage sicherlich ein vielbeschäftigter Mensch. Neben den reichlichen Gesprächen um mögliche Vertragsverlängerungen darf der Sportdirektor des 1. FC Köln endlich auch wieder auf dem Transfermarkt zuschlagen. Die Planungen laufen ganz offensichtlich auf Hochtouren. So wurde der 46-Jährige am Wochenende angeblich beim Spiel der WSG Tirol gegen Sturm Graz gesehen. Dass sich der Sportdirektor einen Eindruck von dem kommenden FC-Spieler Jusuf Gazibegovic machen wollte, ist wohl sehr unwahrscheinlich. Der Deal mit dem Nationalspieler von Bosnien-Herzegowina gilt bereits als sicher. Und so ist der Verdacht naheliegend, dass sich der Kölner Sportchef, so wie von einigen Medien bereits kolportiert, tatsächlich noch weitere Spieler der Grazer angesehen hat.

Wie bewertet ihr die FC-Profis?

Mika Biereth wohl außerhalb des Budgets

Dass sich der Sportdirektor weitere Spieler anschaut, kommt natürlich alles andere als überraschend. Schließlich haben die FC-Bosse schon vor einigen Wochen ihre Transferziele mit einem Rechtsverteidiger und einem Stürmer benannt. Spätestens nach der Verletzung von Luca Kilian wird aber auch ein Innenverteidiger dazugekommen sein. Dem Vernehmen nach stehen auch ein zweiter Stürmer und ein weiterer Mittelfeldspieler auf der Liste der Kölner. Und so wurde der Besuch des Sportdirektors im Tiroler Tivoli Stadion schnell auch mit den ersten Namen in Verbindung gebracht. Der „Express“ nannte zuletzt das dänische Supertalent Mika Biereth sowie Landsmann William Böving. Beide Akteure spielen in der Grazer Offensive und könnten demnach auch den Kölner Angriff beleben.

Könnten, denn gerade im Falle von Mika Biereth ist ein Transfer aus Kölner Sicht doch an der Grenze zu mehr als nur unwahrscheinlich. Der Stürmer hat bei Graz in dieser Saison in 16 Ligaspielen elf Tore erzielt, fünf vorbereitet und ist damit in den Fokus ganz anderer Kaliber geraten. Der in London geborene Däne wurde beim FC Arsenal ausgebildet, spielte auch im Nachwuchs des FC Fulham. Im Januar dieses Jahres lieh Graz den Spieler von den Gunners aus und verpflichtete den 21-Jährige für 4,7 Millionen Euro fest. Mittlerweile hat sich der Marktwert des Angreifers laut dem Online-Portal transfermarkt.de auf sieben Millionen Euro erhöht. Der Vertrag des Stürmers läuft noch bis zum Sommer 28. Selbst, wenn Christian Keller die große Schatulle aufmacht, scheint ein Transfer des Dänen weit aber der Kölner Möglichkeiten zu liegen und eine Leihe würde aus Grazer Sicht so gut wie keinen Sinn ergeben.

William Böving bei anderen Vereinen im Gespräch

William Böving scheint wirtschaftlich da schon eher auf den FC zu passen. Der 21-Jährige wurde beim FC Kopenhagen ausgebildet und ist im Sommer 22 aus der dänischen Hauptstadt nach Graz gekommen. Bei Sturm gehört der Mittelfeldspieler ebenfalls zu den Leistungsträgern, erzielte bereits fünf Tore, bereitete weitere vier vor. Böving spielt in der Regel in linken Mittelfeld, kann aber auch hinter den Spitzen eingesetzt werden und damit auf Positionen, auf denen der FC eigentlich gut aufgestellt ist. Der Däne hat noch Vertrag bis zum Sommer 26 und der Marktwert wird von transfermarkt.de auf 3,5 Millionen Euro eingeschätzt. Der FC müsste also auch hier ordentlich in die Tasche greifen, um den Spieler loszueisen. Und das für einen Akteur, den die Kölner möglicherweise erst im Sommer, wenn beispielsweise Linton Maina den Verein verlassen sollte, benötigen würden.

Für die aktuelle Transferphase brachte die „SportBild“ erst unlängst die Summer von fünf Millionen Euro ins Spiel, die der FC für Neuverpflichtungen ausgeben wolle. Sollte die Summe stimmen, würden nach dem Gazibegovic-Deal maximal drei Millionen Euro bleiben. Allerdings waberten zuletzt auch höhere Ablösen durch die Gerüchteküche. Tatsächlich sollen sich auch andere Clubs um die Dienste des Dänen bemühen. Unter anderem rechnet sich offenbar der AC Florenz ganz gute Chancen aus. „Im Fußball ist es unmöglich, etwas vorauszusagen. Aber jetzt will ich einfach meine gute Form behalten und meine Leistung bringen. An einen Wechsel habe ich noch keine Sekunde gedacht“, sagte der Däne nun der „Kleinen Zeitung“ aus Graz. Es klingt also nicht nach Abschied.

Als dritter Name wird Innenverteidiger Niklas Geyrhofer genannt. Der Abwehrspieler ist 24 Jahre alt, stammt aus der Grazer Jugend und ist ebenfalls Stammspieler bei Sturm. Der Marktwert des Österreichers wird auf eine Millionen Euro geschätzt und Geyrhofer wäre im kommenden Sommer ablösefrei zu haben. Sollte der FC also jetzt schon tatsächlich an dem 24-Jährigen interessiert sein, wäre sogar eine Ablöse unter dem Marktwert möglich. Ob der Abwehrspieler aber ins Anforderungsprofil der Kölner passt, ist offen.


Wie ist deine Meinung? Du hast einen Fehler gefunden? Dann lass uns etwas in den Kommentaren da! Wir freuen uns auf einen Austausch mit dir!

Gazibegovic: Taktik und Kader

Tim Lemperle vom 1. FC Köln

Lemperle im Winter weg?

Was würde der Gazibegovic-Transfer für Kader und Taktik des 1. FC Köln bedeuten?

Jusuf Gazibegovic bei einem Einsatz mit Sturm Graz
,
Startseite » 1. FC Köln Transfergerüchte

Was würde der Gazibegovic-Transfer für Kader und Taktik des 1. FC Köln bedeuten?

Mit Jusuf Gazibegovic scheinen die Kölner ihren ersten Transfer in trockene Tücher gebracht zu haben. Die offizielle Bestätigung steht noch aus, doch der FC scheint eine Baustelle schließen zu können. Doch damit verändert sich auch die Dynamik beim 1. FC Köln: Was der Gazibegovic-Transfer für den FC bedeutet.

Mit der Verpflichtung des Rechtsverteidigers aus Graz schließt der FC eine bekannte Lücke im Kader. Für die Bank werden die Geißböcke den 24-Jährigen Champions-League-Teilnehmer wohl nicht geholt haben. Und so ergeben sich zwangsläufig Umstellungen und Konkurrenzsituationen beim 1. FC Köln: Was der Gazibegovic-Transfer für den FC bedeutet.

Wir wollen weiter wachsen. Folgt uns auf Instagram und Facebook. Unter den jeweils ersten 2500 Instagram und 1000 Facebook Followern verlost come-on-fc.com je einen Gutschein im Wert von 50 Euro für den FC Fanshop. ** Zu den Teilnahmebedingungen.


Offiziell soll der Wechsel wohl erst unmittelbar vor Weihnachten verkündet werden, dabei scheint der Deal schon seit Tagen unter Dach und Fach zu sein. Jusuf Gazibegovic wird Sturm Graz Richtung Köln verlassen, der Rechtsverteidiger hat sich sogar schon von seinen Fans nach dem letzten Ligaspiel am Wochenende verabschiedet. Und das angeblich unter den Augen seines kommenden Arbeitgebers Christian Keller. Der Kölner Sportdirektor schließt mit dem Deal die größte Baustelle, die den FC spätestens seit dieser Saison begleitet. Benno Schmitz war schon in der Vorsaison beim FC nicht mehr unumstritten und spielt mittlerweile in Zürich. Rasmus Carstensen wurde im Sommer zwar fest verpflichtet, das aber offenbar nur als Backup für den eigentlich positionsfremden Jan Thielmann, dem man diese Fremde dann doch deutlicher als erwartet und erhofft angesehen hat.

Wie bewertet ihr die FC-Profis?

Struber hat Gazibegovic mitgeprägt

Mit Jusuf Gazibegovic bekommt Gerhard Struber also seinen Wunschspieler, den der Kölner Coach schon seit vielen Jahren kennt und im Nachwuchsbereich wohl auch mitgeprägt hat. Die Leistungswerte des 24-Jährigen sprechen für die Verpflichtung und die kolportierte Ablösesumme von zwei Millionen Euro plus Boni erscheint als ein Schnäppchenpreis, immerhin wird der Abwehrspieler beim Online-Portal transfermarkt.de mit einem Marktwert von fünf Millionen Euro eingeschätzt. Tatsächlich handelt es sich nur um eine Einschätzung, doch der Wert des Spielers dürfte sich laut Transferexperten in dem Bereich zwischen 3.5 und 4.5 Millionen Euro bewegen. Die rustikale Spielweise, die Fähigkeit das Spiel mit aufzubauen und seine Passsicherheit sprechen ebenso für den Deal. Aktuell sieht es so aus, als könne der erste Schuss von Keller schon sitzen.

Und das führt unweigerlich zu einigen Fragen, die sich mit dem Transfer dann doch auftun. Dass sich der FC in der Winterpause als Zweitligist einen Champions-League-Teilnehmer leisten kann, ist bemerkenswert. Immerhin müssen die Kölner dem Abwehrspieler den Wechsel in die Domstadt schmackhaft gemacht haben. Die von Keller kolportierte Strahlkraft, die der FC zweifelsfrei auch besitzt, alleine wird aber nicht gereicht haben. Und es ist nun mal mehr als unwahrscheinlich, dass die Geißböcke den Akteur nur auf die Bank setzen werden. Zumal die Standardstärke des 24-Jährigen auch dem FC guttun würde. Seit seinem Wechsel in die österreichische Bundesliga spielte Sturm Graz ausschließlich mit Viererkette, der 24-Jährige fühlt sich demnach in dem Verbund auch wohl.

Flanken als probates Mittel?

Gazibegovic gilt als beidfüßig, sucht auch gerne den Weg in die Offensive und scheut das Dribbling nicht, der Rechtsverteidiger gilt aber nicht als besonders schnell. Wie gut der Außenbahnspieler mit einer Dreierkette zurecht kommt, ist fraglich. Immerhin spielt der 24-Jährige diese Position in der Nationalmannschaft von Bosnien-Herzegowina. Denn Sergej Barbarez nutzt gerne auch eine Dreier- bzw. Fünferkette. Ob Struber nach den erfolgreichen Spielen im Herbst im kommenden Jahr dann wieder das System umstellt, wird sich wohl auch in der Vorbereitung inklusive des Trainingslagers an der Costa del Sol herausstellen. So oder so ist der FC in der taktischen Ausrichtung durch den potenziellen neuen Spieler variabler, könnte also auch wieder zu Strubers eigentlich favorisierten Ausrichtung zurückkehren.

Sicherlich wird Gazbegovic aber den Druck auf einige Spieler erhöhen. Vor allem auf Jan Thielmann. Der gelernte Offensivspieler ist zwar sehr variabel einsetzbar, bei der aktuellen Kadersituation stellt sich nur die Frage nach dem „Wo?“. Eigentlich ist Thielmann auf der rechten Außenbahn zu Hause. In einer Dreierkette dürfte die an Gazibegovic gehen. Mit einer Viererkette müsste sich Struber für einen Schienenspiel entscheiden. Doch bislang favorisierte der Kölner Coach in dem Fall ein Spiel mit halbrechten Positionen. In der aktuellen Systematik führt auf der rechten Offensivstelle kein Weg an Tim Lemperle vorbei. Timo Schultz setzte den U21-Nationalspieler bekanntlich auch im Sturmzentrum ein. Eine Rolle, die Thielmann auch in der Jugend durchaus spielte.

Wie geht es weiter mit Carstensen?

Bei den Profis wollte diese Position nicht so recht passen. Und da die Kölner sich im Angriff im Winter noch einmal verbessern wollen, wird es auch dort für das Eigengewächs schwer. Noch komplizierter wird die Situation damit automatisch für Carstensen, der ohnehin schon einen schweren Stand hat. Der junge Däne konnte sich bislang nicht durchsetzen und wird es wohl auch nach der Verpflichtung des Rechtsverteidigers nicht besonders leicht haben. Die Situation hat sich jedenfalls ganz sicher nicht verbessert. Und so deuten die Zeichen ein halbes Jahr nach der festen Verpflichtung schon wieder auf Abschied.


Wie ist deine Meinung? Du hast einen Fehler gefunden? Dann lass uns etwas in den Kommentaren da! Wir freuen uns auf einen Austausch mit dir!

Kaderlücken beim FC

Tim Lemperle vom 1. FC Köln

Lemperle im Winter weg?

Das zähe 1:0 gegen Regensburg deckt die Kaderlücken auf

Christian Keller vom 1. FC Köln
, ,
Startseite » 1. FC Köln Transfergerüchte

Das zähe 1:0 gegen Regensburg deckt die Kaderlücken auf

Bislang wurden beim FC die Vakanzen im Sturm und auf der rechten Abwehrseite als Transferziel ausgemacht. Doch der knappe 1:0-Erfolg über Regensburg zeigt, dass es doch noch mehr zu tun gibt beim 1. FC Köln: Auf diesen Positionen muss der FC nachbessern.

Die Verstärkung auf der rechten Abwehrseite scheint mit dem gelungenen Transfer von Jusuf Gazibegovic abgehandelt zu sein. Die Suche nach einem weiteren Stürmer bleibt aber nicht die einzige Baustelle des 1. FC Köln: Auf diesen Positionen muss der FC nachbessern.

Wir wollen weiter wachsen. Folgt uns auf Instagram und Facebook. Unter den jeweils ersten 2500 Instagram und 1000 Facebook Followern verlost come-on-fc.com je einen Gutschein im Wert von 50 Euro für den FC Fanshop. ** Zu den Teilnahmebedingungen.


Daran, dass der FC die Begegnung gegen Jahn Regensburg verdient gewonnen hatte, bestand wohl nach dem knappen 1:0-Erfolg am Sonntagnachmittag wenig Zweifel. Daran, dass die Kölner aber alles andere als überzeugt hatten, wohl auch nicht. Der FC tat sich gegen das Tabellenschlusslicht erstaunlich schwer. Nach einer ersten Offensivphase mit einigen Standards, von denen wiederum auch einige ein gewisses Gefahrenpotenzial hatten, ließ der FC ziemlich schnell, ziemlich stark nach. Vor allem im zweiten Abschnitt fanden die Geißböcke in der Offensive kein Mittel mehr und hatte zu diesem Zeitpunkt Glück, dass Regensburg im ersten Abschnitt fahrlässig mit zwei großen Möglichkeiten umgegangen war und in den zweiten 45 Minuten aus den plötzlich doch vorhandenen Räumen nichts machte.

Wie bewertet ihr die FC-Profis?

Struber mit dem 1:0 zufrieden

Und so fand auch Gerhard Struber, in der Regel Freund der positiven Aspekte, neben diesen auch ein paar kritische Worte. „In der zweiten Halbzeit haben wir uns zu schnell vom Stil des Gegners anstecken lassen, haben unser Spiel verloren. Darüber konnte der Gegner mehr und mehr aufkommen und hat einen guten Druck auf uns gemacht“, erklärte der Coach, um dann aber ziemlich schnell seine Mannschaft doch als den verdienten Sieger auszumachen. In der Summe hatte Struber mit dieser Einschätzung auch recht. Nur änderte die nichts daran, dass der FC nicht in der Lage war, gegen das Tabellenschlusslicht 90 Minuten lang eine Dominanz zu entwickeln, die den Ansprüchen des Clubs gerecht werden würde. Im Gegenteil, die Mannschaft mit den bisher wenigsten Torabschlüssen versuchte es am Sonntag genauso oft, wie die Mannschaft mit den meisten Abschlüssen.

Der FC brachte gegen das Team mit den meisten Gegentoren ganze drei Schüsse direkt aufs Tor. Immerhin war der Versuch von Tim Lemperle dann im Kasten und das 1:0 sicherte dem FC das siebte ungeschlagene Spiel in Serie und das vierte 1:0. „Wir verstehen es im Moment auch zu verteidigen, um ein „zu Null“ nach Hause zu bringen, da braucht es eine gute Abstimmung, eine Synchronität, aber da braucht es auch die Leidenschaft zu fighten und alles dafür zu unternehmen, am Ende diese Null da stehen zu haben“, erklärte der Trainer. „Wir sind immer gut für ein Tor.“ Und diese Stabilität, gepaart mit dem einen Tor, brachte den FC einmal mehr ans Ziel. „Das ist kein Spiel, das in Erinnerung bleiben wird, aber die drei Punkte nehmen wir mit“, fasste es Timo Hübers zusammen und Eric Martel sagte: „Im Fußball sind Ergebnisse das Wichtigste. Nur so kommst du nach oben.“

Flanken als probates Mittel?

Recht hat er. Nur mit Erfolgen kommt ein Team nach oben. Und davon haben die Kölner zuletzt einige eingefahren, sind nun wieder oben dran und können am Sonntag mit einem Sieg sogar die Tabellenspitze übernehmen – wenn die Konkurrenz denn mitspielt. Und doch offenbarte das Spiel am Sonntag eindrucksvoll, dass die Kölner eigentlich nicht drum herumkommen, auf dem Transfermarkt eben nicht nur auf den beiden angekündigten Positionen zuzuschlagen. So hatten die FC-Bosse ja schon mehrfach angekündigt, nach einem Rechtsverteidiger und einem Knipser zu suchen. Mit Jusuf Gazibegovic scheinen die Geißböcke die erste dieser beiden Baustellen geschlossen zu haben. Gerade dort brach am Sonntag aber kein Feuer aus. Jan Thielmann hatte zumindest in der Defensivbewegung keine Probleme. Dennoch ist die Verpflichtung eines Rechtsverteidigers natürlich zwingend nötig.

Ein Zielstürmer hätte den Kölnern dagegen sicherlich gut getan. Der FC mühte sich vor allem mit Pässen in die Tiefe, die schnellen Offensivspieler ins Spiel zu bringen, doch der Ertrag war abgesehen von der Führung durch Tim Lemperle überschaubar. Flanken auf einen Zielstürmer wären möglicherweise ein probates Mittel geworden. Denn die Kölner schlugen durchaus ihre Flanken, nur fanden weniger als ein Drittel auch einen Abnehmer. Dabei gehört der FC auch zu den Teams, die die meisten Kopfbälle gewinnen und die meisten Torschüsse mit dem Kopf aufs Tor bringen. Das Mittel scheint also probat, die Umsetzung nicht immer. Zwar kommt der FC durchaus bereits auf sechs Kopfballtore, liegt damit auf Platz zwei in der Liga, doch die Quote ist angesichts der Flanken doch überschaubar.

Der Spielwitz fehlte dem FC

Zur Wahrheit gehört aber sicher auch, dass es die Kölner Offensive viel zu selten schaffte, Stürmer Damion Downs in gute Positionen zu bringen. „In der zweiten Halbzeit haben wir es dann gar nicht mehr hinbekommen, in die Tiefe zu spielen. Da war es dann auch für unsere Stürmer schwer“, befand Kaderplaner Christian Keller. Tatsächlich lahmte das Spiel in der Offensive. Der von Gerhard Struber oft betonte Spielwitz seiner Spieler fehlte den Kölnern in den vergangenen Begegnungen doch auffallen oft. Es fehlen Ideen, Mittel gegen die Defensivbollwerke, die gegen die Kölner nun offenbar errichtet werden. Dabei verfügen die Geißböcke eigentlich über viel kreatives Potenzial. Nur können das Spieler wie Luca Waldschmidt, aber auch die beiden Rückkehrer Florian Kainz und Mark Uth bislang nicht auf den Platz bringen. Bei dem quantitativen Überangebot klingt eine weitere Neuverpflichtung für die Kette hinter den Spitzen unwahrscheinlich.

Dysbalance zwischen überbesetztem Mittelfeld und zu dünner Defensive

Doch sollen die Kölner dem Vernehmen nach auch im Mittelfeld suchen. Viel wichtiger wird aber zunehmend eine andere Personalie: In der Innenverteidigung muss spätestens nach der Verletzung von Luca Kilian ebenfalls nachgebessert werden. Zwar löst Eric Martel die Aufgabe als Abwehrchef stark, doch müssen die Kölner zeitgleich auf den besten Sechser der Liga in der Zentrale verzichten. Als Notfalllösung scheint dieser Rollentausch gut zu funktionieren, nur ob diese Idee eine Dauerlösung ist, ist eher fraglich. Als am Sonntag dann auch Dominique Heintz angeschlagen vom Platz ging, spielte Max Finkgräfe in der Innenverteidigung. Für den Youngster eine lösbare Aufgabe, nur spielten damit gleich zwei Akteure in der Innenverteidigung, die nominell auf anderen Positionen zu Hause sind.

Neben den zahlreichen Vertragskonstellationen werden Christian Keller und Co. sich sicherlich auch viele Gedanken über einen ausgeglichenen Kader machen. Denn die Dysbalance zwischen überbesetzten Mittelfeld und dünner Defensive ist offensichtlich. Dem Vernehmen nach weilte Keller am Samstag beim Spiel von Sturm Graz. Und das sicherlich nicht, um sich seinen neuen Transfer Jusuf Gazibegovic anzuschauen.


Wie ist deine Meinung? Du hast einen Fehler gefunden? Dann lass uns etwas in den Kommentaren da! Wir freuen uns auf einen Austausch mit dir!

Julian Pauli vom 1. FC Köln

Ticker zum Nachlesen

Tim Lemperle vom 1. FC Köln

Unterschiedsspieler?