Verzwickte Keeper-Situation? Drei Verträge laufen aus, einer will gehen, einer ist extrem begehrt

Die Torhüter des 1. FC Köln.
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Verzwickte Keeper-Situation? Drei Verträge laufen aus, einer will gehen, einer ist extrem begehrt

Eigentlich ist die Torhüter-Diskussion beim FC längst beendet. Eigentlich, denn Stand jetzt laufen drei Verträge von fünf Keepern 2025 aus. Marvin Schwäbe würde den Verein wohl gerne jetzt schon verlassen, bei Jonas Urbig gibt es Gerüchte um Wechselabsichten. Führt die Torwartsituation zu Problemen beim 1. FC Köln?

Es gibt in der kommenden Zeit viel zu tun für FC-Sportdirektor Christian Keller. Nicht nur die Suche nach den vakanten Positionen wird die Aufmerksamkeit des Sportdirektor benötigen. Auch die Personalie der Torhüter beim FC könnte je nach Lage kompliziert werden. Führt die Torwartsituation zu Problemen beim 1. FC Köln?

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Für Matthias Köbbing war es mal die ganz große Bühne, eine seltene Bühne. Vor 50.000 Zuschauern lief der vierte Keeper der Geißböcke am vergangenen Donnerstag für die FC-Elf beim Abschiedsspiel von Lukas Podolski auf und stand wohl öfter als ihm lieb war im Fokus. Gleich fünf Mal musste der Torhüter gegen Poldi und Co. hinter sich greifen, einige weitere Male zeichnete sich Köbbing stark aus. Nach dem Wechsel spielte mit Jonas Nickisch dann auch der fünfte Torwart des FC, blieb bei den verbliebenen gut zwanzig Minuten ohne Gegentor. Dass die beiden Ersatzkeeper noch einmal vor ausverkauftem Haus im Kölner Stadion mit Geißbock auf der Brust spielen werden, ist aktuell wohl eher unwahrscheinlich. Und das nicht nur, weil Köbbing eigentlich als Nummer vier und Nickisch als Keeper der U21 vorgesehen sind.

Verträge von Pentke, Köbbing und Nickisch laufen aus

Auch, weil die Verträge der beiden Torhüter nur bis zum kommenden Sommer laufen. Während Köbbing, der auch in Zukunft keine Einsatzchance bei den Profis haben wird, wohl gerne auch weiterhin beim FC bleiben würde, ist das bei Nickisch wiederum nicht gesagt. Der Keeper wartet nach seiner Verletzung im Sommer noch auf das erste Spiel bei der U21. Dass er nur für die Kölner Reserve aufläuft und dort auch trainiert, soll bei dem 20-Jährigen nicht besonders gut angekommen sein. So gab es schon im Sommer Gerüchte, dass Nickisch durchaus den Verein verlassen könne. Dem Vernehmen nach wollte der FC aber zunächst die Transfersperre aussitzen. Gut möglich, dass sich nun im Winter eine neue Chance für den 20-Jährigen auftut – in welche Richtung auch immer.

Ebenfalls offen ist die Zukunft von Philipp Pentke. Der dritte Torwart der Geißböcke hatte im vergangenen Frühling seinen Vertrag bis zum kommenden Sommer verlängert, damit die Spekulationen um Schwäbe und Urbig überhaupt erst in Gang getreten. Schon damals war spekuliert worden, ob er erneut als Nummer zwei in die neue Saison startet und dafür einer der beiden weiteren Torhüter den Verein verlassen beziehungsweise noch einmal verliehen werden würde. Pentke geht mittlerweile schnurstracks auf die 40 zu. Gut möglich, dass die Kölner mit dem Keeper noch ein weiteres Mal für ein Jahr verlängern werden – tendenziell aber nicht mehr als einer der ersten beiden Torhüter. Auch eine Vertragsverlängerung für Köbbing oder Nickisch ist nicht ausgeschlossen. Ein mögliches Torwartproblem werden die beiden in dem Fall aber nicht lösen können.

Bleibt Schwäbe unter Umständen doch?

Denn bekanntlich will Marvin Schwäbe den Verein verlassen, wollte das auch schon im vergangenen Sommer – unabhängig der Vorgeschichte, die zwei Erzählweisen hat. Die ehemalige Nummer eins hat in der Sommer-Transferperiode keinen neuen Verein gefunden und sich auch deswegen einem neuen Berater anvertraut. Dieser wird Schwäbe bei der Suche nach einem neuen Verein helfen. Dass der 29-Jährige beim FC bleibt, ist unwahrscheinlich. Daran ändern wohl auch die jüngsten Gerüchte um Jonas Urbig nichts. Laut dem Sky-Experten Florian Plettenberg sei ein Wechsel des Youngsters im kommenden Sommer sehr wahrscheinlich. Plettenberg gilt als besonders gut informiert. Der Transfer-Spezialist berichtet zudem, dass Urbig seinen Vertrag zurzeit nicht verlängern werde und es Top-Interessenten aus dem In- und Ausland geben würde.

Und schon wachsen in den Sozialen Medien die Meinungen, dass Schwäbe unter diesen Umständen dann ja wieder die Nummer eins werden könne. Ist das realistisch? Setzt sich der Keeper für ein weiteres halbes Jahr auf die Bank, weil er sich dann den Posten der Nummer eins erhofft? Die unterschiedlichen Seiten der Ausbootung als Nummer eins lassen zumindest den Gedanken zu, dass das Vertrauensverhältnis zwischen Keeper und Verein gewisse Risse erlitten haben könnte. Sollte der Torhüter im Winter wirklich wechseln, wäre dann wiederum die Frage, ob der FC für die Rückrunde erneut nach einer Nummer zwei sucht. Wie schwer das ist, hat der Sommer 2023 gezeigt, als die Kölner vergeblich nach einem Ersatz für Timo Horn gefahndet und sich schließlich für Pentke entschieden hatten, der sich eigentlich nur beim FC fithalten wollte.

Wie geht es weiter mit Jonas Urbig?

Wahrscheinlicher ist, dass die Kölner Pentke auf die Bank setzen und sich erst im kommenden Sommer erneut umschauen, schließlich hat kein FC-Boss bei möglichen Winterzugängen auch von einem weiteren Keeper gesprochen. Dann ist nur die Frage, ob nach einem oder gleich nach zwei neuen Torhütern gesucht werden muss. Um Urbig wollen die Kölner eigentlich einen Umbruch auf der Position des Torwarts vollziehen. Geht es nach den Vorstellungen des Vereins, soll Urbig die Zukunft gehören und er in die Fußstapfen der Kölner Torhüter-Riege um Toni Schumacher, Bodo Illgner und Co. treten. Wie es um die konkreten Pläne des Keepers steht, der am Dienstagabend noch das Tor der U21 des DFB hütete, ist nicht bekannt. Köln würde gerne verlängern und würde wohl auch investieren. Der FC war noch Ende der vergangenen Saison immerhin bereit, mit Schwäbe einem routinierten und gedienten Bundesliga-Torhüter für Urbig vor die Stirn zu stoßen.

Sollte Urbig tatsächlich nicht verlängern, würde sich für den FC im Sommer wohl ein letztes Mal die Chance bieten, einen angemessenen Preis für den Keeper herauszuschlagen. Denn der Vertrag läuft nur bis zum Sommer 2026. Vertragsverlängerungen, allen voran die von Jonas Urbig, würden schon einmal ordentlich Druck vom Kessel nehmen. Ziemlich viel „wenn“, „würde“ und „hätte“ – ob Urbig wirklich wechseln will, wie es um Schwäbes Absichten steht und wer verlängert und wer nicht, werden nur die Torhüter selbst wissen. Es deutet aber viel darauf hin, dass Christian Keller nicht nur mit der Suche nach den vakanten Positionen im Sturm und Abwehr viel Arbeit zu tun bekommt. Die nächsten Vakanzen kündigen sich jedenfalls schon an. Das Spannungsfeld Torwart schwebt weiterhin über dem FC.


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