Wieder fest im Sattel?

Gerhard Struber jubelt
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Wieder fest im Sattel?

Mit dem dritten Pflichtspielsieg in Serie hat sich nicht nur die sportliche Situation verbessert beim 1. FC Köln: Auch Gerhard Struber sitzt wohl wieder fest im Sattel. Denn der Erfolg gibt den Entscheidungen des Trainers bislang recht.

Durch die drei Pflichtspiel-Siege in Serie hat sich die Situation verändert beim 1. FC Köln: Der vor 14 Tagen angezählte Gerhard Struber sitzt wohl wieder fest im Sattel.

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Wie schmerzhaft die 1:2-Niederlage gegen Paderborn mitsamt ihren Nachwirkungen wirklich für Gerhard Struber war, zeigte sich ironischerweise erst nach dem Pokalerfolg über Holstein Kiel ein paar Tage später. Ungewohnt schmallippig, schnippisch reagierte der Trainer auf einige Fragen der Journalisten. Ganz offensichtlich hatte der Coach die Berichterstattung über ihn, zumindest aber den Umgang mit ihm persönlich genommen. Erstmals hatte der Trainer vereinzelte „Struber raus“-Rufe ertragen müssen. In der Berichterstattung gab es heftige Kritik, in den Sozialen Medien mitunter die komplette Breitseite. Struber, der noch vor wenigen Wochen betonte, er wisse, worauf er sich da in Köln eingelassen habe, wurde in diesen Tagen ganz sicher eines Besseren belehrt.

Pure Freude über den wichtigen Sieg

Wie brenzlich die Situation für den 47-Jährigen in der Phase wirklich war, werden nur die beteiligten Personen wissen. Ernst war sie allemal. Spätestens beim Pokal-Aus gegen Kiel und einer weiteren Niederlage gegen Hertha BSC wäre der Coach wohl nicht mehr zu halten gewesen. Zwölf von möglichen 30 Punkten waren für einen vermeintlichen Aufstiegskandidaten einfach zu wenig. Von falschen oder zu wenig Wechseln, über die fehlende Spielidee über zu wenig Einsatzzeit für den Nachwuchs bis hin zu einer kolportierten Engstirnigkeit – die von den Fans ausgemachte Mängelliste war lang und deutlich länger als die aufgeführten Punkte. Und als Gerhard Struber am Samstagmittag nach dem späten Treffer zum 1:0 die Faust in die Höhe reckte, hätte man in die Geste vielleicht auch ein wenig „War da was?“ reininterpretieren können.

Vermutlich war es beim Österreicher aber einfach nur die pure Freude über drei weitere Punkte, den dritten Sieg in Folge und die Bestätigung, dass er gerade ganz offensichtlich einige richtige Entscheidungen trifft – zumindest gibt der Erfolg dem Coach recht. „Man muss ehrlicher Weise schon sagen, dass uns die letzten Wochen viel abverlangt haben und natürlich wollen wir in so einer Situation immer sachlich bleiben. Wir sind aber auch nicht naiv und wissen, dass wir in der Tabelle oben dran bleiben wollen“, sagte Struber auf der Pressekonferenz. „Und da waren Siege in den vergangenen Wochen unumgänglich. Und natürlich gibt es das dann, dass man eine gewisse Erleichterung spürt.“ Auch, wenn es der Trainer nicht ausspricht, dürfte es vielleicht sogar ein bisschen mehr sein.

Die Situation hat sich grundlegend verändert

Denn Struber sitzt wohl wieder fest im Sattel. Nach dem Erreichen des Achtelfinales im Pokal und der durchaus realistischen Chance, die Runde der letzten Acht zu erreichen sowie sechs weiteren Punkte in der Liga, hat sich die Situation des Trainers innerhalb von 14 Tagen grundlegend verändert. Die Mini-Krise Ende Oktober ist sicher nicht vergessen und das Ruder kann bekanntlich auch ganz schnell wieder in eine anderen Richtung schlagen. Aktuell hat der FC aber 18 Zähler auf dem Konto, belegt wieder einen Platz im oberen Tabellendrittel und mindestens der Relegationsplatz ist nur einen Sieg entfernt. Der FC wollte bis zur Winterpause an den Aufstiegsplätzen dranbleiben und befindet sich auf dem besten Weg, genau das auch zu tun. Struber hat in den vergangenen zwei Wochen wieder viele Argumente gesammelt.

Struber hat auf die Krise reagiert

Und das auch, weil der Trainer auf die Krise reagiert und zumindest nach dem jetzigen Stand die richtigen Maßnahmen getroffen hat. Köln tritt in der neuen Formation deutlich kompakter, sicherer auf, wirkt in der Defensive gefestigt. Natürlich gehört zur Wahrheit, dass der FC zuletzt gegen drei Mannschaften spielte, die in der Offensive nicht wirklich viel angeboten haben. Auf der anderen Seite haben die Kölner gerade gegen Fürth erfahren, wie schwer es sein kann, Offensivwucht zu entwickeln, wenn der Gegner konzentriert und konsequent verteidigt. Will heißen, der Gegner spielt auch immer nur so gut, wie man ihn lässt. Auch, wenn es bei Fürth eher ein Zerstören war und die Begegnung bei zwei bis drei Aktionen mit und gegen Noel Futkeu eine andere Wendung hätte nehmen können. Doch zum Erfolg gehört nun mal auch ein gewisses Spielglück dazu.

Über einen Trainerwechsel werden die FC-Bosse in dieser Länderspielpause wohl eher nicht nachdenken. Vielmehr wird es nun darum gehen, die richtigen Entscheidungen auf dem Transfermarkt zu treffen. Denn der FC befindet sich plötzlich wieder im Dunstkreis des Aufstiegs, kann die Wahrscheinlichkeit je nach Neuverpflichtung deutlich erhöhen. Und Stand jetzt wird der Österreicher da ein „Stück weit“ involviert sein. Vorerst. Denn das Ruder kann auch schnell wieder umschlagen. Und so findet auch Thomas Kessler warnende Worte: „Wir sind in einer Situation, in der wir schon von Woche zu Woche schauen. Wenn jetzt jemand glaubt, dass wir nach den Siegen in Berlin und gegen Fürth nur einen Meter weniger gehen müssen, der wird in Münster ein böses Erwachen haben. Das wird nochmal ein deutlich schwierigeres Spiel als heute.“


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Julian Pauli vom 1. FC Köln

Spielbericht

Tim Lemperle vom 1. FC Köln

Stimmen zum Spiel

Struber: „Nach so einem Moment steigt die Lebenserwartung“

Gerhard Struber vom 1. FC Köln
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Struber: „Nach so einem Moment steigt die Lebenserwartung“

Der 1. FC Köln gewann am Samstagmittag im Kölner Stadion 1:0 gegen Greuther Fürth. Nach dem Spiel äußerten sich unter anderem Tim Lemperle und FC-Trainer Gerhard Struber vom 1. FC Köln: Die Stimmen zum Fürth-Spiel.

Am Samstag fuhr der FC gegen das Kleeblatt das dritte „zu Null“ in Folge ein. Das Team von Gerhard Struber ging allerdings erst in der Nachspielzeit durch einen Treffer von Damion Downs in Führung. Ein wichtiger Sieg für den 1. FC Köln: Die Stimmen zum Fürth-Spiel.

Es war der erwartet schwere Gegner. Wir wussten, der Gegner würde Beton anrühren. Zu Beginn haben wir ein Stück weit Fortune gehabt, weil wir einmal ein bisschen unachtsam waren beim langen Ball und gleich darauf auch noch mal. Aber grundsätzlich haben wir das Spiel heute kontrolliert und dominiert, in die Hälfte gebracht, in die Box gebracht. Das war schwierig, den Beton ins Bröckeln zu bringen.

Man muss Greuther Fürth heute für dieses Verteidigen ein Kompliment machen. Sie haben die Räume sehr sehr eng gemacht, die haben das richtig gut gemacht, wir haben trotzdem nie den Glauben verloren. Speziell in der zweiten Halbzeit haben wir dann hinten raus richtig Dampf und einen Drive drin gehabt. Und kurz vor Schluss, aus meiner Sicht dann ganz verdient, das für uns in eine Richtung bewegt.

Nach so einem Moment steigt die Lebenserwartung dann wieder ein Stück weit, weil wir natürlich alle unglaublich viel Energie reingeben. Heute war es ein Arbeitssieg. Wir haben uns da richtig reingearbeitet in das Spiel. Und am Ende ist das auch ein geiler Moment, wenn du hinten raus das Spiel dann so zu Ende bringst.

Jetzt haben wir mal drei Spiele in Serie gestartet. Das ist jetzt mal ein Schritt zurück. Wir zeigen gerade, dass wir lebendig sind und dass wir einiges wollen. Ich wünsche meinen Nationalspielern das Allerbeste und denen, die hierbleiben, dass wir eine gute Trainingsphase erleben und gleichzeitig, dass der Montag (11.11., Anm. der Red.) in Kölner Manier vonstatten geht.

Man muss sich vor Augen halten in der Liga, dass jeder einzelne Gegner eine Waffe mitbringt und die musst du entschärfen und da musst du selber versuchen, einen extremen Fokus zu kriegen. Als Team, aber auch als Einzelner. Und da haben wir jetzt gerade einen Schritt gemacht, aber wir ordnen es richtig ein. Jetzt heißt es, das zu Null weiter zu bestätigen und gleichzeitig ins Toreschießen zu kommen.

Gerhard Struber

Gerhard Struber vom 1. FC Köln
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Heute sind das extrem wichtige drei Punkte. Wir haben extrem viel investiert, in der zweiten Halbzeit dann weniger zugelassen. Wir mussten die ein oder andere Großchance überstehen, was zu so einem Spiel dann auch dazu gehört. Und dann freuen wir uns alle sehr, dass der Damion in der 90. dann das 1:0 macht. Damit sind wir überglücklich.

Zu den ehemaligen Kollegen von Greuther Fürth: Die kennen mich alle was zu gut in der Verteidigung, deswegen hatte ich heute eher wenige Ballkontakte und weniger gute Aktionen. Aber es war schön, alle wiederzusehen. Das war ein schönes Duell.

Standards sind natürlich eine extreme Waffe. Wir haben uns heute im Spiel extrem schwer getan und über Standards ging immer mal wieder was. In der ersten Halbzeit hatte ich auch einen auf dem Fuß, den aber noch drüber gesetzt. Es ist dann aber eben auch eine Qualität, spät ein Spiel zu entscheiden.
Es ist das dritte Spiel in Folge, das wir zu Null spielen und der dritte Sieg in Folge. Ich denke, dass der Dreier heute extrem wichtig ist, auch tabellarisch gesehen.

Tim Lemperle

Du arbeitest das ganze Spiel darauf hin und dann in der letzten Minute das Tor zu machen, das ist natürlich das beste Gefühl der Welt, weil du weißt, dass du mit drei Punkten nach Hause gehen kannst. Das tut schon brutal gut. Ich war leider krank und konnte deswegen nicht so viel spielen. Dann reinzukommen und das Tor zu machen, ist für einen Stürmer aber genauso schön. Fürth stand extrem tief. Dementsprechend schwer war es, daraus etwas zu kreieren. Wir haben es trotzdem immer weiter versucht und uns dann am Ende belohnt. Wir machen das ja auch zu einem gewissen Teil für die Fans. Denen dann einen Sieg zu schenken, ist mit das beste Gefühl, was es gibt.

Damion Downs (Sportschau)

Wir haben über weite Strecken richtig gut verteidigt. Köln hatte mehr den Plan. Das wussten wir und das war auch der Matchplan. Die großen Chancen hatten aber wieder wir und wenn wir eine der beiden Möglichkeiten nutzen, wird es noch besser für uns.

Heute war ein bitterer Tag für uns. Das Ergebnis war sehr unglücklich, wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht, hatten die besseren Chancen, haben den Gegner richtig gut kontrolliert, ohne dass der FC große Chancen gehabt hätte. Wir waren zudem bei Kontern sehr gefährlich. Ich habe mir die Elfmeter-Szene noch mal angesehen, das war ein klarer Elfmeter, der Stürmer wird klar am Fuß getroffen. So hätten wir in Führung gehen können. So wurde es eine Abwehrschlacht mit unglücklichem Ende in der Nachspielzeit.

Fürth-Coach Leonhard Haas

Spielbericht FC gegen Fürth

Liveticker zum Nachlesen

Marvin Schwäbe: „Da ist erstmal ein Stück weit Ruhe.“

Marvin Schwäbe vom 1. FC Köln.
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Marvin Schwäbe: „Da ist erstmal ein Stück weit Ruhe.“

Der 1. FC Köln gewann am Samstagabend vor 15.000 Fans im Berliner Olympiastadion gegen Hertha BSC 1:0. Nach dem Spiel äußerten sich unter anderem Keeper Marvin Schwäbe und FC-Trainer Gerhard Struber vom 1. FC Köln: Die Stimmen zum Berlin-Spiel.

Am Samstagabend fuhr der FC gegen Hertha BSC ein „zu Null“ ein. Das Team von Gerhard Struber ging in Halbzeit eins in Führung und konnte diese über die Zeit bringen. Ein wichtiger Sieg für den 1. FC Köln: Die Stimmen zum Berlin-Spiel.

Es war das Gebot der Stunde, dass wir mehr Stabilität reinkriegen. Das System tut uns gut, aber auch, wie wir die Prinzipien leben, wie ausbalanciert wir sind. Dass wir dann gegen einen so starken Gegner hier wieder zu Null spielen, gibt uns in der Systemfrage recht.

Der Dominique hat einfach einen fantastischen linken Fuß. Und es war ja auch unser Plan, dass wenn wir den Dominique frei kriegen, dass wir, wenn sie uns den Raum geben, natürlich dann auch in die letzte Linie kommen können. Vom Timing her läuft er den Ball super an, er kommt gut aus dem Abseits und gibt dem Gegner da eine richtige Aufgabe mit. Es war ein feiner Moment.

Wir haben jetzt mal eine gute Woche hinter uns gebracht und wissen alle, dass die letzte 14 Tage schon nicht so einfach waren für uns gemeinsam. Aber wir haben uns richtig gut rausgestrampelt und jetzt gilt es einfach, drauf zu bleiben.

Es gibt rund um den Club und auch im Club viel Bewegung, auch viele Emotionen. Auf der einen Seite ist das richtig gut, auf der anderen Seite ist das für uns im Management wichtig, dass wir auch Ruhe bewahren, auch wenn es mal ein bisschen stürmischer ist. Ich finde, wir haben in der Phase einen sehr sehr guten Austausch gehabt, wir haben uns immer wieder gut abgestimmt und am Ende immer an die Jungs geglaubt. Jetzt haben wir wieder einen guten Schritt gemacht, aber auch nicht mehr.

Der Marvin hat es richtig gut gemacht. Zwei Mal zu Null. Er strahlt Präsenz aus, tut uns gerade gut, diese Stabilisation.

Gerhard Struber

Marvin Schwäbe vom 1. FC Köln.
Marvin Schwäbe ist auch in der Liga zurück im Kölner Tor.

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Heute war wirklich was ganz Besonderes. Im Olympiastadion, so einem schönen und traditionellen Stadion, das 1:0 zu schießen und damit auch das Siegtor, ist ganz besonders. Die Fans haben uns komplett getragen heute. Ich glaube, wir haben auch als Mannschaft versucht, sie von Anfang an mitzunehmen, dass wir, wie gegen Kiel, in die Zweikämpfe kommen und uns dann was zurück geben.

Zur Unruhe im Verein: Ich denke, wir waren im Kleinen und engen Kreis gar nicht so unruhig. Wir haben uns auf das konzentriert, was besser gemacht werden muss. Das haben wir jetzt auch gut umgesetzt. Natürlich sind Siege immer was Schönes und es ist extrem schön, mit den Jungs hier vor den Fans zu stehen und zu feiern.

Zu seinem Tor: Das Tor ist gut, ein super Ball vom Dominique Heintz. Wir haben analysiert, dass die Innenverteidiger von denen gerne mit raus gehen und dahinter wurde die Lücke frei. Da starte ich rein und dann ist der Ball natürlich extreme Weltklasse vom Dominique.

Zu Schwäbe: Der Torwart hat da immer den größten Anteil dran. Natürlich auch die Jungs davor. Wir haben als Mannschaft jetzt zwei Mal zusammen zu Null gespielt. Man muss den Marvin natürlich auch loben. Der bringt nochmal Sicherheit mit rein. Aber vor dem Marvin gibt auch jeder Gas und tut alles dafür, dass die Null steht.

Tim Lemperle

Das tut unfassbar gut. Wenn 15.000 Fans mitkommen und wir gefühlt ein halbes Heimspiel haben, dann ist das natürlich enorm. Ein schönes Gefühl, denen was zurück zu geben. Die Leistung hat es auch gezeigt von der ersten Halbzeit an, dass wir mutig nach vorne gespielt haben, dass wir den Herthanern kaum was angeboten haben. Das war richtig gut heute.

Ich bin natürlich glücklich, dass die Entscheidung so gefallen ist, dass die Mannschaft von vorne bis hinten Vollgas gibt. Es kann natürlich so weiter gehen. Es ist immer schwer, die Gründe für den Wechsel im Tor zu suchen. Ich glaube, dass es insgesamt einfach nicht so gut gelaufen ist, wie wir uns das vorgestellt haben und der Trainer hat es angesprochen: Erfahrung, Stabilität, Systemumstellung, das hat alles natürlich mit dazu beigetragen. Für mich ist es natürlich schön, dass ich jetzt im Kasten stehe.

Wenn die Ergebnisse ausbleiben, wird es hektisch, dann wird es medial auch immer ein bisschen ungemütlich. Ich glaube, jetzt gerade mit dem Weiterkommen im Pokal und heute, bei einem richtig guten Gegner 1:0 gewinnen, da ist erstmal ein Stück weit Ruhe.

Marvin Schwäbe

Wir waren viel zu unsauber. Habe unfassbar viele Fehler gemacht. Einfache Abspielfehler. Dann fehlt auch heute das letzte Quäntchen, die letzte Überzeugung, dann ist es auch schwierig. Es sind alles Menschen, im letzten Spiel haben wir es gut gemacht, heute haben wir es nicht so gut gemacht. Dann kannst du auch nicht gewinnen. Es ist ein Fehlersport, das ist einfach so.

Christian Fiél

Spielbericht FC gegen Berlin

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Hübers: „Das ist hier immer eine Sache der Extreme“

Timo Hübers enttäuscht nach dem 2:2 seines 1. FC Köln gegen Düsseldorf
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Hübers: „Das ist hier immer eine Sache der Extreme“

Der 1. FC Köln gewann am Dienstagabend im Pokal-Duell gegen Holstein Kiel 3:0. Nach einem frühen Tor von Tim Lemperle traf Luca Waldschmidt nach seiner Einwechslung in der Endphase des Duells gleich doppelt. Nach dem Spiel äußerten sich unter anderem der Torschütze Tim Lemperle und FC-Trainer Gerhard Struber vom 1. FC Köln: Die Stimmen zum Kiel-Spiel.

Am Dienstagabend gab es für den FC im DFB-Pokal eine Lichtblick. Das Team von Gerhard Struber konnte die von ihm geforderte Leistung abrufen und sich dafür auch belohnen. Die Geißböcke tankten Selbstvertrauen für die anstehenden Partien in der zweiten Bundesliga. Ein Hoffnungsschimmer für die Akteure des 1. FC Köln: Die Stimmen zum Kiel-Spiel.

Für mich ging es heute darum, das Ganze nach den vergangenen Wochen und Monaten zu genießen. Das ist mir definitiv gelungen. Ich habe mich sehr gefreut, habe mich sehr gut gefühlt und am Ende freut es mich, dass wir 3:0 gewonnen haben. Gänsehaut pur.

Marvin Schwäbe

Timo Hübers enttäuscht nach dem 2:2 seines 1. FC Köln gegen Düsseldorf
Timo Hübers vom 1. FC Köln.

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Zum Zweikampf vor dem 1:0: Ich denke, wenn er sich fallen lässt, dann pfeift auch vielleicht der Schiedsrichter. Ich hatte drei Jahre Zeit, um mir das bei Anthony Modeste abzugucken, einem unfassbaren Kopfballspieler. Da habe ich mir das abgeguckt und heute umgesetzt.

Für die Liga bedeutet der Sieg, dass wir auf jeden Fall Schwung haben, Selbstvertrauen mitgenommen haben heute, gegen einen Bundesligisten. Kiel ist eine starke Mannschaft, die auch weiß, wie man im Pokal weiterkommt. Nun gilt es, den Schwung mitzunehmen und mit Selbstvertrauen gegen Hertha dann am Samstag ein gutes Spiel abzuliefern.

Tim Lemperle

Das war ein verdienter Sieg. Wir haben uns heute voll reingehauen und eine gute Energie auf dem Platz gehabt. Die Balance war heute besser als zuletzt. Wir haben dann auch immer wieder Nadelstiche nach vorne gesetzt. Das war ein gutes Pokalspiel, auch für die Zuschauer, da gilt es jetzt weiterzumachen. Heute ist das Stadion super laut, letzte Woche gab es noch Pfiffe. Das ist hier immer eine Sache der Extreme, die Ausschläge in beide Richtungen sind krass.

Timo Hübers

Marvin hat es ordentlich gemacht. Das erwarte ich aber auch von ihm, weil er sich im Training und in den letzten Jahren zu einem Bundesliga-Keeper entwickelt hat. Und dass der Marvin Schwäbe hier eine solche Leistung abliefert, ist nicht überraschend. Das ist ein Resultat aus dem, was er kann. Wir können uns auf den Marvin Schwäbe verlassen. Er ist einfach ein sehr sehr guter Tormann und mehr ist es für heute nicht.

Es war ein verdienter Sieg. Wir waren sehr stabil in unseren defensiven Abläufen. Wir haben uns von der ersten Minute an gut reingearbeitet. Wir haben in dieser Systematik gute Abstände vorgefunden. Am Ende des Tages waren es kaum große Chancen. Hinten raus das ein oder andere, aber da braucht man auch das bisschen Glück. Nach vorne weg waren wir sehr zielstrebig. Wir haben es immer wieder geschafft, hinter diese Dreierkette zu kommen. Wir haben da immer wieder Momente gut vorbereitet. Meine Jungs haben das mit einer sehr guten Energie verdient hinbekommen.

Ich denke, dass wir sehr konzentriert waren in der Vorbereitung. Der Druck ist natürlich aufgrund der beiden verpatzten Spiele gestiegen. Wir sind aber im Inner Circle sehr klar und sehr sachlich geblieben. Was ich nicht von allen im Umfeld behaupten kann, wie man das so wahrnimmt die letzten 14 Tage. Wir haben es richtig gut hinbekommen.

Gerhard Struber

Fakt ist, das ein Tor ein Spiel auf eine Seite dreht. Das Stadion ist da, das ist für Köln einfacher, für uns schwerer. Das sind einfach Spiel entscheidende Szenen und wenn du das Momentum nicht hast, dann wird es natürlich umso schwerer. Trotzdem müssen wir schauen, was wir besser machen können, aber das hat heute natürlich einen großen Einfluss auf das Spiel gehabt.

Marcel Rapp (Trainer Holstein Kiel)

Zum 1:0 durch Tim Lemperle: Es ist ein kleiner Rempler, ein fifty-fifty-Ding, mache pfeifen es ab, aber ich würde da keinen Vorwurf machen. Das Tor, was wir zum 1:1 schießen, auch hier pfeifen das manche, manche nicht. Wir müssen auf uns gucken. Der Schiedsrichter hat heute das Spiel auf keinen Fall entschieden.

Finn Porath

Spielbericht FC gegen Kiel

Liveticker zum Nachlesen

Struber nennt es „Bonusspiel“ – Kiel wird aber wohl eher erneut zum ersten Schicksalsspiel

Gerhard Struber beim Spiel des 1. FC Köln
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Struber nennt es „Bonusspiel“ – Kiel wird aber wohl eher erneut zum ersten Schicksalsspiel

Nach der 1:2-Niederlage gegen Paderborn bereitet sich der 1. FC Köln auf das Pokalspiel gegen Holstein Kiel vor. Der Trainer sprach vor der Saison von einer großen Vorfreude auf den Pokal. Diese Vorfreude bekommt einen Beigeschmack für den Coach und den 1. FC Köln: Wird das Bonusspiel für Gerhard Struber zum ersten Schicksalsspiel?

Vor gut drei Jahren spielte der FC gegen Holstein Kiel in der Relegation um den Klassenerhalt. Der FC setzte sich durch. Nun steht möglicherweise erneut ein entscheidendes Duell gegen die Störche an. Allerdings nicht für den 1. FC Köln: Wird das Bonusspiel für Gerhard Steuber zum Schicksalsspiel?

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Als Gerhard Struber den 1. FC Köln übernommen hat, wusste er genau, auf was er sich da eingelassen hat. Zumindest erklärte der Kölner Trainer genau das am Freitagabend nach der 1:2-Pleite gegen Paderborn. „Ich persönlich habe im Sommer gewusst, als ich hier reingesprungen bin, dass diese Aufgabe eine Herausforderung darstellt. Weil die Mannschaft etwas mitgenommen hat und hier ein großer Anspruch herrscht“, sagte der Coach. „Dass man Realität und Anspruch zusammenbringt, das braucht einfach seine Zeit.“ Nur wird Struber diese Zeit wohl eher nicht mehr bekommen. Der Kölner Trainer geht massiv angezählt in die neue Woche und damit in die Vorbereitung auf die zweite Runde des DFB-Pokals, die Begegnung gegen Holstein Kiel. Angesichts der aktuellen Tabellensituation scheint es geradezu grotesk, dass der Österreicher im Sommer vor dem Pokalauftakt gegen Sandhausen vom schnellsten Weg in den internationalen Wettbewerb sprach.

Die Vorzeichen für das Pokalspiel haben sich geändert

Der FC ist aktuell soweit entfernt von Europa wie Struber von einer frühzeitigen Vertragsverlängerung. Im Gegenteil, aktuell deutet eher viel daraufhin, dass die Tage des Trainers beim FC so langsam gezählt sein können. Nach den Begegnungen am Sonntag belegen die Geißböcke den zwölften Tabellenplatz, das mit zwölf von 30 Punkten und vier Zählern Vorsprung auf den Relegationsplatz. In der neuen FC-Doku „Geliebter Fußball“ sprach Struber noch davon, dass er mit seinem Team alles für den Aufstieg tun wolle. So groß ist also die Kluft zwischen Anspruch und Realität. Und so dick ist auch das Brett, dass der Trainer wohl bohren muss, um die Kölner Verantwortlichen von einer möglichen Wende noch zu überzeugen. Mit ein wenig „Ärmel hochkrempeln“ und „einfach dranbleiben“ ist es nicht getan.

Struber spricht gerne von einem Entwicklungsprozess und hat bei den jungen Spielern wohl auch recht. Nur haben die Kölner und allen voran der 47-Jährige keine Zeit mehr für eine großartige Entwicklung. Die Geißböcke müssen liefern. Dabei ist längst nicht gesagt, dass ein Weiterkommen im Pokal, selbst ein Erfolg über Kiel mit attraktivem Offensivfußball, jener Wucht aus den ersten Spielen der Saison, Struber noch zu weiteren Begegnungen verhelfen wird. Der Österreicher sieht die Begegnung gegen den bislang sieglosen Bundesligaaufsteiger als „Bonusspiel“ an. Also eine Begegnung, die über den Alltag hinausgeht. Tatsächlich wäre es das auch unter den vor der Saison erwarteten Vorstellungen. Ein Weiterkommen wäre schon ziemlich gut, vor allem aus finanzieller Sicht, ein Scheitern gegen einen Bundesligisten aber alles andere als ein Beinbruch.

Wird Kiel erneut zum Schicksalsspiel?

Nun wäre ein Scheitern in der aktuellen Situation wohl ein weiterer Schritt in eine Richtung, die nur noch schwer aufzuhalten ist. Die Gerüchteküche brodelt bereits, Namen werden gehandelt, Trainer sogar bereits diskutiert. Es soll einen Plan B geben. Selbst wenn nicht, dem Standing des Kölner Trainers werden die Spekulationen nicht geholfen haben. Und so ist es nicht unwahrscheinlich, dass die Begegnung gegen Kiel, gegen den Relegationsgegner von 2021, wieder ein Schicksalsspiel wird, nur eben nicht für den Club, sondern für Struber und möglicherweise auch für Christian Keller. Vielleicht bekommt der Trainer auch zwei, sogar drei Begegnungen, um sich noch einmal vor einer vorzeitigen Trennung zu retten. Vielmehr Spielraum wird es für den 47-Jährigen bei den Geißböcken wohl nicht geben.

Wenn überhaupt. Denn genauso ist es möglich, dass die Verantwortlichen der Geißböcke einen möglichen Plan-B nicht in der Schublade, sondern bereits auf dem Tisch liegen haben. Beispielsweise, wenn man den Gedanken verfolgt hat, dass zwei Trainingseinheiten vor einem aus finanzieller Sicht nicht ganz unwichtigen Pokalspiel für einen neuen Coach vielleicht einfach zu wenig gewesen sind. Wie der Stand wirklich ist, werden nur die handelnden Personen wissen. Fakt ist: Strubers Vorfreude auf die Begegnung im Pokal wird wohl einen bitteren Beigeschmack haben. Das Bonusspiel kann für den Coach genauso gut ein Schicksals-, vielleicht sogar sein letztes Spiel werden.

 


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Struber bekommt wohl das Vertrauen – die Frage ist nur wie lange und von wem

Gerhard Struber beim Spiel des 1. FC Köln gegen Paderborn
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Struber bekommt wohl das Vertrauen – die Frage ist nur wie lange und von wem

Gerhard Struber wird wohl auch am Dienstag das Pokalspiel des 1. FC Köln gegen Holstein Kiel betreuen. Zumindest bereitet er die Mannschaft darauf vor. Ein Vertrauensbeweis ist das aber nicht beim 1. FC Köln: Gerhard Struber bleibt wohl im Amt – vorerst.

Auch am Dienstag steht der Coach an der Seitenlinie des 1. FC Köln: Gerhard Struber bleibt wohl im Amt – vorerst. Denn ein Vertrauensbeweis ist das noch lange nicht.

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Mit ordentlich Verspätung machten sich die Profis des 1. FC Köln am Sonntag auf zum Franz-Kremer-Stadion. Gerhard Struber leitete dort eine weitere Einheit unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Zuvor hatte es ebenfalls hinter verschlossenen Türen eine Aussprache gegeben. Damit dürfte eine Trennung vom Trainer vor dem Pokalspiel gegen Holstein Kiel wohl vom Tisch sein. Wenn diese zu diesem Zeitpunkt überhaupt auf dem Tisch gelegen hat. Der „Express“ wollte erfahren haben, dass Christian Keller seinen Rücktritt angeboten habe, eine Entscheidung stünde aber noch aus. Damit wäre wohl auch eine Trennung vom Trainer sehr wahrscheinlich gewesen. Nun aber leitete Struber die Einheit am Sonntagvormittag und wird somit am Dienstag wohl noch als Trainer der Geißböcke im Amt sein.

Wie steht es um den Kredit des Trainers?

Dabei ist längst nicht gesagt, ob es sich nur bei der Begegnung gegen Kiel oder den Partien gegen den Bundesligisten und anschließend gegen Hertha BSC um Endspiele für den Österreicher handelt. Nach einem unerschütterlichen Vertrauensbeweis fühlt sich die aktuelle Situation jedenfalls nicht an. Werner Wolf vermied am Samstag in einem Statement zur Situation im Club jegliche Treuebekenntnisse – meistens kein gutes Zeichen. Wobei zur Wahrheit auch gehört, dass zu starke Treuebekenntnisse oft auch nicht mehr als Schall und Rauch sind. Hinter den Kulissen dampft es dem Vernehmen nach am Geißbockheim jedenfalls gewaltig. Ohnehin stellt sich die Frage, wie weit es generell mit dem Vertrauen in den Trainer ist. Fakt ist, der FC steht nach dem zehnten Spieltag auf Rang zwölf der Tabelle.

Nach nahezu dem ersten Saisondrittel nimmt der FC Rang zwölf ein, vier Zähler vor dem Relegationsplatz Richtung Liga 3. Zwölf Punkte aus zehn Begegnungen ist für eine Mannschaft, die sich selbst im Aufstiegsrennen und eigentlich auch in der Bundesliga sieht, einfach viel zu wenig. Struber hat es seit dem Sommer nicht geschafft, die richtige Balance für sein Team zu finden, seine Spielidee auf das vorhandene Personal anzupassen und wich am letzten Spieltag komplett von dieser Idee ab. Eine Entscheidung, die die Mannschaft ganz offensichtlich umso mehr verunsichert und ebenfalls nicht funktioniert hat. So manche Personalentscheidung warf ebenfalls Fragen auf, genauso wie die Durchhalteparolen und Erklärungen für die jüngsten Ergebnisse. Den Kölnern Verantwortlichen dürfen diese Punkte nicht entgangen sein.

Vertrauen und Geduld der Fans sind aufgebraucht

Bei den Fans hat der Trainer offenbar ebenfalls so gut wie jeglichen Kredit verspielt. Die „Struber raus“-Rufe am Freitagabend waren jedenfalls unüberhörbar. Die Wende trauen dem Trainer wohl nur noch wenige Kölner Anhänger zu. In den Sozialen Medien wachsen die kritischen Töne und Unverständnis, dass nicht reagiert wird. Schon seit Wochen werden die Wechsel sowie die Arbeit mit den Nachwuchskräften in Frage gestellt. Einen großen Rückhalt wird Struber bei den Fans nicht mehr finden. Der erklärte noch am Freitagabend, dass man nun die Ärmel hochkrempeln müsse und appellierte an alle Beteiligten, weiterhin zusammenzustehen. Es gelte diese Prüfung zu bestehen.

Inwiefern der Coach die Mannschaft noch erreicht und diese ihm Vertrauen schenkt, liegt im Bereich der Spekulationen. Spurlos werden die vergangenen Tage an dem Team jedenfalls nicht vorbeigezogen sein. Dass Struber zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung angezählt ist, bereits Namen gehandelt werden und es Diskussionen gibt, wird den Trainer vor dem Team sicherlich nicht stärken. Struber bleiben nun nur die Einheit am Sonntag und Montag, um der Mannschaft ein anderes Gesicht zu verleihen. Wenig Zeit für viel Arbeit. Denn mit Kiel wartet immerhin ein Bundesligist, wenn auch ein bis dato siegloser. Das Gesicht von vergangenem Freitag war ein anderes im Vergleich zum Darmstadt-Spiel, aber eins, das dem FC ebenfalls nicht gestanden hat. Am Dienstag muss eine andere Leistung her, will Köln die dritte Runde erreichen. Ob diese Gerhard Struber beim FC weiterhilft, ist eher fraglich.


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Gerüchte, fehlende Treuebekenntnisse, das „große Ganze“ oder Endspiele – unklare Lage beim FC

Gerhard Struber Trainer des 1. FC Köln
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Gerüchte, fehlende Treuebekenntnisse, das „große Ganze“ oder Endspiele – unklare Lage beim FC

Mit der 1:2-Niederlage gegen den SC Paderborn ist der FC noch tiefer in die Krise gerutscht. Der erhoffte Aufstieg ist kein Thema mehr. Dadurch werden Gerhard Struber und Christian Keller immer mehr zum Thema. Die Gerüchteküche brodelt, Namen werden gehandelt, über mögliche Endspiele diskutiert beim 1. FC Köln: Wie geht es weiter mit Gerhard Struber und Christian Keller?

Bekommt der Coach noch seine Endspiele? Die ersten Namen für eine mögliche Nachfolge werden bereits gehandelt. Die Lage ist unübersichtlich beim 1. FC Köln: Wie geht es weiter mit Gerhard Struber und Christian Keller?

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Genau zwei Monate vor Weihnachten brennt der Baum beim FC mal wieder lichterloh. Enttäuschung, Frust und Wut liegen nach dem tristen Auftritt am vergangenen Freitag wie ein dunkler Schatten über dem Geißbockheim. Nach dem 1:5-Debakel gegen Darmstadt ist die erhoffte Reaktion im Duell gegen den SC Paderborn ausgeblieben. Im Gegenteil, der destruktive Auftritt, das Konzentrieren auf die Defensive der Kölner hat dem FC die Wucht und Attraktivität des Saisonauftakts genommen und gleichzeitig keinen positiven Effekt gehabt. Gerhard Struber hat seine Idee des Fußballspiels aufgegeben, um das Ruder noch rumzureißen, ist aber auch mit dem Plan gescheitert. Der FC hat die vierte Saisonniederlage kassiert, von den vergangenen sechs Spielen nur eins gewonnen und liegt als Bundesliga-Absteiger mit dem vermeintlich wertvollsten Kader auf Rang zwölf der Tabelle.

Friedhelm Funkel als Plan B?

Nach dem zehnten Spieltag der 2. Bundesliga deutet aktuell nicht mehr viel daraufhin, dass der Österreicher beim FC noch die Kurve bekommt. Und mit einem möglichen Scheitern des Trainers wird es auch Christian Keller bei den Geißböcken schwer haben, sich zu halten. Der schon im Sommer angezählte Sportdirektor hatte den 47-Jährigen bekanntlich in einem längeren Prozess ausgewählt. Auch, weil er die offensive Spielidee des Trainers im Verein implementieren wollte. Jene Spielidee, die der FC am Wochenende aufgegeben hat. Nach einigen Transferentscheidungen, die nicht gestochen haben, Versäumnissen im Umgang mit der Transfersperre und nun dem zweiten Trainer, der nicht die gewünschten Ergebnisse eingefahren hat, wird die Luft dünn. Auch Keller scheint sein Pulver im Falle der Trainer-Demission verschossen zu haben.

Kein Wunder also, dass die Gerüchteküche brodelt, die ersten Namen gehandelt werden – sowohl auf der Trainerposition als auch auf der des Sportdirektors. Die „Bild“ berichtete am Samstag von einem Plan B der Kölner, der Friedhelm Funkel heiße. Der 70-Jährige könnte zum dritten Mal zu den Geißböcken zurückkehren. Funkel hatte eigentlich seine Karriere bereits beendet, kehrte aber in der vergangenen Spielzeit zum 1. FC Kaiserslautern zurück und bewahrte die Roten Teufel vor dem Abstieg. Krise kann Funkel. Der Coach hat schon mehrfach Vereine in höchster Not gerettet. Bekanntlich 2021 auch den FC, als Nachfolger von Markus Gisdol. Ausgerechnet gegen Holstein Kiel gelang den Kölnern die Rettung in letzter Sekunde, in der Relegation. Ausgerechnet, weil Köln nun auch im Pokal auf Kiel trifft. 2003 führte der Coach den FC bereits einmal zurück in die Bundesliga. Funkel kennt den Verein mit allen Licht- und Schattenseiten.

Erhält Struber gegen Kiel und Hertha noch die Chance?

Der Plan B hört sich also alles andere als unwahrscheinlich an. Erstaunlich wäre die Trainerwahl dennoch. Denn Funkel steht nicht gerade für den vom Verein gesuchten Offensivfußball. Für ein erneutes langes Auswahlverfahren fehlt die Zeit. Ob auf die Spielweise bei einem möglichen Schnellschuss Rücksicht genommen werden würde, ist natürlich fraglich. Zumal der FC bei den bereits geführten Gesprächen mit potenziellen Neuverpflichtungen auch auf die Spielidee geachtet haben wird und die Saison noch lang ist. Funkel könnte daher auch eine Interimslösung werden. Wenn es denn soweit überhaupt kommt. Keller stärkte Struber bereits am Freitag den Rücken. Werner Wolf vermied am Samstag in einem Statement ein Treuebekenntnis, deutete aber an, dass sich erst einmal nichts ändern werde. Keine unüblichen Reaktionen bei Clubs in der Krise.

Am Samstag leitete der Österreicher die Laufeinheit. Vielleicht auch, weil am Dienstag bereits das Pokalspiel gegen Kiel auf dem Plan steht, die Zeit rennt. Gut möglich, dass die kommenden Begegnungen gegen den Bundesligisten sowie Hertha BSC am kommenden Samstag also für Struber eine Art Endspiele werden. Ob der Trainer bis dahin aber den passenden Schlüssel für seine Mannschaft findet, ist mindestens fraglich. Am Samstagabend brachte der „Express“ dann einen möglichen Rücktritt von Christian Keller ins Spiel. Der habe diesen angeboten, eine Entscheidung stehe noch aus. Klar ist am Ende nur, dass beim FC aktuell weiterhin ziemlich viel unklar ist.


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Keller: „Jetzt geht es auf mich, das ist mir lieber, als wenn es auf die Spieler geht“

Christian Keller im Interview bei Sky
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Keller: „Jetzt geht es auf mich, das ist mir lieber, als wenn es auf die Spieler geht“

Der 1. FC Köln konnte am Freitagabend nicht die gewünschte Reaktion zeigen. Nach anfänglicher Führung verspielte der FC die drei Punkte. Die Krise ist da. Das Duell endete 1:2. Nach dem Spiel äußerten sich unter anderem der Kapitän Timo Hübers und FC-Trainer Gerhard Struber vom 1. FC Köln: Die Stimmen zum Paderborn-Spiel.

Am Freitag verlor der FC gegen den SC Paderborn 1:2. Das Team von Gerhard Struber kam überhaupt nicht ins Spiel, erspielte sich wenige Tormöglichkeiten. So blieb die erhoffte Reaktion aus für den 1. FC Köln: Die Stimmen zum Paderborn-Spiel.

Wir haben durch die defensivere Ausrichtung den Preis nach vorne bezahlt. Wir wollten einfach stabiler werden, über die ganze Spielzeit versuchen, wenig zuzulassen. Ich finde, das ist uns schon gelungen und dann schießen wir das 1:0. Man kann ja Spiele auch mal über so einen Weg entscheiden. Dann verfallen wir danach in haarsträubende Fehler und geben das Spiel aus der Hand.

Siege würden uns schon guttun, dass wir Überzeugung oder Selbstvertrauen finden. Da müssen wir einfach weiter dranbleiben. Es ist ein Entwicklungsprozess, in dem wir stecken mit einer Mannschaft, die einiges gemeinsam erlebt hat in den letzten Monaten. Und scheinbar ist es sehr schwer, mental aus dieser Kluft zu kommen. Von daher braucht es Erfolgserlebnisse.

Es muss eine gute Mischung sein, wenn man mal einen tieferen Block spielt, dass man dann die Trigger erwischt, wieder ins aktive Pressing zu kommen. Das ist herausfordernder, wenn man tiefer drinnen steht – da hat die Mannschaft in den letzten Jahren auch wenig Erfahrung gesammelt. Da muss man gewissen Jungs auch eine gewisse Zeit geben, die Momente zu finden. Die vergangenen Spiele haben uns dazu veranlasst, das auch mal in diese Richtung zu probieren. Wir waren heute nah dran, ein besseres Ergebnis hinzubekommen, aber am Ende haben wir es dann doch wieder nicht geschafft. Da braucht es jetzt einen langen Atem.

Es ist nicht schön, wenn man hört, dass wenig Vertrauen herrscht im Stadion. Gleichzeitig kann man nur appellieren an die Fans, dass wir eine Mannschaft haben, die einiges durchlebt hat und wir schon drauf und dran sind, das Ding in eine bessere Richtung zu bewegen. Das geht nicht von heute auf morgen. Da braucht es auch die Fans im Hintergrund, die den Glauben auch weiterhin an die Mannschaft entwickeln und die Mannschaft pushen.

Gerhard Struber

Christian Keller im Interview bei Sky
Christian Keller im Interview bei Sky

Christian Keller im Interview bei Sky

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Wir haben uns vorgenommen, deutlich kompakter zu stehen, als die letzten Spiele. Waren sogar 1:0 in Führung und kriegen dann zwei dumme Tore aus eigentlich einer kompakten Position, wo eigentlich nicht viel anbrennen darf. Nach vorne war es heute nicht so, wie wir uns das vorstellen. Auch nicht das, was in dieser Mannschaft steckt. Irgendwie ein sehr sehr gebrauchter Abend. Was der Knackpunkt heute war, dass wir aus einer tieferen Startposition zu sehr in Passivität verfallen sind und die Elemente, die unser Spiel ausmachen, dann gar nicht mehr auf den Platz kriegen. Wir haben kaum Ballgewinne, wir spielen nicht schnell nach vorne und so wird es dann schon schwierig. Dann kommt Verunsicherung dazu, dann wird es bestimmt nicht besser.

Wir haben gar nicht soviel Zeit, nachzudenken. Dienstag ist Pokal. Wir müssen weitermachen, aber heute ist natürlich super bitter. Ich kann verstehen, dass die Fans sauer sind. Wir sind auch sauer, enttäuscht, haben uns das auch anders vorgestellt. Für den Moment bin ich auch ratlos.

Timo Hübers

Wir haben eine unfassbar geile Mannschaft mit einem sehr sehr starken Charakter, den haben wir heute wieder gesehen. Du liegst in Köln 1:0 hinten und kommst so zurück. Wir wussten, dass der FC angeschlagen ist.

Sven Michel

Wir wollten sehr viel Wert auf defensive Stabilität legen, hat finde ich auch in Teilen ganz gut geklappt. Dann war es aber leider so, dass wir über zwei Unachtsamkeiten Gegentore in der zweiten Halbzeit kassiert haben. Und da hat man gemerkt, dass die Mannschaft mit dem ganzen Drumrum schon verunsichert ist. Und dann haben wir auch keine Lösung mehr gehabt, um hintenraus dann nochmal was in unsere Richtung zu lenken.
Ich glaube schon, dass wir eine bessere Balance heute hatten, ohne dass wir jetzt so spektakulär gespielt haben, wie in vielen Spielen davor. Letzten Endes war es nicht ausreichend.

Zu den „Keller-raus-Rufen“: Wir haben hier leider wieder keine drei Punkte geholt. Die Menschen haben natürlich die Erwartungshaltung, dass wir in der zweiten Liga besser abschneiden und wir haben auch schon gezeigt, dass wir das besser können. Dann ist klar, dass sich irgendwo die Wut, die Enttäuschung, die Verärgerung entladen muss. Jetzt geht es auf mich, das ist mir tatsächlich lieber, als wenn es auf unsere Spieler geht, weil die am Dienstag schon wieder spielen müssen.
Zur Trainerfrage: Trainer ist gesetzt, er macht einen guten Job und ich weiß, dass es immer der Reflex ist, danach zu fragen, aber daran liegt es jetzt sicherlich nicht.

Christian Keller

Spielbericht FC gegen Paderborn

Liveticker zum Nachlesen

Reinigendes Gewitter oder laues Lüftchen? Jetzt soll geliefert werden

Timo Hübers enttäuscht nach dem 2:2 seines 1. FC Köln gegen Düsseldorf
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Reinigendes Gewitter oder laues Lüftchen? Jetzt soll geliefert werden

Nach dem 1:5-Debakel in Darmstadt herrschte beim FC am Samstag Redebedarf. Während die Profis die Pleite schnell abhaken wollten, baten die FC-Verantwortlichen die Spieler zum Rapport. Die Stimmung ist angespannt, der 1. FC Köln steuert auf die erste Mini-Krise zu.

Zwölf Punkte von 27 möglichen, das 1:5-Debakel gegen Darmstadt. Die Lücke zwischen Anspruch und Realität ist beim FC groß. Nicht umsonst herrscht Redebedarf bei den Geißböcken. Der 1. FC Köln steuert geradewegs auf die erste Mini-Krise zu und muss in den kommenden Spielen liefern.

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Ein wenig vorschnell hatten die Kölner Spieler da wohl ihren Blick nach vorne gerichtet. Nach dem 1:5 gegen den SV Darmstadt am Böllenfalltor, dem ersten Heimsieg seit mehr als einem Jahr für die Lilien, dem ersten Heimsieg gegen den FC überhaupt, hätten die FC-Profis den Blick gerne sehr schnell wieder nach vorne gerichtet. „Wir müssen uns daran erinnern, was wir im Köcher haben und was wir für eine Qualität haben. Wir müssen das analysieren, aber auch schnell abhaken. Es bringt nichts, sich damit zu lange zu beschäftigen“, sagte Leart Pacarada unmittelbar nach der Partie. Auch Timo Hübers klang ähnlich. „Es hilft jetzt nicht, eine Grundsatzanalyse zu machen oder uns die Köpfe klein zu hacken“, sagte der Kölner Kapitän. „Wir müssen schnell abhaken, alles ehrlich ansprechen und analysieren, dann die Lehren daraus ziehen und hoffentlich ein ganz anderes Gesicht zeigen.“

Keller: „Das wird noch richtig laut werden“

Ganz so leicht wollten die FC-Verantwortlichen die Kölner Spieler dann aber nicht davonkommen lassen. Zu einfach hatten sich die Geißböcke von den Lilien auskontern, dabei geforderte Tugenden vermissen lassen. Naiv stellten sich die Kölner in der Rückwärtsbewegung an. Christian Keller verglich das Defensivverhalten seiner Mannschaft mit einer Schülermannschaft. Zwar betonte Gerhard Struber auf der Pressekonferenz nach dem Debakel, dass es nicht unbedingt eine Standpauke, aber ganz sicher Redebedarf geben würde. „Es braucht jetzt eine Mischung aus einer klaren, sehr sachlichen Analyse und, dass die Jungs mich auch mal richtig sauer und enttäuscht erleben. Da muss man nicht herumschreien, aber jeder muss spüren, dass wir dem Anspruch nicht gerecht geworden sind“, sagte der Trainer sichtbar angefressen.

Dass es dann am Geißbockheim aber doch nicht ganz so handzahm werden würde, deutete sich ebenfalls am Freitagabend an. Sportdirektor Keller kündigte schon da Konsequenzen an. „Das wird noch richtig laut werden“, sagte Keller in der Mixed Zone unter anderem dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Manchmal muss man eine Nacht drüber schlafen, damit jeder aufnahmefähig ist.“ Und diese Aufnahmefähigkeit dürften die Spieler dann am Samstagmorgen unter Beweis stellen. Hinter verschlossenen Türen wurde gesprochen, wohl auch analysiert und sicherlich wurden auch einige Dinge schonungslos auf den Tisch gebracht. Schließlich hatte der Sportdirektor gerade die Haltung, den Einsatz seiner Spieler und nicht etwa den Trainer kritisiert. Wie konkret Kellers Konsequenzen dann aussehen, ist nicht bekannt. Es wird nicht unbedingt bei den deutlichen Worten bleiben.

Der FC ist aktuell Mittelmaß

Die Stimmung scheint am Geißbockheim jedenfalls zu kippen. Der Fußball, der zu Beginn der Saison Lust auf mehr gemacht hat, von dem man glaubte, dass er mit mehr Kaltschnäuzigkeit direkt Richtung Bundesliga führt, fällt dem FC nun auf die Füße. Auf die Tabelle brauche man nun erst einmal nicht mehr zu schauen, kündigte Keller an. Dabei zeigt diese die Auswirkung der vogelwilden Auftritte unter anderem gegen Darmstadt. De facto belegt der FC nach dem neunten Spieltag einen Platz in der unteren Tabellenhälfte, der Relegationsplatz zu Liga drei ist sogar einen Punkt näher als der zur Erstklassigkeit. Zwar hatten die FC-Bosse stets von einem schnellstmöglichen Aufstieg und nicht von der direkten Wiederkehr in die Bundesliga gesprochen, dass dennoch Anspruch und Realität weit auseinanderliegen, ist angesichts der angespannten Stimmung offensichtlich.

Kein Wunder, zwölf von möglichen 27 Zählern und 18 Gegentore haben nichts mit der Statistik eines Teams zu tun, dass sich selbst erstklassig wähnt. Und so soll die Krisensitzung die Kölner Profis vor den kommenden vier Aufgaben wieder in Spur bringen. Auf dem Papier folgen nun mit Paderborn, Fürth und Hertha BSC tabellarisch leichtere Gegner als zum Saisonauftakt als es gegen die Tabellenspitze ging – wenn auch nur ein wenig. Doch, dass das dem FC nicht unbedingt in die Karten spielt, wurde am Freitagabend gegen die lange kriselnden Lilien recht deutlich. Nach dem Donnerwetter sollten die Kölner das Spiel gegen Darmstadt tatsächlich schnell abhaken. Mit dem 1:5-Debakel in den Köpfen in die kommenden Bewegungen zu starten, ist sicherlich nicht förderlich.

Reinige Gewitter hat es in der jüngeren Vergangenheit beim FC auch geben sollen, nicht immer haben sie den erhofften Ertrag gebracht.


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Kommentar zum Darmstadt-Spiel

Mark Uth vom 1. FC Köln

Wird Mark Uth noch einmal zur Option?

Gerhard Struber und der Einfluss auf das Spiel

Gerhard Struber mit Thomas Kessler vor der Kölner Bank.
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Gerhard Struber und der Einfluss auf das Spiel

Nach der bitteren Niederlage gegen Darmstadt gerät einmal mehr die Wechsel-Politik des Kölner Coaches Gerhard Struber ins Visier der Kritiker. Struber habe zu spät und falsch gewechselt, kein Einfluss auf das Spiel genommen, heißt es. Dabei taucht einmal mehr ein Kernproblem auf beim 1. FC Köln: Gerhard Struber und sein Einfluss auf das Spiel.

Fünf Wechsel, nahezu keine verändernden Auswirkung auf das Spiel. So lautet die Wechselbilanz des FC gegen Darmstadt. Die Kritik an den Auswechslungen von Trainer Gerhard Struber wird laut rund um den 1. FC Köln: Gerhard Struber und sein Einfluss auf das Spiel.

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Während Gerhard Struber und Christian Keller im Nachgang des 1:5-Debakels am Böllenfalltor deutliche Worte gegenüber der Mannschaft fanden, entlädt sich die Kritik und Schuldzuweisung an der Pleite und wohl auch der ersten Krise der noch jungen Zweitliga-Saison in den Sozialen Medien eher an Trainer und Sportdirektor. Kein Wunder, Christian Keller ist als Sportdirektor verantwortlich für die Zusammenstellung des Kaders. Dass viele seiner Neuverpflichtungen nicht eingeschlagen haben wie erhofft, ist nicht von der Hand zu weisen. Das Halten der Leistungsträger in diesem Sommer sowie das Einbinden von Nachwuchskräften und Leihspielern hat zumindest bislang noch nicht zu dem Saisonauftakt geführt, den sich viele Fans angesichts des Kaderwerts und einer vermeintlichen individuellen Klasse wohl erhofft haben.

„Wenn die Basics nicht stimmen, ist die Taktik nur Schall und Rauch.“

Gerhard Struber bekommt aktuell sein Fett weg, weil der Trainer auf der einen Seite an seiner Spielidee des Hurra-Fußballs trotz mittlerweile 18 Gegentoren stoisch festhalte und auf der anderen Seite zu wenig nach einem Rückstand wie gegen Darmstadt auf das Spiel einwirke, so der Tenor. So avancierte im Nachklang des Freitagsspiels die oft diskutierte Wechsel-Politik des 47-Jährigen ins Visier der Kritiker. Tatsächlich nahm der Trainer seine erste personelle Veränderung am Freitag erst nach einer guten Stunde vor. Struber wechselte den völlig überforderten Julian Pauli aus und brachte Dominique Heintz sowie Jan Thielmann für den glücklosen Rasmus Carstensen. Zu diesem Zeitpunkt stand es bereits 3:1 für Darmstadt und zumindest in der Theorie wäre für den FC wohl noch etwas möglich gewesen.

Natürlich hätte der Coach mit Wechseln in der Halbzeit die Spieldynamik früher verändern können. Gut möglich, dass das Spiel einen anderen Verlauf genommen hätte. Aber eben nur „hätte“, eine Gewissheit hatte der Trainer nicht. Struber entschied sich für eine andere taktische Ausrichtung, zog Denis Huseinbasic als Teil einer Doppelsechs zurück und hoffte damit, für mehr Kompaktheit zu sorgen. „Wir haben auf zwei Sechser umgestellt – in der Hoffnung, besser auf die zweiten Bälle koordiniert zu sein“, sagte Timo Hübers. Doch der Versuch misslang. „Das hat aber nicht so geklappt, Darmstadt hat immer wieder einen Sechser gefunden, wo vorher unser Zehner war.“ Der Kölner Kapitän erklärte zudem, dass es am Ende nicht an der taktischen Ausrichtung, vielmehr an der Körperlichkeit gelegen habe. „Wenn die Basics nicht stimmen, ist die Taktik nur Schall und Rauch.“

Wechsel hatten so gut wie keinen Effekt

Auch Christian Keller sah den Grund für das Debakel nicht an der Taktik, am Spielsystem oder an der Arbeit seines Trainers. „Wenn die Sprints in die defensive Spielrichtung von Spiel zu Spiel weniger werden, hat das nichts mit Taktik, sondern mit Haltung zu tun“, sagte der Sportdirektor deutlich und nahm seinen Wunschtrainer in Schutz. Kein Wunder, Keller hat einen Coach gesucht, der genau diesen Fußball spielen lässt. Nach den Worten des Sportdirektors wären somit die Wechsel des Trainers das einzige Instrument den Spielverlauf zu verändern. Und damit steht wieder ein Kernproblem des FCs im Fokus. Die Abwehr stand auch nach der Einwechslung von Heintz und Thielmann keinesfalls stabiler. Gerade bei den schnellen Umschaltmomenten offenbarte der Routinier einmal mehr ein gewisses Tempodefizit. Dass Pauli wiederum vom Trainer erlöst wurde, war absolut verständlich.

Es braucht eine breitere Bank

Auch die weiteren Wechsel hatten so gut wie keinen Effekt auf das Spiel der Kölner. Mehr als ein starkes Anspiel von Florian Kainz auf Damion Downs war nicht drin. Immerhin kamen Kainz und Mathias Olesen auf die besten Passquoten der Kölner. Die waren an diesem Abend aber wohl auch das geringste Problem. Immerhin schafften es zehn FC-Profis knapp an die 90 Prozent ran oder drüber. Dennoch verpufften alle fünf Einwechslungen einmal mehr. Immerhin schöpfte der Coach das volle Wechselpensum aus. Durch die gesamte Spielzeit zieht sich der rote Faden einer erstaunlich schwachen Bank. Ganz offensichtlich fehlt es an der Qualität hinter der ersten Elf bei den Geißböcken. Am Freitag kam für die Ergänzungsspieler dann auch noch das bittere Zwischenergebnis dazu und der Umstand, dass auch die Anfangsformation nahezu komplett ihre Qualität vermissen ließ.

Ob frühere Wechsel am Freitagabend das Spiel großartig verändert hätten, ist also offen. Struber hat mit dem ausgeschöpften Wechselkontingent zumindest versucht, frischen Wind in die Partie zu bringen. Fakt ist aber, dass die Bank der Kölner weiterhin eine der großen Baustellen der Geißböcke bleibt. Es besteht akuter Handlungsbedarf. Und das nicht nur beim Trainer. Christian Keller muss mit den kommenden Transfers punkten.


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Kommentar zum Darmstadt-Spiel

Julian Pauli vom 1. FC Köln

Der FC ist nur noch Tabellenzehnter