Baumgart zu Fischer-Aus: „Manchmal ist es so, dass wir an Grenzen stoßen“

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Baumgart zu Fischer-Aus: „Manchmal ist es so, dass wir an Grenzen stoßen“

Am Mittwochvormittag trennten sich die Wege von Union Berlin und Urs Fischer. Am Mittwochabend sprach FC-Coach Steffen Baumgart über die Trennung.

Die 14. sieglose Begegnung in Serie war wohl eine zu viel. Urs Fischer ist seit Mittwoch nicht mehr Trainer von Union Berlin, jenem Klub mit dem auch FC-Trainer Steffen Baumgart mehr als nur sympathisiert. Während die beiden direkten Nachbarn es im Abstiegskampf nun mit neuen Impulsen versuchen, sitzt FC-Trainer Steffen Baumgart fest im Sattel. Das sagt Baumgart zum Fischer-Aus.

Der Impuls des Trainerwechsels in Zeiten der Krise ist im Profifußball bekanntlich kein seltener. Auch in dieser Spielzeit gab es in der Bundesliga bereits drei Veränderungen auf dem Posten des Cheftrainers. Zunächst beerbte Jess Thorup den erfolglosen Enrico Maaßen beim FC Augsburg. Dann trat Bo Svensson beim FSV Mainz 05 zurück und am Mittwoch gab Union Berlin die Trennung von Urs Fischer bekannt. „Das gehört im Fußball leider dazu“, sagte FC-Trainer Steffen Baumgart am Rande des Testspiels in Porz. „Natürlich trifft das einen. Gerade wenn man sieht, wie erfolgreich er gearbeitet hat.“ Fünf Jahre hat der Schweizer erfolgreich für die Eisernen gearbeitet, sie zuletzt sogar in die Königsklasse geführt. Doch in dieser Saison wollte es bei Union nicht mehr laufen, es folgte der Absturz auf den letzten Tabellenplatz und nun die Trennung.

Baumgart sitzt in Köln fest im Sattel

Baumgart verwies am Mittwoch darauf, dass man sich kein Urteil von Außen über die Trennung bilden solle. Aber: „Ich bin mir sicher, dass sich alle Parteien klar darüber unterhalten haben werden. Das wird keine Hauruck-Aktion gewesen sein“, sagte der 51-Jährige. „Ich schätze ihn sehr, er hat sehr, sehr gute Arbeit gemacht. Und trotzdem ist es manchmal so, dass wir an Grenzen stoßen.“ Somit wurde beim Tabellensechzehnten sowie beim Schlusslicht auf die Krise reagiert. Die Nähe zum Verein, die Wahlheimat Berlin – Steffen Baumgart würde zu Union Berlin sicherlich passen und schon vor der Trennung von Fischer gab es in den Sozialen Medien an verschiedenen Stellen Spekulationen über Baumgart und Berlin. Doch davon kann in Köln aktuell keine Rede sein.

Erst am vergangenen Sonntag stärkte Sportdirektor Christian Keller seinem Trainer zum wiederholten Male den Rücken. „Wir werden mit Steffen Baumgart die Klasse halten“, sagte Keller und verwies auf zentrale Punkte, die für eine Weiterbeschäftigung sprechen würden. „Wenn ich von etwas überzeugt bin, ändere ich es nicht. Und wir sind sehr überzeugt von Steffen Baumgart und seinem Trainerteam.“ Der 44-Jährige stellte dem Kölner Coach und seinem Team die Note „sehr gut“ aus. Auch Baumgart betonte nach dem 1:1 gegen Bochum in einem Interview mit Sport1, dass er „nicht mal in der Nähe eines Zurücktretens oder Aufgebens“ sei. Im Gegenteil, Baumgart betonte schon mehrfach, dass er die richtige Person sei, um den Turnover zu schaffen. „Über was anderes denke ich nicht nach“, hatte der Trainer damals gesagt. Trotz des Trainerwechsels rechnet der Kölner Coach damit, dass auch die Eisernen lange mit dem Abstiegskampf zu tun haben werden. „Ich würde von Platz zehn bis Platz 18 keinen rausnehmen. Da haben wir alle etwas mit zu tun, wir werden alle bis in die letzten Spieltage kämpfen müssen“, sagte Baumgart.


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Ist Huseinbasic Leidtragender des neuen Konkurrenzkampfes?

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Ist Huseinbasic Leidtragender des neuen Konkurrenzkampfes?

Mit Mark Uth und Jan Thielmann sind in den vergangenen Wochen zwei Langzeitverletzte in den Kader zurückgekehrt. Ein Leidtragender könnte der Doppeltorschütze von Mittwochabend Denis Huseinbasic sein.

Mit einer ordentlichen Halbzeit und zwei sehenswerten Toren spielte sich Denis Huseinbasic am Mittwoch gegen Porz in den Vordergrund. Ob ihm das aber zu mehr Spielzeit in den Pflichtspielen verhilft, ist fraglich. Ist Huseinbasic ein Leidtragender des neuen Konkurrenzkampfes?

Als Denis Huseinbasic im Oktober im Testspiel gegen Reusrath zur Halbzeit eingewechselt wurde, hatte der Mittelfeldspieler des 1. FC Köln eigentlich wenig Grund zu meckern. Klar wäre auch er sicherlich gerne gegen den Bezirksligisten von Beginn an aufgelaufen. Doch, dass er nicht in der Startformation gestanden hatte, lag auch an der ordentlichen Spielzeit, die der 22-Jährige zuvor in den Pflichtspielen gesammelt hatte. Denn seit der Länderspielpause im September hatte Huseinbasic bis zu diesem Zeitpunkt immer in der Startelf gestanden. Das sollte nach dem erstaunlich schnellen Aufstieg vom Regionalliga-Kicker zum Bundesliga-Torschützen in der Vorsaison eigentlich nicht überraschen. Eigentlich, denn trotz guter Vorbereitung verlief die aktuelle Saison alles anderes als gut für den Kölner Youngster.

Harter Konkurrenzkampf im Zentrum

Dass Huseinbasic nämlich im Spätsommer und Frühherbst durchaus Einsatzminuten einsammelte, lag vor allem an der Verletzung des Stammsechsers Eric Martel. Eigentlich war Huseinbasic in dieser Spielzeit bislang nur zweite Wahl. Und seine Auftritte in den Spielen von Beginn an dienten auch nicht wirklich der Werbung in eigener Sache. Und so überraschte es nicht, dass Martel nach seiner Genesung wieder in die Stammformation rotierte. Ein Jahr zuvor erlebte der Mittelfeldspieler ein wahres Fußballmärchen. Als Regionalliga-Spieler gekommen, avancierte der damals 21-Jährige zu einem Hoffnungsträger, erzielte Tore gegen Gladbach und Augsburg, wirkte unbeschwert, leichtfüßig. Huseinbasic überzeugte so sehr, dass auch der DFB auf den Mittelfeldspieler aufmerksam wurde und ihn für die U21 nominierte. Für 50.000 Euro verpflichtet, schoss der Marktwert in die Höhe, wird von Gool.ai aktuell noch auf über eine Millionen Euro berechnet.

Nach der starken Hinrunde kam Huseinbasic zur Rückrunde nicht mehr über die Rolle des Jokers hinaus. Und schon wuchsen die Gerüchte über einen vorzeitigen Wechsel. „Ich glaube, dieses Nach-Oben-Schießen und dann ein Star sein, liegt Denis nicht. Er nimmt die Situation sehr gut an, ist sehr ehrgeizig. Er ist nicht immer einverstanden, wie meine Entscheidungen sind – aber das siehst du ihm nie an“, sagte FC-Trainer Steffen Baumgart damals. Huseinbasic ist eins der Paradebeispiele für seine Fähigkeiten als Entwickler. Nur, dass ihm aktuell der Konkurrenzkampf einen Strich durch die Rechnung macht. Und das liegt nicht nur an der Rückkehr von Eric Martel. Während sich Steffen Baumgart über den breiteren Kader, über die Rückkehr der Langzeitverletzten und Hoffnungsträger Mark Uth und Jan Thielmann freut, scheint Huseinbasic ein Opfer der Genesung zu sein. Und das ist kein Wunder, schließlich macht das Überangebot im Zentrum auch nicht vor Spielern wie Dejan Ljubicic halt.

Scorerpunkt gegen Gladbach

So kam der 22-Jährige in den vergangenen beiden Spielen gar nicht mehr zum Einsatz, saß immerhin noch auf der Bank. Beim 0:6-Debakel gegen Leipzig spielte der Mittelfeldspieler immerhin 20 Minuten, in der Woche zuvor im Derby gegen Gladbach wurde Huseinbasic zwei Minuten vor Spielende eingewechselt. Immerhin reichten die Sekunden noch zur Vorarbeit für einen Treffer von Luca Waldschmidt. So freute sich der Youngster am Mittwochabend gegen Porz über einen Einsatz von der ersten Minute an und über zwei Tore. Wann er die nächste Chance dazu bekommt, muss sich bei der starken Konkurrenz erst zeigen.


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FC mit standesgemäßem 8:0-Erfolg in Porz

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FC mit standesgemäßem 8:0-Erfolg in Porz

Der 1. FC Köln hat das Testspiel gegen die SpVg Porz erwartungsgemäß mühelos für sich entschieden. Gegen den Mittelrheinligisten gewann der FC 8:0. Denis Huseinbasic und Steffen Tigges trafen doppelt, Max Finkgräfe besonders sehenswert.

Zwar hat sich der 1. FC Köln im Spiel gegen die SpVg Porz nicht ähnlich den Frust von der Seele geschossen wie noch im Oktober gegen den Bezirksligisten Reusrath, der FC setzte sich aber mit einem standesgemäßem 8:0-Erfolg in Porz gegen den Mittelrheinligisten durch. Baumgart verzichtete auf einige Stammkräfte wie Mark Uth, Davie Selke und Marvin Schwäbe, dafür waren auch Spieler aus der zweiten Reihe erfolgreich.

„Es werden alle zum Einsatz kommen“, hatte FC-Trainer Steffen Baumgart am Dienstag noch erklärt. Wie und wer wann spielen würde, konnte oder wollte der Trainer nicht sagen. Denn zum einen sollten einige Akteure Spielpraxis erhalten, zum anderen wollte er einigen Akteuren zu mehr Sicherheit verhelfen. So mischte der 51-Jährige die Mannschaft ordentlich durch. Timo Hübers führte das Team als Kapitän auf das Feld und nahm den Platz neben Jeff Chabot in der Innenverteidigung ein. Gerade in der Innenverteidigung haperte es bekanntlich zuletzt. Neben Hübers und Chabot stand nur Linton Maina aus der eigentlichen Stammelf in der Startformation. Zudem erhielten auch Akteure die Chance, die zuletzt eher außen vor waren. Spieler wie Luca Kilian oder Dimitrios Limnios.

Denis Huseinbasic trifft doppelt

Und wie schon beim letzten Test gegen Reusrath war der Grieche auch beim Mittelrheinligisten in der Anfangsphase ein absoluter Aktivposten beim Einbahnstraßenfußball. Unter anderem legte Florian Dietz dem Mittelfeldspieler Höhe Sechzehner auf und der 25-Jährige schob sicher ein. Nachdem Linton Maina ebenfalls von der Strafraumgrenze traf, hätte Limnios auf 3:0 erhöhen müssen. Der Mittelfeldspieler legte allerdings überlegt auf Dietz ab, der den gegnerischen Torhüter Markus Wollnik anschoss. Den Nachschuss vergab Limnios deutlich. Der FC drückte auf das nächste Tor, ließ Porz gar nicht ins Spiel kommen und kam zu zahlreichen Chancen. Unter anderem scheiterten Dietz und Faride Alidou ebenfalls an Wollnik. Dann kam der Auftritt von Denis Huseinbasic. Der Mittelfeldspieler erhöhte zunächst mit einem schönen Lupfer im Fallen auf 3:0, bevor er nur sechs Minuten später auf den 4:0-Halbzeitstand stellte.

Baumgart tauschte zur Pause die gesamte Mannschaft aus, brachte unter anderem auch Youngster Max Finkgräfe und Luca Waldschmidt, die umgehend für noch mehr Offensivdrang sorgten. Zunächst legte Waldschmidt perfekt auf den ebenfalls eingewechselten Steffen Tigges ab, der allerdings aus kurzer Distanz erstaunlich scheiterte. Anschließend setzte Finkgräfe Waldschmidt in Szene, der wiederum nur den Pfosten traf. Also machte es der 19-Jährige selbst und das beeindruckend. Einen Abpraller netzte die Nachwuchshoffnung mit einer Art Seitfallzieher in den Winkel. Auch weiterhin ließ der FC dem Mittelrheinligisten kaum Luft. Porz schaffte es nur sehr selten über die Mittellinie, die Kölner drückten, belohnten sich aber erst spät für den Offensivdrang. Waldschmidt tankte sich durch den gesamten Strafraum und vollendete locker zum 6:0.

Keine 180 Sekunden später traf dann auch Tigges mit dem ersten Tor eines Stoßstürmers, zwei Minuten vor Spielende erhöhte der Stürmer sogar auf den 8:0-Endstand, nach einer perfekten Flanke von Noah Katterbach. Nach einem Auslaufen am Donnerstag stehen für die Kölner Profis einige Tage Pause auf dem Programm. Am Montag beginnt dann die Vorbereitung für das Bayern-Spiel.

1. FC Köln: Köbbes (46. Nickisch) – Pacarada (46. Schmitz), Hübers (46. Bakatukanda), Chabot (46. Heintz), Kilian (46. Katterbach) – Huseinbasic (46. Kujovic), Wäschenbach (46. Finkgräfe), Maina (46. Waldschmidt), Limnios (46. Adamyan), Alidou (46. Tigges) – Dietz (46. Downs); Tore: 1:0 Limnios (4.), 2:0 Maina (12.), 3:0 Huseinbasic (36.), 4:0 Huseinbasic (42.), 5:0 Finkgräfe (56.), 6:0 Waldschmidt (79.), 7:0 Tigges (82.), 8:0 Tigges (88.)

FC-Testspiel im Livestream

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FC-Testspiel im Livestream

Für den 1. FC Köln steht am Mittwochabend das nächste Testspiel auf dem Programm. Der FC ist zu Gast beim Mittelrheinligisten SpVg. Porz 1919. Das Testspiel wird im Livestream übertragen.

Während es für Florian Kainz, Jan Thielmann, Eric Martel und Mathias Olesen auf Länderspielreise geht, ist der 1. FC Köln zu Gast bei der SpVg. Porz 1919. Das FC-Testspiel wird im Livestream übertragen.

An der Sportanlage Humboldtstraße empfängt die SpVg. Porz 1919 um 18 Uhr den FC. Der Mittelrheinligist bezeichnet das Freundschaftsspiel gegen die Geißböcke als das „Spiel des Jahres“, aber auch für FC-Trainer Steffen Baumgart hat die Begegnung einen großen Stellenwert. Der Kölner Coach betonte am Dienstag, dass das Spiel wichtig sei, um der Mannschaft wieder Sicherheit zu verleihen. Kein Wunder, mit nur einem Sieg aus elf Spielen ist der FC denkbar schlecht in die Bundesliga gestartet. Die Begegnung gegen den Heimatverein von FC-Legende Wolfgang Weber kommt in sofern gerade recht.

Dabei sollen möglichst viele Akteure auf Seite der Geißböcke zum Einsatz kommen. So werden auch wieder einige Youngsters im Kader stehen. Diese hatten vor allem im Testspiel gegen Bergisch Gladbach im September überzeugt. Einer der Topspieler des Tests im Oktober gegen Reusrath wird möglicherweise nicht dabei sein. Und das wäre doppelt bitter, denn Mark Uth ist ein Porzer Junge. Der Offensivspieler hatte das Training am Dienstag frühzeitig wegen muskulärer Probleme abgebrochen. „Bei Mark müssen wir immer wieder schauen, in welche Richtung es sich entwickelt“, sagte Baumgart am Dienstag.

FC-Spiel im Livestream

Dafür werden Spieler die Chance erhalten, die zuletzt eher hinten anstanden – so wie Sargis Adamyan oder Dimitrios Limnios, die nicht für die Länderspiele mit Armenien und Griechenland nominiert wurden. Porz ist im vergangenen Sommer in die Mittelrheinliga aufgestiegen und belegt einen guten achten Tabellenplatz, soll für den FC aber kein Aufbaugegner in der Krise sein. Das Team des ehemaligen FC-Juniorenspielers Jonas Wendt verlor zuletzt gegen den Tabellendritten Vichttal 0:4. Baumgart betonte am Dienstag, dass es ihm in erster Linie darum ginge, in die richtigen Abläufe zu kommen.

Bei dem letzten Testspiel, dem 15:0-Erfolg über Reusrath, hatten sich die Kölner den Frust des schwachen Saisonauftakts von der Seele geschossen. Allerdings gegen einen Bezirksligisten. Gegen Bergisch Gladbach hatten sich die Kölner mit 6:0 durchgesetzt. Nun sollen auch gegen den Fünftligisten möglichst viele Tore her. Das Spiel wird um 18 Uhr angepfiffen und wie gewohnt auf dem Youtube-Kanal des FC live übertragen. In Porz werden rund 2500 Zuschauer erwartet.

Ist Baumgarts Weg noch der richtige?

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Ist Baumgarts Weg noch der richtige?

Steffen Baumgart wird nicht müde zu betonen, dass sein Weg der richtige ist – er bei seinem Offensivfußball, dem hohen Anlaufen, der hohen Intensität bleibt. Dafür wurde er von einigen Fans bereits kritisiert. Zu recht? Wir haben mit Professor Daniel Memmert von der Deutschen Sporthochschule Köln darüber gesprochen.

Hohes Anlaufen, intensives Pressing, Offensivfußball – Steffen Baumgart wird nicht müde, seine Auffassung von Fußball zu betonen. Seit zweieinhalb Jahren sollen die FC-Profis diesen Weg gehen – in Zukunft auch die anderen Kölner Juniorenteams. Diese Saison will es nicht rund laufen. Daher muss eine Frage erlaubt sein: Ist Baumgarts Weg noch der richtige?

Ein Punkt gegen Bochum, ein Punkt gegen Augsburg – die von FC-Trainer Steffen Baumgart ausgerufenen Endspiele verliefen nach dem schwachen Saisonauftakt so ganz anders als erhofft. Denn eigentlich wollten die Kölner gerade gegen die vermeintlichen Gegner auf Augenhöhe ein wenig verlorenen Boden wieder gutmachen. Danach sieht es nach dem elften Spieltag aber nicht aus. Der FC belegt mit gerade einmal sechs Zählern aus elf Spielen den 17. Tabellenplatz. Und diese Misere geht natürlich nicht spurlos am Kölner Umfeld vorbei. Nachdem Sportdirektor Christian Keller lange im Fokus einiger unzufriedener Fans stand und steht, mehren sich nun auch kritische Töne gegenüber dem Trainer. Gerade nach dem desolaten Auftritt gegen Leipzig wurde Baumgart von einigen Fans in den Sozialen Medien für die Spielweise der Kölner kritisiert. Der Coach würde stur an seinem Spielsystem, an seinem Weg festhalten, hieß es. Daraus macht der 51-Jährige aber auch keinen Hehl. Baumgart betont immer wieder, dass er überzeugt sei, sein Offensivfußball sei für den FC der richtige.

Uth: „Wir machen genauso weiter“

Zuletzt erhielt der Trainer verbale Unterstützung von Mark Uth. „Es macht keinen Sinn, jetzt einen anderen Fußball spielen zu lassen. Wir machen genauso weiter“, sagte der Stürmer nach dem Augsburg-Spiel, bei dem der FC auch durchaus bewies, dass er mehr als nur konkurrenzfähig sein kann. Und auch Christian Keller erklärte am Tag nach dem bescheidenen Auftritt gegen Bochum, dass der Weg des Kölner Coachs der richtige sei und man an Baumgart und eben diesem „FC-Weg“ festhalte. Eine durchaus verständliche Marschroute. „Da gibt es eine Spielidee, die man in der Vorbereitung oder auch schon über Spielzeiten hinweg implementiert hat. Das ist eine Idee, die jeder Spieler mitgehen kann und für die der Trainer letztendlich auch steht“, sagt Professor Daniel Memmert vom Institut für Trainingswissenschaft und Sportinformatik der Deutschen Sporthochschule Köln.

Mittlerweile steht sogar der gesamte Verein für diese Spielidee. Über sämtliche Mannschaften hinweg soll der Offensivfußball in Zukunft praktiziert werden. Die Junioren sollen so auf den Fußball vorbereitet werden, der bei den Profis Usus ist. „Wenn man von diesem Weg nun abweicht, müssen sich die Spieler zum einen natürlich an eine taktische Umstellung gewöhnen, vor allem aber verliert man eine gewisse Identität und damit auch die Spielkultur“, sagt Professor Memmert. Dabei geht es letztlich auch um die Glaubwürdigkeit des Trainers, der seinen Weg seit zweieinhalb Jahren vorantreibt und damit ja auch lange Erfolg hatte.

Ob dieser eingeschlagene Weg aber deswegen automatisch der richtige ist, ist so einfach nicht zu beantworten. Fakt ist, dass der FC mit seinen sechs Punkten den selbst gesetzten Zielen deutlich hinterherhinkt, gegen besonders offensive Mannschaften in dieser Spielzeit seine Probleme hat und den angestrebten Weg in einigen Begegnungen gar nicht entfalten konnte. Eine Systemumstellung ist grundsätzlich zumindest nicht undenkbar. „Natürlich können sich Spieler auch taktisch umorientieren und neue Spielideen lernen. Wie schnell das geht, hängt immer mit der Art des gespielten Fußballs zusammen und wie komplex am Ende die Umstellung ist“, sagt Professor Memmert. „Kleinere Dinge, die aber mitunter entscheidend sein können, kann man immer anpassen und das macht auch ein Steffen Baumgart im normalen Trainingsprozess.“

Professor Daniel Memmert: „Den eigenen Matchplan sollte man nicht einfach umwerfen“

Doch gerade gegen die Top-Teams der Liga – wie am kommenden Spieltag gegen die Bayern – wünschen sich in der aktuellen Situation einige Fans eine defensivere Ausrichtung. Nicht mit Baumgart, der vor dem Leipzig-Spiel betonte, dass er sicherlich keinen Bus parken werde. „Letztendlich sollte man doch immer versuchen, das umzusetzen, was man in der Regel auch beherrscht. Das ist sicherlich die sinnvollere Variante als etwas auszuprobieren, was man zehn Spieltage lang nicht getan hat“, sagt Professor Memmert. „Den eigenen Matchplan sollte man nicht einfach umwerfen. Ein guter Matchplan bedeutet, dass man die gegnerischen Schwächen erkennt und darauf seine Stärken anpasst. Man sollte unbedingt auf die eigenen Stärken setzen, auch wenn vermeintlich bessere Mannschaften kommen.“ 

Dass die Gegner nun nach zweieinhalb Jahren – wie unter einigen Fans diskutiert – das „Baumgartsche Spielsystem“ entschlüsselt haben, ist wohl zu einfach gedacht. Schließlich beschäftigen sich die Vereine im Vorfeld jeder Begegnung mit dem Gegner und das ausführlich. „Die Analysten machen im Grunde ja nichts anderes, als beim Gegner nach Schwachstellen zu suchen. Wenn eine Mannschaft immer wieder ähnlich spielt, dann ist es natürlich einfacher, Schwachstellen auszumachen und seinen Matchplan anzupassen“, sagt Professor Memmert. Aber: „Das ist ein viel zu komplexes System, als dass man es komplett entschlüsseln könnte. Zumal Trainer ihre Spielsysteme ja auch immer ein wenig verändern, es weiterentwickeln. Passiert das nicht, ist es natürlich leichter zu durchschauen.“ So oder so macht Baumgart nicht den Eindruck, als wolle er sein System umstellen. Vor wenigen Wochen wiederholte der 51-Jährige einmal mehr, dass er am Ende derjenige sei, der über die Aufstellung und Ausrichtung entscheide.


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Baumgart bestätigt Vertrags-Detail

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Baumgart bestätigt Vertrags-Detail

FC-Trainer Steffen Baumgart besitzt im Falle des Abstiegs in die 2. Bundesliga keinen Vertrag mehr. Das bestätigte der Kölner Coach am Dienstag nach dem Training.

Schon vor wenigen Tagen hatte die „Bild“ berichtet, dass der Kontrakt des Kölner Trainers nur für die Bundesliga gilt. Steffen Baumgart bestätigt das Vertrags-Detail am Dienstag nach dem Training.

Erst im vergangenen Mai hatte der 51-Jährige seinen Vertrag bei den Geißböcken bis 2025 verlängert. Dieser gilt aber nicht im Falle des Abstiegs. „Gab es irgendwann mal einen Trainer in Köln, der in der ersten Liga begonnen hat und auch einen Vertrag für die Zweite Liga hatte? Das habe ich hier noch nie gehört“.“ Und weiter“, sagte Baumgart am Dienstag unter anderem der „Bild“ und betonte, dass es sich bei dem Detail nicht um ein Geheimnis handle. „In Köln überlebst du den Abstieg aus der ersten Liga nicht und wirst dann noch in der Zweiten Liga bezahlt.“

Baumgart: „Wir versuchen gemeinsam Lösungen zu finden“

Allerdings handelt es sich auch um ein Szenario, an das der Kölner Trainer aktuell noch nicht denkt. Immer wieder betonte Baumgart zuletzt, dass er fest von seinem Weg und von dem Klassenerhalt überzeugt sei. Und das sieht der Geschäftsführer Sport genauso. „Wir gehen nicht in die zweite Bundesliga. Wir werden mit Steffen Baumgart die Klasse halten. Wir sind von Steffen und seinem Team überzeugt“, hatte Christian Keller am Sonntag im Sport1-Doppelpass gesagt. „Wir sind auch von der Mannschaft überzeugt, aber die muss sich langsam mal straffen. Meine Haltung ist, wenn ich von etwas überzeugt bin, ändere ich es nicht. Und wir sind von Steffen und seinem Trainer-Team überzeugt.“

Dieses Vertrauen spürt der Kölner Trainer auch. „Mir ist wichtig, dass wir weiter daran glauben, dass wir es schaffen. Wir wissen im Innenverhältnis ja, was wir voneinander halten. Wir sind sehr offen, sehr klar miteinander und gehen sehr kritisch der Situation um“, sagte Baumgart der „Bild“. „Es ist ja nicht so, dass wir uns gegenseitig Kaffee und Kuchen holen. Wir versuchen gemeinsam Lösungen zu finden. Allein aus diesem Grund weiß ich, dass ich ein hohes Vertrauen zu allen Mitarbeitern haben kann und ich glaube, das hat man auch mir gegenüber. Und trotzdem wissen wir, wie Fußball funktioniert: Du musst Punkte holen und klar sein.“

Doch dazu steht als nächstes eine besonders schwere Aufgabe an. Der FC empfängt nach der Länderspielpause den FC Bayern. Gerade weil die Kölner aus den vergangenen beiden Spielen gegen Gegner auf Augenhöhe nur zwei Punkte geholt haben, wäre eine Überraschung Gold wert.


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Nach dem Sturm wackelt nun die Defensive

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Nach dem Sturm wackelt nun die Defensive

In der vergangenen Woche hatte sich FC-Trainer Steffen Baumgart noch vor seine Defensive gestellt. Die leistete sich gegen Bochum einige Schnitzer – und das nicht zum ersten Mal.

Verunglückte Zweikämpfe, allein gelassene Gegenspieler – nachdem zuletzt der Kölner Sturm kritisiert wurde, tut sich ein neues Problem auf. Der 1. FC Köln offenbart Schwächen in der Defensive

Nein, eine große Diskussion wollte Steffen Baumgart gar nicht erst aufkommen lassen. „Wenn wir Leipzig und Leverkusen weglassen, haben wir immer gut gestanden und wenig zugelassen. Wir werden ja nicht jedes Spiel auseinander gekegelt“, sagte der Trainer am vergangenen Donnerstag als er auf die mittlerweile 20 Pflichtspiele in Serie mit Gegentor angesprochen wurde. Die Abwehr sei nicht das Problem, ließ der Coach durchblicken, der schon bei seinem Amtsantritt vor zwei Jahren erklärt hatte, dass es ihm nur darum gehe, vorne ein Tor mehr zu schießen als hinten zu bekommen. Sprich: Der Fokus liegt auf der Offensive. „Am Ende werden die Spiele vorne entschieden“, sagte der Coach unter der Woche. „Wir haben bisher zwar nie zu null gespielt – aber es ist nicht so, dass wir Massen an Torchancen zulassen.“

Bochum erhält viel zu viele Chancen

Das sagte der Trainer wohlgemerkt nach dem Augsburg-Spiel, in dem der FCA nicht nur drei Mal den Pfosten getroffen hatte, sondern auch einige Male direkt vor Marvin Schwäbe auftauchte – und das ziemlich alleine. Philipp Tietz zum Beispiel hätte das Spiel entscheiden können, wenn nicht müssen. Genauso gut hätte auch der FC das Spiel vorne entscheiden können. So aber nicht am Samstagabend in Bochum. Mehr als doch harmlose Distanzschüsse von Luca Waldschmidt und Jan Thielmann sowie ein Kopfball von Davie Selke brachte die Kölner Offensive nicht zu Stande. Bochum war da deutlich zwingender. Moritz Kwarteng lief Timo Hübers davon und hätte mit ein wenig mehr genutzter Schwerkraft einen Elfmeter herausholen können. Philipp Hofmann hebelte mit einem Steckpass die Kölner Defensive aus, Takuma Asano wurde in letzter Sekunde von Jeff Chabot abgegrätscht. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Chabot zuvor unnötig das Abseits aufgehoben hatte und Asano die Chance erst ermöglichte.

Nach dem Wechsel scheiterte zunächst erneut Asano an dem überragenden Marvin Schwäbe, dann rettete der Torwart artistisch bei einem Freistoß von Kevin Stöger und war auch nach einem Kopfball von Keven Schlotterbeck zur Stelle. Beim Gegentor standen fünf Abwehrspieler um den Torschützen als Statisten herum, in anderen Situationen viel zu weit von den Gegnern entfernt. Schwäbe parierte insgesamt acht Versuche der Bochumer, darunter einige Großchancen. Der VfL kam auf 25 Torabschlüsse und das viel zu einfach. Die Kölner Abwehr wackelte erheblich gegen einen Gegner auf Augenhöhe. Mit einer guten Abwehrleistung hatte das Spiel gegen Bochum jedenfalls wenig zu tun. Vielmehr hatte man wie schon gegen die Lautern den Eindruck, dass eine einzige schwache Kölner Situation das Gleichgewicht der FC-Defensive komplett aus den Fugen brachte. „Wir sind mit mehr als einem blauen Auge davon gekommen“, sagte Christian Keller am Sonntag im Doppelpass.

De facto liegt die errechnete erwartete Anzahl an Gegentoren (xGA) beim FC bei mehr als 26 Gegentoren. Nur Heidenheim weist einen schlechteren Wert auf. Mit realen 23 Gegentreffer ist Köln insgesamt noch gut bedient. Auf der anderen Seite hatten die Kölner vor dem Bochum-Spiel „erst“ 59 Großchancen zugelassen und belegen damit einen Wert im unteren Mittelfeld.

Defensive zu Beginn der Saison noch Paradestück

Das vor allem, weil die Kölner Defensive gerade zu Beginn der Saison noch das Paradestück der Geißböcke war. An dem Innenverteidiger-Duo Jeff Chabot und Timo Hübers lag die Krise zu diesem Zeitpunkt sicher nicht. Tatsächlich liegen die beiden Innenverteidiger in ihrer Zweikampfquote über dem Prozentsatz der vergangenen Spielzeit. Dennoch wirkte gerade in den vergangenen vier Pflichtspielen die Kölner Defensive, begonnen bei der Doppelsechs, alles andere als sattelfest. Vor allem auch, weil die Kölner viel zu weit von ihren Gegnern wegstanden. Vermutlich hat der Kölner Trainer recht, dass Spiele vorne entschieden werden. Dafür müssen aber Tore her. Sollte das dem Gegner gelingen, mag es auch an der eigenen schwachen Abwehrleistung gelegen haben.   


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Drei Tore in Serie: Ist Obuz endlich angekommen?

Schwarzer Nachmittag für Jonas Urbig
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Drei Tore in Serie: Ist Obuz endlich angekommen?

Marvin Obuz galt viele Jahre als großes Kölner Versprechen. Doch der Durchbruch wollte dem Offensivspieler nicht gelingen. Aktuell wächst der 21-Jährige bei Rot-Weiss Essen über sich hinaus.

Im vergangenen Sommer hätten wohl nicht viel Experten mit einem Verbleib beim FC gerechnet. Doch der Angreifer verlängerte den Vertrag und wechselte auf Leihbasis nach Essen. Seinen Torriecher hätte man wohl gerne aktuell beim 1. FC Köln: Marvin Obuz überzeugt bei Rot-Weiss Essen.

Während seine eigentlichen Mannschaftskollegen mit sich und der Krisensituation in Köln hadern, kann Marvin Obuz aktuell recht wenig aus der Ruhe bringen. Im Gegensatz zu den FC-Profis strotzt der 21-Jährige gerade nur so vor Selbstbewusstsein. Am vergangenen Sonntag wurde der Offensivspieler im Spiel gegen Waldhof Mannheim im Strafraum unsanft von den Beinen geholt. Obuz nahm sich das Leder und trat zum Strafstoß an. Der Angreifer vergab. „Es hat mich natürlich geärgert, aber für mich war klar, dass ich einfach noch ein Tor machen wollte. Das war das einzige, was noch in meinem Kopf war“, sagte Obuz später. Und tatsächlich machte der Stürmer dieses Tor, traf für RWE zum 2:0-Endstand gegen Mannheim. „Das spricht für Marvin Obuz, dass er nicht die Flügel hängen lässt, sondern den Gegner immer weiter provoziert und sich dann mit einem ganz tollen Tor belohnt“, sagte RWE-Coach Christoph Dabrowski.

Drei Tore, zwei Vorlagen in den vergangenen vier Spielen

Für die Essener war es bereits der fünfte Sieg in Serie. Der Traditionsverein liegt damit auf dem dritten Tabellenplatz der 3. Liga. Für den 21-Jährigen war es indes das dritte Spiel in Folge, in dem er traf. Zuvor hatte er beim 2:1-Erfolg über Saarbrücken beide Tore vorbereitet. Auf insgesamt vier Tore und drei Vorlagen kommt das Kölner Eigengewächs. Obuz scheint in Essen und damit auch im Profifußball angekommen zu sein. Der Plan der Kölner Verantwortlichen könnte aufgehen. Denn erst im vergangenen Sommer verlängerten die FC-Bosse den Vertrag des Angreifers, ermöglichten somit eine weitere Leihe. Das war nicht unbedingt abzusehen gewesen. Obuz war als Siebenjähriger zum FC gekommen, durchlief sämtliche Jugendmannschaften und gewann mit der B-Jugend gemeinsam mit Jan Thielmann 2019 die deutsche Meisterschaft. Obuz galt in der Jugend als eins der ganz großen Kölner Talente, der Durchbruch blieb dem Angreifer aber verwehrt.

Es folgte in der vergangenen Spielzeit die Leihe nach Kiel. Obuz sollte eine ähnliche Entwicklung vollziehen, wie zuvor Salih Özcan, der mittlerweile bekanntlich bei Borussia Dortmund spielt. Doch der Stürmer kam nur auf 141 Minuten Spielzeit. Die Rechnung der Leihe schien gerade in Bezug auf die erhoffte Spielpraxis nicht aufzugehen. Und so sprach im vergangenen Sommer für Außenstehende nicht viel dafür, dass Obuz dem FC weiterhin erhalten bleiben würde. Doch der FC verlängerte mit dem Angreifer. „Marvins Talent ist unumstritten. Auch wenn er im letzten Jahr nicht auf die erhofften Spielzeiten gekommen ist, haben ihm das neue Umfeld und die dort gesammelten Erfahrungen, gerade im Hinblick auf seine Persönlichkeitsentwicklung, sehr gutgetan“, sagte Christian Keller im Sommer. „Um sich im Profifußball zu etablieren, muss Marvin nun aber auch noch weiter an Stabilität und Durchsetzungsvermögen zulegen. Das haben wir mit ihm besprochen und gemeinsam entschlossen, dass eine erneute Leihe Sinn macht. In Rot-Weiss Essen sehen wir dabei aus mehreren Gründen einen geeigneten Leihverein für Marvin.“

Auch weitere Leihspieler überzeugen

Und das war anscheinend der richtige Schritt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten lässt der Offensivspieler nun Woche für Woche sein Talent bei RWE aufblitzen und empfiehlt sich für mehr. Zu Saisonbeginn erklärte der 21-Jährige, dass er sich in Essen „pudelwohl“ fühle. Das zeigt er mittlerweile auch auf dem Platz. Und Obuz ist nicht der einzige Leihspieler, der performt. Jonas Urbig und Tim Lemperle blühten zuletzt auch wieder auf und haben einen großen Anteil am Aufwind von Greuther Fürth. Lautern befindet sich nach dem Pokalerfolg über den FC in einem kleinen Formtief, Nikola Soldo ist dennoch Stammspieler. Und auch Maxi Schmid gehört in Krekrade weiterhin zu den Leistungsträgern. Auch, wenn er seit einigen Wochen nicht mehr getroffen hat.

Nur zwei FC-Profis mit A-Nationalteam unterwegs

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Nur zwei FC-Profis mit A-Nationalteam unterwegs

Die Krise des 1. FC Köln macht auch vor den Länderspielnominierungen nicht Halt. Mit Florian Kainz und Mathias Olesen reisen nur zwei Profis mit ihren A-Nationalmannschaften. Eric Martel und Jan Thielmann sind mit der U21 des DFB unterwegs.

Florian Kainz, Mathias Olsen sowie Eric Martel und Jan Thielmann werden FC-Trainer Steffen Baumgart und dem 1. FC Köln in den kommenden Tagen nicht zur Verfügung stehen. Die vier FC-Profis befinden sich auf Länderspielreise.

Auch wenn sie nicht viel oder gar keine Einsatzzeit sammelten war die vergangene Länderspielreise für Florian Kainz und Dejan Ljubicic vermutlich so etwas wie Balsam auf der geschundenen Fußballer-Seele. Immerhin lösten die beiden Mittelfeldspieler mit Österreich im Oktober vorzeitig das EM-Ticket und sammelten damit auch ein wenig Selbstvertrauen. Das Qualifikationsspiel gegen Estland am kommenden Donnerstag hat somit eher einen freundschaftlichen Charakter. Die Mannschaft von Cheftrainer Ralf Rangnick ist definitiv beim Turnier im Nachbarland dabei. Einen ersten Härtetest bestreitet Österreich dann am Dienstag in einer Woche gegen Deutschland. Während Kainz in den beiden Begegnungen erneut etwas für das Selbstvertrauen tun kann – vorausgesetzt er spielt – , ist Dejan Ljubicic dieses Mal nicht nominiert. Und das nicht aufgrund seiner jüngsten Erkrankung. Ljubicic absolvierte am Montag am Geißbockheim erste individuelle Einheiten.

Ljubicic nicht nominiert

Der Mittelfeldspieler wurde von Rangnick gar nicht erst berücksichtigt. Das Leistungsprinzip macht also auch vor dem wertvollsten Spieler des FCs nicht Halt. Ljubicic befindet sich seit einigen Wochen im Formtief. Zudem ist seine Stammposition in der Nationalmannschaft auch hart umkämpft. Ein ähnliches Schicksal ereilte schon bei den vergangenen Nominierungen Dimitrios Limnios für Griechenland und Sargis Adamyan für Armenien. Die beiden FC-Profis spielten in den jüngsten Überlegungen von Steffen Baumgart keine Rolle. Dabei hat Griechenland noch eine theoretische Chance auf das Erreichen des Endturniers. Allerdings müsste das Team von Gustavo Poyet Frankreich besiegen und darauf hoffen, dass die Niederlande in ihren Spielen gegen Irland und Gibraltar patzen. Auch Armenien kann das Ticket noch buchen, trifft noch auf die Mitkonkurrenten Wales und Kroatien – allerdings ohne den Kölner Stürmer.

Mathias Olesen ist der zweite Kölner Profi, der auf Länderspielreise der A-Nationalmannschaft geht. Der Mittelfeldspieler bestreitet mit Luxemburg die beiden EM-Quali-Spiele gegen Liechtenstein und Bosnien-Herzegowina. Bei fünf Punkten Rückstand auf die zweitplatzierte Slowakei mit Ondrej Duda ist eine EM-Quali aber sehr unwahrscheinlich. Ebenfalls im Einsatz sind die beiden U21-Nationalspieler Jan Thielmann und Eric Martel. Beide stehen nach überstandenen Verletzungen vor ihrem Comeback im DFB-Trikot. Dazu geht es nächste Woche Freitag in Paderborn gegen Estland (18 Uhr) und vier Tage später in Essen gegen Polen (18 Uhr). In den beiden Begegnungen geht es um nicht weniger als die EM-Qualifikation 2025. FC-Trainer Steffen Baumgart dürfte sich über den vollen Trainingsplatz freuen. Der Kölner Coach haderte mit den Länderspielunterbrechungen, vor allem aufgrund der Verletzungen von Martel und Thielmann.

Die Nationalspieler des 1. FC Köln

Florian Kainz

Österreich

27 Einsätze

1 Tor

Dejan Ljubicic

Österreich

9 Länderspiele

1 Tor

Dimitrios Limnios

Griechenland

25 Länderspiele

3 Tore

Leart Pacarada

Kosovo

27 Länderspiele

1 Tor

Mathias Olesen

Luxemburg

17 Länderspiele

1 Tore

Sargis Adamyan

Armenien

35 Länderspiele

2 Tore

Eric Martel

U21

14 Länderspiele

1 Tore

Jan Thielmann

U21

9 Länderspiele

1 Tore

Kicker und Sportschau: Marvin Schwäbe in der Elf des Spieltags

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Kicker und Sportschau: Marvin Schwäbe in der Elf des Spieltags

Beim FC gab es am Samstag nur wenige Lichtblicke. Einer war der Kölner Keeper Marvin Schwäbe. Der 28-Jährige rettete dem FC den Punkt.

Acht Paraden, nur ein Gegentor – FC-Keeper Marvin Schwäbe war am Samstagabend der Garant für den sechsten Punkt und den 17. Tabellenplatz. Der 28-Jährige war damit der Man of the Match beim 1. FC Köln: Marvin Schwäbe rettet Köln den Punkt gegen Bochum.

Über den Man of the Match gab es am Samstagabend nach der Begegnung des 1. FC Köln beim VfL Bochum wohl wenig Diskussionsbedarf. Marvin Schwäbe bewahrte den FC – und das wirkt bei dem Gegner besonders bitter – vor einem Debakel. Vor dem nächsten Debakel. Denn anhand der Großchancen hätte der VfL die Begegnung an der Castroper Straße gegen teils indisponierte Kölner mit 4:1 gewinnen können. In der aktuellen Situation und nach dieser Leistung wäre wohl eine 2:1-Niederlage auch eine Art Debakel gewesen. So kamen die Geißböcke zu einem Punkt, der am Ende des Tages die schwache Leistung kaschieren wird – spätestens bei der Endabrechnung, bei der unabhängig vom Ausgang der Spielzeit das Zustandekommen keine Rolle mehr spielen wird. 

Schwäbe hält dem FC den Punkt fest

Bereits bei der 0:3-Klatsche gegen Leverkusen Anfang Oktober war der Kölner Keeper überragend, hatte definitiv eine höhere Pleite verhindert. Gegen Bochum schien der Torwart aber noch ein Nummer größer zu sein. Bei der doch erstaunlich löchrigen Kölner Defensive war Schwäbe der sichere Rückhalt und wuchs über sich hinaus. So machte sich der Keeper im eins-gegen-eins gleich mehrfach groß, wartete geduldig ab, um dann unter anderem die Chance von Asano mit einem starken Reflex zu parieren. Schwäbe fischte einen Freistoß von Kevin Stöger aus dem Tor und parierte unfassbar stark gegen Keven Schlotterbeck aus wenigen Metern. Mit insgesamt acht Paraden rettete der 28-Jährige dem FC den Punkt. „Am Ende bin ich mit dem Punkt mehr oder weniger zufrieden. Wir haben zu viel zugelassen“, sagte der Keeper später bei Sky. Aber: „Ich freue mich als Torwart, wenn ich der Mannschaft helfen kann.“ Und das tat er. Bei den zu erwartbaren Toren kam Bochum auf einen Wert von 3.58, erzielte aber Dank Schwäbe nur eins.

Zur Wahrheit gehört natürlich auch, dass die Kölner Abwehr Schwäbe viele Gelegenheiten ermöglichte, sich auszuzeichnen. „Unser Torwart hat uns am Leben gehalten“, sagte auch Trainer Steffen Baumgart nach dem Spiel. Dennoch: Die überragende Leistung des 28-Jährigen ehrte unter anderem die Fachzeitschrift „Kicker“ mit der Nominierung des Keepers für die Elf des Spieltags. Schon nach dem Derbysieg über Gladbach hatten einige, auch unterschiedliche Spieler in diversen Spieltags-Auswahlen gestanden. Beim „Kicker“ waren es damals Luca Waldschmidt, Eric Martel und Florian Kainz. Nun ist es eben Schwäbe. Auch bei der „Sportschau“ steht der Kölner Keeper einmal mehr in der Auswahl. Kein Wunder, dass nach der starken Leistung bei einigen Fans der Schrei nach der Nationalmannschaft wieder lauter wird. Wie berichtet hatte es im Juli Kontakt zwischen dem DFB und Schwäbe gegeben. Bundestorwarttrainer Andreas Kronenberg hatte den Kölner Keeper angerufen.

DFB nominiert Leipzigs Blaswich

Für die aktuellen Länderspiele hat Kronenberg nun aber erst einmal Janis Blaswich von RB Leipzig als Nummer vier kontaktiert. Der Leipziger Keeper wird bei der starken Konkurrenz mit Marc-André ter Stegen, Kevin Trapp und Oliver Baumann in den Begegnungen gegen die Türkei und gegen Österreich eher keine Chance auf Einsatzzeit haben. Da zudem auch Manuel Neuer wohl irgendwann wieder in den Kreis der DFB-Elf zurückkehrt, wird die EM im eigenen Land für Marvin Schwäbe kein Thema werden. Bei den aktuellen Leistungen der Kölner dürfte er aber immerhin viele Chancen bekommen, Eigenwerbung zu betreiben.


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