Der 1. FC Köln wird Jens Castrop nicht zurückholen. Der Mittelfeldspieler bleibt beim 1. FC Nürnberg.
Wie der Geissblog berichtet, wird der FC die Rückkauf-Option nicht nutzen. Jens Castrop bleibt somit in Nürnberg. „Jens Castrop wird in der kommenden Saison nicht beim 1. FC Köln unter Vertrag stehen. Wir bestätigen, dass der 1. FC Nürnberg den Spieler auch über den 30.6. hinaus verpflichtet hat“, zitiert das Fanzine den Verein.
Bereits am Nachmittag hatte der U20-Nationalspieler an der Leistungsdiagnostik des Clubs teilgenommen. Castrop war im Januar 2022 an den 1. FC Nürnberg verliehen worden. Der Club besaß eine Kaufoption in Höhe von rund 450.000 Euro, die er vor einigen Tagen gezogen hat. Der FC hätte die Option kontern und Castrop zurückholen oder weiterverkaufen können, ließ diese Möglichkeit aber offenbar aus.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten war Castrop in Nürnberg zum Stammspieler gereift, spielte sogar seit September 2022 in der U20-Nationalmannschaft. Der Mittelfeldspieler ist variabel einsetzbar. Das Online-Portal gool.ai berechnet den Marktwert auf mehr als zwei Millionen Euro. Der gebürtige Düsseldorfer war 2015 in den Juniorenbereich der Geißböcke gewechselt. Für den 1. FC Nürnberg absolvierte Castrop in der vergangenen Spielzeit 33 Pflichtspiele, erzielte zwei Treffer, sah aber auch einmal glatt Rot.
Ondrej Duda wird den FC nun endgültig verlassen. Hellas Verona hat das Entscheidungsspiel um den Klassenerhalt gewonnen. Das hat auch Auswirkung auf den 1. FC Köln: die Kaufpflicht für Duda greift.
Hellas Verona hat gewonnen und der FC in gewisser Weise mit. Die Norditaliener setzten sich im Entscheidungsspiel um den Klassenerhalt in der Serie A gegen Spezia Calcio durch und haben den Abstieg gerade noch vermieden. Der Erfolg von Hellas hat auch Auswirkungen auf den 1. FC Köln: durch den Klassenerhalt greift die vertraglich vereinbarte Kaufpflicht für Ondrej Duda. Der Klub muss den Slowaken für rund 2,5 Millionen Euro kaufen.
Das Kapitel Duda ist durch den Verona-Erfolg für den 1. FC Köln beendet, der FC kassiert 2,5 Millionen Euro Ablöse. Allerdings wird Dudas Marktwert von Transfer-Experten auf rund vier Millionen Euro geschätzt. Aber: Der FC spart auch Gehalt in Höhe von etwa zwei Millionen Euro ein. Die beiden punktgleichen Spezia Calcio und Hellas Verona belegten in der Abschlusstabelle die Plätze 17 und 18. In diesem Fall gibt es in Italien ein Entscheidungsspiel auf neutralem Boden. Das fand am Sonntagabend im Mapei Stadion in Reggio nell’Emilia statt. Verona setzte sich mit 3:1-Toren durch. Allerdings ohne Ondrej Duda, der aufgrund seiner Knieverletzung weiterhin fehlte. Die Führung durch Davide Faraoni glich Ex-RB-Profi Ethan Ampadu noch aus. Dann traf Cyril Ngonge doppelt und ebnete Verona damit den Weg. Daran änderte auch Faraonis Rote Karte nichts mehr.
Duda war im September 2020 für rund sieben Millionen Euro von Hertha BSC an den Rhein gewechselt, galt neben Sebastian Andersson als Königstransfer der Wechselperiode. Mit sieben Toren und sechs Assists hatte der slowakische Nationalspieler tatsächlich großen Anteil am Klassenerhalt in seiner Kölner Premierensaison unter Markus Gisdol. Im Baumgartschen System fand sich Duda allerdings nie wirklich zu recht, Trainer und Spieler fanden nicht zusammen. In der Saison 21/22 soll der Mittelfeldspieler das Warmmachen während des Bielefelds-Spiel verweigert haben. Als Duda dann große Teile der Vorbereitung zur abgelaufenen Saison verpasste, schien das Tischtuch bereits zerschnitten. Duda kam in der Hinrunde noch zu einigen Einsätzen, doch im Winter folgte die Leihe Richtung Verona.
Nachdem die FIFA die Transfersperre gegen den 1. FC Köln ausgesprochen hatte, wird man sich beim FC Gedanken um einen Verbleib des Slowaken gemacht haben. Im Falle einer Hellas-Niederlage wäre der Slowake so oder so zurückgekehrt. Jetzt dürften die Kölner Verantwortlichen aufatmen. Zumal viel darauf hindeutet, dass der FC mit Luca Waldschmidt einen weiteren Offensivspieler an der Angel hat.
1. FC Köln: Leihspieler – Millionendeal oder Hoffnungsträger
Simon Bartsch
Durch die FIFA-Transfersperre gegen den FC wurden Noah Katterbach, Ondrej Duda und Co. ein Thema bei den Geißböcken. Die Sperre ist vorerst ausgesetzt, es bleiben Fragen, es bieten sich aber auch Möglichkeiten für den 1. FC Köln durch die Leihspieler – zwischen Millionendeal oder Hoffnungsträger.
Als die Nachricht der FIFA-Transfersperre die Runde machte, war die Aufregung rund um das Geißbockheim groß. Zu viele Fragezeichen standen hinter der harten Entscheidung des Weltverbandes. Und plötzlich stand die Rückkehr von einigen ausgeliehen Spielern wieder im Raum. Spieler, mit denen der FC eigentlich schon abgeschlossen hatte. Die Transfersperre ist vorerst ausgesetzt, es herrscht Aufatmen und es gibt Möglichkeiten für den 1. FC Köln durch die Leihspieler – und zwar Millionendeal oder Hoffnungsträger.
Dass Ondrej Duda in den Planungen des 1. FC Köln tatsächlich noch einmal eine Rolle spielen könnte, hätte wohl im Winter niemand gedacht. Damals wechselte der Slowake auf Leihbasis in die Serie A zu Hellas Verona. Duda und Baumgart schienen beim FC nicht so recht matchen zu wollen. Für Duda sollte nach Ablauf der Leihe nach Angaben von Hellas unter gewissen Bedingungen eine Kaufpflicht greifen. Bei rund 2,5 Millionen Euro soll diese dem Vernehmen nach liegen. Geld, das die Kölner gut gebrauchen könnten, zumal der FC zudem auch Gehalt im siebenstelligen Bereich einsparen würde.
Die gewissen Bedingungen sind offenbar mit dem Klassenverbleib Veronas verbunden und genau da liegt aktuell das Problem: Verona befindet sich auch nach dem letzten regulären Spieltag noch im Abstiegskampf. Denn die Norditaliener liegen nach Abschluss der Saison punktgleich mit Spezia Calcio auf den Rängen 17 und 18 – in Italien wird der Absteiger bei Punktgleichheit in einem Entscheidungsspiel ermittelt. Das findet erst am kommenden Sonntag statt. Sollte Verona gewinnen, würde die Kaufpflicht wohl greifen und Duda den FC endgültig verlassen.
1. FC Köln: Wie geht es weiter mit Noah Katterbach?
Auch die Zukunft von Noah Katterbach ist weiterhin komplett offen. Eigentlich hatte der Hamburger SV den Abwehrspieler fest eingeplant, wollte die Kaufoption für den Leihspieler ziehen. Die Ablöse soll bei rund einer Millionen Euro liegen. Doch Katterbach zog sich vor vier Wochen einen Kreuzbandriss zu, fällt monatelang aus und fehlte unter anderem auch bei den beiden verlorenen Relegationsspielen gegen Stuttgart. Wie die Hamburger Morgenpost berichtet, will der HSV die Kaufoption nicht mehr ziehen, den Abwehrspieler aber dennoch fest verpflichten – natürlich zu besseren Konditionen. Ob sich der FC darauf einlässt, ist offen. Immerhin könnte der U21-Nationalspieler eine Ergänzung für die Kölner Defensive werden.
Vor anderthalb Jahren wurde auch Nachwuchshoffnung Jens Castrop verliehen. Nach ersten Anlaufschwierigkeiten gehört der Mittelfeldspieler beim 1. FC Nürnberg zum Stammpersonal – und das mit gerade einmal 19 Jahren. Kein Wunder, dass der Club Castrop gerne fest verpflichten würde. Tatsächlich besitzt Nürnberg ebenfalls eine Kaufoption – dem Vernehmen nach in Höhe von 450.000 Euro. Laut „Kicker“ hat der FC aber eine Rückkaufoption, die bei 500.000 Euro liegt. Und diese Variante ist gar nicht so unwahrscheinlich. Denn wie das Fachmagazin weiter berichtet, gibt es die Idee Castrop zurückzuholen, um ihn dann teurer weiterzuverkaufen. Ein Interessent soll die TSG Hoffenheim sein. Castrop ist laut dem Online-Portal gool.ai mehr als zwei Millionen Euro wert. Der Marktwert würde bei einer Rückkehr zum FC auf mehr als acht Millionen Euro steigen.
Jonas Urbig wird vorerst zum FC zurückkehren. Da Regensburg die Klasse nicht gehalten hat, ist der Leih-Vertrag des Keepers ausgelaufen. Urbig wird mit großer Wahrscheinlichkeit aber wieder verliehen. Der Torwart soll Spielpraxis sammeln. Mit Marvin Obuz kehrt ein weiteres Talent ans Geißbockheim zurück. Allerdings konnte sich der Offensivmann bei Holstein Kiel nicht durchsetzen, spricht selbst von einer Enttäuschung. Anders als bei Urbig ist eine weitere Leihe aber offen. Obuz Vertrag läuft im kommenden Sommer aus.
Weitere Leihen beim 1. FC Köln möglich
„Grundsätzlich sind wir jetzt in jede Richtung handlungsfähig“, sagt FC-Sportdirektor Christian Keller. „Das kann auch bedeuten, dass wir mit dem einen oder anderen Spieler, wo es Sinn macht und wir das schon besprochen haben, über eine Leihe nachdenken.“ Das könnte zum Beispiel auf Tim Lemperle zutreffen. Der Angreife hat vor einem guten Monat einen Vertrag bis 2025 unterschreiben, soll aber ebenfalls Spielpraxis sammeln. Das wird hinter Davie Selke, Steffen Tigges und gegebenenfalls Mark Uth für Lemperle schwer. Weitere Kandidaten sind Nikola Soldo und Mathias Olesen.