Jonas Urbig zurück auf dem Platz – der nächste Abwehrspieler fehlt
Simon Bartsch
Am Mittwoch brach der Keeper die Trainingseinheit unter Schmerzen ab, am Donnerstag gab es das Auftmen beim 1. FC Köln: Jonas Urbig ist wieder zurück auf dem Platz. Dafür fehlte mit Rasmus Carstensen erneut ein Abwehrspieler.
Vor dem anstehenden Trainingslager in Österreich gab es eine positive Meldung beim 1. FC Köln: Jonas Urbig ist wieder zurück auf dem Platz.
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Mit einer positiven Nachricht ist der 1. FC Köln in die letzte Trainingseinheit vor dem Trainingslager in Österreich gestartet. Jonas Urbig kehrte am Donnerstag wieder auf den Platz zurück. Am Mittwochvormittag hatte der Keeper die Einheit abbrechen müssen. Urbig griff sich ans Knie und humpelte vom Platz. Urbig sollte zunächst untersucht werden. Nun ist der Keeper zurück und steht wohl auch für die Testspiele am Freitag in Euskirchen gegen den belgischen Erstligisten St. Truiden sowie am Samstag gegen Viktoria Köln im Sportpark Höhenberg. Urbig soll in dieser Spielzeit die Nummer eins im Kölner Tor sein, Marvin Schwäbe hatte bekanntlich einen Abschiedswunsch hinterlegt, hat aber noch keinen Verein gefunden.
Carstensen fehlt krank
Improvisieren müssen die Kölner aktuell in der Defensive. Da Elias Bakatukanda weiterhin fehlt, trainierte auch am Donnerstag einmal mehr Rijad Samhic mit den Profis mit. Gut möglich, dass der Youngster auch eine Chance in den Testspielen am Wochenende erhält. Zudem fehlte am Donnerstag Rasmus Carstensen. Der Däne meldete sich krank ab. Sollte der 23-Jährige für die Testspiele nicht in Frage kommen, winkt Jan Thielmann mehr Einsatzzeit auf der rechten Verteidigerposition. Die Personalie zeigt, wie eng der FC auf der Position gestrickt ist. Thielmann ist eigentlich ein Offensivspieler, erklärte aber am Mittwoch, dass er sich durchaus auch auf der defensiven Position wohl fühle, da diese im neuen System von FC-Coach Gerhard Struber sehr offensiv ausgelegt sei.
Ebenfalls nicht mit dabei waren erneut die angeschlagenen Luca Waldschmidt und Linton Maina. Beide Offensivspieler waren in dieser Woche noch gar nicht auf dem Platz. Ein Einsatz am Wochenende ist damit sehr unwahrscheinlich. Mit der Einheit am Donnerstag haben sich die Kölner damit vorerst vom Trainingsplatz des Geißbockheims verabschiedet. Nach den beiden Testspielen Freitag und Samstag brechen die Geißböcke am Sonntag ins Trainingslager nach Bad Waltersdorf auf. Am 28. Juli kehrt der FC zurück. Dann bleiben noch fünf Tage bis zum Saisonstart gegen den Hamburger SV.
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Jan Thielmann: „Den FC im Stich zu lassen, das macht keiner gerne“
Simon Bartsch
Jan Thielmann war einer der ersten FC-Profis, die sich im Sommer zum FC bekannt haben. Der 22-Jährige wird eine wichtige Rolle übernehmen beim 1. FC Köln: Das sagt Jan Thielmann zu seinem Verbleib.
Kaum ein Spieler steht aktuell so für den FC, wie Jan Thielmann. Der 22-Jährige ist so etwas wie der Allrounder bei den Kölnern und bekannte sich früh zum 1. FC Köln: Das sagt Jan Thielmann zu seinem Verbleib.
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Die Nachricht der möglichen Ausstiegsklausel von Jan Thielmann brachte dann doch den ein oder anderen FC-Fan ins Grübeln. Ausgerechnet das Kölner Eigengewächs hätte den FC im Sommer verlassen können. Jener FC-Profi, der sich wie kaum ein anderer im Abstiegskampf aufrieb. Jener FC-Profi, der schon an verschiedenen Stellen seine Zuneigung gegenüber dem Verein zum Ausdruck verliehen hat. Mit einem Video erklärte Thielmann relativ früh seinen Verbleib. „Der FC ist kein Verein, den man so einfach hinter sich lassen kann“, sagte der 22-Jährige am Mittwoch. Thielmann war nur einer von vielen FC-Spielern, die dem Verein treu geblieben sind. „Ich kann gut verstehen, dass die meisten geblieben sind – so wie ich es gemacht habe. Weil es auch einfach eine Herzensangelegenheit ist. Den FC im Stich zu lassen, das macht keiner gerne.“
Thielmann: „Es ist eine Position, mit der ich mich zu 100 Prozent identifizieren kann“
Sehr gut möglich, dass auch dem U21-Nationalspieler ein kleines Bonbon zum Verbleib angeboten worden ist. Unterm Strich ist Thielmann aber weiterhin Teil der Mannschaft und wird wohl auch eine nicht ganz unwesentliche Rolle unter Gerhard Struber spielen. Die könnte durchaus auf der rechten Verteidigerposition zu finden sein. In den bisherigen Testspielen lief das Eigengewächs als Rechtsverteidiger auf, wie auch schon in der vergangenen Spielzeit. Eine Rolle, die der etatmäßige Offensivspieler aber auch annimmt. „Er kann mehrere Positionen auf dem Flügel spielen, und wir interpretieren unseren Stil schon auch so, dass unser Außenverteidiger ein Flügel ist, der offensiv viel bewerkstelligt“, sagte der Kölner Trainer Gerhard Struber vor wenigen Tagen.
Auch Thielmann betonte, dass die Rolle des Rechtsverteidigers im Struber-System gut passe. „Die Position wird relativ offensiv ausgelegt. Wir wollen viel Ballbesitz und Drang nach vorne haben. Deshalb ist es eine Position, mit der ich mich zu 100 Prozent identifizieren und einige Meter gehen kann“, sagt Thielmann. „Ich werde offensiv immer meine Aktionen haben, aber auch defensiv gefordert sein.“ Wenn er denn auf der Position gesetzt ist. Nach dem Weggang von Benno Schmitz gibt es nur einen etatmäßigen Rechtsverteidiger: Rasmus Carstensen. Ob Thielmann den Vorzug vor dem Dänen erhält, wollte sich Struber zuletzt nicht entlocken lassen, doch die Chancen stehen gut. „Im Moment, finde ich, zeigt er uns, dass er der Mannschaft dort einen guten Dienst erweisen kann“, so der Trainer.
Dass Thielmann einen Stammplatz ergattert, sollte einigermaßen sicher sein. Dennoch stehen noch gut zwei Wochen harte Arbeit an. Thielmann sieht sich mit dem neuen Coach an der Seitenlinie gut aufgestellt. „Wir sind gerade konditionell auf einem sehr guten Level. Jetzt geht es darum, ein bisschen taktisch zu arbeiten und zu schauen, wie der Trainer spielen möchte und wir am erfolgreichsten Fußball spielen können. Ich glaube, da sind wir gut im Zeitplan“, sagte der 22-Jährige.
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Schrecksekunde beim 1. FC Köln: Sorge um Jonas Urbig. Der Keeper musste das Training am Mittwoch frühzeitig abbrechen. Auch Elias Bakatukanda fehlte. Dafür trainierte ein anderes Talent erstmals mit.
Die Torhüter-Position für die kommende Spielzeit beschäftigt die FC-Bosse seit einigen Monaten. Nun gibt es ein weiteres Kapitel beim 1. FC Köln: Sorge um Torhüter Jonas Urbig. Der Keeper musste die Einheit am Mittwoch frühzeitig abbrechen.
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Schon zu Trainingsbeginn hatte sich eine andere Personalie ergeben. Elias Bakatukanda nahm am Mittwoch nicht am Training teil. Der Innenverteidiger leidet unter muskulären Problemen und soll zunächst erst einmal kürzer treten. Dafür rückte vorerst Rijad Smajic in den Profi-Trainingskader und trainierte bei der Einheit mit. Wann Bakatukanda zurückkehrt, ist offen. Größere Sorgen dürfte den Kölner Verantwortlichen aber ein möglicher Ausfall von Jonas Urbig bereiten. Der Keeper brach das Training am Mittwoch verfrüht ab und humpelte in die Katakomben des Geißbockheims. Offenbar hat sich Urbig am Knie verletzt. Der 20-Jährige soll nun erst einmal gründlich untersucht werden.
Urbig soll als Nummer eins in die Saison gehen
Schon im vergangenen Sommer verpasste der 20-Jährige Teile der Vorbereitung bei Greuther Fürth. Damals fiel der Keeper aufgrund einer Schleimbeutelentzündung in der Schulter aus. Urbig ist in dieser Saison bekanntlich die Nummer eins im Kölner Kasten. Der Torhüter machte in der vergangenen Saison bei Greuther Fürth einen starken Eindruck, war einer der besten Torhüter der 2. Bundesliga, blieb zwölf Mal ohne Gegentor und ist laut dem Online-Portal transfermarkt.de auch der wertvollste Torwart des deutschen Unterhauses.
Als Marvin Schwäbe während des Abstiegskampfs der vergangenen Spielzeit den FC-Bossen seinen Wechselwunsch im Abstiegsfall offenbarte, machten die Kölner Verantwortlichen Urbig zum neuen Stammkeeper. Schwäbe ist indes noch auf der Suche nach einem neuen Club, einen neuen Stand gibt es laut Thomas Kessler, Leiter der Lizenzspielabteilung nicht. Der Torhüter könnte aber auch beim FC als Nummer zwei bleiben. Allerdings wäre ein Verkauf des Keepers sicher im Sinne der Geißböcke.
Bakatukanda fällt vorerst aus
Elias Bakatukanda hat ebenfalls gute Chancen auf einen Kaderplatz bei den Profis. Der Youngster war schon in der vergangenen Spielzeit einer der jungen Spieler, die Profi-Kaderluft schnuppern sollten. In dieser Spielzeit ist fest mit dem Debüt des Abwehrspielers zu rechnen. Schließlich hat der FC gerade auf der Position des Innenverteidigers alles andere als ein Überangebot. Neben Timo Hübers stehen Gerhard Struber noch Dominique Heintz und der U21-Spieler Julian Pauli zur Verfügung. Für Bakatukanda trainierte Smajic mit den Profis mit. Ob der Youngster auch in den Testspielen am Wochenende zum Einsatz kommt, ist offen. Am Freitag geht es in Euskirchen gegen den belgischen Erstligisten St. Truiden, am Samstag folgt dann im Sportpark Höhenberg die Begegnung gegen Viktoria Köln.
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Jacob Christensen – das Ende eines großen Missverständnisses?
Simon Bartsch
Jacob Christensen kam nicht als Skhiri-Ersatz, aber als möglicher Transfercoup. Dem Dänen wird ein großes Talent und ein großes Potenzial nachgesagt. Abrufen konnte es der 23-Jährige beim FC nicht. Und so deuten die Zeichen auf Trennung beim 1. FC Köln: Steht Jacob Christensen vor dem Abschied?
In Dänemark galt er als großes Talent, sammelte früh viel Erfahrung. So gut lief es beim FC dagegen nicht. Der Däne kam auf kaum Einsatzzeit beim 1. FC Köln: Steht Jacob Christensen vor dem Abschied?
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Lange, sehr lange hatte Jacob Christensen auf diesen Moment gewartet. Am 13. April stand der junge Däne erstmals in der Anfangsformation eines Bundesliga-Duelle. Gegen den FC Bayern München musste Christensen ran, gegen Harry Kane und Co. Der Mittelfeldspieler machte seine Sache gut, gewann den Großteil seiner Zweikämpfe, brachte 96 (!) Prozent seiner Pässe zum Mitspieler und dirigierte das Zentrum. Der Däne spielte nur aufgrund der Verletzung von Denis Huseinbasic, doch Christensen setzte eine Duftmarke, bewarb sich für mehr. Viel mehr wurde es aber nicht. Gegen Darmstadt waren es noch einmal 80 Minuten, danach saß Christensen noch vier Mal auf der Bank, bekam nicht mehr die Chance, in den Abstiegskampf aktiv mit einzugreifen.
Der FC setzte sich wohl gegen namhafte Konkurrenz durch
Dabei galt die Verpflichtung des Mittelfeldspielers im Sommer 23 als vielversprechender Transfer. Mit gerade einmal 22 Jahren kam Christensen bei seinem Ex-Club, dem FC Nordsjaelland, auf 158 Pflichtspiele. Der Mittelfeldspieler war beim dänischen Vizemeister einer der erfahrensten Spieler. Der FCN ist wohl der Inbegriff eines Entwicklungsclubs. Der dänische Verein bildet Spieler auch aus, um sie gewinnbringend zu verkaufen. In der vergangenen Transferperiode nahm der Club laut transfermarkt.de 25 Millionen Euro durch Abgänge ein, in der Vorsaison waren es knapp 20 Millionen Euro, in diesem Sommer sind es schon jetzt 26 Millionen. Ausgaben stehen für dieses Transferfenster dagegen nicht an. Der Verkauf von talentierten Spielern steht an der Tagesordnung, Christensen ließ man nur ungerne ziehen.
Und das nicht ohne Grund. Gerade bei den defensiven Eigenschaften wie Zweikampfverhalten, Positionsfindung oder dem defensiven Eins-gegen-eins gilt der Däne als überragend. Transfer-Experten wie der Datenanalyst Dustin Böttger von GSN bescheinigten den Kölnern sogar einen Transfercoup. Der FC setzte sich damals dem Vernehmen nach gegen namhafte Konkurrenz durch. Von Transfercoup kann ein Jahr nach der Verpflichtung wahrlich keine Rede sein. Dass Christensen kurzfristig die Lücke nicht würde füllen können, die Ellyes Skhiri hinterlassen hat, war klar und wurde so deutlich auch mehrfach von Christian Keller und Co. kommuniziert. Dass der Däne aber so gut wie überhaupt keine Chance erhalten würde, kam doch überraschend. Und wäre Mathias Olesen nicht in die Schweiz gewechselt, hätte Christensen möglicherweise weiter auf seinen ersten Startelf-Einsatz in der Bundesliga gewartet.
Christensen: „Natürlich frustriert es, wenn du nicht spielst“
Die Vorzeichen haben sich für den 23-Jährigen nicht verbessert. Im Gegenteil: Gerhard Struber scheint im Gegensatz zu Steffen Baumgart und Timo Schultz nur mit einer Sechs spielen zu wollen. Bislang bevorzugte der Österreicher jedenfalls eine eher flache Raute. Christensen ist von der Veranlagung eher ein defensiver Mittelfeldspieler. Mit Eric Martel, Huseinbasic und Dejan Ljubicic gibt es mindestens drei Spieler, die aktuell wohl die Nase vorne hätten. So saß Christensen im Testspiel gegen Kickers Offenbach 90 Minuten auf der Bank. Auch, wenn es sich bei der Einsatzzeit am Samstag offiziell nicht um einen Fingerzeig gehandelt haben soll, war es nichts anderes. In einem Testspiel nicht vorspielen zu dürfen, spricht jedenfalls nicht für eine faire Castingchance. Der Däne ist auch in der Vorbereitung auf die kommende Spielzeit erst einmal hinten dran.
Und so spricht aktuell viel dafür, dass der vermeintliche Transfercoup sich als Einkaufsflop erweist. „Natürlich frustriert und nervt es, wenn du nicht spielst“, erklärte Christensen wenige Tage nach seinem Spiel gegen die Bayern, damals in der Hoffnung, dass ihm nun der Durchbruch beim FC gelingen würde. Das geschah nicht. Am Wochenende könnte es Einsatzzeit in den bevorstehenden Testspielen geben. Könnte, sollte Christensen noch dabei sein. Gegen den Frust würde dem Dänen wohl nur ein weiterer Wechsel helfen.
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Knapp drei Wochen vor dem Pokal-Auftakt beim VfL Osnabrück stehen zahlreiche Fragezeichen hinter dem Kader des 1. FC Köln. Schon seit Wochen wird über die Doppelsechs spekuliert. Gesetzt dürfte ein Spieler sein.
Seit der Verabschiedung von Ellyes Skhiri wabert rund um das Geißbockheim die Frage nach einem adäquaten Ersatz. Mit Jacob Christensen wurde ein Sechser an den Rhein gelotst, allerdings nicht der routinierte Spieler, den FC-Sportdirektor Christian Keller angekündigt hatte. Mittlerweile ist klar, der FC wird auf dieser Position nicht mehr nachlegen. Und somit ist er entbrannt: der Dreikampf um die Doppelsechs.
Bild: Herbert Bucco
Die Worte von Christian Keller überraschten zum Auftakt des Trainings vor gut zwei Wochen schon ein wenig. Man werde dann doch keinen routinierten Sechser mehr holen, die Verpflichtung von Jacob Christensen reiche für diese Position und damit für die Besetzung der Doppelsechs. Um seinen Worten mehr Gewicht zu verleihen, zählte der Sportdirektor die potenziellen defensiven Mittelfeldspieler des FC auf. Eric Martel, Jacob Christensen, Denis Huseinbasic, Mathias Olesen und Dejan Ljubicic sieht Keller auf der Position. „Das sind fünf Spieler. Ich gehe davon aus, dass zwei von denen auch in der Lage sind, regelmäßig zu spielen“, sagte der Sportdirektor vor 14 Tagen.
Tatsächlich zeigten Huseinbasic und Olesen in der bisherigen Vorbereitung eine starke Form, waren zum Beispiel beide am Treffer beim 1:1-Unentschieden gegen Mallorca beteiligt. Ein Spiel, bei dem beide Akteure auch sonst positiv hervorstachen. Allerdings sind die beiden Mittelfeldspieler keine klassischen Sechser, werden wohl kaum die Doppelsechs in der Saison bekleiden, sondern eher eine offensivere Variante im Mittelfeld spielen. Somit bleiben noch drei Optionen für die von Baumgart so gerne gespielte taktische Ausrichtung im defensiven Mittelfeld.
Eric Martel wohl gesetzt
Nach seinen konstant guten Leistungen in der zweiten Saisonhälfte, ist Eric Martel auf der Sechs gesetzt. 29 Bundesliga- und fünf Conference League-Spiele stehen nach seiner ersten Saison in Köln auf dem Konto des 21-Jährigen. 27 Mal stand er davon in der Startformation. Durch seine starken Auftritte ist der Marktwert des Straubingers um ein Vielfaches gestiegen, die Ablöse von 1,5 Millionen Euro wirkt mittlerweile wie ein Schnäppchenpreis. Insgesamt kommt der U21-Natioinalspieler bereits auf nahezu 100 Pflichtspiele als Profi. „Eric hat eine großartige Entwicklung genommen. Jetzt muss er beweisen, dass er ein gestandener Bundesligaspieler sein kann“, sagte Christian Keller vor einigen Wochen. Heißt: Martel soll nach dem schmerzhaften Abgang von Skhiri mehr Verantwortung übernehmen. „Ich mache mir da aber keinen großen Druck, ich bin 21“, sagte Martel unlängst der „Kölnischen Rundschau“. Und: „Mein Ziel ist es, mir einen Stammplatz als Sechser zu erkämpfen.“ Die Chancen stehen wohl nicht schlecht.
Und somit bleiben für die zweite Position Dejan Ljubicic und Jacob Christensen. Für Ljubicic stellt die Position im defensiven Mittelfeld die wohl größte Chance auf die Starformation dar. Zwar spielte der Österreicher in der vergangenen Saison oft auf der rechten Seite, allerdings nur, weil das Mittelfeld eben mit Skhiri und Martel gut besetzt war und Florian Kainz auf die Zehn rückte. Durch die Verpflichtung von Luca Waldschmidt und die Rückkehr von Mark Uth, wird Kainz wohl auf der Außenbahn gesetzt sein. Tatsächlich wurde Ljubicic vor zwei Jahren als Sechser nach Köln geholt. Bei seinem Heimatverein, Rapid Wien, spielte der heute 25-Jährige vornehmlich in der Zentrale. Zudem sind gewisse Parallelen zum Spielstil von Ellyes Skhiri nicht von der Hand zu weisen. Allerdings wäre Martel, der im April erst 21 Jahre alt geworden ist, der jüngste Sechser des Trios.
Auch Christensen hat gute Chancen
Gesetzt ist der Nationalspieler Österreichs dadurch aber auf keinen Fall. Denn auch Christensen bringt bereits viel mit. Unter anderem erstaunlich viel Erfahrung für sein doch junges Alter. Der Däne kommt schon jetzt auf 158 Pflichtspiele im Profifußball, war bei seinem Heimatverein FC Nordsjaelland in einigen Spielen Kapitän und meistens Leistungsträger seiner Mannschaft. „Aber nicht nur deshalb, sondern unter anderem auch wegen seiner technischen Versiertheit und seiner Fähigkeit ein Spiel im Aufbau zu lenken, trauen wir ihm den Sprung in die 1. Bundesliga zu“, sagte Keller bei der Vorstellung über „Jaxe“, wie Christensen in Dänemark genannt wird.
Mit seinem aggressiven, mutigen Laufspiel passt er perfekt in die Spielweise von Steffen Baumgart. Dazu kommt sein hohes Laufpensum und sein erstaunlich hohes Passspiel. Beides Werte, mit denen zuletzt immer Ellyes Skhiri beim FC punktete. Dabei läuft noch nicht alles rund für Christensen. „Die Intensität und Körperlichkeit ist schon sehr hoch, ganz anders als in Dänemark. Hoffentlich reicht die Vorbereitung aus, um mich anzupassen“, sagte Christensen vor einigen Tagen. Möglicherweise wird dieser Aspekt am Ende den Ausschlag geben. So oder so wird es ein Dreikampf, der den FC voraussichtlich die gesamte Saison begleiten wird.
Nach der schweißtreibenden Woche in Österreich ist der FC wieder nach Köln zurückgekehrt. Steffen Baumgart nutzte die Zeit in Maria Alm, um sich auch im Härtetest erste Eindrücke von seinen Neuverpflichtungen zu machen.
Leart Paqarada, Jacob Christensen und Luca Waldschmidt trugen in Maria Alm erstmals das Kölner Trikot. In insgesamt drei Testspielen konnten sich Steffen Baumgart, aber auch die Fans einen ersten Eindruck von den Spielern machen. So schlugen sich die Neuverpflichtungen bisher.
Bild: Herbert Bucco
Wirklich viele Möglichkeiten zum Testen hatte FC-Trainer Steffen Baumgart im Trainingslager in Maria Alm nicht. Insgesamt standen mit den Begegnungen gegen Hannover 96, Gornik Zabrze und RCD Mallorca ganze drei Testspiele auf dem Programm, allerdings nur 180 Minuten und zudem die selbst auferlegte Vorgabe, möglichst vielen Spielern möglichst viel Spielzeit zu geben. So kamen die Neuzugänge Leart Paqarada, Jacob Christensen und Luca Waldschmidt allesamt auf 90 Minuten Einsatzzeit. Für Jonas Nickisch blieb sogar komplett nur die Rolle des Zuschauers. Für den Keeper geht es in erster Linie aktuell ohnehin nur darum, „in der U21 gut zu performen und mich gleichzeitig bereit zu machen, wenn ich bei den Profis gebraucht werde“, sagte Nickisch.
„Test-Torwart“ Philipp Pentke stand im Duell gegen Zabrze dagegen 45 Minuten auf dem Platz – möglicherweise ein Fingerzeig für die Zukunft, auf jeden Fall aber ein erster Leistungstest. Beim Gegentreffer des Ex-Kölners Pawel Olkowski war der Keeper machtlos, ansonsten hatte der 38-Jährige kaum Gelegenheit sich auszuzeichnen. Pentke fiel aber durch eine gute Kommunikation zu seinen Vorderleuten auf. Jacob Christensen konnte sich da schon mehr in Szene in setzen – zumindest deutete der Däne in beiden Begegnungen an, dass er durchaus das Zeug zum Startelf-Spieler hat. Der 22-Jährige eroberte in der Rückwärtsbewegung die meisten Bälle, ging konsequent und routiniert in die Zweikämpfe und suchte meist den direkten Pass in die Tiefe. Aber: „Die Intensität und Körperlichkeit ist schon sehr hoch, ganz anders als in Dänemark. Hoffentlich reicht die Vorbereitung aus, um mich anzupassen“, sagte der 22-Jährige während des Trainingslagers. „Er macht es gut, er muss sich natürlich noch an unseren Fußball gewöhnen“, stimmte auch Steffen Baumgart zu.
Finkgräfe setzt Zeichen
Leart Paqarada scheint seine Rolle auf der linken Außenbahn wie erwartet sehr offensiv auszulegen. Der Außenverteidiger schaltete sich bei seinen beiden Einsätzen immer wieder in das Offensivspiel der Kölner ein. Für Gefahr sorgten seine Vorstöße bislang aber nicht. In der Defensive ließ Paqarada wenig über seine Seite zu. Luca Waldschmidt zeigte vor allen Dingen im ersten Spiel gute Ansätze. Der Offensivspieler ließ sich gerne zurückfallen, eroberte Bälle und versuchte das Offensivspiel zu beleben. Im Spiel gegen Mallorca stand Waldschmidt erstmals auch gemeinsam mit Florian Kainz und Davie Selke auf dem Platz. Der ehemalige Nationalspieler bekam aber nur wenig Zugriff auf das Spiel.
Steffen Baumgart nutzte die Testspiele auch, um einigen Youngster Einsatzzeit zu ermöglichen. Vor allem Max Finkgräfe setzte bei seinem Einsatz gegen Gornik Zabrze eine erste Duftmarke. Meiko Wäschenbach kam zu zwei Einsätzen, jeweils auf der rechten Verteidigerposition. Zwar schlug sich der U19-Pokalsieger ordentlich, zur Wahrheit gehört aber auch, dass gegen Hannover zahlreiche 96er-Angriffe über seine Seite liefen. Bereits am kommenden Freitag steht der nächste Test auf dem Programm.
Jacob Christensen und die einzigartige Philosophie seines Heimatklubs
Simon Bartsch
Jacob Christensen entstammt dem Inbegriff eines Entwicklungsklubs – dem FC Nordsjælland. Der Verein spielte sich in der vergangenen Saison mit seiner ersten Elf und deren Durchschnittsalter von 20,7 Jahren zum Vizemeister. Die Geschichte hinter der Philosophie des Klubs ist überraschend, vor allem aber weltweit wohl einzigartig.
Noch ein wenig zurückhaltend machte sich Jacob Christensen auf die lange Runde. Zurückhaltend, vielleicht auch ein wenig überrascht. Um die 1000 Fans zu einem Trainingsauftakt werden dem 22-Jährigen vermutlich noch nicht untergekommen sein, dabei ist ihm viel untergekommen. Jacob Christensen und die einzigartige Philosophie seines Heimatklubs.
Doch mit Zurückhaltung hat das Spiel des 22-Jährigen wenig zu tun. Im Gegenteil – Christensen gibt selbst an, dass es ehemalige Mitspieler gebe, die ihn wohl als ein bisschen ruppig ansehen – je nachdem, wen man denn frage. Eindeutig dürfte bei seinem Ex-Klub wohl die Meinung über Christensens Leistungsvermögen sein. Der Mittelfeldspieler verbrachte die vergangenen elf Jahre seiner jungen Karriere bei Nordsjælland Zunächst in der klubeigenen Akademie, seit 2018 ist er Teil der ersten Mannschaft.
Mit 17 Jahren gab Christensen sein Debüt beim aktuellen Vizemeister, mittlerweile kommt der Mittelfeldspieler auf 158 Pflichtspiele für die Profis. 158 – mit 22 Jahren. Jan Thielmann, ebenfalls ein Frühstarter in der Bundesliga, allerdings „erst“ 21 Jahre alt, hat am Ende der vergangenen Saison die 100-Pflitchspiel-Marke geknackt. Tatsächlich ist Christensen, der beim Auftakttraining am Geißbockheim und der anschließenden Autogrammrunde noch viel von einem schüchternen Schuljungen hatte, einer der erfahrensten Spieler des FC Nordsjælland gewesen. Von den Stammspielern war nur der 33-jährige Innenverteidiger Kian Hansen deutlich älter. Das Durchschnittsalter des Kaders lag bei 21,4 Jahren, das der ersten Elf bei 20,7 und damit mehr als zwei Jahre unter dem jüngsten Durchschnittsalter der Bundesliga-Kader, dem VfB Stuttgart, in der Vorsaison. Der FC kommt aktuell auf 24 Jahre. Der Kader von Nordsjælland gehört zu den jüngsten Profikadern weltweit. Dabei war Christensen in Nordsjælland wahrlich kein Ausnahmespieler, er war Teil eines wohl einzigartigen Systems.
Nordsjælland ist der Inbegriff eines Entwicklungsklubs
Die weißen Lettern auf der schwarzen Fassade haben etwas Inspirierendes und gleichzeitig wirken sie mahnend, so als dürfe man die Bedeutung, das Mantra, das Ideal auf keinen Fall vergessen. „RIGHT TO DREAM PARK“ steht dort in großen Buchstaben, nur wenige Meter neben dem Logo des FC Nordsjælland. Das Stadion fasst 10.500 Zuschauer, Farum, der Ort, in dem der Park zu Hause ist, zählt etwas mehr als 20.000 Einwohner. Um die Jahrtausendwende wurde das Stadion gebaut. Es ist der Stolz der näheren Umgebung und es ist eine kurios wirkende Insel im Millionengeschäft Fußball.
Wenn man so will, war und ist Jacob Christensen Teil des in der Bundesliga wohl nicht erreichbaren Ideals, dass Christian Keller mit dem FC anstrebt. Der FC Nordsjælland ist der Inbegriff eines Entwicklungsklubs. Auf der eigenen Homepage gibt der Klub an, „dass der FC Nordsjælland auch der Verein ist, der U21-Spielern die meiste Spielzeit gegeben hat. 74 Prozent der Spielminuten verteilen sich somit auf Spieler unter 21 Jahren. Der FC Nordsjælland ist ein Talentförderungsverein. Das gesamte Fundament des Clubs basiert auf der Talentförderung. Die erste Mannschaft, die Ergebnisse und der Erfolg basieren auf dem Glauben an junge Menschen.“
20-Jährige Geschichte
Die Geschichte beginnt vor genau 20 Jahren. Der FC Nordsjælland wird aus mehreren Amateurvereinen aus dem Umland Kopenhagens gegründet und erhält die Lizenz von Farum BK. 2006 entscheiden die Macher des FCN, sämtliches Geld in die Förderung des Nachwuchses zu stecken. 2011 übernimmt der ehemalige Mainz-Coach Kasper Hjulmand das Team. „Ich war in den Neunzigern oft bei Ajax Amsterdam und habe dort viel über Taktik gelernt“, sagte Hjulmand Goal. „Ajax wollte das Spiel kontrollieren. Das hat mich sehr geprägt. Gerade kleinere Teams setzen auf destruktiven Fußball, wollen dem Gegner in erster Linie wehtun. Ich bin fest davon überzeugt, dass man erfolgreicher spielt, wenn man neben einem durchdachten Defensiv-Konzept auch ein ebenso wohlüberlegtes für die Offensive in der Schublade liegen hat.“ Der Coach lässt den FCN nach diesen Prinzipien spielen und hat mit dem jungen Team Erfolg, gewinnt 2012 sogar die Meisterschaft.
FCN investiert nur in die Zukunft
Die Erlöse der Meisterschaft und der anschließenden Champions-League-Saison hätte wohl jeder Klub in die Erhaltung des Erfolgs investiert. Doch das ist den Verantwortlichen des FCN nicht nachhaltig genug. Nordsjælland investiert. Investiert aber ausschließlich in die eigene Jugend, in die eigene Akademie. Die Verantwortlichen des Klubs fordern von ihren jungen Spielern viel: hohe Intensität, offensives Spiel, Spaß am Fußball – sich selbst machen sie die Weiterentwicklung der jungen Spieler zur Maxime. 2016 kauft sich Thomas „Tom“ Vernon in den Verein ein. Der Engländer ist kein Unbekannter im Fußball-Business. Vernon, ehemaliger Scout bei Manchester United, gründete bereits Ende der 90er Jahre die „Right to Dream Academy“ in Accra, der Hauptstadt Ghanas. Sein Ziel ist es, jungen talentierten Spielern eine Perspektive zu geben, ein Recht auf Träume zu haben.
Vernon will seinen Schützlingen den Weg in den Profifußball oder an amerikanische Unis ermöglichen. Von nun an sollen die Akademien in Farum und in Accra eng zusammenarbeiten. Und der Erfolg gibt dem Klub recht. Nordsjælland hat sich im Mittelfeld der ersten Liga etabliert, wurde in der vergangenen Saison Vizemeister. Und dennoch bleibt der Klub sich und seiner Philosophie weiterhin treu. Der FCN wird weiterhin junge Talente entwickeln, das Gefühl einer Heimat, einer Familie, aber vor allem eine Perspektive geben. Der Fußball soll attraktiv, offensiv, intensiv sein. Transfer-Entscheidungen werden gemeinsam, nicht für oder gegen Geld, sondern für den Spieler getroffen. Selbst in sportlichen Krisen, bleibt das Credo, das Vertrauen in Team und Trainer bestehen. Dann wird an dem großen Ganzen gefeilt.
Christensen will sich beim FC weiterentwickeln
2021 steigt ein ägyptisches Unternehmen ein, investiert Millionen im dreistelligen Bereich. Natürlich nicht ohne Hintergedanke – mittelfristig sollen aus den Spielern und der Akademie natürlich Erlöse erzielt werden. Es wird eine Akademie in Ägypten gegründet, der TUT FC gekauft. Und das Unternehmen ist Besitzer des MLS-Club FC San Diego, der 2025 in der MLS an den Start gehen wird. Doch da gab es noch eine weitere, eine schattige Kooperation. 2018 belegten die „Football Leaks“, dass es eine Abmachung zwischen Nordsjælland und ManCity gegeben habe. Demnach musste ManCity jedes Mal schriftlich zustimmen, wenn der FCN einen Spieler an einen anderen Klub verkaufen wollte. Beim Verkauf gab es für den aktuellen englischen Meister eine Prämie. Einen Transfer in diese Richtung hat es aber nie gegeben.
Jacob Christensen wird davon nicht wirklich viel mitbekommen haben. Die Vereinbarung gehört der Vergangenheit an. Der Mittelfeldspieler spricht gut über seinen ehemaligen Arbeitgeber. „Ich denke, das ist eine der professionellsten Akademien in Skandinavien“, sagt Christensen in einem Interview der englischen Zeitung „I-Newspaper“ „Selbst als ich mit 12 Jahren hierher kam, hatte ich das Gefühl, dass sie bereits einen Plan speziell für mich hatten, mich eines Tages auf der Ebene der ersten Mannschaft zu beweisen. In jeder Trainingseinheit und in jedem Spiel versuchen sie, dich ihrem Spielstil anzupassen, um dich zu einem besseren Spieler zu machen.“ Das scheint zu funktionieren. Dem Vernehmen nach waren zahlreiche Klubs an der Verpflichtung des Dänen interessiert. Der FC erhielt den Zuschlag. „Ich glaube, ich kann mich in Köln gut weiterentwickeln“, sagt Christensen. „Ich hoffe, der Trainer kann mich mit seiner Art weiterbringen.“ Das hoffen Trainer, Sportdirektor und Kölner Fans wohl auch.
Marktwert-Analyse: So viel sind die Neuzugänge wert
Simon Bartsch
Alleine der Weggang von Ellyes Skhiri lässt den Wert des Kölner Kaders empfindlich schrumpfen. Das können auch die Neuzugänge nicht auffangen – bislang. Eine Marktwert-Analyse.
Seit vergangenem Mittwoch steht der Abgang von Ellyes Skhiri Richtung Frankfurt fest – ein schmerzhafter Abschied. Und das nicht nur für die Fans und auch nicht nur aus sportlichen Gründen. Insgesamt haben den FC Spieler im Wert von mehr als 20 Millionen Euro verlassen und damit weit mehr als die neuen Spieler mitbringen. Das zeigt eine Marktwert-Analyse: So viel sind die Neuzugänge wert.
Fotos: picture-alliance/dpa
Der Abgang von Ellyes Skhiri schmerzt den FC in mehrfacher Hinsicht. Die Geißböcke hat nicht nur ein absoluter Leistungsträger verlassen, der Tunesier führte auch die interne Marktwert-Liste bei den Kölnern an. Die Online-Plattform Gool.ai berechnet den Wert von Skhiri beim FC auf 15,37 Millionen Euro ein. Und das anhand objektiver Leistungsparameter. Jede gespielte Minute, jeder Pass, jeder Zweikampf fließen genauso in den Wert mit ein, wie das Alter, aber auch der aktuelle Verein. Mehr als 300 Attribute werden pro Profi bewertet. Tatsächlich hat Skhiri seinen Wert alleine durch den Wechsel nach Frankfurt so um eine gute Millionen Euro auf 16,63 gesteigert.
Luca kommt aber auch nicht nach Köln und sagt, dass er hier automatisch spielt. Hier musst du dir den Platz auch erkämpfen
Steffen Baumgart
Neuverpflichtungen können Wertverlust nicht annähernd ausgleichen
Der Wert des Kaders ist aber auch durch die Abgänge der weiteren Spieler gefallen. Alleine die Marktwerte von Jonas Hector, Timo Horn, Kingsley Schindler und Sebastian Andersson machen noch einmal rund sieben Millionen Euro aus – also insgesamt mehr als 22 Millionen Euro. Besonders bitter: für keinen dieser Abgänge hat der FC nur einen müden Euro eingestrichen. Einzig für die feste Verpflichtung von Ondrej Duda bezahlte Hellas Verona dem FC rund 2,5 Millionen Euro. Immerhin sparen sich die Geißböcke das Gehalt der Akteure und das wohl im zweistelligen Millionenbereich.
Zudem haben die Kölner auch noch keinen müden Euro für die Neuzugänge ausgegeben – mal abgesehen von der Kaufoption für Jeff Chabot. Jonas Nikisch, Jacob Christensen und Leart Paqarada kommen ablösefrei, Luca Waldschmidt wurde vorerst „nur“ ausgeliehen. Den Verlust des Kaderwertes können die Neuverpflichtungen bislang nicht ausgleichen. Noch nicht, denn FC-Trainer Steffen Baumgart erwartet wieder eine Entwicklung seiner Akteure.
Christensen wird eine große Entwicklung zugetraut
Das trifft vor allem auf Christensen zu. Der 22-jährige Däne kommt vom FC Nordsjaelland und gilt als großes Talent. Angeblich waren auch weitere Clubs an dem Mittelfeldspieler interessiert. Doch Christensen ist eine Investition in die mittelfristige Zukunft. „Wir haben Jacob nicht als Eins-zu-eins-Ersatz für Ellyes Skhiri geholt, sondern weil wir ihn entwickeln wollen“, sagte Baumgart am Freitag. Die sportliche Entwicklung wirkt sich dann natürlich auch wieder positiv auf den Marktwert aus. Diesen berechnet Gool.ai bei dem Dänen aktuell auf eine gute Millionen Euro – allerdings noch im Trikot von Nordsjaelland. Alleine durch den Wechsel zum FC steigt der Wert laut KI auf das Fünffache und auch die Prognose der Datenanalyse ist eine positive. So würde der Däne umgehend zu den wertvollsten Spielern der Geißböcke gehören.
Auch von Luca Waldschmidt erhofft sich der Trainer eine positive Entwicklung, deutet aber an, dass der ehemalige Nationalspieler keine Stammplatzgarantie erhält. „Luca kommt aber auch nicht nach Köln und sagt, dass er hier automatisch spielt. Hier musst du dir den Platz auch erkämpfen“, so der Kölner Coach. Mit einem aktuell berechneten Marktwert von 3,46 Millionen Euro ist der 28-Jährige der wertvollste Stürmer der Kölner. Steffen Tigges kommt aktuell auf 2,91 Millionen Euro, Davie Selke nur noch auf gut zwei Millionen. Auch die Prognose für Waldschmidt ist laut KI positiv. Für den kommenden Sommer wird ein Marktwert von knapp vier Millionen Euro in Aussicht gestellt. Allerdings berechnet Gool.ai den Marktwert nach jedem Einsatz neu. Dieser kann demnach in beide Richtungen ausschlagen.
Kader verliert an Wert
Den Marktwert von Leart Paqarada berechnet die Plattform aktuell auf 2,3 Millionen Euro ein. Hier fällt die Prognose nicht so positiv aus. Im kommenden Sommer liegt der Marktwert – nach aktueller Rechnung – nur noch bei 1,4 Millionen Euro. Da Jonas Nikisch bislang nicht im professionellen Fußball in Erscheinung getreten ist, liegen noch keine Daten bei Gool.ai vor. Das Online-Portal transfermarkt.de gibt den Marktwert mit 200.000 Euro an. Im Vergleich zum Juni ist der Kaderwert des FC also um mehr als zehn Millionen Euro gesunken. Das soll sich noch ändern. Immerhin hat Christian Keller noch zwei bis drei Neuverpflichtungen angekündigt und auch Steffen Baumgart betonte, dass man die Hausaufgaben ja gemacht habe. Übrigens hätte ein Wechsel von Benedict Hollerbach den Verlust auch nur minimal aufgefangen. Der Marktwert des Stürmers liegt aktuell noch bei rund 360.000 Euro, durch einen Wechsel zum FC wäre er aber auf etwas über 2,8 Millionen Euro angestiegen.
Am Ende des Tages werden diese Zahlen nicht über den Erfolg und Misserfolg der Saison entscheiden. Erfolg und Misserfolg in der Saison aber über die Arbeit der Kölner Verantwortlichen.
Vier Spieler hat der 1. FC Köln mittlerweile verpflichtet – trotz drohender Transfersperre. Dabei verfolgen die Kölner noch immer den Weg, Spieler zu entwickeln und wohl den einer durchdachten Transferpolitik.
Der Verpflichtung von Jacob Christensen kam dann doch ein wenig überraschend. Der 21-jährige Mittelfeldspieler wird als Nachfolger von Ellyes Skhiri gehandelt. Große Fußstapfen. Fußstapfen, die er vermutlich nicht sofort ausfüllen kann, nach Experten mit großer Wahrscheinlichkeit mittelfristig aber wird. Bei den Kölner Transfers ist wieder ein klares Muster zu erkennen. Ein Muster, dass dem 1. FC Köln bei der Gesundung hilft. Analyse: Kölns durchdachte Transferpolitik….
Fotos: picture-alliance/dpa
Nach den Länderspielen haben sich nun auch die A-Nationalspieler des 1. FC Köln in den Urlaub verabschiedet. Währenddessen wird rund um, aber vor allem auch in dem Geißbockheim fleißig gearbeitet. Untätigkeit kann man Sportdirektor Christian Keller in diesen Tagen nicht vorwerfen. Mit Davie Selke wurde erst in der vergangenen Woche verlängert, weitere Vertragsverlängerungen etwa mit Marvin Schwäbe oder Benno Schmitz sollen unmittelbar bevorstehen. Und: der FC war bereits auf dem Transfermarkt mächtig aktiv. Dabei war lange nicht klar, ob die Kölner in diesem Sommer überhaupt einen neuen Spieler würden verpflichten können. Die Transfersperre, die die FIFA dem FC auferlegt hatte, dürfte Christian Keller bei so manchen Vertragsgesprächen einen Strich durch die Rechnung gemacht haben. Umso erstaunlicher ist das Zwischenzeugnis der Kölner Verantwortlichen vier Wochen nach Aussetzen der Sanktion.
Deshalb werden in den nächsten Jahren eher ein Entwicklungsklub sein. Ein Verein, der überwiegend Spieler holt, die noch nicht zwingend Bundesliganiveau nachgewiesen, die aber das Potenzial dazu haben. Anders können wir nicht gesund werden
Christian Keller
Bereits vier Neuzugänge beim FC, keine Ablöse
Denn der FC hat vier Spieler neu verpflichtet (exklusive der gezogenen Kaufoption von Jeff Chabot), nur der VfL Bochum kann noch mehr Neuzugänge verzeichnen. Vielleicht waren Keller und Co. auch so fleißig, weil nicht ganz klar ist, wie lange die Transfersperre ausgesetzt bleibt. Dennoch: das, was für den ein oder anderen Skeptiker vielleicht nach blindem Aktionismus riecht, scheint sehr gut durchdacht zu sein, die Transfers haben bislang Hand und Fuß. Leart Paqarada kommt ablösefrei von St. Pauli, war nach den Zahlen in der 2. Bundesliga der beste Außenverteidiger, der vielleicht sogar noch einen Ticken mehr in das Offensivspiel investiert, als Jonas Hector. Einige andere Clubs sollen ebenfalls die Fühler nach Paqarada ausgestreckt haben. Mit Luca Waldschmidt haben die Kölner zudem einen Offensivspieler an den Rhein gelotst, der das FC-Spiel variabler machen soll, der Nationalspieler war und dem man ein Leistungsschub unter Steffen Baumgart durchaus zutrauen darf.
Mit Jacob Christensen kommt nun noch ein Sechser dazu, nachdem sich laut dänischer Medien halb Europa die Finger geleckt haben soll, der auf jeden Fall voller Ehrgeiz und vor allem aber viel Potenzial steckt. Jonas Nickisch fällt vom Leistungsvermögen vielleicht noch ein wenig ab, ist aber ebenfalls eine sehr sinnvolle Investition in die Zukunft.
Unterm Strich hat der FC also verheißungsvolle neue Spieler nach Köln geholt und für diese nicht einen Cent Ablöse bezahlt. Das wird sich wohl noch ändern, denn es werden weitere Spieler gesucht und Keller kündigte bereits an, auch den ein oder anderen Euro noch in die Hand nehmen zu wollen. Eine Strategie ist aber auch in dieser Transferperiode wieder erkennbar: „Deshalb werden in den nächsten Jahren eher ein Entwicklungsklub sein. Ein Verein, der überwiegend Spieler holt, die noch nicht zwingend Bundesliganiveau nachgewiesen, die aber das Potenzial dazu haben. Anders können wir nicht gesund werden“, hatte der Sportdirektor vor einem guten Jahr dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ gesagt.
FC könnte dickes Transferplus erzielen
Schon damals hat er seinen Worten Taten folgen lassen. Insgesamt holten die Kölner im vergangenen Sommer neun Spieler, gaben rund sieben Millionen Euro Ablöse aus und damit so viel, wie zum Beispiel für Sebastian Andersson oder Jorge Meré. Gool.ai berechnet anhand von objektiven Leistungsparametern den genauen Marktwert von mehr als 90.000 Profifußballern. Laut der Online-Plattform lagen die Marktwerte der Neuzugänge im vergangenen Sommer bei mehr als 20 Millionen Euro, mittlerweile kommen diese neun Spieler auf mehr als 26 Millionen Euro, im kommenden Sommer werden es laut Prognose mehr als 32 Millionen sein. Natürlich ist nicht bei allen Akteuren eine positive Entwicklung zu sehen. Während beispielsweise Linton Maina seinen Marktwert von 1,3 Mio. auf 3.3 Millionen Euro steigern konnte, ist der von Sargis Adamyan von 3,5 auf 2,4 Mio. gefallen. Dennoch haben sich die Akteure in ihrem Marktwert um rund sechs Millionen Euro „entwickelt“.
Transfermarkt.de bescheinigt dem FC seit dem 1. Juli 2022 eine Marktwertsteigerung des Kaders um 21,8 Prozent. Im Ligavergleich belegen die Kölner damit den fünften Rang, unmittelbar hinter Augsburg mit 22,7 Prozent. Besser schneiden nur Bremen (46,6%), Bochum (67,5%) und Union Berlin (86 %) ab. Seit Kellers Dienstbeginn am 1. April 22 berechnet das Portal sogar eine Steigerung von 30 Prozent.
Und genauso soll es auch in Zukunft und damit auch in dieser Transferperiode weitergehen. Stand jetzt hat der FC noch keinen Cent Ablöse für die Neuzugänge bezahlt. Alleine die Marktwerte von Leart Paqarada, Jacob Christensen und Luca Waldschmidt berechnet Gool.ai auf rund 23 Millionen Euro. Für Luca Waldschmidt müsste der FC dem Vernehmen nach 4 Millionen Euro Ablöse bezahlen, wenn er die Kaufoption ziehen will. Ebenfalls eine überschaubare Summe und ein überschaubares Risiko. Der aktuelle Marktwert von Waldschmidt liegt demnach bei 5,16 Millionen Euro und damit höher als der von Davie Selke (2.23 Mio) und Steffen Tigges (3.4 Mio). Da sich der Marktwert mit jeder einzelnen Leistung verändert, kann in diesem Jahr viel passieren. Für den FC ergeben sich bei Waldschmidt zwei Szenarien: Sollte der Angreifer in Köln nicht funktionieren, wird er im kommenden Sommer nach Wolfsburg zurückkehren. Bei den Wölfen hat er bis 2025 Vertrag. Die Hoffnungen ruhen dagegen auf Steffen Baumgart, der gerade bei Anthony Modeste und Davie Selke bewiesen hat, dass er den richtigen Hebel bei formschwachen Stürmern finden kann. In diesem Fall würde sich der Marktwert von Waldschmidt sehr schnell wieder erhöhen.
Keller und Co. machen aktuell viel richtig
Eine beachtliche Bilanz also. Und eine Bilanz, die zum Gesundungsprozess des FC beiträgt. Auch deswegen verkündete Keller im Mai dieses Jahres: „Die schwarze Null steht. Es war immer das Ziel, einen ausgeglichenen Haushalt aufzustellen, in dem keine Sondereffekte wie Transfers vorkommen. Und wir werden in der Lage sein, das im Sommer erstmalig seit vielen, vielen Jahren hinzubekommen.“ Heißt: Der FC ist auf Spielerverkäufe wie im vergangenen Jahr bei Anthony Modeste und Salih Özcan nicht mehr angewiesen. Dabei ist das Prinzip, junge Spieler auszubilden, sie weiterzuentwickeln und dann erlössteigernd zu verkaufen sicherlich ebenfalls ein probates Mittel, um den Gesundungsprozess voranzutreiben.
Die Frage, warum der FC junge Talente wie Jens Castrop dennoch ziehen lässt, ist durchaus berechtigt. Man darf Keller und Co. aber zutrauen, dass sie sich mit den Leistungen der Spieler und deren Potenzial in der vergangenen Saison intensiv auseinandergesetzt haben. Gemessen an den Marktwertdaten scheinen die Kölner Verantwortlichen in den vergangenen Monaten wirtschaftlich viel richtig gemacht zu haben. Weitere Verpflichtungen werden aber noch folgen müssen. Am Ende des Tages wird der Erfolg des Sportdirektors aber auch am Erfolg der Mannschaft gemessen. Und da geht es dann rein ums Sportliche.
Daten: Dem FC ist mit Christensen ein echter Coup gelungen
Simon Bartsch
Mit Jacob Christensen hat der 1. FC Köln einen jungen, eher unbekannten Spieler verpflichtet. Doch nach den nackten Zahlen wird sich die Verpflichtung auszahlen. Das Fazit eines Scouts: Mit Christensen hat der FC einen guten Fang gemacht.
Der Name fiel dann doch ein wenig überraschend: Jacob Christensen, ein 21-jähriger Mittelfeldspieler, den wohl nur die größten Experten auf dem Zettel hatten. Noch in der vergangenen Woche hatte FC-Sportdirektor Christian Keller einen routinierten Sechser als Ersatz für Ellyes Skhiri angekündigt. Einen, der dem FC sofort auf hohem Niveau helfen würde. Der Däne erfüllt diese Kriterien wahrscheinlich noch nicht. Muss er auch noch nicht, denn die Kölner Verantwortlichen haben einmal mehr mittelfristig geplant. Und das Potenzial des Mittelfeldspielers ist groß, sagt zumindest der Datenexperte zum neuen FC-Spieler: Dem FC ist mit Christensen ein echter Coup gelungen.
Christensen ist mit seinen 21 Jahren alles andere als ein Rookie. Der Däne kommt schon jetzt auf 158 Pflichtspiele im Profifußball, war in einigen Spielen Kapitän und meistens Leistungsträger seiner Mannschaft. „Aber nicht nur deshalb, sondern unter anderem auch wegen seiner technischen Versiertheit und seiner Fähigkeit ein Spiel im Aufbau zu lenken, trauen wir ihm den Sprung in die 1. Bundesliga zu“, sagte Keller nun bei der Vorstellung über „Jaxe“, wie Christensen in Dänemark genannt wird.
Datenscout: Jakob Christensen verfügt über großes Potenzial
Das große Potenzial sehen auch die Datenexperten von Global Soccer Network. „Christensen bringt direkt viel Qualität mit, ein Eins-zu-eins-Ersatz zu Skhiri ist er aber nicht. Das sollte man von ihm auch nicht erwarten“, sagt Dustin Böttger, CEO von GSN und ehemaliger Scout von unter anderem der TSG Hoffenheim. Das Unternehmen analysiert anhand von bis zu 15.000 Daten pro Akteur sowie Algorithmen mehr als 500.000 Fußballspieler weltweit und berät europäische Spitzenclubs wie Paris St. Germain oder Chelsea bei Transfer-Entscheidungen und Spieler-Beurteilungen. Aus 130 Eigenschaften und Charakteristika aus dem technischen, mentalen, taktischen und physischen Bereich berechnet sich der sogenannte GSN-Index.
In Summe ist das ein starker Transfer der Kölner!
Dustin Böttger, CEO von Global Soccer Network
Und dieser liegt bei Christensen aktuell bei 70.65. Er gehört damit der Kategorie „internationale Klasse“ an. GSN berechnet sogar noch Potenzial. Demnach kann Christensen sogar auf einen Wert von 78.56 kommen. Bei Skhiri liegt das Potenzial bei 73.24, also deutlich niedriger. Aber: „Skhiri ist der Allrounder auf der Sechs, sein Spiel ist ausgewogener, mit mehr Offensive und auch Torgefahr. Die Offensivstärke hat Christensen nicht, er denkt zuerst an die Defensive“, sagt Böttger. „Dafür ist das Passspiel etwas stärker als bei Skhiri.“ Schon jetzt wird der Marktwert von Branchenkennern auf rund 7 Millionen Euro berechnet.
Das sind die Stärken und Schwächen von Jacob Christensen
GSN sieht die Stärken des Akteurs hauptsächlich im defensiven Bereich. Dazu gehören vor allem:
aggressive, mutige Spielweise
starke Raumfindung
starkes defensives Positionsspiel
starkes taktisches Verhalten
hohes Laufpensum
Zweikampfstabilität
Ballverarbeitung
Passspiel
Timing beim Tackling
defensives 1 gegen 1
Antizipation
Doch Christensen offenbart aktuell auch Schwächen – vor allem in der Offensive:
Kopfballspiel
Schwächen im Abschluss
wenig Kreativität
Nicht der Explosivste auf den ersten Metern
Kurzfristig wird Christensen den Dauerläufer Ellyes Skhiri nicht komplett kompensieren können. Vor allem, weil der Tunesier variabler eingesetzt werden konnte und mehr in die Offensive investiert hat. Das Passspiel ist bei beiden Akteuren etwa gleich stark einzuschätzen. Dennoch ist es nicht ausgeschlossen, dass der FC für die Sechs noch einmal nachlegt: möglicherweise routinierter, erfahrener, einer, der direkt helfen kann . Aber: „In Summe ist Christensen aber ein starker Transfer der Kölner“, sagt Böttger. Zumal sich laut dänischer Medien der FC im Werben um Christensen gegen namhafte europäische Konkurrenz durchsetzen konnte.